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The Bad Plus hatte ich eigentlich bloß erwähnt, weil mir von der Fachpresse die Ohren wässrig gemacht wurden. Der Geschmackstest war für die Ohren dann aber leider etwas enttäuschend.
Sowohl Presse als auch andere Kanäle zeigen nach wie vor ein für mich total unübersichtliches Bild der (mehr oder weniger) aktuellen Erscheinungen, so dass ich orientierungslos herumtappe und eher zufällig auf etwas für mich interessantes stoße. Ich hatte dieses Album schon vor einer Weile im „Ich höre …“-Thread erwähnt. Habe es nun vor ein paar Wochen erworben und bin nach wie vor verknallt. Kann man ruhig nochmal erwähnen:
Lionel Loueke & Dave Holland – United (2024)
Dieses Album hat was leichtes und gleichzeitig bodenständiges, klingt spontan aber nicht planlos, es ist einfach und komplex, spröde und lustvoll, ich höre zwei individuelle Stimmen, die sich wunderbar ergänzen. Ich könnte wohl noch mehr solch spannende Gegensatzpaare finden. Eigentlich ist das nur eine musikalische Fußnote, aber in meinen Ohren hat sie Bedeutung. Eine für mich sehr erfreuliche Entdeckung.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)