Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12359913  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Dass das fast eher eine EP als eine LP ist (26 Minuten) könnte man sich ja denken, wenn „45rmp“ vorn drauf steht … drei Tage später im Studio, am Klavier wieder Ken McCarthy, dazu noch Kunimitsu Inaba und Tetsujiro Obara. Nur einer der sechs Songs gibt es nicht auch im Duo-Konzert, „You‘ Be So Nice to Come Home To“ – auf dem das japanische Rhythmusduo fairerweise pausiert. Der Fokus ist auf klassischem Material, nur der Carpenters-Song ist dazwischen nochmal zu hören (auch wieder ohne b/d – und ich merkte vorhin noch, dass in meiner Liste der Pop-Songs oben Bobby Hebb und dessen „Sunny“ fehlt), sonst neben dem Titelstück erneut „Exactly Like You“, „Lover Come Back to Me“ und „Ain’t Misbehavin'“.

    Und wo ich das Booklet öffne, bestätigt sich der Copy/Paste-Fehler, denn da steht als Albumtitel nochmal „Ann Burton A Lovely Way to Spend an Evening (Live in Japan 1977)“ – bei „He’s Funny That Way“ also im Booklet das Live-Album erwischt, bei „Some Other Spring“ auf der Traycard. Qualitätskontrolle wie einst bei Blue Note/EMI vor 20-30 Jahren ;-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #155: Archiv-Neuheiten aus Japan – 10.09., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #12360137  | PERMALINK

    friedrich

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    lotterlotta
    sapporo 18.11.1976, das leben ist ein langsamer ruhiger fluss, ein schöner filmtitel, würde auch hier glänzend passend, man könnte natürlich auch an erschöpfung denken aber egal, ein würdiger abschluss der ganzen abende 🖤🖤🖤🖤🖤

    Da habe ich jetzt zumindest mal im Strom reingehört. Beeindruckend, herausfordernd …

    Ich greife auf die Mutter aller Keith Jarrett-Solo-Alben zurück:

    Keith Jarrett- The Köln Concert (1975)

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #12360233  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    friedrich

    lotterlotta sapporo 18.11.1976, das leben ist ein langsamer ruhiger fluss, ein schöner filmtitel, würde auch hier glänzend passend, man könnte natürlich auch an erschöpfung denken aber egal, ein würdiger abschluss der ganzen abende 🖤🖤🖤🖤🖤

    Da habe ich jetzt zumindest mal im Strom reingehört. Beeindruckend, herausfordernd … Ich greife auf die Mutter aller Keith Jarrett-Solo-Alben zurück: Keith Jarrett- The Köln Concert (1975)

    mutter hin oder her, meine wahl wird immer auf die sun bears box fallen, jeder abend steht bei mir über köln….aber klar diese box ist eine herausforderung, kann man nur portionieren….

    ich höre gerade ein konzert auf konserve, bei dem ich  selbst vor ort war, bunky green in salzau, bei der ausstrahlung auf 3sat ist das konzert zweigeteilt mit einem interview dazwischen, bin gerade im zweiten teil wo greg osby und stefano di battista mitspielen, es ist immer wieder ein genuss, leider ist mein mitschnitt nicht vollständig, saß damals in der zweiten reihe, ein highlight bei meinen konzerterlebnissen….auf you tube leider nicht mehr abrufbar…

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12360273  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Letzte Runde Ann Burton für den Moment, „Some Other Spring“, nicht wie auf der Traycard der CD-Ausgabe von 2022/24 steht vom selben Ort/Tag und mit demselben Line-Up wie „He’s Funny That Way“, sondern am 26. April 1980 in Tokyo aufgenommen mit Frans Elsen (p) und Victor Kaihatsu (b). Zehn Songs, etwas über eine halbe Stunde, zwischen die alten Klassiker („Dream a Little Dream of Me“, „The Very Thought of You“, „Baubles, Bangles and Beads“, „Skylark“, „What Is There to Say“, „Some Other Spring“, „The End of a Love Affair“) werden ein paar schon etwas ältere Pop-Songs eingeschoben: „Thursday’s Child“ (hier „G. Boyd“ zugeschrieben, Elisse Boyd schrieb die Lyrics, Murray Grand die Musik) aus den frühen Fünfzigern, „It’s a Pity to Say Goodnight“ (Billy Reid, scheint aus den Vierzigern zu sein, als Ella Fitzgerald, Claude Thornhill oder Stan Kenton ihn aufgenommen haben) und „The Days of Wine and Roses“ (vom Film von 1962, den ich leider noch nicht kenne). Das aktivere Klavier (sehr à la Bill Evans) und der sehr solide Bass tun gut, das ist lebendiger und rundet die zwei Alben von 1977 gerade gut ab, finde ich.

