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AutorBeiträge
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Sooo schlimm?
Seine Beethoven-Sonaten sollen doch ganz gut sein, oder?Lassen sich Klassikfans/-kenner eigentlich ähnlich trennen wie jene auf der Pop-Seite (Beatles vs Stones, Prog vs xxx)? Wonach dann?
Für mich war es früher immer Beethoven vs. Mozart. Oder Bach vs. Mozart. Man kann die Schnittstelle sicher auch bei den Interpretationsansätzen sehen. Toscanini vs Furtwängler. Was meint ihr? Gibt es das noch?--
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WerbungDas mit den Beethoven Sonaten ist besser. Das andere ziemlich schlimm.
Ich ziehe Furtwängler immer Toscanini vor. Nur ist es eher so, dass Toscanini heute keinen großen Ruf mehr geniest und mehr als interessantes Artefakt gesehen wird. (Sein zweiter Brahms Zyklus, also mit dem britischen Philharmonia Orchestra und nicht dem typischen NBC Orchestra, ist aber deutlich besser als der von Furtwängler).
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dead finks don't talkNun könnten sich in der Klassik ja auch das explizit Romantische und das geradlinig Polyphone gegenüberstehen. Der Rokoko-Mensch und der Stürmer. Das Verhaltene und das Drängende. Ich denke schon, dass es das gibt. Nur hatten die meisten großen Komponisten halt auch mehrere Facetten.
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FAVOURITESSicherlich. Habe selbst wenige male ein Klassikforum überflogen und kam daher zu diesem Schluß. Der einzige Klassikhörer den ich persönlich kenne ist Napoleon und das ist ein facettenreicher romanitischer Stürmer mit Hang zu verklärt archaischem oder holzhammer Sakralem, wo ich eher zu den Impressionisten neige.:sonne:
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dead finks don't talkdeadflowersholzhammer Sakralem
Und dir spiele ich die Cäcilien-Messe von Charles Gounod vor….
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I'm making jokes for single digits now.mann, seid ihr geschwollen! ich hör gern klassik, hab jedoch keine ahnung, oder kaum. lasst mal euren insiderkram außen vor, und macht die ganze sache mal was spannender für so leute wie mich, die gern was mehr erfahren würden, eurem intellekt aber leider nicht gewachsen sind…
was mich zum beispiel interessieren würde, ist, welcher komponist mit welcher modernen musikrichtung zu vergleichen ist, z.b. beethoven=heavymetal oder so, was weiß ich. oder auch, welche werke wirklich empfehlenswert sind, und man sich trotz schmalen geldbeutels zulegen sollte.
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danke, jörg könig, für dein penetrantes sibelius-anhimmeln.
ich höre seit zwei tagen das violinkonzert in endlosschleife…
…oh mein gott…
edit1: Sheherazade ist wunderschön. thanks.
edit2:
…macht die ganze sache mal was spannender für so leute wie mich, die gern was mehr erfahren würden, eurem intellekt aber leider nicht gewachsen sind…:lol:
tja, das bleibt nun mal nicht aus, wenn man anfängt zu hören. wie wärs für den anfang mit gershwin? die jazzigen elemente machen das recht eingängig. rhapsody in blue, piano concerto in F, alles auf youtube zum reinhören zu finden…
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Interessant, was da immer für Threads aus der Tiefe austauchen, die einem sonst entgehen.
Zwei Anmerkungen:
Es wurde nach einem Buch über Musikgeschichte gefragt. Zusätzlich zu den genannten Standardwerken gibt es ein sehr interessantes Buch des Musikwissenschaftlers Hans Heinrich Eggebrecht – Musik im Abendland. Bei Piper für knapp 20€ erschienen, bietet es natürlich einen weit geringeren Überblick als der Riemann bspw., aber immerhin ist es noch sehr umfassend und vielschichtig.Zum anderen zu Sibelius: Da lohnt sich dann evtl. auch das Hören des Violinkonzerts von Carl Nielsen. Außerdem gibt es von Brilliant Classics konkurrenzlos günstig die Möglichkeit in Sibelius‘ Symphonik hineinzuhören. Einmal mit dem Berliner Sinfonieorchester unter Kurt Sanderling und einmal mit dem Dänischen Sinfonieorchester unter Leif Segerstam…
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Frage:
Welche empfehlenswerten Aufnahmen von Bruckners 3. und 9. Symphonie sollte man gehört haben?
