Jazz: Fragen und Empfehlungen

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  • #11019415  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Sorry @kurganrs, dachte das sei aus dem Kontext klar: die zweite in der Synopsis/Zentralquartettt-Aufzählung oben:

    „Zentralquartett“, zuerst Zong Zong, 1990, hier das Intakt-Cover von 2001.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #11020385  | PERMALINK

    kurganrs

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    #11021705  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Für jene, die gerne dem Werk von Harold Land nachsteigen (was ich auch immer mal wieder mache), ist das hier eine dicke Empfehlung:

    Frank Rosolino – Free for All (Specialty/Fantasy) | Exzellente Band mit Rosolino (tb), Land (ts), Victor Feldman (p), Leroy Vinnegar (b) und Stan Levey (d) – ziemlich treiender kalifornischer Hard Bop, aufgenommen 1958 … hat nicht die Kult-Anhängerschaft wie Hampton Hawes „For Real!“, braucht sich daneben aber absolut nicht zu verstecken! Keine Ahnung, warum das Album erst 1986 erschien (und ob das wirklich die erste VÖ war, weiss ich auch nicht sicher, bei Discogs gibt es keine frühere):
    https://www.discogs.com/master/view/788057

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11021707  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,400

    gypsy-tail-windFür jene, die gerne dem Werk von Harold Land nachsteigen (was ich auch immer mal wieder mache), ist das hier eine dicke Empfehlung: Frank Rosolino – Free for All (Specialty/Fantasy) | Exzellente Band mit Rosolino (tb), Land (ts), Victor Feldman (p), Leroy Vinnegar (b) und Stan Levey (d) – ziemlich treiender kalifornischer Hard Bop, aufgenommen 1958 … hat nicht die Kult-Anhängerschaft wie Hampton Hawes „For Real!“, braucht sich daneben aber absolut nicht zu verstecken! Keine Ahnung, warum das Album erst 1986 erschien (und ob das wirklich die erste VÖ war, weiss ich auch nicht sicher, bei Discogs gibt es keine frühere): https://www.discogs.com/master/view/788057

    Auch meinerseits …. ich sage nur Harold Land …. unveröffentlichte 1958er Session welche – wie Du richtig sagst – erstmals in 1986 auf Speciality  erschien und dann im Rahmen des „OJC Limited Editions“ mit feinen  Bonustracks angereichert wurde …..

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11022107  | PERMALINK

    imernst

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    Beiträge: 405

    abnickerAch,das sind gute Tips! Einiges hab ich auch schon(auf Vinyl,ganz hervorragende Qualität), Peitz und Intakt klingt sehr interessant. Haben die denn die alten Amiga Rechte? Freundliche Grüsse Wolfgang

     

    Die meisten Rechte an den AMIGA Aufnahmen hat ursprünglich Bertelsmann für „nischt“ bekommen. Einiges konnten sich aber die jeweiligen Musiker sichern. So eben Synopsis / Zentralquartet. Mittlerweile ist EDEL Records der besitzer von einigen (allen?) Jazzeinspielungen. Leider hat EDEL seine 2012 begonnene Jazz Serie nicht weitergeführt.

    Zu den schon erwähnten Alben aus der DDR möchte ich noch auf drei weiter LPs hinweisen. Zuerst mal das Berliner Improvisations Quartett (mitunter auch ‚Ensemble‘). Meiner Ansicht nach wirklich singuläre Musik die es so weder zuvor noch danach wieder gegeben hat. Irgendwo zwischen freieren Jazz und zeitgenössischer Klassik. Dabei ganz klar strukturiert und praktisch ohne irgendwelche althergebrachten Klischees. Originäre Improvisationen und Kompositionen von Manfred Schulze am Bariton und Klarinette, Wilfried Staufenbiel am Cello und Stimme, Andy Altenfelder an der Trompette (der ging wenig später nach Holland und spielte zumindest bis zu Breukers Tod im Kollektief) sowie Hermann Keller am Piano. Leider nicht auf CD / Digital erhältlich. Die LP ist jedoch oft für wenig Geld im guten Zustand zu bekommen.

    Im übrigen sind auch viele andere Einspielungen von Manfred Schulze sehr eigenständig. Z.B. das Bläserquintett mit Aufnahmen bei AMIGA und FMP. Das Bläserquintett war auch eine Inspiration für das ROVA Saxophone Quartet.

