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Aber ist das nicht immer die einfachste Art, Kritik zurückzuweisen? Einfach sagen: Das sind doch Allgemeinplätze. „Die Sonne scheint“ ist auch ein Allgemeinplatz – und doch stimmt der Satz. Und die Kritik ist doch klar: Diese ganze Aufladung mit „großer Kunst“ nehmen viel der Gaga einfach nicht ab. Sehen es nur als Gewinnmaximierungs-Instrument an, damit nicht nur „der Pöbel“ auf den Großraumdisko-Sound abfährt, sondern auch der studierte Irgendwas-mit-Medien-Typ die Gaga mit reinem Gewissen hören kann. Schließlich hat ja Jeff Koons mit am Cover gewerkelt. Wow, Jeff Koons? Ja, Jeff Koons. Der Jeff Koons? Ja, der Jeff Koons.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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captain kiddAber ist das nicht immer die einfachste Art, Kritik zurückzuweisen?
Klar. Und dem wirkt man eben nur entgegen, indem man seine Analyse letztlich nicht an Allgemeinplätzen festmacht. Ich erkenne bei diesem „Söze“ (Keyser Söze?) jedenfalls nur Klischees, tumbe Verallgemeinerungen und prinzipielles Desinteresse. Kurz: der Typ liest sich wahrscheinlich selber einfach gerne.
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Kannst du auch irgendwelche Beispiel nennen, oder sonderst du hier nur Allgemeinplätze ab?
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Do you believe in Rock n Roll?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Bitte:
Zitat von Söze:
(ein wenig auf einen Minimalkontext reduzierten Warhol, eine Prise Gender, etwas Queer-Theory und dazu jede Menge anderes Zeug, das man in irgendeinem Proseminar mal aufgeschnappt hat – kommt so natürlich auch der Kritik entgegen, denn die sassen an der Uni ja in den gleichen Seminaren und können das Geschwätz dann in ihren Artikeln 1:1 und vor allem völlig unreflektiert reproduzieren)Das liest sich alles sehr beliebig, die Rückschlüsse sind billig und unbeholfen, da geht nichts wirklich in die Tiefe und am Ende schreibt Söze mehr über Söze als über das eigentliche Phänomen, welches er da ursprünglich „analysieren“ wollte.
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vultureway
Muss Kunst zum Nachdenken anregen? (Zu mehr, als zum Nachdenken, ob der Gegenstand der Reflexion Kunst ist oder nicht)Ich bin ja ein Anhänger der „Kunst ist das, was Künstler machen“-Definition (oder meinetwegen auch: „Kunst ist das, was als solche wahrgenommen wird“), die enthebt einem der müßigen Diskussion, welche inhaltlichen oder formalen Kriterien Kunst erfüllen muss – also zum Beispiel, zum Denken anzuregen. Da über das „Phänomen Lady Gaga“ in den letzten Jahren viel geschrieben wurde, scheint sie aber durchaus zum Nachdenken anzuregen.
captain kiddNun, das kann ich nicht nachvollziehen. Gerade auch Söze liefert eigentlich eine ganz gute Analyse des Gaga-Phänomens ab. Eben wirklich wie bei Madonna: Auf den gerade noch so Underground-Zeitgeist aufspringen, diesen komplett kommerzialisieren und dann so tun, als wäre man eine innovative und einflussreiche Künstlerin. Das habe ich schon Madonna nicht abgenommen.
Ich lese bei Söze wirklich keinerlei Analyse, die diesen Namen verdient, weder was Gaga selbst betrifft noch ihre Wahrnehmung durch – wen eigentlich? Wenn er doch mal konkret werden würde. So ist es einfach nur lahmes Eierköpfe-Bashing, mit dem man immer leicht punkten kann, denn das weiß man ja, diese Klugscheißer aus den kulturwissenschaftlichen Seminaren sind doch alles nur Schwätzer. Nichts anderes als die so beliebten „Musik für Hausfrauen / Friseusen / Studenten / Abiturienten / Studienräte“-Kurzkritiken.
Und was für ein „Underground-Zeitgeist“ war das genau, auf den Madonna oder Lady Gaga aufgesprungen sein sollen?
captain kiddDiese ganze Aufladung mit „großer Kunst“ nehmen viel der Gaga einfach nicht ab. Sehen es nur als Gewinnmaximierungs-Instrument an, damit nicht nur „der Pöbel“ auf den Großraumdisko-Sound abfährt, sondern auch der studierte Irgendwas-mit-Medien-Typ die Gaga mit reinem Gewissen hören kann.
