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AutorBeiträge
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sparchWo? Im Vorzelt? Direkt vor der Bühne, wo die besten Plätze waren, gingen die Stuhlreihen bis an den Bühnenrand, selbst wenn da einige Leute gegangen wären, hätte man die Stühle gar nicht so einfach zur Seite schaffen können.
Yep. Im Vorzelt, auf den Tribünen (theoretisch) und hinter dem bestuhlten Bereich.
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WerbungVielleicht ein wenig off-topic:
Wie sind denn so die Meinungen zu anderen aktuellen Gustafsson-Veröffentlichungen? Ich meine diese hier:
FIRE! with OREN AMBARCHI – In the mouth-a hand
GUSTAFSSON / NILSSEN-LOVE / ASMAMAW – Baro 101
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Napoleon DynamiteIch war gestern für den Rolling Stone beim Berliner Konzert.
Anmerkungen und Betrachtungen zu einer Konzertkritik unter besonderer Berücksichtigung persönlicher, euphorischer und musikalischer Entwicklungsprozesse aufstrebender rezeptioneller Texterzeugung unter Einbindung privater Individualinteressen sowie Artikulationsstärken und im Hinblick auf die These: Kritik darf und soll auch an Kritik möglich sein.
Vorausschicken möchte ich, dass ich die meisten Forumsbeiträge und Gedanken (vor allem die cineastischen) von Napo gerne lese, weil sie oft nachvollziehbare Leidenschaft (in positiven wie negativen Urteilen) und thematische Tiefe zu transportieren verstehen; selbst dann wenn ich eine andere Wahrnehmung habe und die geäußerten Eindrücke so nicht teile oder erst nach Hinzuziehung eines Wörterbuches verstehe. Mir ist bewusst, dass die folgenden Zeilen Napo verärgern könnten und sie vermutlich nur als reine Provokation wahrgenommen werden. Dies sollen sie aber nicht, sondern vielmehr Feedback einer Leserin, die die Wirkung der betreffenden Konzertkritik in Form einer Einzelmeinung wiederzugeben versucht.
Was den Text von Napo betrifft, der wohlgemerkt ein Konzert und weniger ein Album bewundernd wiederzugeben versucht, so ist dies für mich ein Dokument lustvoll überbordender Begeisterungsfähigkeit, ein emphatischer Erlebnisbericht des Augenblicks, welcher auf Grund naturgegeben fehlenden zeitlichen Abstands jedoch zu keiner differenzierteren Betrachtung der Musik im Stande ist. Andererseits dürfte natürlich jedem klar sein, dass der Nachbetrachtung eines Konzerts auch eine andere Rezeptionsweise widerfährt, als einer ausschließlich auralen Begutachtung einer CD bzw. einer LP (und zudem mit dem Vorteil ihrer beliebigen Wiederholbarkeit). Nun macht es allerdings wenig Sinn emotionale Eindrücke zu kritisieren, da sie selbstverständlich das gute Recht eines jeden Kritikers sind. An der Form eines veröffentlichten Textes sollten aber einige kritische Anmerkungen erlaubt sein.
Zum einen finde ich es immer sehr schade, wenn sich ein durchaus lesenswerter Text durch intellektuelle Verzierungsschnörkel oder aufgeblasene Formulierungen der allgemeinen Lesbarkeit zu entziehen versucht und zum anderen der berauschte Wortakrobat durch seine handwerkliche Kunstfertigkeit und sein Talent zur Selbstverliebtheit in den Verdacht gerät, das zu sein, was man in anderen Sprachzonen gelegentlich ein Gscheidhaferl oder einen Tüpflischiisser nennt.
Wer im Zusammenhang mit einem Konzert von mählich ausbrechendem Magma, energetischen Brocken ohne Retardation, sonischer Überwältigung, divergierendem Material, Inklinationen, inhärentem Idiom, con arco gestrichenem Bass oder einem Radialsystem spricht, vermittelt dem Leser zwar ein Gefühl von Wichtigkeit, Wortgewalt und Wortschatz des Kritikers und seiner deutlich vorgeführten Überlegenheit dem Leser und den unverständigeren Kritikern gegenüber, aber Verständlichkeit und eigentliches Anliegen etwas näher bringen zu wollen gehen dabei mächtig in die Knie. Wenn die Band dann auf hell lodernden Feuern und inspiriert “in the moment” spielt, leuchtet in diesem farbenprächtigen Geflamme für einen kurzen Moment auch der Manierismus und Art-Déco-Stil von Meister Doebeling auf, dem hier wohl nachgeeifert werden will. Methinks.
