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Doc F.Ich teile den Geschmack des Krtikers auf JazzCity auch oft nicht. Ich wollte nur darauf hingewiesen haben
Kein Problem, ich habe gegenüber Glasper auch nach dem ziemlich guten Konzert und trotz „Black Radio“ (das ich auch eher ziemlich gut als sehr gut finde) weiterhin eine gesunde Skepsis, aber mir missfällt halt der Ton der Besprechung.
ad Layout: das ist doch quasi das Webdesign-Pendant zu marxistischen Verlagen à la Stroemfeld/Roter Stern?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deStudie: Dies sind die beliebtesten Schallplatten
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Werbungich bin in den 90ern mit JazzCity großgeworden, jeden zweiten Dienstag Abend um 22:35 auf WDR 5, schon damals waren Michael Rüsenberg und ich vom musikalischen Geschmack her ein gutes Stück weit auseinander, aber ich hab seine starken Meinungen immer sehr geschätzt, auch wenn ich sie oft genug nicht geteilt hab… Ich seh schon, was ihr mit dem Tonfall meint, ist halt eine Jugenderinnerung für mich, und keine schlechte… Die Internetseite von JazzCity war übrigens 1994 oder 1995 eine der wenigen deutschsprachigen Jazzseiten im Internet (inzwischen ist mir das mit deutschsprachig relativ egal, aber damals noch nicht), dafür geb ich Rüsenberg definitiv mehr Credit als was ich dafür abziehe, dass seine (mittlerweile private, nehm ich an) Seite zwanzig Jahre später ein bißchen altmodisch aussieht…
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.redbeansandriceich bin in den 90ern mit JazzCity großgeworden, jeden zweiten Dienstag Abend um 22:35 auf WDR 5, schon damals waren Michael Rüsenberg und ich vom musikalischen Geschmack her ein gutes Stück weit auseinander, aber ich hab seine starken Meinungen immer sehr geschätzt, auch wenn ich sie oft genug nicht geteilt hab…
ging mir genauso, bin ja im ruhrgebiet aufgewachsen. habe allerdings karl lippegaus‘ sendungen viel lieber gehört, rüsenberg kam immer so laut und großmäulig daher, immer latent schlechtgelaunt, hatte eine große liebe für alles mediokre, dafür eine herzliche abneigung gegen andere großmäuler, wie das bei diesen männern ja oft so ist. war allerdings auch pubertätslagerdenken von mir – lippegaus war halt team m-base, rüsenberg hat das gar nicht verstanden und sich eher um jede neue brecker-cd gerissen.
habe gerade mal seine wenigen jazz-city-fragebögen durchgeblättert, die ich damals ein bisschen doof fand (von den amis immer wissen zu wollen, was sie von mangelsdorff hielten, natürlich kannte den kaum einer), aber gesammelt wären sie jetzt ein tolles dokument. ich weiß noch, wie cassandra wilson auf die frage, wofür man sie nachts wecken könnte, trocken antwortete: „a good man“.
