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So. Habe es zweimal gehört. Klar ist das ganz nett – aber es berührt mich nicht. Das ist mir zu wenig Pop irgendwie. Das nimmt sich zu ernst. Kann es nicht so richtig erklären, aber da regt sich bei mir einfach nichts. Melodisch auch ganz schwach. Emotionen höre ich zum Beispiel hier. Da zerfetzt es einem doch das Herz, oder? Noch ein Beispiel. Das hier ist einfach so unglaublich emotional… ein Wahnsinn. Dagegen wirkt Marling wie ne graue Wand für mich. Und ich denke, wer die beiden Beispiele gehört hat, kann das zumindest nachvollziehen (und müsste es eigentlich auch so sehen…:lol:)
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Werbungcaptain kiddSo. Habe es zweimal gehört. Klar ist das ganz nett – aber es berührt mich nicht. Das ist mir zu wenig Pop irgendwie. Das nimmt sich zu ernst. Kann es nicht so richtig erklären, aber da regt sich bei mir einfach nichts. Melodisch auch ganz schwach. Emotionen höre ich zum Beispiel hier. Da zerfetzt es einem doch das Herz, oder? Noch ein Beispiel. Das hier ist einfach so unglaublich emotional… ein Wahnsinn. Dagegen wirkt Marling wie ne graue Wand für mich. Und ich denke, wer die beiden Beispiele gehört hat, kann das zumindest nachvollziehen (und müsste es eigentlich auch so sehen…:lol:)
Musik darf sich auch mal ernstnehmen und muss nicht immer fünf ironische Ebenen haben. Du meinst damit aber wohl eher den Unterschied in der künstlerischen Intention zwischen „Das Lied legt meine wahrhaftigen Gefühle offen“ und „Lasst euch durch meinen Tiefsinn beeindrucken“, oder? Das kann ich bei Laura Marling noch nicht richtig beurteilen, da ich mich weder mit ihren Texten noch mit ihrer Person näher auseinandergesetzt habe. Gefühlsmäßig berührt mich der Song aber schon alleine auf musikalischer Ebene. Die Melodie finde ich absolut großartig, insbesondere die Spannung zum Refrain hin. Die Auftritte von Loney Dear und Bon Iver gefallen mir ebenfalls, obwohl letzterer noch weit bessere Songs als „Skinny Love“ im Repertoire hat. Den angeblichen Qualitätsunterschied zu „What He Wrote“ sehe ich jedoch nicht. Marlings Gesang ist natürlich weniger extroviertiert und variiert stimmlich nicht so stark wie Vernon es tut, kann mich aber durch kleine Nuancen trotzdem berühren.
Kann es sein, dass dich auch ihr junges Alter in Verbindung zu der sehr abgeklärten Musik stört? Es gibt da ja manchmal Beißreflexe, von wegen „Was kann die mir schon erzählen?“.--
Das fasst du eigentlich ganz gut zusammen. Von allem ein bisschen. Nur möchte ich unterstreichen, dass ich ironische Musik hasse (deswegen hasse ich zum Beispiel die Ärzte. Die machen sich durch ihre Überironie total unangreifbar und sind somit für mich langweilig). Laura Marling sagt für mich wirklich in jedem Lied: „Lasst euch durch meinen Tiefsinn beeindrucken.“ Sie geht nicht ins Innere der Trauer, sondern schreibt literarische Abhandlungen. Für mich fühlt sie nicht, was sie singt. Der gute Justin IST hingegen beim Singen das Gefühl*. Das ist eben der Unterschied für mich zwischen einem großen Künstler und einem kleinen Licht (exemplarisch ist das zum Beispiel auch bei Dylan und Springsteen zu sehen). Und Laura ist für mich ein kleines Licht. Klar ist das nette Kaffeehaus-Musik – aber mehr dann auch nicht. Sie kann die Gefühle für mich einfach nicht glaubhaft darstellen.
* Klar hat er noch eine Menge starker Songs. Aber die Performance ist einfach unglaublich stark. Absolut ergreifend – meine Frau musste weinen, als sie es zum ersten Mal hörte. Ganz toll finde ich auch das hier…
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Do you believe in Rock n Roll?Den Wimp Porn von Bon Iver und Loney, Dear sollte man aber nun wirklich nicht bemühen, wenn man einen Punkt gegen Laura Marling machen möchte. Dabei berührt mich ihr neues Album wie schon bereits das vorhergehende fast überhaupt nicht. Mit stets etwas zu vordergründiger Ambition und eingeübter Zurückhaltung schreibt man eben nicht nochmals solche erschütternden Songs wie „New Romantic“ oder „Night Terror“.