    Als nächstes das Bergisch-Brandenburgische Quartet. Immerhin kann man dieses Album über Sven-Åke Johansson als CD-R erwerben. Der Name der Gruppe bezieht sich auf die regionale Herkunft der vier Musiker, welches zur Hälfte aus Westdeutschen Musiker besteht. Es sind dies Rüdiger Carl an den Holzblasinstrumenten aber auch Akkordeon und Hans Reichel an der Gitarre und Geige. Die anderen sind Ernst-Ludwig Petrowsky am Altsax + Klarinette und nicht zuletzt Herr Johansson am Schlagwerk, Akkordeon u.s.m.a. Auch hier ein wirklich originelles Ensemble mit viel Humor der jedoch nie banal ist.

    Diese eine AMIGA LP war dann auch das Ende der Gruppe. Hans Reichel erzählte mir Dezember 2009 in Ulrichsberg, das die vier Musiker ursprünglich eine Vereinbarung hatten, wonach sie keine LP veröffentlichen wollten. Irgendwie hat sich aber Johansson dann von AMIGA doch zu einer Edition überreden lassen. Sobald dies Reichel zu Ohren kam hatte er die Gruppe verlassen und das wars dann. Selbst nach 25 Jahren merkte man ihm noch eine leichte Verärgerung an…

    Und zuletzt das zweite Album welches für den freieren / eigenständigen Jazz in der DDR womöglich noch wesentlicher war als Kühns „Solarius“. Es ist die LP des Rundfunk Jazz-Ensemble Studio 4 unter Leitung von Ernst-Ludwig Petrowsky. Mitwirkende sind am Bass Klaus Koch, am Schlagzeug der Wolfgang Winkler. Eberhard Weise am Klavier und ausser Petrowsky noch zwei andere Bläser. Der Posaunist (und manchmal auch Geiger) Hubert Katzenbeier (früher aber Katzenbeißer) und Hans-Joachim Graswurm an der Trompette. Leider nie so richtig auf CD erhältlich gewesen. Es gibt aber eine 2xCD-R von einem CD-on-demand Label aus Deutschland (Carbon Edition) welches technisch gesehen ein Bootleg ist aber von Petrowsky autorisiert wurde.
    So ein Interesse besteht würde ich die Email Adresse mittels PM weiterleiten.

    Dieses Label Carbon Edition hat im übrigen wertvolle Arbeit geleistet indem es etliche bis dahin ungehörte Aufnahmen aus der DDR dem geneigten Hörer zugänglich gemacht hat. Darunter mindestens zwei / drei wahrliche Perlen. Alle meistens von den jeweiligen Musikern autorisiert; wenn auch zumindest ein- oder zweimal ein Schlagzeuger aus der ehemaligen DDR vergessen hat ein oder zwei westdeutsche Musiker nach ihrem Einverständniss zu fragen.

    zuletzt geändert von imernst

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    #11023683  | PERMALINK

    abnicker

    Registriert seit: 01.01.2017

    Beiträge: 24

    Lieber imernst,

    das sind ja mal fundierte Hinweise und Empfehlungen  (die sich ja nahtlos an Gypsy´s wunderbaren post anschließt…habt vielen Dank!).

    Als alter Vinylfan werd ich mich mal auf die Jagd begeben….(erste Recherchen ergaben ein relativpreisgünstiges Vorhaben, jedenfalls im Vergleich zu Blue Note u.ä.

    Dennoch werde ich das Label Carbon Edition im Auge behalten. Da gilt es auch noch manchen Schatz zu heben….

    Übrigens höre ich z.Zt. auch in die 8CD Box von LEO-Records „Document: New Music from Russia—The ’80s) …die Musik aus der Underground Szene der Soviet-Union aus den 80ern aus verschiedenen Musikstilen beinhaltet ;Jazz, Electronica. usw.

    Sehr spannend, avantagardistisch und archaisch.

    Vielen Dank

    und bis bald

    Wolfgang

    --

    #11023767  | PERMALINK

    thesidewinder

    Registriert seit: 17.03.2019

    Beiträge: 10,569

    Milt Jackson macht mir gerade mächtig Laune. Gibt es neben ihm und Bobby Hutcherson eigentlich noch andere, wichtige Vibraphonisten im Jazz?

    --

    #11023785  | PERMALINK

    imernst

    Registriert seit: 16.08.2019

    Beiträge: 405

    thesidewinderMilt Jackson macht mir gerade mächtig Laune. Gibt es neben ihm und Bobby Hutcherson eigentlich noch andere, wichtige Vibraphonisten im Jazz?

