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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wir hoffen, dass Du Dich damit auseinandersetzt … Solltest Du Dich dafür entscheiden, die Dreadlocks abzuschneiden, würden wir Dich natürlich spielen lassen … What the fuck.
Trost: Rechtsextremisten sind viel schlimmer.
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WerbungUnfassbarer Bullshit mal wieder, also diese FfF-Geschichte (und ja tragisch, dass dies aus einer Ecke kommt, die auch ich eigentlich als unterstützenswert erachte), aber überraschen tut es mich ehrlich gesagt nicht. Auf genau so einen Unsinn steuern wir doch geraume Zeit offenen Auges zu, indem wir zulassen, dass aus jeder Lappalie eine Staatsaffäre gemacht und diese überhöhte Deutungshoheit was richtig und was falsch ist wenig widersprochen zu gelassen wird. (auch wenn ich ebenfalls nicht glaube, dass dies eines unserer größten Probleme der Zukunft sein wird, eins der Lächerlichsten aber allemal).
zuletzt geändert von themagneticfield--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!themagneticfieldUnfassbarer Bullshit mal wieder, also diese FfF-Geschichte (und ja tragisch, dass dies aus einer Ecke kommt, die auch ich eigentlich als unterstützenswert erachte), aber überraschen tut es mich ehrlich gesagt nicht. Auf genau so einen Unsinn steuern wir doch geraume Zeit offenen Auges zu, indem wir zulassen, dass aus jeder Lappalie eine Staatsaffäre gemacht und diese überhöhte Deutungshoheit was richtig und was falsch ist wenig widersprochen zu gelassen wird. (auch wenn ich ebenfalls nicht glaube, dass dies eines unserer größten Probleme der Zukunft sein wird, eins der Lächerlichsten aber allemal).
Interessant ist an der Thematik hauptsächlich woher die Kritik und Häme kommt und woher nicht.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockNeulich wieder so eine Diskussion zum Thema Aneignung gehabt und festgestellt, dass die Progressiven sich immer mehr dem intellektuellem Niveau der Rechten annähern. Bestürzend.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@cleetus Sorry, aber nein, das ist weder das Interessanteste noch das Entscheidende daran.
Dass so viele Leute die Debatte über diesen Quatsch bzw Kritik daran verweigern, indem sie auf Beifall oder Häme von der falschen Seite verweisen, finde ich ärgerlich und denkfaul; ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, das mich zusehends ärgert.
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lathoNeulich wieder so eine Diskussion zum Thema Aneignung gehabt und festgestellt, dass die Progressiven sich immer mehr dem intellektuellem Niveau der Rechten annähern. Bestürzend.
War das jemals anders? Was ich über die Linken der 60er/70er gelesen habe, liest sich doch eigentlich ziemlich ähnlich – nur mit ausgetauschten Begriffen. Dumm und verbohrt kann man schließlich mit jeder ideologischen Basis sein.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickbullschuetz
Dass so viele Leute die Debatte über diesen Quatsch bzw Kritik daran verweigern, indem sie auf Beifall oder Häme von der falschen Seite verweisen, finde ich ärgerlich und denkfaul; ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, das mich zusehends ärgert.Mir fehlt für eine Debatte (lieber allerdings eine Diskussion) der Thematik zu allererst ein sinnvolles Forum: Twitter und Facebook sind es jedenfalls nicht. Als zweites ein paar Diskutanten, die wenigstens willig sind, die Argumente der Gegenseite nachzuvollziehen und gezielt und spezifisch dagegen zu argumentieren. Zumindest mir sind bisher nur Beiträge der Form „Ich habe recht und jetzt erkläre ich mal, warum.“ begegnet – auf beiden Seiten.