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An Cassandra Wilson erinner ich mich auch noch, die hab ich zB durch Rüsenberg kennengelernt, denk ich (Last Train to Clarksville). Lippegaus Sendung fand ich auch noch besser, die hab ich etwas später entdeckt, aber die war ab irgendeinem Zeitpunkt das klare Highlight des Zweiwochenzyklus…
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.Ich hatte Peter Rüedis Kolumne in der Weltwoche – an der (bzw. an den alten, die ja in einem Buch gesammelt greifbar sind) erfreue ich mich weiterhin. Im Radio ging es hier wohl – wen überrascht’s – konsensorientierter zu und her, d.h. man hat gesprochen (bei den Festivals waren z.B. immer zwei Moderatoren gleichzeitig online – das war wohl eher die Art, in Frankreich Jazzradio zu machen, André Francis hatte ja oft Gäste, aber den kannte ich damals nicht, ich konnte nur SWR 2 und – mit mangelhafter Qualität – DLF empfangen). Als ich dann France Musique kriegte (Kabelradio, das brachte auch die Bayrischen Sender und Ö1 ins Haus) waren da längst die Nachfolger von Francis am Werk, aber gerade im „Jazz Club“, der besten Live-Sendung (freitags von 22 oder 23 Uhr zwei Stunden live aus einem der Pariser Clubs oder ab und zu aus der Provinz, im Sommer auch öfter von Festivals, das hiess dann aber „Jazz été“) waren die auch immer zu zweit. Das gefiel mir immer sehr, Jazz quasi im Gespräch zu erklären oder Erklärungen im Dialog zu entwickeln. Gefällt mir auch heute noch, sonst wäre ich wohl nicht hier
(Zu Rüedi: ich glaub, die Kolumne läuft noch, aber seitdem Roger Köppel die einst liberale „Weltwoche“ fürs rechten Establishment zugeritten und ihr dabei Rückgrat, Genick und sonst noch einiges gebrochen hat, mag ich da nicht mehr reinschauen.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich glaub Jazz im WDR ist schon lange nicht mehr, was es in vorgartens und meiner Jugend war… Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber Dienstag war Rüsenberg und Lippegaus im Wechsel, der beste Abend der Woche, Mittwoch waren Günter Huesmann (of Jazzbuch-Fame) und Karsten Mützefeld mit „Mainstream Jazz“ dran (keine Ahnung mehr, was die so gespielt haben, vermutlich das neue James Carter Album), Donnerstag World Music (Namen vergessen, aber es hing irgendwie mit „Yalla Music“ zusammen, was damals groß war), Freitag die neuesten Erfolge der WDR Big Band (und andere WDR Produktionen), Samstag (oder Sonntag?) die Herren mit der Bluessendung (die alle Vorurteile über Jazzsendungen weit übertrafen, aber zum Teil gute Musik hatten)
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.Wann kommt der neue Miles Film in unsere Kinos?
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das könnte (wenn auch nicht filmisch) interessant werden – betty davis ist wieder da und spricht über ihren rückzug aus dem musikgeschäft und wahrscheinlich noch über einiges andere…
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vorgartendas könnte (wenn auch nicht filmisch) interessant werden – betty davis ist wieder da und spricht über ihren rückzug aus dem musikgeschäft und wahrscheinlich noch über einiges andere… https://vimeo.com/118027518
Für alle Fälle: Miles spielt zwar nicht mit (Jimi auch nicht), aber „Politician Man“ ist drauf und das Teil muss natürlich her:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartendas könnte (wenn auch nicht filmisch) interessant werden – betty davis ist wieder da und spricht über ihren rückzug aus dem musikgeschäft und wahrscheinlich noch über einiges andere… https://vimeo.com/118027518
Nasty!
Die Stelle im Teaser bei 1:45 ff., wenn der Tonarm plötzlich von der Platte nach oben springt, der Bildschirm schwarz wird und man nur noch ein Piepen hört, so als hätte man einen Tinnitus, ist aber auch filmisch toll!
Dazu passt auch die Veröffentlichung von Betty Davis – The Columbia Years 1968-1969, produziert von Miles & Teo.
PS.: Die Zitierfunktion ist das nackte Grauen! Soweit ich es rausgefunden habe, lässt sich dieses unbezähmbare Unding nur kontrollieren, wenn man oben rechts von VISUELL auf TEXT wechselt, oder?
PPS.: Sehe gerade erst, dass gypsy das neue alte Betty Davis-Album schon erwähnt hatte.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Gerade endlich den Teaser angeschaut – hoffe, man kriegt den Film auch mal zu sehen, wenn man ihr die richtigen Fragen stellt, könnte das ziemlich verdammt toll sein (und mit „richtig“ meine ich keineswegs nur jene nach Miles und Jimi).