Womit man sich natürlich geschickt zwischen „Pöbel“ (das Wort „Großraumdisko“ darf in diesem Zusammenhang nie fehlen!) und „studierten Typen“ positioniert – blitzgescheit und kritisch, aber mit Bodenhaftung und gesundem Selbstbewusstsein. Wahrscheinlich irgendwas mit Technik studiert …
Als die Diskussion um Lady Gaga begann, kam ja erstmal das ganze Arsenal an „sex sells“, „talentlose Hupfdohle“, „fremdgesteuertes Dummchen“ usw.-Argumenten (kann man alles auch hier im Forum nachlesen). Irgendwann fiel aber auch dem letzten aufrechten Jeansträger auf, dass man diese Gaga vielleicht doch unterschätzt hatte. Und nun lautet die Kritik dann auf einmal, dass die ja einen auf Kunst macht. Aber eins ist klar: Es geht bei Gaga immer nur ums Geld, denn erfolgreiche Musik kann gar nichts anderes sein als ein „Gewinnmaximierungsvehikel“. Ich fand diese Denkweise ja schon vor dreißig Jahren so unglaublich ermüdend, müssen wir das 2013 wirklich noch ernsthaft diskutieren?
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Herr RossiAls die Diskussion um Lady Gaga begann, kam ja erstmal das ganze Arsenal an „sex sells“, „talentlose Hupfdohle“, „fremdgesteuertes Dummchen“ usw.-Argumenten (kann man alles auch hier im Forum nachlesen). Irgendwann fiel aber auch dem letzten aufrechten Jeansträger auf, dass man diese Gaga vielleicht doch unterschätzt hatte. Und nun lautet die Kritik dann auf einmal, dass die ja einen auf Kunst macht. Aber eins ist klar: Es geht bei Gaga immer nur ums Geld, denn erfolgreiche Musik kann gar nichts anderes sein als ein „Gewinnmaximierungsvehikel“. Ich fand diese Denkweise ja schon vor dreißig Jahren so unglaublich ermüdend, müssen wir das 2013 wirklich noch ernsthaft diskutieren?
Schön zusammengefasst, Danke Rossi.
Achso: Das Cover finde ich eigentlich ganz gelungen. Aus welch unerfindlichen Gründen musste ich zwar augenblicklich an Queens „A night at the opera“ denken, ein Schritt mit Meilenstiefeln nach vorne, gegenüber dem furchtbaren „Born this way“ PS-Abzug ist das aber allemal.
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Hold on Magnolia to that great highway moonHerr RossiAls die Diskussion um Lady Gaga begann, kam ja erstmal das ganze Arsenal an „sex sells“, „talentlose Hupfdohle“, „fremdgesteuertes Dummchen“ usw.-Argumenten (kann man alles auch hier im Forum nachlesen). Irgendwann fiel aber auch dem letzten aufrechten Jeansträger auf, dass man diese Gaga vielleicht doch unterschätzt hatte. Und nun lautet die Kritik dann auf einmal, dass die ja einen auf Kunst macht. Aber eins ist klar: Es geht bei Gaga immer nur ums Geld, denn erfolgreiche Musik kann gar nichts anderes sein als ein „Gewinnmaximierungsvehikel“. Ich fand diese Denkweise ja schon vor dreißig Jahren so unglaublich ermüdend, müssen wir das 2013 wirklich noch ernsthaft diskutieren?
Tja. Und immer noch
Hal Crovesfinde ich es einerseits schade, andererseits aber auch amüsant, wie sehr die Indignation über diese eigentlich an sich widerliche Pervertierung von Kritik völlig von den jeweils individuellen Vorlieben und Abneigungen abhängt: O heiliger Sankt Grobian, verschon meinen Star, greif andre an.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Attributing quotes to oneself is a sign of great genius:lol:
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A trip to England without a trip to Scotland is just a trip to England.KassengestellAttributing quotes to oneself is a sign of great genius:lol:
Auf jeden Fall! Dazu kommt noch, dass den Mitdiskutanten die offenkundig als unzumutbar empfundene Anstrengung erspart bleibt, sich mit den zitierten Gedanken auseinanderzusetzen.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal, Lena hat doch schon einen Verteidiger, was sollen sich da noch geringere an dieser hehren Aufgabe abarbeiten?
PS: Ach ja, das Cover. Wenn Gaga den eigenen Kunst-Anspruch zu bierernst nehmen würde und sie auf kennerisch-anerkennendes Nicken der „Eierköpfe“ spekuliert hätte, hätte sie doch sicher weniger offensichtliche Künstler als nun gerade Koons und Botticelli bemühen können. Ich finde es selbstironisch und charmant.
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Herr RossiHal, Lena hat doch schon einen Verteidiger, was sollen sich da noch geringere an dieser hehren Aufgabe abarbeiten?
Sehr witzig. Dann kann man ja nach Lust und Laune über Lady Gaga herziehen, da Herr Rossi die Meinungsvielfalt gewährleistet. ^^
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=@Hal: Gewisse Kritik-Schemata kehren natürlich bei Lena und vielen anderen Pop-Sängerinnen wieder (wobei Lena und Gaga sonst kaum etwas gemeinsam haben), aber soviel Geduld bringt wohl niemand auf, da immer einzugreifen.
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Herr Rossi@Hal: Gewisse Kritik-Schemata kehren natürlich bei Lena und vielen anderen Pop-Sängerinnen wieder (wobei Lena und Gaga sonst kaum etwas gemeinsam haben), aber soviel Geduld bringt wohl niemand auf, da immer einzugreifen.