Disclaimer: Damit meine ich nicht die Diskussionen hier im Forum. Hier gibt es ja eigentlich noch nichtmal jemanden, der die Hardcore-Wokeness-Haltung überhaupt vertritt.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickDas war natürlich eine sensationell dämliche Aktion. Der Tonfall der Absage ist inakzeptabel, und all jenen, die nur begierig darauf warten, sich mal wieder über Wokeismus aufregen zu dürfen, weil es beim Publikum gut ankommt („Bild“ & Co.), hat man ganz leichte Beute geboten. Zugleich hat man „Fridays for Future“ schwer geschadet. Was leider überhaupt nicht thematisiert wird – dass die Gruppe Hannover ein besonderes Gewächs ist, dass sich weit mehr dem Rassismus als dem Klimawandel widmet. Man muss nur mal die Instagram-Auftritte der Dachorganisation und verschiedener lokaler Gruppen mit dem der Hannoveraner vergleichen. Dort kann man auch sehen, dass dort im Januar noch ein Band aufgetreten ist, bei der ein weißer Musiker Dreadlocks trug und die Sängerin so eine Art Gypsy-Look. In alternativen Kreisen könnte man durchaus mal selbstkritisch diskutieren, ob man sich seit Jahrzehnten nicht allzu gerne und stereotyp mit exotisierenden Looks ein freigeistig-unangepasstes Image gibt. Gerade das macht Ronja Maltzahn durchaus besser, sie kontextualisiert die Dreadlocks völlig anders. Ich finde auch ihre Reaktion gut – während sich FfF Hannover tödlich blamierte und Social Media Germany hyperventilierte, war sie die einzige Erwachsene im Raum.
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bullschuetzMcWhorter: Wenn ich auf die Lektüre so zurückblicke, finde ich seine Argumentation doch etwas zu pathetisch, alarmistisch und überkandidelt. So irrwitzig es wäre, ihn in die Trump-Ecke zu stecken – das zu lesen, hat sich nur in Maßen gelohnt.
So schrecklich ich manche Wokeness-Auswüchse finde – die totalitäre Gefahr Nummer eins kann ich darin wahrhaftig nicht sehen. Da sind ihm einfach die Maßstäbe total verrutscht. Außerdem beschleicht einen beim Lesen das unangenehme Gefühl, hier wolle einer partout den Hahnenkampf um die Rolle des hippsten schwarzen Chefintellektuellen gegen Ta-Nehishi Coates anzetteln.Ganz ohne Häme: Das bestätigt leider, was ich vermutet hatte. Das Thema ist zur Zeit eine sichere Wette auf Erfolg, und mehr als anekdotische Evidenz ist dabei gar nicht gefragt. Man muss doch einfach mal festhalten, dass es absoluter Mainstream ist, Wokeismus, PC & Co. zu kritisieren und davor zu warnen.
Ich würde dagegen methodisch saubere soziologische Studien begrüßen, die zeigen, welche Rolle Wokeismus tatsächlich in bestimmten Milieus spielt, von welchen Größenordnungen wir eigentlich sprechen, worin er sich zeigt, inwieweit er einen messbaren Einfluss beispielsweise auf universitäre Lehre und Entscheidungsprozesse hat usw. – Meine These ist bis dahin, dass es sich um einen Scheinriesen handelt, der liebevoll aus verschiedenen politischen Richtungen gepflegt wird.
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Der Scheinriese ist eine wunderbare Metapher, Rossi. Danke für die zwei Posts. Die Diskussionen (nicht die hier) gehen mir allmählich tierisch…
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerrenicht_vom_forum
bullschuetz Dass so viele Leute die Debatte über diesen Quatsch bzw Kritik daran verweigern, indem sie auf Beifall oder Häme von der falschen Seite verweisen, finde ich ärgerlich und denkfaul; ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, das mich zusehends ärgert.
Mir fehlt für eine Debatte (lieber allerdings eine Diskussion) der Thematik zu allererst ein sinnvolles Forum: Twitter und Facebook sind es jedenfalls nicht. Als zweites ein paar Diskutanten, die wenigstens willig sind, die Argumente der Gegenseite nachzuvollziehen und gezielt und spezifisch dagegen zu argumentieren. Zumindest mir sind bisher nur Beiträge der Form „Ich habe recht und jetzt erkläre ich mal, warum.“ begegnet – auf beiden Seiten. Disclaimer: Damit meine ich nicht die Diskussionen hier im Forum. Hier gibt es ja eigentlich noch nichtmal jemanden, der die Hardcore-Wokeness-Haltung überhaupt vertritt.
Naja, wir sind ja auch alle intelligent hier.
