Neil Young – Le Noise

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  • #7712365  | PERMALINK

    dani
    Rustie

    Registriert seit: 08.04.2009

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    Ihr könnt von mir aus drüber spotten und herziehen. Das ändert meine Meinung über das wirklich gelungene Album ganz und garnicht. El Dorado ist für mich auch immer ein kleines in sich geschlossenes Album gewesen und Le Noise ist für mich in gewisser Weise auch eine Parallele wenn auch der Sound ein anderer ist. Auf El Dorado gab es keinen Schwachpunkt, genausowenig gibt es den auf Le Noise. Darüberhinaus hat das Album auch die tolle gespenstische Wirkung von Dead Man oder auch teilweise von Sleeps With Angels. Dies fiel mir u.a. im Song Peaceful Valley Bouevard auf. :sonne:
    :wave:

    --

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    #7712367  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,645

    Bei Spiegel-Online gab’s 7 Punkte:

    Neil Young – „Le Noise“
    (Reprise/Warner, bereits erschienen)

    Es stimmt natürlich nicht, dass die merkwürdigsten Alben von Neil Young auch die besten sind. Das würde ja bedeuten, dass zum Beispiel Youngs Umarmung des Achtziger-Jahre-Elektropops auf „Trans“ oder zuletzt die Ode ans Elektromobil („Fork In The Road“) mehr Strahlkraft hätten als „Everybody Knows This Is Nowhere“, „Tonight’s The Night“, oder „Rust Never Sleeps“. Aber zumindest wurde es immer ziemlich interessant, wenn Young mal wieder einen Schritt zur Seite machte, eine komische Idee unbedingt umsetzen wollte – oder einfach nur seinem Bauch oder Herzen gefolgt ist. So ist auch „Le Noise“, Youngs ungefähr 50. Album, kein leicht verdauliches „Harvest Moon“ geworden, sondern ein karges, von tiefer Verzweiflung geprägtes Album, das man fast schon als Antithese zum gesetzt-saturierten Alterswerk bezeichnen könnte. Es gibt nur Neil Young und seine Gitarren zu hören, allerdings geisterhaft verfremdet, geloopt und verzerrt von U2-Produzent Daniel Lanois (man beachte die Hommage im Albumtitel), der etwas ähnliches schon einmal mit Robbie Robertson für dessen Solo-Debüt gemacht hat: Einfach mal den Dämonen freien Lauf lassen. Wo Rick Rubin bis zur Essenz reduziert, fügt Lanois dem vom Ballast befreiten Sound seiner Schützlinge oft etwas Schamanisches hinzu, weshalb sich viele Songs auf „Le Noise“ anhören, als seien sie, womöglich induziert durch alte Inka-Drogen, aus einer fernen Vergangenheit herübergeweht. Und die Vergangenheit ist es, über die Young in seinen acht neuen Stücken meditiert. In der fragilen Ballade „Love And War“ zum Beispiel fragt er sich, warum er nach so vielen Songs über diese Themen noch immer keine Ahnung hat von Liebe und vom Krieg, es ist halt eine „Angry World“, wie ein anderer, zorniger Song heißt. „Hitchhiker“, ein Überbleibsel von Anfang der Neunziger, fasst Youngs verschlungene Drogen-und Desperado-Karriere in bestürzender Offenheit zusammen, um mit der Aussage zu enden: „I’ve tried to leave my past behind, but it’s catching up with me“. Zwei enge Freunde Youngs starben in den vergangenen Monaten, der Filmemacher Larry Johnson und der Steel-Gitarrist Ben Keith. Vielleicht hat dieser Verlust den inzwischen 65-jährigen Young dazu bewogen, die Jahrzehnte zu transzendieren und eine Art düstere Bilanz zu ziehen. Und was bleibt, ist das durch die Ewigkeit wabernde Feeback der Gitarren. Doch es gibt Hoffnung: „Someone’s Gonna Rescue You“ heißt ein Song auf „Le Noise“. Es ist der beste auf diesem merkwürdigen, irgendwie rührenden Album voll unheimlicher Resonanzen. (7) Andreas Borcholte

    http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,719962,00.html

    --

    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
    #7712369  | PERMALINK

    dani
    Rustie

    Registriert seit: 08.04.2009

    Beiträge: 939

    hilfreich sind solche Kritiken aus irgendwelchen Blättern nicht immer.
    hier sind Daniel und Neil im kompletten Interview zu hören
    http://www.youtube.com/watch?v=zYwK6VhGTOw
    :-)