Friedrich
vorgartendas könnte (wenn auch nicht filmisch) interessant werden – betty davis ist wieder da und spricht über ihren rückzug aus dem musikgeschäft und wahrscheinlich noch über einiges andere… https://vimeo.com/118027518
Nasty! Die Stelle im Teaser bei 1:45 ff., wenn der Tonarm plötzlich von der Platte nach oben springt, der Bildschirm schwarz wird und man nur noch ein Piepen hört, so als hätte man einen Tinnitus, ist aber auch filmisch toll! Dazu passt auch die Veröffentlichung von Betty Davis – The Columbia Years 1968-1969, produziert von Miles & Teo. PS.: Die Zitierfunktion ist das nackte Grauen! Soweit ich es rausgefunden habe, lässt sich dieses unbezähmbare Unding nur kontrollieren, wenn man oben rechts von VISUELL auf TEXT wechselt, oder? PPS.: Sehe gerade erst, dass gypsy das neue alte Betty Davis-Album schon erwähnt hatte.
Solange Du komplette Posts zitierst, kannst Du einfach unten weitertippen … allerdings verlieren sie Zeilenschaltungen. Fügt man harte (normale) ein, wird das Zitat manchmal entzweit, dann helfen „weiche“ Zeilenschaltungen (Shift gedrückt halten wenn Du die Zeilenschaltung einfügst), aber aktuell scheint das gerade kein Problem (mehr?) zu sein.
FriedrichNasty! Die Stelle im Teaser bei 1:45 ff., wenn der Tonarm plötzlich von der Platte nach oben springt, der Bildschirm schwarz wird und man nur noch ein Piepen hört, so als hätte man einen Tinnitus, ist aber auch filmisch toll!
Dazu passt auch die Veröffentlichung von Betty Davis – The Columbia Years 1968-1969, produziert von Miles & Teo.
PS.: Die Zitierfunktion ist das nackte Grauen! Soweit ich es rausgefunden habe, lässt sich dieses unbezähmbare Unding nur kontrollieren, wenn man oben rechts von VISUELL auf TEXT wechselt, oder?
PPS.: Sehe gerade erst, dass gypsy das neue alte Betty Davis-Album schon erwähnt hatte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSolange Du komplette Posts zitierst, kannst Du einfach unten weitertippen … allerdings verlieren sie Zeilenschaltungen. Fügt man harte (normale) ein, wird das Zitat manchmal entzweit, dann helfen „weiche“ Zeilenschaltungen (Shift gedrückt halten wenn Du die Zeilenschaltung einfügst), aber aktuell scheint das gerade kein Problem (mehr?) zu sein.
Ach was? So einfach ist das?
Spaß beiseite: Vielen Dank!
zuletzt geändert von friedrich--
„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)19. november 1969. 10 tage nach der europa-tournee schon wieder im studio. „great expectations“, „orange lady“, „yaphet“, „corrado“. shorter kümmert sich mal um sein zwischendurch neu geborenes kind, der 18jährige steve grossman springt ein, er soll sowieso nur kleine motive unisono mit miles und maupin spielen. darunter ist etwas ganz neues los, sitar und tampura und tabla und cuica, was für ein geschnurre und gekrächze. dazu jetzt ein super hippes funkschlagzeug von billy cobham, auch gerne einfach nur auf der triangel akzenturiert. der steady rockbass von harvey brooks wird plötzlich wieder von ron carter, kamikaze as usual, umspielt. und hancock ist auch wieder dabei.
eine meiner absoluten lieblingssessions, die man unbedingt laut hören muss; unfassbar schöne texturen, nichts wird dramatisiert, alles läuft, john mclaughlin kriegt noch freigang auf „corrado“, einem hendrix-jam auf drei akkorden. psychedelischer und gleichzeitig wacher hat keine band 1969 geklungen.wie ist moreira eigentlich da rein geraten? wollte nur seine frau wieder aus new york zurückholen, ist selbst dort hängen geblieben. fand keinen anschluss bei den latin bands, dafür aber bei den jazzern – walter booker, dann plötzlich die anarchische SUPER-NOVA-SESSION von shorter, mit zawinul lief aber auch schon was. und soll dann was sinnvolles bei miles neben cobham, sitar und tabla beisteuern. ein paar jahre später gibt es kein wichtiges jazzrockprojekt mehr, dass ohne ihn auskäme.