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    #12360319  | PERMALINK

    friedrich

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    lotterlotta

    friedrich

    lotterlotta sapporo 18.11.1976, das leben ist ein langsamer ruhiger fluss, ein schöner filmtitel, würde auch hier glänzend passend, man könnte natürlich auch an erschöpfung denken aber egal, ein würdiger abschluss der ganzen abende 🖤🖤🖤🖤🖤

    Da habe ich jetzt zumindest mal im Strom reingehört. Beeindruckend, herausfordernd … Ich greife auf die Mutter aller Keith Jarrett-Solo-Alben zurück: Keith Jarrett- The Köln Concert (1975)

    mutter hin oder her, meine wahl wird immer auf die sun bears box fallen, jeder abend steht bei mir über köln….aber klar diese box ist eine herausforderung, kann man nur portionieren….
    (…)

    „Mutter“ in dem Sinne, dass „Köln“ das Format „Jarrett Solo-Improvisation“ wohl erst so richtig etablierte und daher als der Klasiker gilt. Vom ersten Höreindruck her kam mir Sun Bear feingliedriger und noch weniger vorhersehbar vor. Das scheint ständig im Fluss zu sein, erklingt im Augenblick und verflüchtigt sich sofort wieder.

    Aber ich kenne mich mit KJ auch nicht besonders gut aus.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #12360681  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Schwenk rüber zu Carol Sloane, mit der Lobster, das Label, bei dem auch die zwei Burton-Alben, die damals rauskamen, erschienen sind, vielleicht seinen seltsamsten Stunt abzog: zweimal dasselbe Album, dieselben sieben Songs als „Spring Is Here“ (1977) und „Spring Is Here Take 2“ (1979), aufgenommen am 23. Oktober 1977 mit Roland Hanna und George Mraz. Auf der CD von 2022/24 (mit dem Zusatz „Take 1 & 2“ auf dem Rückcover) sind alle vierzehn Stücke zu hören, das ganze dauert eine Stunde. Der Kontrast zu Burton ist interessant: Sloane singt mehr, nicht einfach nur grade Töne mit hübscher Stimme sondern Vibrato, Modulationen, Veränderungen in Volumen, Klangfarbe usw. Sonst ein paar Parallelen (beide sangen 1977 „But Not for Me“, von Waller bringt Sloane „Honeysuckle Rose“) aber auch Unterschiede: Sloane singt keine Pop-Songs, zumindest keine jüngeren Datums, und sie hat – als stärkere Sängerin – auch stärkere Leute hinter sich, Musiker, die viel mehr können und denen auch etwas Raum gelassen wird. Interessant ist, dass Hanna auch ganz karg begleiten kann und dennoch eine viel grössere Präsenz entwickelt als McCarthy oder Elsen. Ich möchte mich nicht entscheiden müssen … beide Sängerinnen gehören zu meinen Entdeckungen der Vocal-Jazz-Strecke (die ich irgendwie nie zum Abschluss bringen konnte, die ganzen CD-Stapel liegen immer noch herum, sehr vieles damals gehörtes möchte ich gerne bald wieder hören oder sowieso vertiefen). Bei Burton sind die ersten zwei Epic-Alben meine liebsten (Blue und Ballads), Sloanes beide Columbia-Pendants („Live at 30th Street“ und „Out of the Blue“) sind schon auch super, aber ich glaub ihre späteren Sachen sind noch etwas lieber.