Argumentativ, das war meine Aussage oben, ist das generell schwer. Auf „Woke“-Seite und auf der Gegenseite sowieso – da ist es Bildzeitungsniveau, „Freiheit“, „Diktatur“ etc. Aber selbst bei universitär angesiedelten Diskutanten, bekommt man für mich zu häufig ein „das ist jetzt so“ oder „das ist jetzt die neue Definition“ (was ich schon Diskussionen um den Begriff „genocide“/“Völkermord“ geführt habe) oder ein „du wählst wohl Trump/AfD“, um die Diskussion ganz abzuwürgen.
Grundsätzlich führt das alles auf die Einstellung zurück, dass man die Welt mit Sprache steuert (und steuern müsse). Rassismus hört also auf, wenn man nicht mehr „rassistisch“ spricht. Alle „Nachweise“ für Stichhaltigkeit, die ich bis jetzt bekommen habe, sind aber eben nicht stichhaltig. Und die Pyramide herunter wird das Argument eben immer weiter verdummt, bis es auf twitter-Niveau angekommen ist. Und dann kommen solche Schoten wie in Hannover hinaus, wo ein einzelnes Merkmal, herausgefischt mit der Kontexterkennungsfähigkeit eines Spellcheckers von 1995, schon ein Marker für „Rassismus“ (ein mittlerweile bedeutungsloses Wort) sein soll.@herr-rossi : Pheebees Kritik von Mcwhorters Buch kommt ungefähr so, wie ich es befürchtet hatte. Ich werde das Buch vielleicht mal lesen, mal sehen, was ich damit anfangen kann. Scheint mittlerweile grundsätzlich so zu sein, dass man in diesem Kulturkampf immer das tiefere Niveau auswählt. Davon unbeeinflusst bleibt aber meine Empfehlung von Nine Nasty Words, das ist tatsächlich intelligent.
zuletzt geändert von latho--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich wollte von der McWhorter-Lektüre durchaus nicht grundsätzlich abraten! Mich beschlich halt nur das unangenehme Gefühl, dass da einer das Problem maximal groß aufbläst, weil seine Warnung dann maximal wichtig ist. Und vielleicht ein unangemessener Vergleich, aber das ging mir beim Lesen spontan durch den Kopf: Die Art, wie McWhorter zielsicher Ta-Nehishi Coates attackiert, erinnert mich an das New Gun In Town, das den etablierten Revolverhelden herausfordert, weil das der kürzeste Weg zum Ruhm ist. Aber auf den FfF-Hannover-Dreadlock-Bullshit passt McWhorters Analyse-Modell „Sekte“ natürlich schon formidabel.
@herr-rossi Das stimmt, soziologische Studien, die das Ganze mal empirisch belastbar einordnen, täten not. Dann würden wir sehen, ob ich einem Scheinriesen auf den Leim gehe oder Du den Elefanten im Raum mit einer Maus verwechselst … Jedenfalls: Soweit ich sehe, führt der FfF-H-DL-BS auch innerhalb der FfF-Szene zu Diskussionen, und das finde ich ein sehr erfreuliches Zeichen.
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latho „Rassismus“ (ein mittlerweile bedeutingsloses Wort)
Ja, schade. Wir hätten den Begriff noch so gut brauchen können.
Insgesamt ja geradezu beispielhaft für die Grundprobleme der Wokeness-Bewegung:
Die „woke“ Grunderkenntnis, dass struktureller Rassismus existiert und ein Problem ist, ist richtig und dagegen vorzugehen, ist wichtig. Den Begriff zu „Rassismus“ ohne Adjektiv einzukürzen, ist für die internen Diskussionen ja sogar auch noch ok.
Damit dann aber in öffentliche Debatten zu gehen, wo Rassismus allgemein als individueller Rassismus definiert ist, ohne die Umdefinition wenigstens vorher explizit zu machen[1], zerstört die Gesprächsgrundlage, bringt Leute gegen „Wokeness“ auf, die man eigentlich gewinnen müsste und entkernt den Begriff komplett.[1] Ist natürlich auch ein echtes Problem, wenn man nur 140 Zeichen Platz hat. ¯\_(ツ)_/¯
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickbullschuetzIch wollte von der McWhorter-Lektüre durchaus nicht grundsätzlich abraten! Mich beschlich halt nur das unangenehme Gefühl, dass da einer das Problem maximal groß aufbläst, weil seine Warnung dann maximal wichtig ist. Und vielleicht ein unangemessener Vergleich, aber das ging mir beim Lesen spontan durch den Kopf: Die Art, wie McWhorter zielsicher Ta-Nehishi Coates attackiert, erinnert mich an das New Gun In Town, das den etablierten Revolverhelden herausfordert, weil das der kürzeste Weg zum Ruhm ist. Aber auf den FfF-Hannover-Dreadlock-Bullshit passt McWhorters Analyse-Modell „Sekte“ natürlich schon formidabel. @herr-rossi Das stimmt, soziologische Studien, die das Ganze mal empirisch belastbar einordnen, täten not. Dann würden wir sehen, ob ich einem Scheinriesen auf den Leim gehe oder Du den Elefanten im Raum mit einer Maus verwechselst … Jedenfalls: Soweit ich sehe, führt der FfF-H-DL-BS auch innerhalb der FfF-Szene zu Diskussionen, und das finde ich ein sehr erfreuliches Zeichen.
