Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Joanna Newsom – Divers (23.10.2015)
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AutorBeiträge
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nerea87Milk eyed Mender war ihr Freewheelin‘ BD,
inzwischen scheint sie bei Blood on the Tracks angelangt zu sein.„The milk-eyed mender“ mag ich. Nicht so sehr wie „The Freewheelin Bob Dylan“. Aber ich mag es. Angelangt ist sie inzwischen bei „Knocked out loaded“.
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WerbungHehe, ja. Das höre ich ähnlich.
IrrlichtNoch allgemein zur Stimme: Eindrucksvoll an Newsom ist ja, wie viele verschiedene Elemente sie nutzt und wie spielend es mit den Kompositionen vermischt wird bzw. auf die Instrumente reagiert. Sprechstimme, Gesangsstimme, hohe Gesangsstimme, ihr charakteristisches Kieksen, Wörterdehnungen, Zersetzung einzelner Melodien, Wiederaufgreifen von Melodien, Stimmdopplungen, kehlige Töne, angeschrägte Töne, auskeilende Abfolgen, fast nasaler Gesang, Trällern und Zwitschern und Glucksen, chorartiges Auffächern, Betonungen mit ordentlichem Punch, ganz weiches Hauchen, fast-Summen, kindliche, leicht verschnupfte Momente, Hoo-Hoos und mehr.
Du hast das gut beschrieben. Mein Problem damit: Sie setzt die Stilmittel völlig wahllos und ohne erkennbare Struktur ein. Das macht es für mich sehr anstregend. Es klingt für mich immer ein wenig nach: „Seht her, wie außergewöhnlich ich bin!“ Mal einfach eine Idee zu ende denken, das wäre auch mal geil. So klingt es für mich zu sehr nach Ritalin.
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Do you believe in Rock n Roll?ja, ist mir auch immer noch viel zu anstrengend
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out of the bluecaptain kiddMein Problem damit: Sie setzt die Stilmittel völlig wahllos und ohne erkennbare Struktur ein. Das macht es für mich sehr anstregend. Es klingt für mich immer ein wenig nach: „Seht her, wie außergewöhnlich ich bin!“
Meiner bisherigen Erfahrung nach gewinnen die Tracks ungemein, je öfter man sie hört. Ich finde Newsoms Stil – auch gesanglich – im ersten Moment oft auch eher quirrlig und undurchdringlich, merke aber, dass sich die Strukturen aufs dritte oder vierte Gehör dann doch erschließen. Und dann wirkt dieses bunte Reich plötzlich gar nicht mehr fremd.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtMeiner bisherigen Erfahrung nach gewinnen die Tracks ungemein, je öfter man sie hört. Ich finde Newsoms Stil – auch gesanglich – im ersten Moment oft auch eher quirrlig und undurchdringlich, merke aber, dass sich die Strukturen aufs dritte oder vierte Gehör dann doch erschließen. Und dann wirkt dieses bunte Reich plötzlich gar nicht mehr fremd.
So war es bisher immer und der neue Track knüpft daran nahtlos an.
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Zwei Minuten des Videos habe ich durchgehalten. Grauenhaft, wie alles, was ich von Frau Newsom bisher gehört habe. Ich stimme völlig mit Elmo und Clau überein.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMMarBeckZwei Minuten des Videos habe ich durchgehalten. Grauenhaft, wie alles, was ich von Frau Newsom bisher gehört habe. Ich stimme völlig mit Elmo und Clau überein.
Das ist natürlich eine sehr fundierte Grundlage. Immerhin 7 Gottschalks lang durchgehalten. Respect. (du bist nicht zufällig Cities Fan?)
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...falling faintly through the universe...Nach mehrmaligem Anhören habe ich meine Meinung geändert. Gefällt mir jetzt. Das hat Stil und entzückt mich.
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I was born with a plastic spoon in my mouth--
Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das ExcaliburUngewohnter Aufbau, spannendes Instrumentarium, dazu ein angehmener Durchschlag – sehr erfreulich, dass Newsom das Spektrum wieder erweitert.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Das Album ist schon da, einen Tag früher als erwartet lag es im Briefkasten.
Ich hatte in der Mittagspause Zeit, die ersten sechs Tracks zu hören. Klingt wie immer – fabelhaft. Und wer sie nicht mag, wird sie auch weiter nicht mögen. Aber ich finde „Divers“ wundervoll :liebe:.
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„DIVERS“ konnte eigentlich nur ein schwieriges Album (für mich) werden, der/die Vorgänger waren überirdisch groß und ich stellte mir schon die Frage, ob sich ihr „Sound“ abnutzen kann, ob alles weitere nach „YS“ und „HAVE ONE ON ME“ nur nach more of the same klingen wird oder ob und wie es schaffen kann, ihren Sound und ihrem Instrument neue Facetten zu entlocken.