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A Kiss in the DreamhouseEs ging bei den beiden Beispielen für mich eher um emotionale Live-Auftritte. Klar, stecken Bon Iver und Loney, Dear musikalisch ein weiteres Feld ab. Aber die beiden transportieren Gefühle – Laura leider nicht. Ansonsten sehr gut beschrieben: Vordergründige Ambition und eingeübte Zurückhaltung… das ist es.
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddKlar, stecken Bon Iver und Loney, Dear musikalisch ein weiteres Feld ab. Aber die beiden transportieren Gefühle […]
Nun, die beiden jaulen eben sehr viel und hauen ihre Gefühle an den Erstbietenden heraus. Das kann man schlecht gegen Marling ausspielen: Sie ist immerhin eine sehr talentierte Songwriterin und hat vor allem eine Handvoll an Tracks im Köcher, die absolut exzellent sind. So etwas verjährt ja nicht.
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A Kiss in the Dreamhousecaptain kiddDas ist eben der Unterschied für mich zwischen einem großen Künstler und einem kleinen Licht (exemplarisch ist das zum Beispiel auch bei Dylan und Springsteen zu sehen).
:teufel_2: Du rennst auch ganz gerne mit Mettbrötchen und Erdbeermilch durch die Synagoge, oder?
Im Grunde hat Dylan im Laufe seiner seiner Karriere sogar mehr Schrott veröffentlicht.captain kidd* Klar hat er noch eine Menge starker Songs. Aber die Performance ist einfach unglaublich stark. Absolut ergreifend – meine Frau musste weinen, als sie es zum ersten Mal hörte. Ganz toll finde ich auch das hier…
Ich war bei „Calgary“ erstmals wirklich ergriffen.
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captain kiddUnd warum bist du so dünnhäutig? Ich habe mein Missfallen diesem Album gegenüber geäußert… ist das verboten? Muss man hier nun lobhudeln? Sorry, das kann man vielleicht in nem Marling-Forum machen, aber hier muss man auch nen Widerspruch aushalten.
Darum ging es Irrlicht in seiner scharfen Replik doch gar nicht. Es ist einfach Dein Formulierungsstil, der auch mich nervt. Du kannst nur Schwarz oder Weiß. Ein paar Schattierungen wären mal ganz schön. Ich erinnere mich noch zu gut an Deine Elogen z.B. zu Royal Headache oder Night Beds, wo ich einerseits mir vorstellte, dass Dir beim Verfassen der Zeilen wohl der Sabber aus den Mundwinkeln rinnt und mich andererseits fragte, ob die extrem positiven, ja ekstatischen Eindrücke wohl dauerhaft halten. Sorry, ich habe eigentlich gar nichts gegen emotionale Lobreden, aber genau so habe ich das an den Stellen empfunden.
captain kiddKann es nicht so richtig erklären, aber da regt sich bei mir einfach nichts.
Wenn ich denke, ich kann es nicht erklären, belasse ich es meistens dabei, denn…
captain kiddKlingt, als würde Hermine Musik machen. Altkluges Gewinsel.
..sonst geht es völlig in die Hose.
Wenn Dir jedoch Formulierungen wie „vordergründige Ambition“ und „eingeübte Zurückhaltung“ besser gefallen, verstehe ich das durchaus, denn sie regen ja eher zur Diskussion mit den Befürwortern der Interpretin und ihres Stils an als Deine letztlich nur provokanten Pointen.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killWobei ich den Grundtenor seiner Aussage, wie so oft, durchaus nachvollziehen kann. Auch mich berührt da ganz ganz wenig bei Laura Marling und anders als bei Pop oder Electro oder oder oder, ist diese emotionale Ebene bei den Singer/Songwriter Veröffentlichungen die für mich Entscheidende. Ob das jetzt vor allem an der, mir nicht sonderlich zusagenden, Stimme liegt, oder ob Lauras Geschichten mir einfach nicht nahe gehen, mag ich nicht endgültig entscheiden. Was bleibt, ist ein weiteres Marling Album, bei dem ich diese nahezu konsensartige hohe Bewertung nicht wirklich verstehen kann.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
TheMagneticFieldWobei ich den Grundtenor seiner Aussage, wie so oft, durchaus nachvollziehen kann. Auch mich berührt da ganz ganz wenig bei Laura Marling.
