Jazz-Glossen

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  • #7661787  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    FefDas sehe ich überhaupt nicht so. Denk bloß zum Beispiel an Ravi Coltrane und an Greg Osby.

    dass deren Musik nicht aus den 60ern ist, hört man aber sofort…

    Was sollen sich Charlie Parker, Thelonious Monk und Sonny Rollins „einverleibt“ haben??

    Monk: zB Kirchenlieder, das ist gut dokumentiert, Rollins: karibische Musik (St Thomas etc)

    Steve Coleman hat mit Jazz-Rock null zu tun, absolut null (0,00).

    stimmt, eher Prog, aber von da zum Jazz Rock ist es ja auch nicht übermässig weit

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    #7661789  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    FefDas sehe ich überhaupt nicht so. Denk bloß zum Beispiel an Ravi Coltrane und an Greg Osby.

    Die allerdings dem Jazz wenig neues hinzuzufügen haben.

    FefWas sollen sich Charlie Parker, Thelonious Monk und Sonny Rollins „einverleibt“ haben??

    … zudem Elemente z.B. in Parkers Fall der damals aktuellen Klassik. Aber Du darfst ruhig mal einen halben Schritt weiter denken: Jazz ist eine Fusion aus afrikanischen und europäischen Elementen und hat im Verlauf der Entwicklung von Jelly Roll bis hin zu Ayler, Taylor oder Coleman ziemlich viel mitgenommen, was sonst noch so am Wegesrand lag. Dass man nun gemäss Wyntons Dogma nach Anfang der Sechziger gefälligst nichts dergleichen mehr tun soll, leuchtet einfach nicht ein.

    Abgesehen davon waren etwa „My Funny Valentine“ oder „Someday My Prince Will Come“, als Miles sie in sein Repertoire aufnahm, auch Popsongs und wenigstens (sorry Leute, ich bleibe dabei) im erstgenannten Fall so viel besser auch nicht als „Time After Time“.

    FefSteve Coleman hat mit Jazz-Rock null zu tun, absolut null (0,00).

    Ach, echt? Er ist wohl vom Uranus oder so auf die Erde gekommen?

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7661791  | PERMALINK

    fef

    Registriert seit: 05.04.2010

    Beiträge: 127

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    #7661793  | PERMALINK

    fef

    Registriert seit: 05.04.2010

    Beiträge: 127

    gypsy tail windDie allerdings dem Jazz wenig neues hinzuzufügen haben.

    … zudem Elemente z.B. in Parkers Fall der damals aktuellen Klassik. Aber Du darfst ruhig mal einen halben Schritt weiter denken: Jazz ist eine Fusion aus afrikanischen und europäischen Elementen und hat im Verlauf der Entwicklung von Jelly Roll bis hin zu Ayler, Taylor oder Coleman ziemlich viel mitgenommen, was sonst noch so am Wegesrand lag. Dass man nun gemäss Wyntons Dogma nach Anfang der Sechziger gefälligst nichts dergleichen mehr tun soll, leuchtet einfach nicht ein.

    Abgesehen davon waren etwa „My Funny Valentine“ oder „Someday My Prince Will Come“, als Miles sie in sein Repertoire aufnahm, auch Popsongs und wenigstens (sorry Leute, ich bleibe dabei) im erstgenannten Fall so viel besser auch nicht als „Time After Time“.

    Ach, echt? Er ist wohl vom Uranus oder so auf die Erde gekommen?

    Mann, Du hast echt einfach keine Ahnung. Ich dachte nicht, dass hinter Deinem ständigen Alles-Wissertum so wenig Verständnis steckt.

    --

    #7661795  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,688

    also, wenn der verlinkte Track nicht streckenweise nach Progressive Rock klingt, dann weiss ich auch nicht… jetzt kannst du natürlich alle Kategorien ablehnen – aber dann weiss ich endgültig nicht mehr, worüber du dich so aufregst. Vielleicht fokussieren wir nochmal: Welche Ansicht unsererseits passt dir nicht? (Erläutere doch anhand von gypsys letztem post…)

    Was anderes, Sachfrage: Woher kommt nochmal das Stanley Crouch Zitat mit dem Waldheim des Jazz, ich erinnere, dass es im Behrendt Jazzbuch von 89 steht (und von da offenbar in die deutsche Presse fand – anderswo liest man es kaum), stimmt das? Weiss irgendwer, wo es ursprünglich herkommt?

    --

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    #7661797  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    FefMann, Du hast echt einfach keine Ahnung. Ich dachte nicht, dass hinter Deinem ständigen Alles-Wissertum so wenig Verständnis steckt.

