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gypsy-tail-wind„The Connection“ ist schwere Kost, aber super … das Album von Freddie Redd mit Jackie McLean auf Blue Note kennst Du hoffentlich friedrich? Es gibt noch zwei weitere Alben mit Musik für die bzw. von der Broadway-Aufführung des Stückes („Music from The Connection“ von Howard McGhee/Redd auf Felsted mit Tina Brooks und einen völlig anderen Score von Cecil Payne mit Kenny Drew, auch einfach „The Connection“, auf Charlie Parker Records). Den Monk-Film fand ich auch super … den Altman nicht direkt, aber auch nicht schlecht – ich sah ihn im Rahmen einer Altman-Retrospektive, und ein paar andere der Filme gefielen mir schon deutlich besser („Nashhville“ und „Three Women“ vor allem) – aber wie die Musik in „Kansas City“ das Geschehen durchdringt, und manchmal auch die Geschichte weiter erzählt bzw. als Bindeglied zwischen Szenen dient, ist schon toll.
Ich kenne weder den Connection-Film noch die Musik dazu. Und ich weiß auch nicht, ob ich diesen Fim sehen will. Habe mal in der Wiki recherchiert und mir einen Trailer angeschaut. Erinnerte mich an frühe Songs von Lou Reed / Velvet Underground (Waiting For My Man, Heroin, …), bei denen ich nicht entscheiden kann, ob die cool, voyeuristisch oder abgründig sind. The Connection scheint ja sogar mit diesem Voyeurismus zu spielen. In the Connection trägt der dealer weiß, bei Lou Reed he is all dressed in black.
Den Monk-Film mag ich auch sehr, auch bzw. gerade weil er einen Blick hinter die Kulissen und damit auch auf die „schwierige“ Persönlichkeit Thelonious Monk wirft.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Highlights von Rolling-Stone.de„Highlander“– Rockmusik im Schottenrock
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WerbungIch höre mir weiter zeitverzögert ein paar Erscheinungen aus dem Jahr 2024 an und schreibe ggf. was dazu. Manches mag ich, manches weniger und manches verstehe ich vielleicht auch einfach nicht.
Das hier kam bei der Kritik eigentlich ganz gut weg:
The Bad Plus – Complex Emotions (2024)
Der Vergleich hinkt sicher und das auch noch auf dem falschen Bein, aber er ist auch nicht ganz falsch: Klingt für mich ein bisschen so, als wolle eine Indie Rock-Band Jazz spielen oder als wolle eine Jazz-Band Indie Rock spielen. Das liest sich nach Aktenlage interessant, hört sich für mich auch erstmal reizvoll an, aber im Verlauf des Albums gewinne ich wiederholt den Eindruck, dass das leider doch nicht mehr als die Summe seiner Teile ergibt. Da gibt es einen rockigen groove und darüber wird ein gniedeliges E-Gitarren-Solo gelegt aber beides scheint nichts miteinander zu tun zu haben. Jedenfalls ist das, was ich als letztes in Erinnerung habe, bevor ich abgeschaltet habe.
Ich hatte bis vor kurzem eine Tischplatte, die sah nach gut 30-jähriger Nutzung genau so aus wie das Cover von Complex Emotions.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Ich habe bisher nie einen Zugang zu The Bad Plus gefunden – aber auch schon seit vielen Jahren keinen Anlauf mehr unternommen.
Entschuldige @friedrich, dass ich auf Deine Rückmeldung bezüglich „The Connection“ nie reagiert hatte – dachte, ich hätte das getan … hmmmm. Kann ich nachvollziehen, dass man den Film nicht sehen mag – aber die Musik ist wirklich formidabel, Freddie Redd hat sie komponiert, Jackie McLean ist so gut wie bis dahin selten … und das Quartett (mit den weniger bekannten Michael Mattos and Larry Ritchie und Bass und Drums) spielt Teile davon im Film, daher ist das schon ein Jazzfilm-Klassiker.