    --

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    #7712371  | PERMALINK

    yellowsubmarine

    Registriert seit: 03.08.2002

    Beiträge: 2,445

    http://www.zoolamar.com/2010/09/27/das-knochenmark-des-rock-le-noise-von-neil-young
    Die Kritik hat mir heute ein Freund gemailt und daraufhin habe ich die CD dann doch bestellt…

    --

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    #7712373  | PERMALINK

    xyzen

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,454

    dani Das ändert meine Meinung über das wirklich gelungene Album ganz und garnicht. El Dorado ist für mich auch immer ein kleines in sich geschlossenes Album gewesen und Le Noise ist für mich in gewisser Weise auch eine Parallele wenn auch der Sound ein anderer ist.

    Es ist DEINE Meinung. ICH halte es, in allen Punkten, für ein schwaches Werk und die Einzige Parallele ist wirklich das es “ ein kleines in sich geschlossenes Album“ ist! In diesem Punkt widerspreche ich nicht. Musikalisch sind da Lichtjahre zwischen.

    --

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    #7712375  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,528

    heute 2x durchgehört und nach den hier doch teilweise starken verrissen positiv überrascht. stärker als fork in the road, wird also noch chancen auf weitere durchläufe bekommen. zu viel hall, trotzdem besser als viele seiner üblen machwerke zu denen für mich natürlich trans zählt. insgesamt zu kurz geraten aber angesichts des gebotenen wohl besser so, tendenziell ***1/2!! möcht mich aber noch nicht festlegen.

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #7712377  | PERMALINK

    zerrex

    Registriert seit: 13.02.2005

    Beiträge: 174

    Nach mehreren Durchgängen bin ich von dem Album ziemlich positiv angetan.

    Erzeugt eine spannende bzw. spannungsgeladene Stimmung. Einzelne Songs fangen gerade an sich herauszuschälen, bisher wirkt aber noch das Album als ganzes auf mich. Sicherlich nichts was ich mir täglich anhören können werde, aber ab und zu mal so richtig LAUT (wegen dem schönen Hall…) kommt es bestimmt gut.

    Irgendwer hier hatte etwas geschrieben von wegen simple und einfältige Texte. Finde ich nicht, mich berühren sie durchaus, vielleicht gerade wegen ihrer Schlichtheit. Anders ist es, für mich, bei NY aber eigentlich nie gewesen.

    Davon abgesehen kann ich Onkel Neil sowieso nicht objektiv bewerten. Ich höre ihn jetzt seit bald 30 Jahren und sehe ihn eher als Familienmitglied wie als Musiker.

    PS: Höre mir gerade Trans an, das Ding ist so schlecht, das ist schon fast wieder gut. Muss die ganze Zeit lachen, und das ist gut :party:

    --

    #7712379  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    Woooh! So stelle ich mir ein Ur-Rock Album vor. Ein Mann mit seiner Gitarre auf einem Stuhl. Kein Crazy Horse, kein Pearl Jam. Das Soundbild ist auch ohne Begleitband gewaltig.
    Nach dem ersten Hördurchlauf bin ich bereits elektrifiziert. Das fette, raue Geschrammel von „Walk with Me“ ist der richtige Einstieg in dieses Gitarrengewitter, das mich an den ohrenbetäubenden Lärm von „Weld“ erinnert. Der Titel des Albums macht daher durchaus Sinn. Die Soundeffekte von Lanoi führen zu Verzerrungen und ergänzen Neils rohes Spiel. Das Album gefällt mir klar besser als „Fork in the Road“. Überzeugend ist z.B. „Somesone´s going to Rescue You“ mit seinem einnehmenden Riff. Die starken Akustik Songs „Love and War“ und vor allem das epische „Peaceful Valley Boulevard“ erzeugen eine eindringliche, innige Atmosphäre und gönnen dem Hörer eine Ruhepause, bevor Neil wieder die e-Gitarre peitscht. „Hitchhiker“ ist der zentrale Song des Album. Mitreißend, gespenstig, energetisch, großartig. Eine Ansage an „Rock and Roll will never die“. Stellungnahme von Lanois:

    „Neil hatte unglaublich viel Verständnis für die Klänge, die wir ihm präsentiert haben“, erzählt Lanois weiter. „Er kam zur Tür rein und ich drückte ihm eine Akustik-Gitarre in die Hand – eine, an der ich lange gearbeitet hatte, um damit einen völlig neuen Sound zu kreieren. Das ist der vielschichtige Akustik-Sound, den man jetzt auf Songs wie „Love And War“ und „Peaceful Valley“ hört. Ich wollte, dass er versteht, dass ich Jahre mit der Erschaffung dieser Klänge verbracht hatte und dass ich ihm etwas geben wollte, was er noch nie zuvor gehört hatte. Er griff sich dieses Instrument, das einfach alles hatte – Akustik-Sound, Electronica, Bass-Sounds –, und in dem Moment, als er es spielte, wusste er, dass wir die Akustik-Gitarre auf ein neues Level gehoben hatten. Es ist schwierig, nach 50 Jahren Rock ’n’ Roll einen neuen Sound zu erfinden, aber ich denke, wir haben es geschafft.“

    --

    Keep on Rocking!
    #7712381  | PERMALINK

    aulemnasioul

    Registriert seit: 22.12.2004

    Beiträge: 232

    AmadeusWoooh! So stelle ich mir ein Ur-Rock Album vor. Ein Mann mit seiner Gitarre auf einem Stuhl. Kein Crazy Horse, kein Pearl Jam. Das Soundbild ist auch ohne Begleitband gewaltig.
    Nach dem ersten Hördurchlauf bin ich bereits elektrifiziert. Das fette, raue Geschrammel von „Walk with Me“ ist der richtige Einstieg in dieses Gitarrengewitter, das mich an den ohrenbetäubenden Lärm von „Weld“ erinnert. Der Titel des Albums macht daher durchaus Sinn. Die Soundeffekte von Lanoi führen zu Verzerrungen und ergänzen Neils rohes Spiel. Das Album gefällt mir klar besser als „Fork in the Road“. Überzeugend ist z.B. „Somesone´s going to Rescue You“ mit seinem einnehmenden Riff. Die starken Akustik Songs „Love and War“ und vor allem das epische „Peaceful Valley Boulevard“ erzeugen eine eindringliche, innige Atmosphäre und gönnen dem Hörer eine Ruhepause, bevor Neil wieder die e-Gitarre peitscht. „Hitchhiker“ ist der zentrale Song des Album. Mitreißend, gespenstig, energetisch, großartig. Eine Ansage an „Rock and Roll will never die“. Stellungnahme von Lanois:

    „Neil hatte unglaublich viel Verständnis für die Klänge, die wir ihm präsentiert haben“, erzählt Lanois weiter. „Er kam zur Tür rein und ich drückte ihm eine Akustik-Gitarre in die Hand – eine, an der ich lange gearbeitet hatte, um damit einen völlig neuen Sound zu kreieren. Das ist der vielschichtige Akustik-Sound, den man jetzt auf Songs wie „Love And War“ und „Peaceful Valley“ hört. Ich wollte, dass er versteht, dass ich Jahre mit der Erschaffung dieser Klänge verbracht hatte und dass ich ihm etwas geben wollte, was er noch nie zuvor gehört hatte. Er griff sich dieses Instrument, das einfach alles hatte – Akustik-Sound, Electronica, Bass-Sounds –, und in dem Moment, als er es spielte, wusste er, dass wir die Akustik-Gitarre auf ein neues Level gehoben hatten. Es ist schwierig, nach 50 Jahren Rock ’n’ Roll einen neuen Sound zu erfinden, aber ich denke, wir haben es geschafft.“