Abschließend möchte ich zwei Sätze aus Napos Konzertbesprechung erwähnen, die ich sehr sympathisch fand und in denen der Kritiker auch erstmals selbst in Erscheinung tritt. Zum einen handelt es sich um einen Moment echter Verzückung, in dem sich wundervoll selbstvergessener Spielrausch eines der Musiker mit entsprechender und augenblicklicher Wahrnehmung des Kritikers trifft, die er später in einer durchaus poetischen Miniatur festhalten wird (“Und es passiert der schönste kleine Moment des Abends: Mats, dieser Riese in Halbmasthosen und gebundenen Boots, beginnt im Hintergrund selbst zu tanzen”), zum anderen eine Szene nach dem alle Sinne aufgewühlt habenden Konzerterlebnis (“Vor dem Gebäude tobt in Berlin der bislang stärkste Regen des Sommers, ein Stoß zerreißt meinen Regenschirm und ich bin innerhalb von wenigen Sekunden durchweicht”). Die Realität hat den Kritiker wieder eingeholt. Bezaubernd.
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Dies ist eine Einzelmeinung, die auch so verstanden werden möchte, und soll niemanden kränken oder verletzen..
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tolomoquinkolomWer im Zusammenhang mit einem Konzert von […] einem Radialsystem spricht […]
Nun ja, so heißt der Veranstaltungsort nun mal.
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Witek DlugoszNun ja, so heißt der Veranstaltungsort nun mal.
Dlugosz, du tust mir in deiner Erbärmlichkeit leid.
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tolo, ich lese Deine Beiträge eigentlich immer recht gerne, aber hier bleibt meine Stirn doch gerunzelt.
Natürlich ist Kritik an einem veröffentlichten oder hier geposteten Text immer „erlaubt“; aber mir stellt sich doch die Frage, warum sie hier so gründlich erfolgt. Letztlich lässt sich Deine Kritik zudem auch auf die Unterstellung, der Kritiker (hier: Napo) „vermittelt dem Leser zwar ein Gefühl von Wichtigkeit, Wortgewalt und Wortschatz des Kritikers und seiner deutlich vorgeführten Überlegenheit dem Leser und den unverständigeren Kritikern gegenüber, aber Verständlichkeit und eigentliches Anliegen etwas näher bringen zu wollen gehen dabei mächtig in die Knie.“ Das finde ich doch schon ein starkes Stück, dem Verfasser des Textes hier zu unterstellen, es gehe ihm eigentlich nur um das Abfeiern seiner von ihm empfundenen intellektuellen Überlegenheit und die Distanzierung Andersdenkender oder Unverständiger.
Und, mit Verlaub, wenn ich Deinen ersten Absatz dem gegenüber stelle, dann weiss ich nicht, ob ich das ironisch auffassen soll oder nicht (Deine Texte sind ja generell nicht frei von den von Dir hier angeprangerten „intellektuelle(n) Verzierungsschnörkel(n) oder aufgeblasene(n) Formulierungen“ (und wie gesagt: ich lese auch Deine Beiträge hier gerne):
tolomoquinkolomAnmerkungen und Betrachtungen zu einer Konzertkritik unter besonderer Berücksichtigung persönlicher, euphorischer und musikalischer Entwicklungsprozesse aufstrebender rezeptioneller Texterzeugung unter Einbindung privater Individualinteressen sowie Artikulationsstärken und im Hinblick auf die These: Kritik darf und soll auch an Kritik möglich sein.
Witek DlugoszNun ja, so heißt der Veranstaltungsort nun mal.
:lol:
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so little is funtolomoquinkolomDlugosz, du tust mir in deiner Erbärmlichkeit leid.
Huch, was ist denn jetzt los? Lieb von dir jedenfalls.
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Man sollte auch nicht vergessen, dass die Kritik zum Konzert nicht direkt für das Forum geschrieben wurde. In der Regel darf man Berichte online (bei Zeitungen etc.) kommentieren, meistens geht das unter den Artikeln. Das hier durchzuziehen, finde ich schon ein wenig respektlos.
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THELONICAMan sollte auch nicht vergessen, dass die Kritik zum Konzert nicht direkt für das Forum geschrieben wurde. In der Regel darf man Berichte online (bei Zeitungen etc.) kommentieren, meistens geht das unter den Artikeln. Das hier durchzuziehen, finde ich schon ein wenig respektlos.
Ich nicht. Der Artikel wurde ja auch auf der Homepage kommentiert, aber weitaus unfreundlicher als tolo das tat – falls du nachlesen magst. Ich kann an tolos Kritik nichts respektloses finden. Wer hier Texte verlinkt, die er geschrieben hat (:wave:), der lädt natürlich kritische oder freundliche Anmerkungen gleichermaßen ein. Damit muss man leben, im Guten wie im Schlechten.
Mit einer sprachlich und inhaltlich so anspruchsvollen Kritik, wie Napo sie geschrieben hat, lädt man natürlich auch gewisse Formen der Kritik am eigenen Sprachstil ein. Und die naheliegendste Form der Kritik ist die der „Selbstverliebtheit“ bzw. des Vorführens der eigenen intellektuellen Überlegenheit. Man muss sich eben entscheiden, ob man möglichst verständlich schreiben will oder ein sehr hohes sprachliches Niveau anstrebt. Ich habe dazu eine klare Meinung, aber man kann selbstverständlich auch eine andere haben.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ja, ich schrieb ja auch ein wenig respektlos.