Das Album gibt’s in mehreren Versionen in der Tube, hier das RVG-Remaster:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windIch habe bisher nie einen Zugang zu The Bad Plus gefunden – aber auch schon seit vielen Jahren keinen Anlauf mehr unternommen.
Entschuldige friedrich, dass ich auf Deine Rückmeldung bezüglich „The Connection“ nie reagiert hatte – dachte, ich hätte das getan … hmmmm. Kann ich nachvollziehen, dass man den Film nicht sehen mag – aber die Musik ist wirklich formidabel, Freddie Redd hat sie komponiert, Jackie McLean ist so gut wie bis dahin selten … und das Quartett (mit den weniger bekannten Michael Mattos and Larry Ritchie und Bass und Drums) spielt Teile davon im Film, daher ist das schon ein Jazzfilm-Klassiker.
Das Album gibt’s in mehreren Versionen in der Tube,(…)Kein Problem!
Ich will der Übermacht der Vergangenheit gegenüber der Gegenwart etwas entgegensetzen – auch wenn ich selbst immer wieder mal bei Ben Webster hängen bleibe, CTI sehr interessant ist und bestimmt auch Freddie Reed’s Connection-Album.
The Bad Plus kommen in der Jazzthetik recht gut weg (****), im Plattenladen wurden sie sogar etwas gepusht. Darum habe ich mal reingehört. Kamen bei mir aber nicht so gut an. Es ist sehr schwer, sich bei aktuellen Veröffentlichungen zu orientieren. Bei den Empfehlungen in der Presse und im Netz sind kaum Schwerpunkte oder Trends zu erkennen – hier im Forum noch am ehesten, denn hier treffen sich einige wenige Gleichgesinnte. Aber ansonsten gibt es ein sehr breites Spektrum, eigentlich sogar frei umher schwirrende Musikpartikel und es herrscht babylonische Sprachverwirrung.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich
gypsy-tail-windIch habe bisher nie einen Zugang zu The Bad Plus gefunden – aber auch schon seit vielen Jahren keinen Anlauf mehr unternommen. Entschuldige friedrich, dass ich auf Deine Rückmeldung bezüglich „The Connection“ nie reagiert hatte – dachte, ich hätte das getan … hmmmm. Kann ich nachvollziehen, dass man den Film nicht sehen mag – aber die Musik ist wirklich formidabel, Freddie Redd hat sie komponiert, Jackie McLean ist so gut wie bis dahin selten … und das Quartett (mit den weniger bekannten Michael Mattos and Larry Ritchie und Bass und Drums) spielt Teile davon im Film, daher ist das schon ein Jazzfilm-Klassiker. Das Album gibt’s in mehreren Versionen in der Tube,(…)
Kein Problem! Ich will der Übermacht der Vergangenheit gegenüber der Gegenwart etwas entgegensetzen – auch wenn ich selbst immer wieder mal bei Ben Webster hängen bleibe, CTI sehr interessant ist und bestimmt auch Freddie Reed’s Connection-Album. The Bad Plus kommen in der Jazzthetik recht gut weg (****), im Plattenladen wurden sie sogar etwas gepusht. Darum habe ich mal reingehört. Kamen bei mir aber nicht so gut an. Es ist sehr schwer, sich bei aktuellen Veröffentlichungen zu orientieren. Bei den Empfehlungen in der Presse und im Netz sind kaum Schwerpunkte oder Trends zu erkennen – hier im Forum noch am ehesten, denn hier treffen sich einige wenige Gleichgesinnte. Aber ansonsten gibt es ein sehr breites Spektrum, eigentlich sogar frei umher schwirrende Musikpartikel und es herrscht babylonische Sprachverwirrung.
es gibt auch einfach wahnsinnig viel… aus der Vergangenheit, weil sich da ja doch einige Jahrzehnte angesammelt haben, aus der Gegenwart, weil die Musiker unserer Zeit einfach wahnsinnig viele Platten raushauen… ich les zum Beispiel immer mal wieder den Free Jazz Blog und finde jedes Mal Sachen, die ich hören muss, und von denen ich nichts mitbekommen hatte… (jetzt gerade zB das hier, Dave Rempis mit Jason Adasiewicz, von dem es in den letzten Jahren nicht genug gab…)
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.The Bad Plus ist ja auch ein Relikt aus der (jüngeren, zugegeben) Vergangenheit … meine erfolglosen Versuche sind von da, als die noch der heisse Scheiss waren, aber ich hab mich da sehr gelangweilt.
