Ich höre gerade … Jazz!

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  • #8491543  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Wahrlich kein übles Album, gar nicht … und was für ein Cover!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8491545  | PERMALINK

    nail75

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    gypsy tail windWahrlich kein übles Album, gar nicht … und was für ein Cover!

    Männer, die durch eine Vagina starren?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #8491547  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    :lol:

    jetzt:

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    #8491549  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy tail wind

    Wahrlich kein übles Album, gar nicht … und was für ein Cover!

    Ay Caramba!

    Ich kenne nicht das ganze Album, aber über mehrere Compilations verteilt einige Stücke davon. Allein schon Picadillo ist berauschend! Da ist es mir unbegreiflich, dass Cal Tjader immer wieder mal als musikalisches Leichtgewicht abgetan wird. Btw: Das ist natürlich eine Creed Taylor-Produktion.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #8491551  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Friedrich… Btw: Das ist natürlich eine Creed Taylor-Produktion.

    Ich schrieb ja (im Kommentar zum besseren „Bamboléate“) „creedtaylorisiert“ – und ich meine das in aller Ambivalenz, als verdammtes Kompliment aber schon auch irgendwie als Aufdrücken einer Handschrift (was ja viele dem Herrn Eicher, um ein anderes Beispiel zu nennen, zum Vorwurf machen bzw. es ihm übelnehmen) … „Bamboléate“ enthält ein paar Salsa-Nummern (ich glaube, damals nannte man das noch nicht so?), die auf dem US- bzw. dem internationalen Markt kaum einen Crossover-Erfolg erlaubt hätten, das ist einfach zu schweisstreibend, zu intensiv.

    Übrigens, wenn man Ted Gioia glauben darf, ist Tjader auch selbst an seinem Image beteiligt, er habe sich stets kleingemacht, seine Verdienste bestritten und abgewiesen … sympathischer Typ jedenfalls, wie es scheint wirklich nur an der Musik selbst interessiert – aber „Soul Sauce“ half ihm, die Dürrezeit der Sechziger komfortabel zu überstehen … neben ihm gelang das übrigens gleich zwei weiteren Jazzern aus San Francisco, beim einen muss man nur sagen: „Take Five“, beim anderen hiess der Hit „Cast Your Fate in the Wind“ und er war Ex-Sideman von Tjader, wie es scheint ganz und gar nicht so bescheiden wie dieser sondern eher so, dass er es nicht ertragen konnte, wenn andere gleich viel oder noch mehr Zuspruch bekamen als er – die Zusammenarbeit mit Bola Sete (ich erwähnte die CD gestern im „Global Village“-Hörthread, ohne weiteres dazu zu schreiben) ist dennoch zauberhaft, auch wenn Vince Guaraldi, der Mann, von dem die Rede ist, es irgendwann nicht mehr ausgehalten hat, dass Bola Sete als besserer Showman mehr Zuspruch erhielt … der CD-Twofer von Fantasy wäre wohl auch was für Dich!

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    #8491553  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy tail windIch schrieb ja (im Kommentar zum besseren „Bamboléate“) „creedtaylorisiert“ – und ich meine das in aller Ambivalenz, als verdammtes Kompliment aber schon auch irgendwie als Aufdrücken einer Handschrift (…)

    Nicht von der Hand zu weisen und volle Absicht von Creed Taylor, würde ich sagen. Selbst wenn das nicht immer so ausgeprägt war, war er es, der die Platten gemacht hat. Hat er sogar mal offen gesagt, glaube ich: Er hat die Platten aufgenommen, die er selbst hören wollte. Ich hatte ihn ja sogar mal mit Pop Produzenten wie Phil Spector, Chinn & Chapman, Trevor Horn oder Rick Rubin verglichen.

    Übrigens, wenn man Ted Gioia glauben darf, ist Tjader auch selbst an seinem Image beteiligt, er habe sich stets kleingemacht, seine Verdienste bestritten und abgewiesen … sympathischer Typ jedenfalls, wie es scheint wirklich nur an der Musik selbst interessiert – aber „Soul Sauce“ half ihm, die Dürrezeit der Sechziger komfortabel zu überstehen … neben ihm gelang das übrigens gleich zwei weiteren Jazzern aus San Francisco, beim einen muss man nur sagen: „Take Five“, beim anderen hiess der Hit „Cast Your Fate in the Wind“ und er war Ex-Sideman von Tjader, wie es scheint ganz und gar nicht so bescheiden wie dieser sondern eher so, dass er es nicht ertragen konnte, wenn andere gleich viel oder noch mehr Zuspruch bekamen als er – die Zusammenarbeit mit Bola Sete (ich erwähnte die CD gestern im „Global Village“-Hörthread, ohne weiteres dazu zu schreiben) ist dennoch zauberhaft, auch wenn Vince Guaraldi, der Mann, von dem die Rede ist, es irgendwann nicht mehr ausgehalten hat, dass Bola Sete als besserer Showman mehr Zuspruch erhielt … der CD-Twofer von Fantasy wäre wohl auch was für Dich!