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    #12360929  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    SUN RA – Nothing Is…

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12360981  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Natürlich läuft nicht das Vinyl-Original … in diesem Fall mal für Kleingeld den Twofer „Soliloquy/Erroll Garner“ aus der Henri Renaud Jazz Originals-Reihe für Kleingeld mitgenommen. Da erste Album vom Februar 1957 ist wie der Name nahelegt ein Solo-Album, das zweite vom Februar 1953 ein Trio-Album mit Wyatt Ruther und Fats Heard, sechs lange Stücke und ein Beispiel dafür, dass Columbia (seit Ellingtons „Masterpieces“ drei Jahre zuvor glaub ich) auch Jazz im neuen 12″-Format herausbrachte. Die Platte dauert ca. 36 Minuten, es gibt für damalige Verhältnisse lange Versionen von sechs Standards, darunter „Caravan“, „Lullaby of Birdland“ oder „Memories of You“. Finde ich gerade richtig toll. Garner vertiefen ist ja was, was ich wohl mein Leben nie tun werde, aber es kommt immer mal wieder was Neues dazu und ich mag ihn tatsächlich immer … aber wie z.B. auch Ramsey Lewis hatte ich hier noch nie das Bedürfnis, richtig viel anzusammeln. 20 Alben sind bei Garner ja nichts … lang vor David Murray hat er schon jährlich unzählige Alben herausgebracht; Discogs listet z.B. für 1952 je zwei 10″-Alben bei Atlantic und Blue Note sowie je eines bei Columbia, King, Mercury und Vogue – wobei letzteres eine Übernahme sein könnte, das hab ich jetzt nicht geprüft … aber da war der unmittelbare Vorlauf für die erste 12″-Platte.

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    #12361915  | PERMALINK

    vorgarten

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    eddie higgins, you don’t know what love is (2003)

    wir haben uns ja hin und wieder gefragt, warum eddie higgins in den genuss einer venus-veredlung kam – in unserem hotel in kyoto läuft dieses album den ganzen tag in der raucherkabine.

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    #12361963  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Schön Dich zu lesen! Higgins finde ich angesichts der Piano-Jazz-Liebe in Japan nicht weiter verblüffend. Die reicht ja von Mainstream bis zu Dave Burrell oder so, und Higgins ist ja schon sehr gut. Den dürften ruhig ein paar Amis mehr schätzen ;-)

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    #12361987  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

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    @vorgarten mit grüßen nach japan, die mir hier vorliegende vinylausgabe ist leider ein wenig arg verknistert, wobei mir das dargebotene doch sehr zusagt, muss mich wohl auf die suche nach einer besseren platte machen. deine beschreibung animierte zum kauf….noch viel vergnügen im land der aufgehenden sonne….ich würde da wahrscheinlich arm werden wegen den notwendigen  ergänzungen des archie shepp katalogs auf venus….

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12362043  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windHiggins finde ich angesichts der Piano-Jazz-Liebe in Japan nicht weiter verblüffend. Die reicht ja von Mainstream bis zu Dave Burrell oder so, und Higgins ist ja schon sehr gut.

    überzeugt mich nicht, was er da aus den standards macht, müsste ich vielleicht noch mal in ruhe hören. aber tatsächlich krass, wie verbreitet jazz hier ist, in gediegenen restaurants kann man coltrane-soli in ordentlicher lautstärke hören, frühen coltrane natürlich, aber immerhin….

    @lotterlotta venus-lps kosten hier stabile 8800 yen,  also fast 55 euro. da würde man tatsächlich arm werden.

    --

    #12362171  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das Album von Higgins kenne ich nicht @vorgarten, überhaupt nur wenige Alben von ihm. Er ist auch mir oft etwas zu brav, aber das sind andere bei Venus veröffentlichte Künstler ja auch (dass Sanders und Shepp dort landen konnte finde ich verblüffend, dass es spezifisch um Balladenprojekte ging die einzige Erklärung, nehme ich an).

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    #12362221  | PERMALINK

    thelonica

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    TOOTS THIELEMANS – The Soul Of Toots Thielemans

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    #12362341  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Thielemans sollt ich auch mal wieder hören…

    Don Byas / Bud Powell – A Tribute To Cannonball

    gibt so Platten, die sieht man so oft, dass man sie viel zu lange nicht kauft… die hier zum Beispiel, bis gestern…

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