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Bei der Dritten sollte man wissen, dass Bruckner sie dreimal – nicht fundamental, aber doch noch bemerkbarer, als bei allen anderen – umgeschrieben hat, d.h. wir haben es hier mit 3 verschiedenen Werken zu tun.
Die erste Fassung ist dabei länger und ausschweifender, sowie unverkrampfter, als die stringentere dritte Fassung.
Die selten aufgeführte Erstfassung bringt Kent Nagano wunderbar schlank und modern, im sinne von nicht-wagnerianisch/nicht spät-romantisch. Ich mag meinen Bruckner eben lieber transparent und rythmisch.
Die zugänglichere Spätfassung ist bei Günter Wand (immer die Kölner) in guten Händen.
Zum kennenlernen der Zweiten Fassung empfiehlt sich Harnoncourt.
Im Falle der 9ten zähle ich auch Harnoncourts Darstellung zu den Spitzenleistungen. Zumal er den verschollenen (nicht unvollendeten !!!) Finalsatz mitliefert. Zudem gelingt es im tatsächlich die brüchige und oftmals disparate Dramaturgie Bruckners sehr anschaulich zu vermitteln. Die Wiener Philharmoniker, die heute als Bruckner Orchester nahezu unschlagbar sind, tun ein übriges. Ein zum sterben schöner Klang, der nichts schönt. Ähnlich wie bei Boulez‘ Wiener Aufführung der Achten, die ich ebenfalls sehr bewundere.
Ein an Emotionalität und Ausgewogenheit kaum zu überbietendes Bruckner Ereignis ist Jewgenij Mrawinskij gelungen. Da gibt es eine Liveaufnahme aus den frühen 80ern, die einfach ganz unglaublich ist. Jedenfalls als extreme Leseart eine ideale Ergänzung, zu allem was man an Bruckner 9 schon hat.
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YES I AM YES I AMEmpfiehl mal eine Einspielung der fünften Bruckner, bin da nie bei einer wirklich zufriedenstellenden Aufnahme angekommen.
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I'm making jokes for single digits now.Wand in Köln & Eichhorn in Linz. Sonst nichts.
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YES I AM YES I AMkingberzerkDieser Thread hier bietet sich ja an.
Vier Stunden Tristan würden mich nicht überraschen, aber die einzige Aufnahme, die ich hatte (Kleiber), ist verschwunden. Die Frage ist ja vielleicht, ob man die Pausen mitzählt?
Zu den Industrie-Niedergangs-Gründen: Dem Inhalt werde ich auf die Schnelle nicht gerecht. Doch im ganz groben Überblick: Die Majors seien mit den Produktmanagern zu sehr auf vermarktungsfähige Köpfe wie Vanessa Mae gegangen und trugen das Risiko kleinerer Auflagen mit großen, überbezahlten Namen. Der verkauften Auflage mancher Großproduktionen rechtfertigte diese Politik indes nicht, wie es hieß. Zudem nennt Lebrecht fragwürdige Personal- und Strategie-Entscheidungen.
In den Auswirkungen wurden zum Beispiel Bernard Haitinks Mahler-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern bei Philips nicht vervollständigt (ein Jammer) und Nikolaus Harnoncourt soll in Wien angeboten haben, einen Bruckner-Zyklus ohne Gage vervollständigen zu dürfen, was abgelehnt worden sei. Aber das müsste ich jetzt noch mal genau nachlesen.
