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FefE. Jost, Sozialgeschichte des Jazz
Es freut mich, das mal sagen zu dürfen: Das ist eines der dümmsten Bücher, das ich jemals gelesen habe. Jazzer sind in der Vorstellung des Herrn Jost nur arme afro-amerikanische Opfer, die von „weißen“ Plattenfirmen/Managern/Kapitalisten ausgebeutet werden. Als handelnde Akteure kommen sie überhaupt nicht vor. Aus kulturwissenschaftlicher Sicht ist das Werk nichts weiter als eine komplette Bankrotterklärung marxistischer Geschichtstheorie.
Aber von ernsthaften, kreativen Jazz-Musikern außerhalb dieses Hypes las ich noch nie, dass sie diese Phase von Miles Davis auch nur irgendwie großartig gefunden hätten.
Also abgesehen von Wayne Shorter, Herbie Hancock, Joe Zawinul, Tony Williams, Larry Young, Chick Corea, Keith Jarrett, Jack DeJohnette, Bernie Maupin, John McLaughlin, Ron Carter, Dave Holland, Sonny Fortune, Gary Bartz, Steve Grossman? Ja, da bleibt wohl nicht mehr viel übrig. Abgesehen davon natürlich, dass Electronica und elektronische Instrumente im Jazz weit verbreitet sind. Langsam glaube ich, dass du die Realität wissentlich ignorierst, wenn sie dir nicht passt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.