Etwas unfair würde auch gut passen.--
UDWtolo, ich lese Deine Beiträge eigentlich immer recht gerne, aber hier bleibt meine Stirn doch gerunzelt.
Natürlich ist Kritik an einem veröffentlichten oder hier geposteten Text immer „erlaubt“; aber mir stellt sich doch die Frage, warum sie hier so gründlich erfolgt. Letztlich lässt sich Deine Kritik zudem auch auf die Unterstellung, der Kritiker (hier: Napo) „vermittelt dem Leser zwar ein Gefühl von Wichtigkeit, Wortgewalt und Wortschatz des Kritikers und seiner deutlich vorgeführten Überlegenheit dem Leser und den unverständigeren Kritikern gegenüber, aber Verständlichkeit und eigentliches Anliegen etwas näher bringen zu wollen gehen dabei mächtig in die Knie.“ Das finde ich doch schon ein starkes Stück, dem Verfasser des Textes hier zu unterstellen, es gehe ihm eigentlich nur um das Abfeiern seiner von ihm empfundenen intellektuellen Überlegenheit und die Distanzierung Andersdenkender oder Unverständiger.
Das ist der Eindruck den ich beim Lesen des Konzertberichts gewonnen habe und keine Unterstellung mit provozierenden Absichten. Zudem habe ich darauf hingewiesen, dass Napos Begeisterung, zumindest in der Sache, durchaus nachvollziehbar geworden ist.
Und, mit Verlaub, wenn ich Deinen ersten Absatz dem gegenüber stelle, dann weiss ich nicht, ob ich das ironisch auffassen soll oder nicht (Deine Texte sind ja generell nicht frei von den von Dir hier angeprangerten „intellektuelle(n) Verzierungsschnörkel(n) oder aufgeblasene(n) Formulierungen“ (und wie gesagt: ich lese auch Deine Beiträge hier gerne)
Die Überschrift zu meiner Betrachtung ist pure Ironie; man kann dies nicht anders interpretieren und du musst dir keine weitere Mühe geben, sie anders auffassen zu sollen.
Eben genau aus dem Grund selbst auch zu erheblichen Schnörkeleien zu neigen, sind mir solche Anwandlungen nicht fremd (die immer etwas mit Eitelkeiten zu tun haben, auch wenn man sie natürlich abstreitet). Diese “intellektuelle” Akrobatik (die nicht allen gefallen kann) hat etwas mit Liebe zu schönen Wörtern und Sätzen zu tun, die eigentlich auch stets mit einem ironischen Augenzwinkern geschrieben, aber leider nicht so gelesen werden.
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(Tüpflischiisser bitte, nicht -schiesser – kommt von scheissen, nicht von schiessen!)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch finde die Kritik Tolos nicht respektlos und auch wenig unfair, die kann man sicher so stehen lassen, gegen argumentieren oder was auch immer. Ungeschickt, um es euphemistisch auszudrücken, finde ich, mit dieser Kritik aber gerade jetzt um die Ecke zu kommen, da in einem anderen Thread eine Diskussion dazu läuft, in die die verschiedenen Parteien u.a. auch verwickelt sind. Allerdings wird dieser Kampf an mehreren Fronten hier im Forum ja ganz gerne abgehalten, siehe auch Wort/Unwort-Thread (in dem Fall dann die „andere Fraktion“) und gehört damit wohl zum durch Tradition manifestierten „schlechten Ton“ des Forums.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!gypsy tail wind(Tüpflischiisser bitte, nicht -schiesser – kommt von scheissen, nicht von schiessen!)
:-):lol:
Auf dem langen Weg zwischen Kopf und Tastatur ging wohl ein „i“ verloren – und hinaus in die Welt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
tolomoquinkolomDiese „intellektuelle“ Akrobatik (die nicht allen gefallen kann) hat etwas mit Liebe zu schönen Wörtern und Sätzen zu tun, die eigentlich auch stets mit einem ironischen Augenzwinkern geschrieben, aber leider nicht so gelesen werden
Ich verstehe zwar was Du meinst, allerdings sprichst du ein paar Punkte an, die man auch an deinem Schreibstil hier im Forum mitunter kritisieren könnte. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass ein leicht verständlicher Sprachstil bei derartigen Kritiken zu bevorzugen ist. Das muss dann ja nicht zwangsläufig ein Zeichen von Anspruchslosigkeit oder sprachlicher Verarmung sein. An Napos Kritik habe ich absolut nichts zu bemängeln, auch wenn ich sie komplett anders formuliert hätte. Wenn ein Magazin, oder eben ein Forum, viele verschiedene Sprachstile vereint, dann finde ich das sogar ziemlich spannend und angenehm.
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Schlagwörter: Ingebrigt Haker-Flaten, Mats Gustaffson, Neneh Cherry, Paal Nilssen-Love, The Thing
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