    Thx!

    Bola Sete sagt mir erstmal gar nix. Mit dem „Global Village“-Hörthread meinst Du sicher den Thread „Ich höre gerade Musik aus …“ ?

    Tja, Charaktere von Künstlern: Schwierige Sache! Obwohl … eigentlich sind Charaktere von Menschen immer eine schwierige Sache. Ist wohl auch gut so. ;-)

    Dave Brubeck, natürlich super und Take Five ist einfach ein tolles Stück und eine tolle Aufnahme! Aber wer hat’s geschrieben und wem garantierte es damit auch einen stetigen Nachschub an Zigaretten und Scotch? ;-) Vince Guaraldi kenne ich tatsächlich nur als Sideman und vielleicht glaubte er, es nötig zu haben, sich aufzuplustern. Aber mit seinem Hit hatte er wohl zumindest gut versorgt. Wikipedia: „Unlike many songwriters who grow weary of their biggest hits, Guaraldi never minded taking requests to play it when he appeared live. „It’s like signing the back of a check“, he once remarked.“

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    #8491555  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Klar hat Desmond „Take Five“ geschrieben … und Desmond war ja anscheinend gegenüber Brubeck in frühen Jahren auch mal der Hinterletzte, aber Brubeck war eben der, auf den alle Augen gerichtet waren, derjenige mit der Bühnenpräsenz. Mir ist Desmond als Musiker fraglos viel naher, aber Brubeck wird gerne unterschätzt. Aber ich bin generell bei Gioia, wenn er meint, die Fantasy-Aufnahmen mit Desmond seien besser als die – oftmals etwas routiniert geratenen – Columbia-Alben. Genauer betrachtet enthalten diese natürlich zahlreiche Perlen („Audrey“ auf „Brubeck Time“!), aber die frühen Aufnahmen entwickeln oft einen Zauber sondergleichen!

    Passend lege ich jetzt ein und beende damit den Tag:

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    #8491557  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy tail windKlar hat Desmond „Take Five“ geschrieben … und Desmond war ja anscheinend gegenüber Brubeck in frühen Jahren auch mal der Hinterletzte, aber Brubeck war eben der, auf den alle Augen gerichtet waren, derjenige mit der Bühnenpräsenz. Mir ist Desmond als Musiker fraglos viel naher, aber Brubeck wird gerne unterschätzt. Aber ich bin generell bei Gioia, wenn er meint, die Fantasy-Aufnahmen mit Desmond seien besser als die – oftmals etwas routiniert geratenen – Columbia-Alben. Genauer betrachtet enthalten diese natürlich zahlreiche Perlen („Audrey“ auf „Brubeck Time“!), aber die frühen Aufnahmen entwickeln oft einen Zauber sondergleichen!

    Ist mir natürlich 100 % klar, dass Du weißt, wer Take 5 geschrieben hat! ;-)

    Ich kenne nicht viel von Brubeck (auch nicht von Desmond), nur das übliche Verdächtige. Time Out, die Time Signatures-Box von Columbia, ich glaube ich habe aber auch noch ein paar Vinyls älterer Bauart im Schrank stehen. Muss mal schauen. Von Desmond halt die Sachen mit Brubeck, die Platte mit Mulligan, eine mit Hall, eine Platte auf CTI und dies und das verstreute. Na ja, das kommt schon ein bisschen was zusammen. Alles sehr schön.

    Brubeck war wohl auch einfach der besser organisierte Bandleader und Geschäftsmann, während Desmond eher den Bohemien gab. In wie weit war Desmond gegenüber Brubeck der Hinterletzte?

