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Das war natürlich eine sensationell dämliche Aktion. Der Tonfall der Absage ist inakzeptabel, und all jenen, die nur begierig darauf warten, sich mal wieder über Wokeismus aufregen zu dürfen, weil es beim Publikum gut ankommt („Bild“ & Co.), hat man ganz leichte Beute geboten. Zugleich hat man „Fridays for Future“ schwer geschadet. Was leider überhaupt nicht thematisiert wird – dass die Gruppe Hannover ein besonderes Gewächs ist, dass sich weit mehr dem Rassismus als dem Klimawandel widmet. Man muss nur mal die Instagram-Auftritte der Dachorganisation und verschiedener lokaler Gruppen mit dem der Hannoveraner vergleichen. Dort kann man auch sehen, dass dort im Januar noch ein Band aufgetreten ist, bei der ein weißer Musiker Dreadlocks trug und die Sängerin so eine Art Gypsy-Look. In alternativen Kreisen könnte man durchaus mal selbstkritisch diskutieren, ob man sich seit Jahrzehnten nicht allzu gerne und stereotyp mit exotisierenden Looks ein freigeistig-unangepasstes Image gibt. Gerade das macht Ronja Maltzahn durchaus besser, sie kontextualisiert die Dreadlocks völlig anders. Ich finde auch ihre Reaktion gut – während sich FfF Hannover tödlich blamierte und Social Media Germany hyperventilierte, war sie die einzige Erwachsene im Raum.
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