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AutorBeiträge
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Carrot Flower
Kennst du bzw. kennst jemand andere Autoren, die in ähnlichem Stil schreiben?Er bezieht sich ja in „This Is Uncool“ ausdrücklich auf Dave Marshs „The Heart Of Rock And Soul – The 1001 Best Singles Ever Made“ und das, was Du über Mulhollands Stil schreibst, finde ich auch dort. Bei Marsh stehen halt die 50s und 60s im Mittelpunkt (auch wenn er durchaus auch jüngere Singles würdigt).
Das sind Bücher, von denen ich mich immer wieder anregen lasse (ähnlich auch wie von Simon Reynolds, den Du auch erwähnst). „Fear Of Music“ hat mich z.B. in letzter Zeit zu „Marquee Moon“ gebracht, ein Album, das ich vor Jahren gekauft und recht schnell wieder in die Ecke gestellt hatte, weil es mir gar nichts sagte. Und er greift genau meine Vorbehalte auf, um dann zu schildern, was es ihm bedeutet. Und da ich mich in vielen seiner Plattenwürdigungen wiederfinde, war das für mich ein Auslöser, doch noch mal hinzuhören.
Es gibt übrigens bald Nachschub:
Coming soon: “Popcorn: Fifty Years of Rock ‘n’ Roll Movies”
From Blackboard Jungle to Quadrophenia, from 8 Mile to Abba: the Movie, no one has seriously looked at the strange phenomenon that is the rock ‘n’ roll movie. Garry Mulholland, critically acclaimed author of This Is Uncool and Fear of Music, turns his focus away from classic records to the best, the worst, the weird […]http://garrymulholland.com/category/news/
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Highlights von Rolling-Stone.deGeorge Michael: 5 traurige Songs über den Tod
Viva la revolución? „Tim und die Picaros“ – Hergés Vermächtnis
Lee Child im Interview: „Das FBI hat sich noch nicht bei mir gemeldet“
Rocky IV und Rambo II: Lang lebe Amerika!
Atompilze, Felsblöcke und rasende Trucks: Die zehn besten Momente des Indiana Jones
Diese 10 Gitarren veränderten die Welt
WerbungHerr RossiDave Marsh „The Heart Of Rock And Soul – The 1001 Best Singles Ever Made“
Das habe ich auch gern gelesen, wenngleich ich natürlich weit über die Hälfte der vorgestellten Singles nicht kenne (Wo bleibt das begleitende 40-Kilo-Tonmaterial?).
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationKlaus Theleweit/Rainer Höltschl: Jimi Hendrix- Eine Biographie. Es ist schon einiges darüber geschrieben worden im Rolling Stone. Ich empfinde es als eine ganz gute Ergänzung zu Charles Shaar Murry: Jimi Hendrix- Sein Leben, seine Musik, sein Vermächtnis (für mich das Standartwerk zu Hendrix). Bei Ersterem wird nicht zuletzt anhand der Texte (verquickt mit biographischen Hintergründen) die Rezeption, die Auswirkungen seiner Musik besprochen.
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So, wie angekündigt, ein paar Sätze zu:
Peter Nachtnebel (Hrsg.). For the Sake of the Song. Amerikas neue Songwriter. Ventil Verlag, 2009.
Als ich das Inhaltsverzeichnis gesehen habe, habe ich das Buch spontan gekauft; es füllt eine Lücke. Der Band wird eingeleitet von einem Essay des Herausgebers, der sich an einer historischen Einordnung versucht. Da es in dem Buch vor allem um amerikanischen „Indie-Folk“ geht, stellt er zuerst die Annäherung des Indie-Undergrounds der 80er Jahre an Folk, Blues und Country dar und streut ein paar Bemerkungen zur amerikanischen Kultur ein, bevor er sich der Entwicklung des Singer-Songwriters widmet. Dieser Teil des Essays beginnt mit einem guten Abriss des Folk-Revivals der 50er und 60er Jahre, schildert knapp das Hervortreten der Singer-Songwriter und den „kommerziellen Ausverkauf“ der 70er und geht dann verschiedene Vorbilder und Einflüsse der aktuellen Songwriter durch, von ehemaligen Geheimtipps wie Vashti Bunyan und Linda Perhacs bis zu Legenden wie Townes Van Zandt und Gram Parsons. Mir gefällt die kritische Perspektive des Textes, bei der die Indie-/Hardcore-Sozialisation des Autors durchscheint (jedenfalls habe ich diesen Eindruck); er ist aber oft sprunghaft und assoziativ und mindestens an einer Stelle ist die Chronologie durcheinander geraten. Als Gemeinsamkeit der im Buch versammelten Künstler wird das „Telling it like it is“ behauptet.