    --

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    #8491559  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    gestern:

    Art Blakey, drums
    Horace Silver, piano
    Hank Mobley, tenor saxophone
    Donald Byrd, trumpet
    Doug Watkins, bass

    „Hank’s Symphony“ ist eine brillante Demonstration der Schlagzeugkunst…

    --

    #8491561  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    FriedrichIst mir natürlich 100 % klar, dass Du weißt, wer Take 5 geschrieben hat! ;-)

    Ich kenne nicht viel von Brubeck (auch nicht von Desmond), nur das übliche Verdächtige. Time Out, die Time Signatures-Box von Columbia, ich glaube ich habe aber auch noch ein paar Vinyls älterer Bauart im Schrank stehen. Muss mal schauen. Von Desmond halt die Sachen mit Brubeck, die Platte mit Mulligan, eine mit Hall, eine Platte auf CTI und dies und das verstreute. Na ja, das kommt schon ein bisschen was zusammen. Alles sehr schön.

    Brubeck war wohl auch einfach der besser organisierte Bandleader und Geschäftsmann, während Desmond eher den Bohemien gab. In wie weit war Desmond gegenüber Brubeck der Hinterletzte?

    Gioia erzählt die Story der Anfänge recht ausführlich … Brubeck wuchs in der totalen Isolation auf einer Farm auf (die Mutter war Konzertpianistin, der Vater anscheinend ein native american), ging dann aufs College, lernte (neben Dave Van Kriedt und ein paar anderen) u.a. bei Darius Milhaud … mochte Jam Sessions nicht, war der Aussenseiter, der dann aber mit seinem Klavierspiel alle überraschte … 1951 oder so hatte er einen beinahe tödlichen Umfall und musste das Klavierspiel neu erlernen (erst danach hört man das typische Brubeck-Spiel mit diesen Block-Akkorden, manchmal fast Wagnerianisch) … Desmond war anschienend alles ausser der geborene Leader, spannte Brubeck aber die Band aus, mit der Brubeck auch versuchte ihn (Desmond) über Wasser zu halten und sowas … hab das nicht präsent, aber die beiden rauften sich jedenfalls wieder zusammen bzw. Brubeck war wohl einfach ein herzensguter Typ, dem man fast alles antun konnte … lustigerweise scherte er sich ja stets einen Dreck darum, was das Publikum wollte, erwartete, und feierte dennoch grösste Erfolge … egal was man von der Musik halten mag, Brubeck als Typ scheint wirklich gut zu sein.

    Die frühen Fantasy-Aufnahmen gibt es auf zwei recht gut gefüllten CDs:
    http://www.allmusic.com/album/dave-brubeck-paul-desmond-mw0000690153
    http://www.allmusic.com/album/stardust-mw0000309382

    Dazu die phänomenalen Konzerte aus Oberlin und dem College of the Pacific (letzteres wuchs auf zwei CDs):
    http://www.allmusic.com/album/jazz-at-oberlin-mw0000191600
    http://www.allmusic.com/album/jazz-at-the-college-of-the-pacific-mw0000187776
    http://www.allmusic.com/album/jazz-at-the-college-of-the-pacific-vol-2-mw0000661583

    Diese seltsame Compilation hingegen braucht kein Mensch:
    http://www.allmusic.com/album/the-dave-brubeck-quartet-featuring-paul-desmond-in-concert-mw0000196587

    Die Konzerte – besonders Oberlin – sind insofern besonders, als dass Desmond da auch wild drauflos boppt, dass er schnelle und schnellste Tempi spielt (die er erklärterweise nicht mochte) … die beiden Compilations enthalten auch Solos und Duos (bzw. Brubeck-Solos, ganz phantastische, auf denen Desmond am Schluss spontan noch kurz einsteigt) und manches davon ist ebenfalls live aufgenommen worden (vielleicht sogar das meiste, die Infos sind sehr lückenhaft, Fantasy war diesbezüglich wenig gewissenhaft).

    A propos mit Brubeck konnte man alles machen: er war ja bei Fantasy quasi die Initialzündung und man hielt ihn im Glauben, Teilhaber zu sein … der Wechsel zu Columbia fand denn auch darum statt, weil er herauskriegte, dass er wohl nur Kohle bezahlte, ohne am Profit beteiligt zu sein … man trennte sich im Streit bzw. nicht in einem guten Verhältnis – aber so schlecht, als dass eine Rückkehr mit Alben wie „Re-Union“ (Brubeck, Breitenfeld, Van Kriedt und eine Rhythmusgruppe aus den Tagen vor Wright/Morello) oder zwei Alben mit Bill Smith (der auch zur alten Gang und den Milhaud-Leute gehörte) entstanden später wieder bei Fantasy.

