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Sonic JuiceDas ist mal eine interessante Sicht. Habe ich noch nie gehört, dass gerade die Mermaid-Dinger bevorzugt werden. Für mich das einzig verzichtbare aus dem Tweedy-Werk. Die Texte mögen gut sein, die Musik ist aber nur der Teppich, auf dem die Texte sich lümmeln. Einfach strukturiert, servil. Die am wenigsten ambitionierte Musik von Wilco. Gerade das mag aber vielleicht so manchem gefallen. Einfach ist ja nicht immer schlecht.
In der Tat interessant, ich finde nämlich viele Texte bestenfalls naja, die Kragenweite der Musik aber erheblich größer. Eben deshalb, weil sie in ihrer Schlichtheit die Texte nicht aufzuheben noch zu transzendieren gedenkt (Huch! Was ist denn mit mir los?), sondern schön schlicht und folky auf einfache Worte einfache Noten setzt. Alles Andere wäre mir zu gesucht und gewollt gewesen.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Highlights von Rolling-Stone.deWerbungJörg KönigIn der Tat interessant, ich finde nämlich viele Texte bestenfalls naja, die Kragenweite der Musik aber erheblich größer. Eben deshalb, weil sie in ihrer Schlichtheit die Texte nicht aufzuheben noch zu transzendieren gedenkt (Huch! Was ist denn mit mir los?), sondern schön schlicht und folky auf einfache Worte einfache Noten setzt. Alles Andere wäre mir zu gesucht und gewollt gewesen.
Das ist das schöne am Forum, dass man das eigene Schubladendenken immer wieder anhand anderer Eindrücke und Wertungen überprüfen kann. Die Lust an einem neuen, unvoreingenommen Durchhören der Mermaid-Sessions wächst in mir.
Obwohl der Thron von YHF sicherlich nicht wackeln wird.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Jörg KönigGlaube ich nicht. Dann müssten wir ja, in der Vergangenheit eingeschlossen wie die Mücke in Jurassic Park, vor unseren Boxen hocken und immer nur verkratzte Platten, tote Leute und längst aufgelöste Bands hören. (Okay, erwischt: Tue ich häufig und du wohl auch. Aber es kommt auch immer was Neues dazu. Ryan Adams zum Beispiel – wenn wir den nicht hören würden, wüssten wir ja gar nicht, dass er uns nix gibt.)
Es gibt halt Musik, da schließen sich beim Hörer die Synapsen wie zum Kuss zusammen. Und Musik, da klappern, quietschen und scheppern sie nur. Natürlich vieles dazwischen. Ist für jeden verschieden und wohl unbegründbar. Aber wieso sollte man Musik auch begründen?
Hast du wohl recht.
Ich hab’s ja mit Ryan versucht. Letztens bei Anita hab ich mir 4 verschiedene CDs von ihm angehört. Wollt ihm nochmal ne Chance geben.
Fand die Heartbreakerst wirklich ganz schön, die Gold auch noch „ganz nett“, die beiden anderen, glaube die Neue und noch eine, irgendwie langweilig.
Würde es nicht mal als schlecht bezeichnen, aber es gibt mir einfach gar nichts. Kaufen würde ich mir von ihm sicherlich nichts, weil ich es nie anhören würde.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Ryan Adams ist ja auch nett. Und das bedeutet eben alles gute und schlechte, was in dieser Bezeichnung so mitschwingt. Alternativer Mainstream sozusagen, mit Elementen, die eine große Zahl von Hörern ansprechen, auch weil sie wenig potentiell überforderndes, irritierendes, kantiges, exklusives beinhalten. In diesem Bereich ist er nahezu unübertroffen, weil er auch noch über das nötige Songschreibehandwerk verfügt (in guten Zeiten). Mal was fürs Herz, mal was zum Mitwippen. Nur das ruppige Rocken hat er nicht so gut drauf, wie er vielleicht denkt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic JuiceRyan Adams ist ja auch nett. Und das bedeutet eben alles gute und schlechte, was in dieser Bezeichnung so mitschwingt. Alternativer Mainstream sozusagen, mit Elementen, die eine große Zahl von Hörern ansprechen, auch weil sie wenig potentiell überforderndes, irritierendes, kantiges, exklusives beinhalten. In diesem Bereich ist er nahezu unübertroffen, weil er auch noch über das nötige Songschreibehandwerk verfügt (in guten Zeiten). Mal was fürs Herz, mal was zum Mitwippen. Nur das ruppige Rocken hat er nicht so gut drauf, wie er vielleicht denkt.
Nun ja, Mainstream ist nicht unbedingt eine Qualitätsbeschreibung, das waren Stones und Beatles ja auch mal.
Ich halte Adams für gut, wenn er sich nicht zu weit von seinen Americana-Wurzeln weg bewegt.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoNun ja, Mainstream ist nicht unbedingt eine Qualitätsbeschreibung, das waren Stones und Beatles ja auch mal.
Na, na, was war in den 60s Mainstream?
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FAVOURITESlathoNun ja, Mainstream ist nicht unbedingt eine Qualitätsbeschreibung, das waren Stones und Beatles ja auch mal.