Die zwölf Künstlerporträts, die darauf folgen, sind von unterschiedlicher Qualität und viele davon sind eher okay oder solide zu nennen als hervorragend. Manche der Texte sind aber sehr gut, z.B. der von Martin Büsser über Bright Eyes: gedankenreich und streitbar. Hervorragend ist auch Jörg Schellers Porträt von Ani DiFranco: Es gelingt ihm vortrefflich, ihre künstlerische Haltung darzustellen. Gut gefallen haben mir auch Ewald Schreibers emphatische Annäherung an das Werk Will Oldhams (Schreiber legt den Fokus auf die lyrics) und Gunnar Klacks Aufsatz über Devendra Banhart, der schön analytisch ist. Enttäuscht war ich von dem Text über Cat Power: Christoph Jacke recycelt ein zehn Jahre altes Interview, das er mit Chan Marshall geführt hat, und ein paar Thesen von Martin Büsser über „die Stärke der vermeintlichen Schwäche“; sein Beitrag ist frei von originellen Einsichten, oberflächlich und im schlechten Sinne akademisch. Weniger ergiebig als von mir erhofft ist der Text über Nina Nastasia. Er ist sicherlich willkommen, weil es bisher nur sehr wenig über sie zu lesen gibt, aber ihre Musik ist hier im Forum von Carrot Flower schon besser charakterisiert worden als es Matthias Rauch in seinem Beitrag gelingt. In formaler Hinsicht auffällig ist der Beitrag über Lambchop: Christian Riedel wählt eine fragmentarische Darstellungsweise und reiht Beobachtungen und Einfälle zu den Alben aneinander. Man merkt zwar, dass er sich gründlich mit dem Lambchop-Werk befasst hat, aber sein Text wirkt auf mich ein bisschen unfertig. Dafür ist seine Diskographie von allen hier die ausführlichste, wenn man die Anmerkungen mit einrechnet (noch vor Will Oldham, der doch die meisten Platten veröffentlicht hat).
Insgesamt habe ich das Buch ganz gern gelesen, aber ich bin nicht begeistert davon. Es ist durchaus empfehlenswert, wenn man sich für viele der hier behandelten Künstler interessiert, so wie ich es tue, aber es könnte besser sein.
mojoclub@go1: bin grad dabei. und irgendwie hin- und hergerissen. das buch liest sich ganz ordentlich, vermengt die lebenslaeufe der einzelnen musiker mit der entwicklung der folkszene der letzten jahre. am ende ist jeweils eine ausfuehrliche diskographie angegeben und zwischendrin tauchen immer noch die ein oder anderen interessanten namen anderer musiker auf. insofern ist es gut, wenn man auch noch auf der suche nach aehnlichen interpreten ist.
andererseits habe ich an manchen stellen das gefuehl gehabt, dass der ein oder andere autor anderweitig abgeschrieben hat. tatsaechlich findet man viele infos auch anderswo. und gerade was die musikhistorie betrifft sind da schon ein paar seltsame gedankengaenge bei gewesen. aber ich bin noch nicht durch und vielleicht lese ich es gleich nocheinmal. schliesslich gibt es nicht allzuviel literatur ueber dieses thema.An welchen Stellen bist Du denn stutzig geworden?
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To Hell with Poverty@go: da gehe ich die naechsten tage nocheinmal genauer darauf ein. habe gerade zu wenig zeit dafuer.