Ich kann das Buch bei Interesse an dem Thema nur empfehlen, auch wenn man darauf gefasst sein muss, die Fakten lieber noch selbst zu überprüfen, wenn es ernst wird.
Dann ziehe ich das mal hierüber.
Zu Wagner und zu den einzelnen Einspielungen kann ich mich auch nicht konkret äußern. Ich habe neulich den Parsifal in Bayreuth gehört und da ist mir aufgefallen, was ich an Wagner alles zu bemägeln habe und warum wir beide nicht warm werden. Aber das ist ein anderes Thema.
Am Hügel werden die Pausen jedenfalls mitgezählt, da sie mindestens so nowendig wie die einzelnen Akte sind.Danke für die anderen Ausführungen. Das reicht mir, da ich erst mal nur wissen wollte, in welche Richtung die Kritik geht.
Ich persönlich würde noch die einseitige Konzentration auf die immer gleichen Schlachtrösser anfügen. Zumal häufig noch nicht einmal der Mut bewiesen wurde, bekannte mit unbekannten Werken zu koppeln. Als Käufer steht man zuweilen vor der Wahl zwischen drei CD’s, die mehr oder weniger die selben Zusammenstellungen enthalten. Das ermüdet.
Natürlich gibt es dann auch Labels wie Brilliant oder Naxos, die clevere Strategien fahren und damit den trägen Kolossen langfristig das Wasser abgraben. Insofern ist der CD-Markt nicht tot, er hat sich nur verlagert und das finde ich äußerst begrüßenswert. Und da nehme ich auch Haitink und Harnoncourt in Kauf, wenn sie sich langfristig auch nur im Kreis drehen.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisIch persönlich würde noch die einseitige Konzentration auf die immer gleichen Schlachtrösser anfügen. Zumal häufig noch nicht einmal der Mut bewiesen wurde, bekannte mit unbekannten Werken zu koppeln. Als Käufer steht man zuweilen vor der Wahl zwischen drei CD’s, die mehr oder weniger die selben Zusammenstellungen enthalten. Das ermüdet.
Yep, in der Violinkonzert-Abteilung des hier leider schliessenden Ladens gibt’s neben dem Bruch-Fach gleich noch ein Bruch/Mendelssohn-Fach … (dabei ist das Mendelssohn-Konzert natürlich trotz den zahllosen Aufnahmen wunderbar – finde ich jedenfalls).
katharsisNatürlich gibt es dann auch Labels wie Brilliant oder Naxos, die clevere Strategien fahren und damit den trägen Kolossen langfristig das Wasser abgraben. Insofern ist der CD-Markt nicht tot, er hat sich nur verlagert und das finde ich äußerst begrüßenswert. Und da nehme ich auch Haitink und Harnoncourt in Kauf, wenn sie sich langfristig auch nur im Kreis drehen.
Bei Naxos weiss ich ja, dass sie neben den PD-Aufnahmen auch noch eigene, neue Einspielungen anbieten … macht Brilliant das auch, oder haben die nur Lizenz-Ausgabe? Bisher habe ich fast nur Sachen aus Russland, zudem diese Wiener Streichquartette-Box, von der ich grad nicht weiss, woher die Aufnahmen stammen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBruch und Mendelssohn, alles schöne Konzerte. Aber in hundertfacher Ausführung? Ich weiß nicht. Wie viele Einspielungen der je beiden anderen Bruch’schen und Mendelssohn’schen Violinkonzerte gibt es denn? Oftmals sind es natürlich die Meisterwerke, die mehrfach aufgenommen werden, aber sind die anderen denn minderwertiger, uninteressanter?
Brilliant lizenziert meines Wissens nur. Das aber dermaßen günstig, dass sich die Majors nicht wundern müssen, wenn ihre eigenen Neuauflagen liegen bleiben. Manchmal denke ich mir, dass in den Chefetagen nur Affen sitzen und Bananen essen.
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