Mit dem Aerophonic-Output kann ich überhaupt nicht mithalten … aber stimmt schon, von Adasiewicz hab ich die letzten Jahre auch nicht grad viel mitgekriegt. Samstag in einer Woche geht es dann in die Gegenwart (Plattentaufen-Tour von Nicolas Masson) und am letzten Freitag im Februar zu Colin Vallon … aber ein Januar „Album des Monats“ hab ich tatsächlich nicht, weil Joachim Kühn möchte ich nicht nominieren und Klassik interessiert hier ja eh niemanden
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaThe Bad Plus hatte ich eigentlich bloß erwähnt, weil mir von der Fachpresse die Ohren wässrig gemacht wurden. Der Geschmackstest war für die Ohren dann aber leider etwas enttäuschend.
Sowohl Presse als auch andere Kanäle zeigen nach wie vor ein für mich total unübersichtliches Bild der (mehr oder weniger) aktuellen Erscheinungen, so dass ich orientierungslos herumtappe und eher zufällig auf etwas für mich interessantes stoße. Ich hatte dieses Album schon vor einer Weile im „Ich höre …“-Thread erwähnt. Habe es nun vor ein paar Wochen erworben und bin nach wie vor verknallt. Kann man ruhig nochmal erwähnen:
Lionel Loueke & Dave Holland – United (2024)
Dieses Album hat was leichtes und gleichzeitig bodenständiges, klingt spontan aber nicht planlos, es ist einfach und komplex, spröde und lustvoll, ich höre zwei individuelle Stimmen, die sich wunderbar ergänzen. Ich könnte wohl noch mehr solch spannende Gegensatzpaare finden. Eigentlich ist das nur eine musikalische Fußnote, aber in meinen Ohren hat sie Bedeutung. Eine für mich sehr erfreuliche Entdeckung.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Das andere 2024 von Elephant9 veröffentlichte Album hatten wir woanders schon erwähnt:
Elephant9 – Mythical River (2024)
Dieses hier kommt ohne zusätzlichen Gitarristen, nur mit keyboards, bass & drums aus. Was nicht heißt, das es weniger dicht, hard & heavy daherkommt. Bin davon zunächst überwältigt, verliere dann aber den Faden, wenn es in Soli abdriftet, bei denen ich nicht mehr erkenne, was sie mit der zugrundeliegenden Komposition zu tun haben. Dann wird mir das von allem zu viel. Aber bin ja noch neu in diesem Prog Free Jazz Heavy Rock-Metier.
Wenn man etwas stöbert, erfährt man, dass es in Norwegen offenbar eine sehr aktive Prog Free Jazz Heavy Rock-Szene gibt. Mehrere Bands veröffentlichen auf Rune Grammofon, z.B. dieses Trio mit dem schöne Namen Krokofant. Das wäre ein Kandidat für die Neuerscheinungen 2025.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Was ist das denn?
:-O
Das habe ich auf der allmusic Favorite Jazz Albums 2024-Seite gefunden. Warum ist das da gelandet? Vielleicht weil es woanders noch weniger passt? Das Cover sieht mit seiner DIY-Ästhetik aus wie für eine betrunkene Ska-Punk-Platte aus den späten 70ern. Und ein bisschen hat die Musik auch was aus dieser Zeit.