Mich berührt da gar nix, noch nie. Insofern kann ich das auch gut nachvollziehen, auch und grade in der Wortwahl. Da müssen die heulenden Sensibelchen irgendwie durch…
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pipe-bowl
Zum Album: Ich las hier von einer sehr starken ersten Hälfte und einem deutlichen Rückschritt in Hälte 2. Kann ich derzeit überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil: Die ersten fünf Tracks sind mir deutlich zu gleichförmig, letztlich wirken sie fast wie einer. Gerade die Gitarrenarbeit und auch die Tablas tragen dazu bei. Nicht das ich diesen Part nicht mag, aber ich wartete doch immer auf gewisse Abwechslung und war anfangs überrascht als ich feststellte, dass ich schon bei Track 6 angekommen war. Und mit „Little love caster“ kommt dann auch tatsächlich mein erster absoluter Fave. Ab diesem Zeitpunkt wird das Album für mich spannender. Meine Favoriten sind derzeit neben dem genannten Track „Devil’s resting place“, „Undine“ (wunderbar gezupfte Gitarren), „Where can I go?“, und „Love be brave“ (hier lässt Aimee Mann grüßen).Noch vollkommen unwissend bezüglich L.Marlings Musik, hat mich der Thread gestern neugierig gemacht und hab mir das Album auf YouTube angehört. Nach 3 Stücken war ich eigentlich schon fast am abwinken, bin aber dann zur Mitte des Albums gesprungen und bei „Udine“ gelandet. Das hat mich dann gleich sehr aufhorchen lassen, weil mir die akustischen Nummern schneller ins Ohr gehen. Über die nächsten Titel (Once!) dann bis zum Schluß war ich sehr angetan und hab‘ mir die Lp jetzt bestellt.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Roykocaptain kiddUnd Laura ist für mich ein kleines Licht. Klar ist das nette Kaffeehaus-Musik – aber mehr dann auch nicht.
Wei Pipe-Bowl schon anmerkt, sind Deine Vergleiche schon merkwürdig. Ich könnte mir ja noch Norah Jones oder Adele als Kaffeehausmusik vorstellen, aber „Once i was an eagle“ ist dafür nicht gefällig genug.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoKrautathausNoch vollkommen unwissend bezüglich L.Marlings Musik, hat mich der Thread gestern neugierig gemacht und hab mir das Album auf YouTube angehört. Nach 3 Stücken war ich eigentlich schon fast am abwinken, bin aber dann zur Mitte des Albums gesprungen und bei „Udine“ gelandet. Das hat mich dann gleich sehr aufhorchen lassen, weil mir die akustischen Nummern schneller ins Ohr gehen. Über die nächsten Titel (Once!) dann bis zum Schluß war ich sehr angetan und hab‘ mir die Lp jetzt bestellt.
„Once“ ist sicherlich ein Höhepunkt mit seiner „First Cut Is The Deepest“ Variation. „Master Hunter“ gefällt mir auch sehr gut. Ansonsten kann ich Pipe-Bowl nur zustimmen. Die zweite Hälfte ist generell etwas stärker.
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KrautathausWei Pipe-Bowl schon anmerkt, sind Deine Vergleiche schon merkwürdig. Ich könnte mir ja noch Norah Jones oder Adele als Kaffeehausmusik vorstellen, aber „Once i was an eagle“ ist dafür nicht gefällig genug.
Also für meine Ohren passt diese Pseudo-Tiefe und diese niedliche Depression beinahe perfekt ins Kaffeehaus.
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Do you believe in Rock n Roll?Ich bin nach zwei Wochen und fünf Spins immer noch unschlüssig, was ich von der Platte halten soll. „Undine“ und „Once“ sind schön, keine Frage. Die erste LP-Seite ist nicht übel, aber mich erreicht diese ausufernde Art – trotz der dynamischen Percussion-Einsätze – nur schwer.
Die Musik mäandert im Open-Tuning-Gitarre-mit-Sitar-und-Drone-Modus etwas klischeehaft vor sich hin. Erschwerend kommt hinzu, dass ich das Cover unheimlich wichtigtuerisch finde (und es nicht schaffe, das beim Hören auszublenden).
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Schlagwörter: Laura Marling
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