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hörbares hörenDanke Go1, ich werde es mir wohl auch besorgen, weil mich die meisten besprochenen Künstler sehr interessieren und es zu den meisten wenig Sekundärliteratur gibt.
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and now we rise and we are everywhereP. Nachtnebel: For The Sake Of The Song – Amerikas neue Songwriter
Bin bisher kaum zum einlesen gekommen, Go1s Einsichten scheinen sich aber wieder mal zu bestätigen
D.Buckley: Bryan Ferry and Roxy Music
J.Young: Nico – Reise in die Finsternis, die letzten Jahre einer Rock-Legende
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and now we rise and we are everywhereMick Brown – Tearing Down The Wall Of Sound:
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nikodemusP. Nachtnebel: For The Sake Of The Song – Amerikas neue Songwriter
Bin bisher kaum zum einlesen gekommen, Go1s Einsichten scheinen sich aber wieder mal zu bestätigenIch glaubs auch. Ich habe nur die Kapitel über diejenigen Künstler gelesen, deren Musik für mich zurzeit wichtig oder zumindest interessant ist (Oldham, Nastasia, Cat Power, Stevens, Banhart) und war von den meisten enttäuscht. Mir ist es lieber, ein Autor verfolgt einen Gedanken, als dass er möglichst viele bunte (Biografie-)Steinchen zusammenträgt und diese dann irgendwie zusammenpappt, oft in stilistischer und logischer Hilflosigkeit (das Nastasia-Kapitel fand ich richtig schlecht).
Der Oldham-Beitrag stach für mich positiv heraus, und ich möchte jetzt gern mehr über ihn lesen. Gibt es da gescheite Literatur?
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationCarrot FlowerMir ist es lieber, ein Autor verfolgt einen Gedanken, als dass er möglichst viele bunte (Biografie-)Steinchen zusammenträgt und diese dann irgendwie zusammenpappt, oft in stilistischer und logischer Hilflosigkeit (das Nastasia-Kapitel fand ich richtig schlecht).
Ich fand es akzeptabel (nach RS-Standard: * *). Es ist arm an Einsichten, das Interview blieb an der Oberfläche, die Interpretationen von Textstellen sind fragwürdig usw., aber ich habe sonst gar keine Literatur über Nina Nastasia und gebe mich für den Anfang auch mit wenig zufrieden.
Antworten auf die beiden Fragen, die Du gestellt hast, würden mich übrigens auch interessieren:
Carrot FlowerDer Oldham-Beitrag stach für mich positiv heraus, und ich möchte jetzt gern mehr über ihn lesen. Gibt es da gescheite Literatur?
Bezügl. This Is Uncool / Fear of Music von Garry Mulholland:
Carrot FlowerKennst du bzw. kennt jemand andere Autoren, die in ähnlichem Stil schreiben?
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To Hell with PovertyOldham hab ich auch gelesen und fand es recht interessant, wenn der Autor sich auf das Thema „Tod“ und stellenweise „Gott“ beschränkt in seiner Textexegese. Man merkt schon, dass dort ein Fan schreibt, zumal er auch seinen ganzen Text fast ausschließlich auf die Songs von „Darkness“, „Ease Down The Road“ und „The Letting Go“ aufbaut. Gerade die frühen Palace Sachen fallen einfach unter dem Tisch, ebenso die die Veränderung, die Oldham seit seinen Anfangstagen durchgemacht hat (von der Veränderung seiner Pseudonyme mal abgesehen). Dennoch, recht kurzweilig zu lesen und für alle die an Oldham interessiert sind sowieso (zumal es, um die Frage von CF aufzugreifen, über Oldham wenig zu lesen gibt).
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and now we rise and we are everywhereGERED MANKOWITZ – The Rolling Stones Out Of Their Heads Photos 1965 – 67 / 1982
Wiegt etwa 10 Kilogramm…
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If you try acting sad, you'll only make me glad.Prodigal SonWiegt etwa 10 Kilogramm…
Die ideale Lektüre für den Bus oder die S-Bahn.