Okay, für pragmatische Herangehensweisen bin ich stets offen. Freilich kann ich dann umso weniger das gelegentlich vernehmbare Unverständnis für die Jubelstimmung im ELO-Thread nachvollziehen; im Gegenteil kann ich sogar einen gewissen Neid nicht verhehlen, da das Funktionieren eines Threads offensichtlich ausschließlich davon abhängt, ob genügend Fans des jeweiligen Acts mobilisiert werden können. Im Matana-Roberts-Thread ist jedenfalls gewährleistet, dass nicht etwa die Fans, sondern ganz im Gegenteil der Kritiker sich für seine Haltung rechtfertigen muss, während hier im Gaga-Thread immer noch ein mehr als akzeptables Gleichgewicht herrscht. Das ist ja das Angenehme: dass man das Formulieren der eigenen Haltung nicht permanent – womöglich noch gegen tausenderlei Widerstände – selber übernehmen muss, sondern zwischendurch auch mal anderen überlassen kann, was einem auch gleich ein viel cooleres, gelasseneres und entspannteres Erscheinungsbild verpasst, das nicht so sehr nach Fanboy aussieht. Das ist mir im Lena-Thread nicht vergönnt, da meine hochgeschätzten Blog-KollegInnen in einem mir unbegreiflichen Maß dem Lena-Forum in exklusiver Treue verbunden bleiben, während die schlimmsten Exponenten des geistigen Verfalls sich hierher verirren. O Fortuna, du gemeine Hure!
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=pinchBitte:
Das liest sich alles sehr beliebig, die Rückschlüsse sind billig und unbeholfen, da geht nichts wirklich in die Tiefe und am Ende schreibt Söze mehr über Söze als über das eigentliche Phänomen, welches er da ursprünglich „analysieren“ wollte.
Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass das eine Analyse ist, oder?
Herr Rossi
Ich lese bei Söze wirklich keinerlei Analyse, die diesen Namen verdient, weder was Gaga selbst betrifft noch ihre Wahrnehmung durch – wen eigentlich? Wenn er doch mal konkret werden würde. So ist es einfach nur lahmes Eierköpfe-Bashing, mit dem man immer leicht punkten kann, denn das weiß man ja, diese Klugscheißer aus den kulturwissenschaftlichen Seminaren sind doch alles nur Schwätzer. Und was für ein „Underground-Zeitgeist“ war das genau, auf den Madonna oder Lady Gaga aufgesprungen sein sollen?
Womit man sich natürlich geschickt zwischen „Pöbel“ (das Wort „Großraumdisko“ darf in diesem Zusammenhang nie fehlen!) und „studierten Typen“ positioniert – blitzgescheit und kritisch, aber mit Bodenhaftung und gesundem Selbstbewusstsein. Wahrscheinlich irgendwas mit Technik studiert …
Als die Diskussion um Lady Gaga begann, kam ja erstmal das ganze Arsenal an „sex sells“, „talentlose Hupfdohle“, „fremdgesteuertes Dummchen“ usw.-Argumenten (kann man alles auch hier im Forum nachlesen). Irgendwann fiel aber auch dem letzten aufrechten Jeansträger auf, dass man diese Gaga vielleicht doch unterschätzt hatte. Und nun lautet die Kritik dann auf einmal, dass die ja einen auf Kunst macht. Aber eins ist klar: Es geht bei Gaga immer nur ums Geld, denn erfolgreiche Musik kann gar nichts anderes sein als ein „Gewinnmaximierungsvehikel“. Ich fand diese Denkweise ja schon vor dreißig Jahren so unglaublich ermüdend, müssen wir das 2013 wirklich noch ernsthaft diskutieren?
Finde ich auch alles ein wenig zu einfach. Und so Albernheiten wie „aufrechte Jeansträger“ sind dann doch unter deinem Niveau. Das böse A-Wort hat doch niemand in den Mund genommen.
Stichwort Underground-Zeitgeist: Es geht um Hedonismus und EDM. Das hat die Gaga clever erkannt.
Und nein. Ich bin studierter Soziologe (mit Abschluss) – war wirklich alles falsch in deinem Posting.
Und von fremdgesteuert hat nie jemand gesprochen. Natürlich macht sie „ihr Ding“ – aber das jetzt als „große Kunst“ abzufeiern, das können halt einige nicht nachvollziehen. Ist ja eigentlich auch egal, aber hier gibt es halt auch schon wieder die Tendenz, alle nicht-Gaga-Fans als Idioten hinzustellen, die einfach nicht verstehen, dass Frau Gaga die derzeit größte und einflussreichste Künstlerin ist. Darüber kann man nämlich unterschiedlicher Meinung sein. Aber Meinungsfreiheit ist ja hier nicht so angesehen.
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Do you believe in Rock n Roll?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
captain kiddDu willst mir jetzt aber nicht sagen, dass das eine Analyse ist, oder?
Nein, wieso auch? Das war lediglich eine Antwort auf deine Frage nach einem Beispiel.
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Schlagwörter: 2013, artpop, dummschwätzerei galore, Lady Gaga
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