Ich konnte nicht widerstehen und musste in den Vorab-Track „Sapokanikan“ reinhören und das flüchtige Hören versprach eine moderate Veränderung. Zumindest erschien es mir damals so. Heute ist dann der große Tag und wie Harfenultras haben ja auch lange genug warten müssen. Eigentlich kann man nur enttäuscht werden, wenn die Erwartungshaltung von Jahr zu Jahr steigt und der Vorgänger immer noch zu meinen, sagen wir, liebsten 15 Alben überhaupt gehört.
Die beeindruckensten Tracks auf „HAVE ONE ON ME“ waren für mich oftmals die leisen Songs (’81, In California, Does Not Suffice), aber eine richtige Schwäche kann ich bis heute nicht ausmachen. „DIVERS“ ist anders und nimmt mich nicht so schnell gefangen, es ist ausladend, teilweise überbordernd, abgehoben, mystisch und dennoch bezückend. Vieles ist reich arrangiert, Streicher hier, Bläser dort, Mellotron, Akkordeon, Wurlitzer, Banjo, Piano und irgendwo auch immer ihre Harfe (allerdings in den meisten Tracks weit weniger prominent als zuvor). Ich muss das alles noch etwas ordnen, das ganze ist sehr melodiös und rund, aber es springt einen nicht an, lässt einen nicht sofort mitsingen wie in ’81 oder Good Intentions Paving Co.
Was aber auffällt ist die Weiterentwicklung ihrer Stimme. Ich glaube, Joanna Newsom entwickelt sich zu meiner Lieblingssängerin. Unglaublich wie sie das Kieksen und Unbeholfene ihrer Stimme immer weiter verändert hat und wo sie nun angekommen ist. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, man muss es hören wie sie innerhalb eines Tracks (z.B. den Titeltrack) vollkommen hohe klare Töne singt, wie ihre Stimme scheinbar bricht, sie die Töne zerdehnt und manchmal brummt, sie quengelt und jubiliert. Auch dieses stream of consciousness-mäßige Rasen und Ausbrechen und Abbremsen der Stimme in manchen Tracks (z.B. You will not Take My Heart Alive) finde ich herzerwärmend und berührend. Wie sie zaghaft ausbricht, ins Falsett fällt und wieder einnickt und ihre Stimme wie Wellen anschwellen und irgendwo einfach auslaufen (A Pin Light Bent), das passt in diese Bilder des Eintauchens, Abtauchens oder Verschwindens, die sie immer wieder besingt. Nicht dass ich hier (immer) ne Message raushören könnte, aber es berührt mich, ohne verstehen zu müssen, worüber sie singt. Vor allen klingt das Lesen hier vermutlich bemühter, als sich es es anhört. In dieser Bandbreite nehme ich das nur bei Dylan wahr (während dieser bei fast jedem Album seit den 60ern eine neue Stimme hat, wechselt Newsom ihre teilweise in einem Song aus. Am liebsten mag ich es, wenn sie mit sich selbst im Duett singt und man meint, die McGarrigle Schwestern zu hören.
Wahrscheinlich dokumentieren Sapokanikan oder Leaving The City wirklich am besten die Weiterentwicklung, die JN genommen hat, mein liebster Track und mein Anspielttipp ist aber der Schlusstrack, „Time, As A Symptom“: beginnend wie eine einfache Klavierballade steigert sich ihre Stimme in Stimme, ein Wispern in ein Orchestern und ein Flüstern in ein Jubilieren. Der Song kippt, wogt, läuft über, explodiert und endet irgendwo hinter einer Nebelwand und einem Uhu. Man kann das kitschig finden. Oder unerhört gut.
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and now we rise and we are everywhere@niko: Danke für deinen Beitrag! Klingt vielversprechend. Aufgrund der aktuell aufgerufenen Vinyl-Preise werde ich leider erst im November eigene Eindrücke sammeln können. Wie ordnest du denn „Sapokanikan“ (vorerst) im Album-Kontext ein? Ich empfand das Stück, wie oben auch irgendwo nachzulesen ist, als ungewohnt „punchy“, konzise und nach „Vorne“ drängend, im Sinne eines souveräneren und dosierteren Umgangs mit den eigenen (schier unbegrenzt anmutenden) Mitteln, ohne dabei indes eine völlige Kehrtwende vollzogen zu haben. Gibt es weitere Tracks, die einen ähnlichen Eindruck vermitteln?
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P.S. Eine relativ nichtssagende Rezension des ME. Und natürlich wird auch Kate Bushs Name einmal wieder „gedroppt“! Die muss offenbar immer als Referenz herhalten, wenn dem Rezensenten nichts Eigentliches zum besprochenen Album einfällt.
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Am ehesten gehen Leaving The City und Goose Eggs in diese Richtung. Sie gibt sich generell schon sehr aus, es gibt etliche Brüche, aber durchaus mit Punch und rhythmisch variabel.
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and now we rise and we are everywhere -
Schlagwörter: Joanna Newsom, Künstliche Fanboyprobleme galore, Schreckschraube
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