Wie geschrieben, ich habe das McWhorter-Wokeness-Buch noch nicht gelesen. Aber es gibt in den USA einige „Wortführer“ der Wokeness, Coates ist einer der davon. Mit dem kann (und muss) man sich zwangsläufig auseinandersetzen, wenn man über Wokeness schreibt. Eine Rückführung auf vermeintliche oder tatsächliche Quellen (Derrida, Foucault etc) ist schon deswegen nicht so wahnsinnig ergiebig, weil die meisten Leute diese Quellen gar nicht gelesen haben und die sich auch nicht unbedingt in den zentralen „Glaubenssätzen“ widerspiegeln.
Was die tatsächliche „Schwere“ des Problems angeht, ist die Lage tatsächlich dünn. Das liegt auch an der Messbarkeit, wie will man eine allgemein vorhandene Einstellung messen, wie will man zB die Umbesetzung von College-Lehrstühlen erfassen, wenn die als Verwaltungsakte vermerkt sind? Da fällt dann eine strukturelle Umorganisation an, hier ein Rausschmiss eines Professors wegen unliebsamer Meinungen – das dürfte beides nicht getrennt erfasst worden sein. Was aber seid einiger Zeit abgefragt wird, ist die Angst, seine Meinung nicht frei äußern zu können – die Ergebnisse sind aber nicht nach unbedingt nach links und rechts getrennt.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.nicht_vom_forum
latho „Rassismus“ (ein mittlerweile bedeutingsloses Wort)
Ja, schade. Wir hätten den Begriff noch so gut brauchen können. Insgesamt ja geradezu beispielhaft für die Grundprobleme der Wokeness-Bewegung: Die „woke“ Grunderkenntnis, dass struktureller Rassismus existiert und ein Problem ist, ist richtig und dagegen vorzugehen, ist wichtig. Den Begriff zu „Rassismus“ ohne Adjektiv einzukürzen, ist für die internen Diskussionen ja sogar auch noch ok. Damit dann aber in öffentliche Debatten zu gehen, wo Rassismus allgemein als individueller Rassismus definiert ist, ohne die Umdefinition wenigstens vorher explizit zu machen[1], zerstört die Gesprächsgrundlage, bringt Leute gegen „Wokeness“ auf, die man eigentlich gewinnen müsste und entkernt den Begriff komplett. [1] Ist natürlich auch ein echtes Problem, wenn man nur 140 Zeichen Platz hat. ¯\_(ツ)_/¯
Zustimmung. Die Definition wurde von den Linksidentitären ja einseitig geändert, dass eben auch Alltagssituationen, die man vorher als „xenophob“ oder „fremdenfeindlich“ bewertet hätte, jetzt auf einmal „rassistisch“ sind, nach alter Definition ein geschlossenes, rassistisches Weltbild erfordern. Das und die inflationäre Benutzung (diese oftmals trollenden Artikel und Tweets aus progressiver Richtung, die so ziemlich alles „weiße“ Verhalten unter Verdacht stellen) bedeuten, dass „Rassismus“ jetzt nichts mehr bedeutet. Genauso im übrigen wie das Zauberwort „struktureller Rassismus“ unter dem ich mir auch nichts vorstellen kann (hier ein Kommentar dazu).--
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Schlagwörter: AfD, Alt-Right, Bildzeitung, Deppengelaber, Incels, Machwerke, Pornos, Poros, rechtsextrem, rechtsradikal, Verschwörungsideologen, Welt
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