    Wir liegen in diesem Falle wohl ziemlich weit auseinander. :-)
    Ich empfinde diesen „neuen Sound“ von Lanois als kalt und nervig. Es mag wirklich eine Sache sein, die Neil Young auf diese Art noch nie selbst gehört hatte und jetzt mit diesem Album auf die geneigte Hörerschaft loslässt. Lanois kriegt wohl jeden rum, wenn er sich nur ordentlich ins Zeug legt. ;-)
    Was Du als gespenstisch, energetisch, ohrbetäubend bezeichnest (womit Du durchaus richtig liegst) ist für mich über weite Strecken eine gute Portion zuviel des Guten, das halte ich nicht lange durch, ohne daß es mir wirklich auf die Nerven geht.
    Es mag vielleicht sein, daß ich für diesen Neil Young einen ganz speziellen Tag benötige, nur weiß ich momentan noch nicht, wann der kommen könnte. :lol:

    --

    #7712383  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    AmadeusStellungnahme von Lanois:

    „Neil hatte unglaublich viel Verständnis für die Klänge, die wir ihm präsentiert haben“, erzählt Lanois weiter. „Er kam zur Tür rein und ich drückte ihm eine Akustik-Gitarre in die Hand – eine, an der ich lange gearbeitet hatte, um damit einen völlig neuen Sound zu kreieren. Das ist der vielschichtige Akustik-Sound, den man jetzt auf Songs wie „Love And War“ und „Peaceful Valley“ hört. Ich wollte, dass er versteht, dass ich Jahre mit der Erschaffung dieser Klänge verbracht hatte und dass ich ihm etwas geben wollte, was er noch nie zuvor gehört hatte. Er griff sich dieses Instrument, das einfach alles hatte – Akustik-Sound, Electronica, Bass-Sounds –, und in dem Moment, als er es spielte, wusste er, dass wir die Akustik-Gitarre auf ein neues Level gehoben hatten. Es ist schwierig, nach 50 Jahren Rock ’n’ Roll einen neuen Sound zu erfinden, aber ich denke, wir haben es geschafft.“

    Mir schleierhaft, wovon der Mann schwafelt. Auf „Love and War” hören wir eine ziemlich normale Akustikgitarre, aber auf den meisten anderen Tracks Lanois-mäßig behandelte (also mit viel Raum aufgenommene) verzerrte Garagenrock-Schrammel-E-Gitarren. Für Neil Young mag es neu und aufregend gewesen sein, so zu klingen, der Hörer schwankt zwischen Langeweile und Zumutung.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #7712385  | PERMALINK

    xyzen

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,454

    SokratesMir schleierhaft, wovon der Mann schwafelt. Auf „Love and War” hören wir eine ziemlich normale Akustikgitarre, aber auf den meisten anderen Tracks Lanois-mäßig behandelte (also mit viel Raum) verzerrte Garagenrock-Schrammel-E-Gitarren. Für Neil Young mag es neu und aufregend gewesen zu sein, so zu klingen, der Hörer schwankt zwischen Langeweile und Zumutung.

    Dachte schon ich bin der Einzige der Tomaten auf den Ohren hat und genau die Einschätzung der wenigen Vorposter teilt. Wahrscheinlich ist es eher umgekehrt!

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    Gib jemand Macht und du erkennst seinen wahren Charakter
    #7712387  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    SokratesMir schleierhaft, wovon der Mann schwafelt.

    Also wenn Du es nicht verstehst, dann muss ich mir als Nicht-Musiker gar keine Mühe geben.