Ich halte Adams für gut, wenn er sich nicht zu weit von seinen Americana-Wurzeln weg bewegt.Ich habe das auch nicht als Qualitätsurteil gemeint. Dann habe ich mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt. Mainstream-taugliche Musik hat m.E. bestimmte Eigenschaften, eben eine Massentauglichkeit – und verträglichkeit. Kein gefühlter Lärm. Keine Überforderung. Keine allzu komplexen Strukturen und Bezüge.
Es gibt andererseits Musik, die hört man und sie gefällt einem oder auch nicht, aber man kann recht sicher sagen: das wird wohl nie ein großes Publikum finden können.Bei Adams kann man sagen: das hat Potential, von vielen Leuten gemocht zu werden. Auch genreübergreifend. Das ist durchaus auch ein Lob. Er schrammt ab und zu haarscharf am richtigen Starstatus vorbei. „gold“ war ja von der Geste her schon springsteen-nah.
Das kann trotzdem oder gerade deswegen große Kunst sein. Mainstream heißt bestimmt nicht: schlecht oder banal.
@otis: Interessante Betrachtung, die mir als Jahrgang ´73 jedenfalls nicht in die Wiege gefallen ist. Aber in den 60ern war Mainstream vielleicht doch eher Sinatra, Jazz, Swing und kuscheliger Oldie-Pop…. (das was wir heute im Oldieradio hören würden). Keine Ahnung.
Man vergisst ja immer, dass die Beatles und Stones mal jung und neu waren.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)otisNa, na, was war in den 60s Mainstream?
Ok, ich beuge mich den Zeitzeugen.
Hätte 70s besser gepaßt?
@sonic
Hatte ich schon verstanden, sollte nur eine Anmerkung sein.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Aber sicher waren die Beatles in den Sechzigern „Mainstream“. Wenn ich mir heute Bilder im Fernsehen anschaue, die das Thema „Beatlemania“ abhandeln, dann frage ich mich allen Ernstens, ob das etwa kein Mainstream gewesen sein soll… Nicht zu vergessen, die zahlreichen No. 1-Hits damals!
Man darf halt dabei den Begriff „Mainstream“ nicht mit einem Schimpfwort verwechseln! Was ja immer schnell diesen Leuten passiert, die sich diesen musikgeschmäcklerischen Schuh anziehen (und von dem sie denken, daß er allzu gut passt…)!
In einer abfälligen Art und Weise von „Mainstream“ zu reden, passiert meines Erachtens nur dann, wenn man zusätzliche negativ gefärbte Begriffe zufügt, wie in etwa: „Billiger Mainstream“, „Mainstreamgedudel“, „Scheiß Mainstream“. Was ja hier bisher nicht geschehen ist!Bands wie Depeche Mode, Kraftwerk oder die White Stripes waren oder sind auch „Mainstream“ – oder zumindest mal gewesen. Von einer Menge grundverschiedenen Leuten gehört und gemocht – aber trotzdem musikalisch innovativ aufgetreten.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very saddenke auch, dass die beatles damals mainstream waren. zunächst nur für die jugendlichen (wie hip hop heute. oder tokio hotel) – aber dann schnell genrationsübergreifend.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceDas ist mal eine interessante Sicht. Habe ich noch nie gehört, dass gerade die Mermaid-Dinger bevorzugt werden. Für mich das einzig verzichtbare aus dem Tweedy-Werk.
Ich behaupte mal, dass es sich bei den Mermaid Avenues mitnichten um Tweedy-Werke handelt. Das sind eher Billy Bragg-Werke.
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HerbertIch behaupte mal, dass es sich bei den Mermaid Avenues mitnichten um Tweedy-Werke handelt. Das sind eher Billy Bragg-Werke.
Das sind genauso „mitnichten“ reine Bragg-Werke wie reine Tweedy-Werke, da nun mal beide ihre Noten zu den Guthrie-Texten beigetragen und Tweedy und Bragg abwechselnd gesungen haben. Was willst Du damit sagen?
Die Songs, die Tweedy eingesungen hat („airlline to heaven“ etwa), sind heute noch regelmäßiger Bestandteil ihrer Liveshows. Dass heißt auch, dass die Band sich mit diesen Songs durchaus identifiziert.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic JuiceDas sind genauso „mitnichten“ reine Bragg-Werke wie reine Tweedy-Werke, da nun mal beide ihre Noten zu den Guthrie-Texten beigetragen und Tweedy und Bragg abwechselnd gesungen haben. Was willst Du damit sagen?
Soviel ich weiss, war Billy die treibende/anstossende Kraft bei diesem Projekt. Wie der Kontakt zu Nora Guthrie entstand weiss ich aber nicht mehr. Ich glaube aber, es steht im ersten CD-Begleitheft.
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HerbertSoviel ich weiss, war Billy die treibende/anstossende Kraft bei diesem Projekt. Wie der Kontakt zu Nora Guthrie entstand weiss ich aber nicht mehr.
Mag ja sein. Ob da im Gesamtprojekt nun 51 % Bragg drin ist und 49 % Wilco ist mir auch recht unwichtig, solange Wilco auf dem Cover stehen und eigene Songs beigetragen haben. Ich habe nur die Worte „mitnichten“ und „eher“ nicht in einen logischen Zusammenhang bringen können, da sich beides eigentlich ausschließt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Also ich finde ‚One by one‘ und ‚California Stars‘ von den Wilco-Songs auf Mermaid Ave. sehr schön.
OK, das eine oder andere hat eher dokumentarischen Wert.
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Schlagwörter: e-juice lines
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