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    #7661799  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    In an article headed „Miles Davis, the most brilliant sellout in the history of jazz“, published in the New Republic in 1990, Crouch accused Miles of „an abject surrender to popular trends“ at the end of the 1960s which had launched him on a downward spiral into „youth culture vulgarity“. Crouch denounced In A Silent Way as „long, maudlin … little more than droning wallpaper music“, and found in Bitches Brew only „static beats and clutter“. After this, in Crouch’s estimation, Miles’ music became „progressively trendy and dismal, as did his attire; at one point in the early 1970s, with his wraparound dark glasses and his puffed shoulders, the erstwhile master of cool looked like an extra from a science fiction B-movie“. The musical degeneration had continued to the point, Crouch declared, where Miles ended up with „a sound so decadent that it can no longer disguise the shrivelling of its maker’s soul“.

    von hier.

    man müsste nachforschen, ob in diesem zusammenhang auch der waldheim-vergleich kam.

    --

    #7661801  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,529

    Konrad Heidkamp griff den Schmarrn in der Zeit auf, 12/1996:

    Stanley Crouch bezeichnet Miles Davis als „Verräter“ als „Kollaborateur“ und „Kurt Waldheim des Jazz – bis zum bitteren Ende“. In Ermangelung des lebenden Miles Davis wählt man den Trompeter Lester Bowie, Leiter des Art Ensemble Of Chicago, zur Schießbudenfigur. „Er ist doch gar kein Jazzmusiker“, meint Delfeayo Marsalis, Wyntons kleiner Bruder an der Posaune, „durch Typen wie Lester Bowie schwand der Respekt für den Jazz als Musik. Für den Jazz als Musik, nicht als Zirkusnummer.“

    http://www.zeit.de/1996/12/Jenseits_von_Afrika/seite-3

    Ohne Beleg gibt’s das Zitat auch auf Jazzpages:

    Stanley Crouch über Miles Davis
    „Miles Davis hat sich ausverkauft. Er wurde zum Verräter. Mit und seit hat er den Jazz an den Popmarkt verraten. Er wurde zum Kollaborateur, zum Waldheim des Jazz – bis zum bitteren Ende.“

    http://www.jazzpages.com/jazz-zitate-quotes.htm

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    #7661803  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    FefE. Jost, Sozialgeschichte des Jazz

    Es freut mich, das mal sagen zu dürfen: Das ist eines der dümmsten Bücher, das ich jemals gelesen habe. Jazzer sind in der Vorstellung des Herrn Jost nur arme afro-amerikanische Opfer, die von „weißen“ Plattenfirmen/Managern/Kapitalisten ausgebeutet werden. Als handelnde Akteure kommen sie überhaupt nicht vor. Aus kulturwissenschaftlicher Sicht ist das Werk nichts weiter als eine komplette Bankrotterklärung marxistischer Geschichtstheorie.

    Aber von ernsthaften, kreativen Jazz-Musikern außerhalb dieses Hypes las ich noch nie, dass sie diese Phase von Miles Davis auch nur irgendwie großartig gefunden hätten.

    Also abgesehen von Wayne Shorter, Herbie Hancock, Joe Zawinul, Tony Williams, Larry Young, Chick Corea, Keith Jarrett, Jack DeJohnette, Bernie Maupin, John McLaughlin, Ron Carter, Dave Holland, Sonny Fortune, Gary Bartz, Steve Grossman? Ja, da bleibt wohl nicht mehr viel übrig. Abgesehen davon natürlich, dass Electronica und elektronische Instrumente im Jazz weit verbreitet sind. Langsam glaube ich, dass du die Realität wissentlich ignorierst, wenn sie dir nicht passt.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #7661805  | PERMALINK

    fef

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    #7661807  | PERMALINK

    fef

    Registriert seit: 05.04.2010

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    #7661809  | PERMALINK

    tejazz

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,100

    FefKann und darf man soo dumm sein?

    Ekkehard Jost?

    --

    #7661811  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,209

    tejazzEkkehard Jost?

    auf dem bariton finde ich ihn ganz gut.

    --

    #7661813  | PERMALINK

    tejazz

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,100

    vorgartenauf dem bariton finde ich ihn ganz gut.

    :-)

    Ist aber Avantgarde/Free, meine ich. Somit eher schwierig für mich.
    Das sind ja oft sehr gute Musiker, keine Frage.

    Aber auch ganz schön intellektuell.

    --

    #7661815  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    Ich habe nichts gegen Jost, aber er ist eben Musikwissenschaftler/Musiker und hat den irrsinnigen Versuch unternommen ohne historische Ausbildung eine damals sehr modische „Sozialgeschichte“ zu schreiben. Leider weiß er nicht, was das ist und wie er das methodisch umsetzen soll, also hat er sein Wissen über Jazz einfach zusammengeschrieben und das alles mit einem vulgo-marxistischen Kleber (Jazz=Klassenkampf) zusammengeklebt.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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