    Ich mag die Columbia-Alben nicht schlechtreden, „Brubeck Time“, „Time Out“, „Time Further Out“, „Red, Hot & Cool“, „At Carnegie Hall“, das Japan-Album und andere sind allesamt grandios, es gibt unzählige tolle Stücke, grossartige Desmond-Momente … aber als ganzes sind sie im Vergleich halt doch ein gutes Stück routinierter, haben weniger Ecken und Kanten, weil die Produktion insgesamt halt vorsichtiger gemacht, mehr Wert auf die ganze Präsentation gelegt wurde.

    Auf StoneFM gibt es übrigens am 20. August eine v.a. den ersten Jahren Brubecks gewidmete Sendung :-)

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    #8491563  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    asdfjklögestern:

    Art Blakey, drums
    Horace Silver, piano
    Hank Mobley, tenor saxophone
    Donald Byrd, trumpet
    Doug Watkins, bass

    „Hank’s Symphony“ ist eine brillante Demonstration der Schlagzeugkunst…

    Solid Gold :liebe_2: ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    friedrich

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    gypsy tail windGioia erzählt die Story der Anfänge recht ausführlich … Brubeck wuchs in der totalen Isolation auf einer Farm auf (die Mutter war Konzertpianistin, der Vater anscheinend ein native american), ging dann aufs College, lernte (neben Dave Van Kriedt und ein paar anderen) u.a. bei Darius Milhaud … mochte Jam Sessions nicht, war der Aussenseiter, der dann aber mit seinem Klavierspiel alle überraschte …

    Interessante Biografie und sicher hört man davon auch etwas in seiner Musik. Mutter Konzertpianistin, meines Wissens eine glückliche behütete Kindheit, Konservatorium – wo er dann aber wiederum der Außenseiter ist und meines Wissens auch keine Noten lesen konnte. Als Konzertpianist wäre er wohl gescheitert, aber mit seiner Außenseiterrolle im Jazz hat er sich dann irgendwie sogar abgehoben und ist erfolgreich geworden. Brubeck und Desmond waren wohl sehr unterschiedliche Charaktere. Brubeck der Familienmensch und Desmond der Halodri. Aber oft braucht es ja gerade diese Gegensätze.

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    gypsy-tail-wind
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    Halodri (Hallodri?) – tolles Wort, schon lange nicht mehr gehört … man stellt ihn sich vor, mit Sportwagen, im Seidenmorgenmantel mit seiner Beamtenbrille, beim Frühstück um 15 Uhr in seinem Bachelor’s pad … doch wenn er zum Spielen aufgelegt war, war er grossartig, gar keine Frage!

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    #8491569  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    gypsy tail windHalodri (Hallodri?) – tolles Wort, schon lange nicht mehr gehört … man stellt ihn sich vor, mit Sportwagen, im Seidenmorgenmantel mit seiner Beamtenbrille, beim Frühstück um 15 Uhr in seinem Bachelor’s pad … doch wenn er zum Spielen aufgelegt war, war er grossartig, gar keine Frage!

    Weiß auch nicht, wo dieses Wort herkommt. Bei Tim & Struppi gibt es einen Karnevalsverein, der sich „Die Hallodris“ nennt.

    Paul Desmond war weder dem Nikotin, dem Alkohol noch dem Glücksspiel abgeneigt. Auch nicht dem anderen Geschlecht und er hatte wohl wechselnde, aber keine festen Beziehungen. Das alles widerspricht aber in keiner Weise, dass er ein brillanter Künstler war und vielleicht auch ein netter Bursche. Vielleicht nicht immer easy to handle… Die Vorstellung von Paul Desmond im Seidenmorgenmantel beim Frühstück um 15 Uhr finde ich zu schön! Wahrscheinlach standen dann schwarzer Kaffee, eine Zigarette und eine Aspirin auf dem Speiseplan. ;-)

    Ah, hier ist eine Erklärung: https://de.wikipedia.org/wiki/Hallodri

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    #8491571  | PERMALINK

    soulpope
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    FriedrichWeiß auch nicht, wo dieses Wort herkommt. Bei Tim & Struppi gibt es einen Karnevalsverein, der sich „Die Hallodris“ nennt.

    Ah, hier ist eine Erklärung: https://de.wikipedia.org/wiki/Hallodri

    Überraschende Herleitung, ich kenne das aus dem Sprachgebrauch des „Wiener Deutsch“ ….

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