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19. november 1969. 10 tage nach der europa-tournee schon wieder im studio. „great expectations“, „orange lady“, „yaphet“, „corrado“. shorter kümmert sich mal um sein zwischendurch neu geborenes kind, der 18jährige steve grossman springt ein, er soll sowieso nur kleine motive unisono mit miles und maupin spielen. darunter ist etwas ganz neues los, sitar und tampura und tabla und cuica, was für ein geschnurre und gekrächze. dazu jetzt ein super hippes funkschlagzeug von billy cobham, auch gerne einfach nur auf der triangel akzenturiert. der steady rockbass von harvey brooks wird plötzlich wieder von ron carter, kamikaze as usual, umspielt. und hancock ist auch wieder dabei.
eine meiner absoluten lieblingssessions, die man unbedingt laut hören muss; unfassbar schöne texturen, nichts wird dramatisiert, alles läuft, john mclaughlin kriegt noch freigang auf „corrado“, einem hendrix-jam auf drei akkorden. psychedelischer und gleichzeitig wacher hat keine band 1969 geklungen.
wie ist moreira eigentlich da rein geraten? wollte nur seine frau wieder aus new york zurückholen, ist selbst dort hängen geblieben. fand keinen anschluss bei den latin bands, dafür aber bei den jazzern – walter booker, dann plötzlich die anarchische SUPER-NOVA-SESSION von shorter, mit zawinul lief aber auch schon was. und soll dann was sinnvolles bei miles neben cobham, sitar und tabla beisteuern. ein paar jahre später gibt es kein wichtiges jazzrockprojekt mehr, dass ohne ihn auskäme.
Alles bloß zwischendurch, unbeabsichtigt und zufällig entstanden? Interessanter Gedanke.
Ich kenne die kompletten BB-Sessions nicht, sondern habe immer noch nur meine schlecht klingende BB-CD von annodunnemals. Aber immerhin kenne ich die kompletten On The Corner Sessions. Insofern meine ich, doch etwas von dem schöpferischen Prozess zu erkennen, wie Miles und Teo Macero diese Platten zusammengebastelt haben. Kein konkretes Ziel vor Augen (oder Ohren), aber irgendwie eine Richtung. Auf dem Weg sammelt man das auf, was sich ergibt und man gebrauchen kann, baut es irgendwie ein, Teo schneidet das so zusammen, das es Sinn ergibt, auch wenn man am Ende ganz woanders ankommt, als ursprünglich vorgesehen. Und der Zuhörer staunt und versteht nicht, wie man darauf gekommen ist.
Eigentlich sogar eine Art von Kreativprozess, der gar nicht so ungewöhnlich ist. Dem Ergebnis ist das manchmal gar nicht mehr anzusehen oder zu hören. But such is life.
zuletzt geändert von gypsy-tail-wind--
„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)ja, so war das wohl gedacht und hat sich zu grandiosen collagen gefügt. aber ich höre das rohmaterial mittlerweile als kostbare happenings, in deren sound für mich ganze welten gespeichert sind. aus der sitar-phase mag ich sowieso keinen ton missen. die complete bitches brew sessions empfehlen sich aber außerdem wegen ihres klangs, der bei diesem gebräu möglichst transparent sein muss, um spaß zu bereiten.
noch dazu finde ich es gerade unfassbar, wie das quintet live in ganz europa die hütte abbrennt und dann ein paar tage später plötzlich mit sitar und cuica wieder ganz woanders sein kann, obwohl die welt noch drei schritte hinterher hinkt…
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