SML – Small Medium Large (2024)
Auf bandcamp wird das so beschrieben:
„‚Small Medium Large‘ is a sublime assemblage of circulatory grooves and textural anomalies, at different moments recalling the synth-laced improvisations of Herbie Hancock’s Sextant, the jagged dance punk of Essential Logic, the rhythmic revelry of Fela Kuti, the low-end elasticity of Parliament/Funkadelic, or the glitchy dub techno of Pole. Taken in totality, the album captures a euphoric creative synchronicity between some of today’s most exciting musicians.“
Das ist ursprünglich live improvisierend eingespielt und später im Studio editiert worden, klingt mal dilettantisch, manchmal genial, nervt manchmal, begeistert manchmal, scheint manchmal völlig aus der Spur zu laufen und findet dann wieder in den gemeinsamen groove. Erinnert mich mit dieser Mischung aus Jazz, Electronic und groove am ehesten noch an Chicago Underground, aber noch experimenteller, noch ungezähmter.
Habe ich zwei mal gestreamt und dann sofort bestellt.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Ich stöbere weiter in den Bestenlisten 2024. Unter anderem in dieser nach Solo, Duett, Trio, Quartett usw. sortierten Liste kann man diese Eigenartigkeit finden:
Sylvie Courvoisier – To Be Other-Wise (2024)
12 Solo-Piano Stücke auf teilweise präpariertem Klavier, teils auskomponiert, teils aber auch frei improvisiert oder zumindest mit langen improvisierten Passagen. Begriffe wie „Takt“, „Beat“, „Swing“ oder gar „AABA“-Schema sollte man hier weitgehend vergessen. Das ist ein freier Fluss der Klänge mit einer ganz eigenen Spannung, als würde man durch eine sich kontinuierlich verändernde Landschaft oder einen Fluss entlang fahren. Wobei es ebenso ruhige wie auch turbulente oder auch holprige Passagen gibt. Oder als würde diese Musik in ihrer szenischen Dramaturgie einen Film untermalen. Veilleicht ist diese Musik sogar der Film.
Alle Stücke sind Personen gewidmet, darunter Wadada Leo Smith, Mary Halvorson und auch dem Comic-Zeichner und -Autor Hugo Pratt und den 3 Katzen von SC und ihrem Vater.
Ich weiß noch nicht so recht, wie ich etwas mit dieser Musik anfangen kann. Spannend und herausfordernd finde ich sie allemal.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Ich kann damit überraschend viel anfangen (und lese hier eh gerne mit @friedrich, das wollte ich längst mal erwähnen!) – bei Courvoisier weiss ich nie, ob ihre Sachen an mich gehen oder nicht, am besten gefällt mir aus den letzten Jahren das Trio mit Drew Gress und Kenny Wollesen (auch live gesehen), aber dieses stille Solo-Album hat mich ziemlich gepackt. Es lief inzwischen wohl ein Dutzend Male – aber es kann tatsächlich sein, dass ich es hier gar nie wirklich erwähnt habe (wenn, dann eh nur im Hörfaden).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@gypsy-tail-windIch kann damit überraschend viel anfangen (und lese hier eh gerne mit friedrich, das wollte ich längst mal erwähnen!) – bei Courvoisier weiss ich nie, ob ihre Sachen an mich gehen oder nicht, am besten gefällt mir aus den letzten Jahren das Trio mit Drew Gress und Kenny Wollesen (auch live gesehen), aber dieses stille Solo-Album hat mich ziemlich gepackt. Es lief inzwischen wohl ein Dutzend Male – aber es kann tatsächlich sein, dass ich es hier gar nie wirklich erwähnt habe (wenn, dann eh nur im Hörfaden).
Hallo Flurin, danke für Deine Antwort!
Ich höre in dieses und jenes rein. Wenn es mich nicht in irgendeiner Weise fesseln kann, ich keine Lust habe, es weiter oder zu Ende zu hören, erwähne ich es hier gar nicht mehr. Courvoisier hatte ich ursprünglich aufgrund eines sehr positiven reviews in der Jazzthetik entdeckt. Da wird Musik aus teils völlig unterschiedlichen Richtungen vorgestellt, für mich oft völlige Obskuritäten aus den verschiedensten Sub- oder Randbereichen – aber das ist immer auch eine Frage der eigenen Perspektive. Da mag mir das meiste nicht zusagen, aber wenn ich da auch nur ein-zwei Perlen entdecke, hat es sich schon gelohnt.