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Noch zu Nachtnebel:
mojoclubandererseits habe ich an manchen stellen das gefuehl gehabt, dass der ein oder andere autor anderweitig abgeschrieben hat. tatsaechlich findet man viele infos auch anderswo.
Ein Beispiel dafür ist mir gerade selber eingefallen: Vieles von dem, was im Newsom-Kapitel zu lesen ist, hat man schon in dem großen Joanna Newsom-Porträt von Erik Davis gelesen, das Ende 2006 erschienen ist und ja auch im Netz steht (das war ohnehin ein schöner Text).
nikodemusOldham hab ich auch gelesen und fand es recht interessant, wenn der Autor sich auf das Thema „Tod“ und stellenweise „Gott“ beschränkt in seiner Textexegese. Man merkt schon, dass dort ein Fan schreibt, zumal er auch seinen ganzen Text fast ausschließlich auf die Songs von „Darkness“, „Ease Down The Road“ und „The Letting Go“ aufbaut. Gerade die frühen Palace Sachen fallen einfach unter dem Tisch, ebenso die die Veränderung, die Oldham seit seinen Anfangstagen durchgemacht hat
Die thematische Beschränkung, der Fokus, tut dem Text gut, wie ich finde. Manches andere Kapitel leidet ja ein bisschen darunter, dass die Autoren einen Schweinsgalopp durch die Biographie für nötig halten. Das Oldham-Kapitel ist auch besser geschrieben als die meisten.
Mein neuestes Musikbuch:
Herr RossiKann ich nur unterschreiben, „Fear Of Music“ und der Vorgänger „This Is Uncool – The 500 Best Singles Since Punk And Disco“ sind neben Dave Marshs „The Heart Of Rock And Soul – The 1001 Greatest Singles Ever Made“ (Mulholland verstand sein erstes Buch auch als eine Art Fortführung Marshs) meine liebsten Musikbücher, die ich auch am häufigsten nutze.
Herr RossiEr bezieht sich ja in „This Is Uncool“ ausdrücklich auf Dave Marshs „The Heart Of Rock And Soul – The 1001 Best Singles Ever Made“ und das, was Du über Mulhollands Stil schreibst, finde ich auch dort. Bei Marsh stehen halt die 50s und 60s im Mittelpunkt (auch wenn er durchaus auch jüngere Singles würdigt). Das sind Bücher, von denen ich mich immer wieder anregen lasse (ähnlich auch wie von Simon Reynolds, den Du auch erwähnst).
The Heart of Rock & Soul besitze ich seit kurzem auch. Ich bin noch nicht wirklich zum Lesen gekommen, aber es sieht wirklich nach einer feinen Sache aus. Danke für den Tipp!
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To Hell with PovertyStaggerleeKlaus Theleweit/Rainer Höltschl: Jimi Hendrix- Eine Biographie. Es ist schon einiges darüber geschrieben worden im Rolling Stone. Ich empfinde es als eine ganz gute Ergänzung zu Charles Shaar Murry: Jimi Hendrix- Sein Leben, seine Musik, sein Vermächtnis (für mich das Standardwerk zu Hendrix). Bei Ersterem wird nicht zuletzt anhand der Texte (verquickt mit biographischen Hintergründen) die Rezeption, die Auswirkungen seiner Musik besprochen.
Das Hendrix-Buch von Charles Shaar Murray habe ich auch gern gelesen. Ich fand es gut, weil es sich nicht lange mit der Biographie aufhält (ich hatte vorher schon dieses dicke Ding von Shapiro/Glebeek gelesen), sondern musikalische und gesellschaftliche Zusammenhänge herstellt – „Jimi Hendrix and Post-War Pop“ hieß glaube ich der Untertitel der englischen Ausgabe. Man lernt daraus so einiges über Blues und Soul und andere Dinge.
Kennt jemand noch andere Bücher von Charles Shaar Murray und kann sie empfehlen?
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To Hell with Poverty -
Schlagwörter: Literatur, Music Books, Musikbücher
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