    Man denkt, wenn man die Aussagen liest, Lanois habe Neil Young ein völlig neues Instrumentarium an Gitarren-Sounds vermittelt, aber Neil Young hat selbst schon ähnliche Musik gemacht und zwar ohne Lanois. Ok, gewisse Effekte sind neu, aber die identifiziert der kundige Hörer sofort als verzichtbar. Je häufiger ich das Album höre, desto genervter bin ich von der Produktion.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7712389  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    nail75Also wenn Du es nicht verstehst, dann muss ich mir als Nicht-Musiker gar keine Mühe geben.

    Man denkt, wenn man die Aussagen liest, Lanois habe Neil Young ein völlig neues Instrumentarium an Gitarren-Sounds vermittelt, aber Neil Young hat selbst schon ähnliche Musik gemacht und zwar ohne Lanois. Ok, gewisse Effekte sind neu, aber die identifiziert der kundige Hörer sofort als verzichtbar. Je häufiger ich das Album höre, desto genervter bin ich von der Produktion.

    Die Entscheidung, mit einem neuen Produzenten zu arbeiten und sich so ein neues Sounddesign geben zu lassen, ist verständlich. Dies vorausgesetzt, kaufst Du die Lanois’schen Effekte als zentrales Bestandteil mit ein, wenn Du ihn heuerst. Wenn Du sie mit Blick auf die Stücke in ihrer Substanz als verzichtbar einstufst, dann war Lanois offenbar die falsche Wahl als Produzent. Ich würde das auch so sehen.

    Gravierender finde ich, dass Young und Lanois sonst nichts eingefallen ist. Ich verstehe in gewisser Weise Amadeus Assoziation vom Ur-Rock – die Tracks klingen tatsächlich wie Demos –, meine aber, dass die Platte hauptsächlich erschreckend einfallslos und monoton ausgefallen ist.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #7712391  | PERMALINK

    xyzen

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,454

    (Ich konnte Nail lesen und es war sogar mal fundiert und angemessen!) Eine Platte die polarisiert ist in der Regel gut. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Die Erwartungen waren tatsächlich sehr hoch. Es wird seine guten Gründe haben warum sich U2 mit einem Team von Producern umgibt und sich Zeit lassen.

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    Gib jemand Macht und du erkennst seinen wahren Charakter
    #7712393  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    SokratesDie Entscheidung, mit einem neuen Produzenten zu arbeiten und sich so ein neues Sounddesign geben zu lassen, ist verständlich. Dies vorausgesetzt, kaufst Du die Lanois’schen Effekte als zentrales Bestandteil mit ein, wenn Du ihn heuerst. Wenn Du sie mit Blick auf die Stücke in ihrer Substanz als verzichtbar einstufst, dann war Lanois offenbar die falsche Wahl als Produzent. Ich würde das auch so sehen.

    Gravierender finde ich, dass Young und Lanois sonst nichts eingefallen ist. Ich verstehe in gewisser Weise Amadeus Assoziation vom Ur-Rock – die Tracks klingen tatsächlich wie Demos –, meine aber, dass die Platte hauptsächlich erschreckend einfallslos und monoton ausgefallen ist.

    Ja. Die beiden besten Lieder sind entweder uralt (Hitchhiker) oder enthalten diese Effekte eben nicht (Peaceful Valley Boulevard).

    Man kann diesen „Ur-Rock“-Approach durchaus machen, aber dann braucht man eben Songs wie „Peaceful Valley Boulevard“, das wohl neu ist – und sehr politisch und sehr gut. Man vergleiche das mal mit dem ebenfalls neuen, aber sehr platten „Angry World.“ Nun hat Neil Young – oben wurde es gesagt – noch nie hochkomplexe Texte geschrieben. Er konnte im Gegenteil komplexe Sachverhalten in sehr einfachen Worten ausdrücken. Aber dann ist die Gefahr natürlich groß, sich zu wiederholen bzw. in Platitüden zu verfallen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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