Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Schwenk rüber zu Carol Sloane, mit der Lobster, das Label, bei dem auch die zwei Burton-Alben, die damals rauskamen, erschienen sind, vielleicht seinen seltsamsten Stunt abzog: zweimal dasselbe Album, dieselben sieben Songs als „Spring Is Here“ (1977) und „Spring Is Here Take 2“ (1979), aufgenommen am 23. Oktober 1977 mit Roland Hanna und George Mraz. Auf der CD von 2022/24 (mit dem Zusatz „Take 1 & 2“ auf dem Rückcover) sind alle vierzehn Stücke zu hören, das ganze dauert eine Stunde. Der Kontrast zu Burton ist interessant: Sloane singt mehr, nicht einfach nur grade Töne mit hübscher Stimme sondern Vibrato, Modulationen, Veränderungen in Volumen, Klangfarbe usw. Sonst ein paar Parallelen (beide sangen 1977 „But Not for Me“, von Waller bringt Sloane „Honeysuckle Rose“) aber auch Unterschiede: Sloane singt keine Pop-Songs, zumindest keine jüngeren Datums, und sie hat – als stärkere Sängerin – auch stärkere Leute hinter sich, Musiker, die viel mehr können und denen auch etwas Raum gelassen wird. Interessant ist, dass Hanna auch ganz karg begleiten kann und dennoch eine viel grössere Präsenz entwickelt als McCarthy oder Elsen. Ich möchte mich nicht entscheiden müssen … beide Sängerinnen gehören zu meinen Entdeckungen der Vocal-Jazz-Strecke (die ich irgendwie nie zum Abschluss bringen konnte, die ganzen CD-Stapel liegen immer noch herum, sehr vieles damals gehörtes möchte ich gerne bald wieder hören oder sowieso vertiefen). Bei Burton sind die ersten zwei Epic-Alben meine liebsten (Blue und Ballads), Sloanes beide Columbia-Pendants („Live at 30th Street“ und „Out of the Blue“) sind schon auch super, aber ich glaub ihre späteren Sachen sind noch etwas lieber.

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