To Be Other-Wise hat mich in dieser Art – ich sag mal: musikalische Konventionen manchmal auch einfach Konventionen sein zu lassen, an die man sich halten kann, aber nicht muss, in dieser Art, eine ganz eigene Art von Spannung aufzubauen, zunächst irritiert, aber eben auch gefesselt, so dass ich weiter und wieder gehört habe. Ist aber auch nicht immer ganz einfach. Man sitzt dabei ja nicht auf dem Sofa, liest Zeitung, trinkt Tee und wippt dazu mit dem Fuß im Takt. Diese Musik ist ja ständig in Bewegung. Und sie ist auch nicht immer so still.
Habe mich noch nicht zur Anschaffung entschieden, weil To Be Other-Wise mir immer noch etwas fremd ist und ich nicht weiß, ob ich mich in Zukunft noch öfter darauf einlassen kann und will. Aber das Interesse ist geweckt.
Edit: In einige der vielen anderen musikalischen Projekte von SC habe ich auch schon mal reingehört. Welches ist das Album mit Drew Gress und Kenny Wollesen?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Ich vermute, das Album, das Gypsy meint ist Free Hoops… Ich hab sie letztes Jahr mit der All Star Band von Chimera live gesehen und das Album dann auch öfter gehört… Aber noch nicht gross weitergemacht…
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.„D’Agala“ (2017) und „Free Hoops“ (2020).
„Chimaera“ ist natürlich auch super … vielleicht mein liebstes Album in ihrem Katalog (vs. Trio als liebste Formation).
„To Be Other-Wise“ ist bei mir eine Art Glücksfall, denn genau wie Du es beschrieben hast @friedrich: Gefahr des Ausschaltens auf halbem Weg … aber irgendwie lief es immer wieder und wuchs und mich unterwarter quasi zu fesseln vermochte, ohne mich zu fesseln – fast heimlich, mit unerwarteter Hartnäckigkeit.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbafriedrichWas ist das denn? :-O Das habe ich auf der allmusic Favorite Jazz Albums 2024-Seite gefunden. Warum ist das da gelandet? Vielleicht weil es woanders noch weniger passt? Das Cover sieht mit seiner DIY-Ästhetik aus wie für eine betrunkene Ska-Punk-Platte aus den späten 70ern. Und ein bisschen hat die Musik auch was aus dieser Zeit.
SML – Small Medium Large (2024) Auf bandcamp wird das so beschrieben: „‚Small Medium Large‘ is a sublime assemblage of circulatory grooves and textural anomalies, at different moments recalling the synth-laced improvisations of Herbie Hancock’s Sextant, the jagged dance punk of Essential Logic, the rhythmic revelry of Fela Kuti, the low-end elasticity of Parliament/Funkadelic, or the glitchy dub techno of Pole. Taken in totality, the album captures a euphoric creative synchronicity between some of today’s most exciting musicians.“ Das ist ursprünglich live improvisierend eingespielt und später im Studio editiert worden, klingt mal dilettantisch, manchmal genial, nervt manchmal, begeistert manchmal, scheint manchmal völlig aus der Spur zu laufen und findet dann wieder in den gemeinsamen groove. Erinnert mich mit dieser Mischung aus Jazz, Electronic und groove am ehesten noch an Chicago Underground, aber noch experimenteller, noch ungezähmter. Habe ich zwei mal gestreamt und dann sofort bestellt. <iframe title=“SML – "Three Over Steel"“ src=“https://www.youtube.com/embed/LPo8Ee5pp4M?feature=oembed“ width=“500″ height=“281″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe>
…das hatte ich wegen anna butterss auch angehört aber es berührt mich überhaupt nicht und daher nicht bestellt…ein fehler?
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Schlagwörter: 2024, Jahresrückblick, Jazz-Rückblick
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