    Da fallen mir spontan folgende Vibraphonisten ein. Red Norvo, Lionel Hampton und Terry Gibbs um mal die älteren Semester zu nennen.

    Weiters noch den Walt Dickerson (wohl mein Favorit, zusammen mit >), Bobby Naughton.

    Und noch einige andere – wild gemischt: Gary Burton, Jay Hoggard, Khan Jamal, Teddy Charles, Jason Adasiewicz, Lem Winchester, Terry Pollard, Steve Nelson, Mike Mainieri, David Friedman und der Karl Berger (den hätte ich beinahe vergessen – shame on me).

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    #11023795  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    Der dritte grosse Name ist sicher Lionel Hampton. Von dem will man nicht alles haben, aber zB die Sessions mit Oscar Dennard und Lucky Thompson sind allererste Sahne (link), das gehoert eigentlich in jede Jazzsammlung – und schliesst via Dennard auch bei deiner George Joyner Obsession an, auch wenn hier Oscar Pettiford am Werk ist (auch nicht schlecht)… von Milt Jackson sind ja uebrigens auch die ALben mit Lucky Thompson absolut essentiell… Ansonsten: Viele hier (ich zB) moegen Walt Dickerson, aber das sind dann tendentiell die Leute, die zB auch Andrew Hill toll finden – ist ein bisschen raffinierter und verkopfter, aber ws der Vibrafonist, der hier neben Hutcherson am ehesten Konsenz ist. Es gab im Hard Bop noch ein paar andere Vibrafonisten mit laengeren Serien von Alben, Lem Winchester, Johnny Lytle, Freddie McCoy (das ist dann mehr Soul Jazz), kann man alles anhoeren… Dave Pike je nachdem auch, der nahm erst in den USA schoene Hard Bop Alben auf und wurde dann in Deutschland zum Fusion Star… ich hab ja auch eine schwaeche fuer Wolfgang Schlueter mit Michael Naura, Cool Jazz made in Germany… ich wuerd mit Hampton und Dickerson anfangen

    edit: der Mann hiess Wolfgang Schlueter, er war sehr gut

    zuletzt geändert von redbeansandrice

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    #11023805  | PERMALINK

    soulpope
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    Fats Sadi wäre wohl auch ein Thema …..

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11023809  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,485

    Ok, wenn ich Ernst post neben meinen leg: Teddy Charles schaetze ich sehr, shame on me, von Norvo sind diese Trios mit Mingus und Tal Farlow fantastisch, aber sonst hab ich nichts aehnlich tolles gehoert, aehnlich mit Gibbs. Khan Jamal ist so eine Legende aus der Nachlese des Free Jazz, von Steve Nelson hab ich tolle Sachen gehoert, und ja: falls Jason Adasiewicz ein Konzert in deiner Gegend gibt, geh hin – er ist sehr gut, und Sun Rooms immer noch eins der besseren Jazzalben unseres Jahrhunderts.

    --

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    #11023811  | PERMALINK

    thesidewinder

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    #11023833  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,064

    Nur so als Vorschlag: es gibt hier einen Index und dort steht auch ein Thread zum Thema Vibraphon.

    (2. Link gefixt, pardon, bin grad am Handy.)

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11023837  | PERMALINK

    thesidewinder

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    Beiträge: 10,569

    gypsy-tail-windNur so als Vorschlag: es gibt hier einen Index und dort steht auch ein Thread zum Thema Vibraphon.

    Danke!

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    #11023855  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,485

    gypsy-tail-windNur so als Vorschlag: es gibt hier einen Index und dort steht auch ein Thread zum Thema Vibraphon.
    (2. Link gefixt, pardon, bin grad am Handy.)

    katharsis fehlt mir hier! und ja, Cal Tjader ist super, und Gary Burton hatte grosse Momente, diese Band mit Larry Corryell war eine der ersten drei, vier Jazz Bands, die ich gehoert hab (auf dieser Platte, die meinem Vater gehoerte, 21. Todestag heute), und irgendwie war sie echt mal sehr wichtig fuer mich [im Hintergrund laeuft uebrigens gerade ‚Zweche Salzjebaeck un Bier‘ von Bap, was mich als letztlich doch einfach „Koelsche Jung“ ueberproportional sentimental werden laesst], muss wieder gehoert werden

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