Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12356237  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Lou Levy – Countdown

    auch bekannt als Tempus Fugue-It, meine Ausgabe heisst auch Countdown hat aber zum Glück nicht dieses scheussliche Cover des 1991er Reissues sondern ein nicht weniger seltsames, dass Levys Kopf auf einer Handgranate oder dergleichen abbildet… was Aufnahmen als Leader betrifft, hat sich Levy nicht überarbeitet, dieses Trioalbum von 1977 war zu seiner Zeit das erste Album in 14 Jahren… ich muss wirklich anfangen, konsequenter Levy Alben zu kaufen… dieses hier ist ganz klassisch, man beweist, dass man nicht in den 50ern stehengeblieben ist und präsentiert neue und alte Favoriten von John Coltrane (Countdown), Eddie Harris (Freedom Jazz Dance), Bill Evans (Very Early) und Bud Powell (Tempus Fugit) neben den Standards, die man erwarten würde (zweimal Johnny Mandel, einmal Gershwin) in einem Stil, der zwar immer noch an einen klassischen Bebop Pianisten der 50er erinnert, aber trotzdem deutlich macht, dass man sich Bill Evans und McCoy Tyner schon mal angehört hat… ich erinner mich dumpf, hiervon nach dem Kauf erstmal enttäuscht gewesen zu sein… keine Ahnung warum.

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    #12356239  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    …einer der wenigen „Ausflüge“ von John Gilmore aus Sun Ra’s Kollektiv:

    Pete (La Roca) Sims – Turkish Women At The Bath

    Pete LaRoca (drums)
    Walter Booker (bass)
    Chick Corea (piano)
    John Gilmore (tenor sax)

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    #12356295  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,486

    duke ellington and his orchestra, latin american suite (1968/70)

    mein kleiner insulärer ellington-hype, ich mag mittlerweile jedes kleine detail an diesem album, aber zu einem projekt, mal mehr ellington zu hören, hat es trotzdem nicht geführt. vielleicht ist das ding hier ja auch wirklich einfach etwas besonderes, es funktioniert fast ohne soli, rollt seine rhythmen aus kantigen klavierfiguren aus, verschiebt sparsam ein paar jubilierende figuren zwischen den instrumenten, walzt sich durch landschaften, ohne landestypische klangfarben zu verwenden (oder: zu imitieren). keine ratschen, keine kuhglocken hier, dafür kommt immer wieder alter ballroom-glamour zum vorschein, wo es vielleicht reichte, sich diese landschaften einfach nur vorzustellen. aber exotica sind das auch nicht, genausowenig wie in der FAR EAST SUITE, eher eine beschwörung. etwas eigenes. manchmal hört sich das orchester sogar wie eine rockband an.

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    #12356301  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,479

    gehört das hier auch zu deinem kleinen insulären ellington-hype? und wie sieht es mit der new orleans suite aus? die latin american suite müsste ich auch mal wieder hören, mein hype anno tobak endete erst nachdem ich fast alle auf vinyl erhältlichen alben ab der masterpiece hatte, ältere alben sprich live boxen u.a.m.mussten natürlich auch her, beim jazz nimmt ellington mit miles davis zusammen den meisten platz im regal ein…im rock kommt da nur neil young mit…..

     

    zuletzt geändert von lotterlotta

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12356305  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,486

    lotterlotta
    gehört das hier auch zu deinem kleinen insulären ellington-hype?

    nein, sonst wäre es ja schon ein hype-archipel ;-) aber die muss ich natürlich mal antesten.

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    #12356311  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,486

    mary lou williams, from the heart (1971)

    die anregung kam hier aus dem forum, von redbeans, und klickte es schon beim coverfoto. wobei das auch irgendwie verrückt ist, wie sehr williams immer so eine aura der unnahbaren mystikerin bekommt, selbst durch freundinnen wie marian mcpartland. andererseits genauso verrückt, dass im jahr 1971 ein john hammond sagt: „the single most important person to record in new york city right now is mary lou williams“. einer der beiden produzenten stirbt während der vorbereitungen, der andere macht es möglich, lässt williams aus der halbdistanz solo aufnehmen, sie spielt natürlich nur eigenes material, das eigentlich eine art jazzgeschichte in sich ist. allein im ersten stück ist schon der halbe jason moran drin. und dann kommt sie mit kompositionen wie „the scarlet creeper“ oder „scratchin‘ in the gravel“. für mich wächst das album mehr und mehr, in die untiefen hinein, obwohl es so klingt, als sei das alltägliche praxis. „she has even done some free and avantgarde music“, wundert sich der liner-notes-autor – irgendwie wirkt die ganze produktion, als sei williams ins studium gekommen, hätte 40 minuten gespielt, sei wieder gegangen, und niemand hätte gewagt, mit ihr zu sprechen.

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    #12356317  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,894

    hier lief die Tage ein paar mal die Far East Suite, neulich spontan gekauft nachdem mich einer der jungen Herren an der Kasse auf das Exemplar aufmerksam gemacht hatte… eine grosse Ellington Phase hatte ich auch schon sehr lange nicht mehr, aber diese späten Suiten sind ja wirklich ein guter Einstieg für Albumhörer… im gleichen Laden nicht gekauft hab ich „My Mama Pinned A Rose On Me“, das muss ich morgen noch holen, oder?

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    #12356325  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,486

    ich nehme mir das mit den späten ellington-suiten einfach nochmal für den herbst vor, oder für den winter, wenn ich irgendwann mal mit murray durch sein sollte.

    alice coltrane, the carnegie hall concert (1971/2024)

    aus dem gleichen jahr wie mary lou williams solo… ob die beiden miteinander geredet hätten? oder haben? sicher für mich die interessanteste archivveröffentlichung aus diesem jahr. heute reicht mir der harfen-teil (cd 1), manchmal brauche ich den anderen, der ja von einer absurden schroffheit und härte ist. hier schält sich was aus der nacht, und shepp braucht lange, um sich etwas zu trauen (sanders kannte das spiel schon, denke ich). die ersten fünf minuten sind magisch, wie das langsam ins drehen kommt, die harfe mit zwei stimmen spricht, jarvis und blackwell so genau wissen, worauf es ankommt, und die bässe die führung übernehmen. alles ist eindeutig auf verzauberung aus. hätte john coltrane, noch am leben, da mitgespielt? oder wäre die musik dann einfach nie entstanden?

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    #12356427  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Ich war früher daheim als gedacht gestern und es gab noch eine Art Doppelrunde mit Amis in den Niederlanden: im Herbst 1976 kamen Illinois Jacquet, Milt Buckner und Sonny Payne zu Besuch und spielten eine One-Nighter-Tour im Land. Buddy Tate und ein paar Locals stiessen dazu: Joop Scholten (g), Koos van der Sluis (elb) und – NL oder USA? – Chris Smidiger (b). Die Progressive-CD oben, deren Japan-Reissue von 2016 ich kürzlich mal nachgekauft habe, ist eine Art Twofer mit Musik von zwei RIFF-LPs, aber mit vermischten Tracks: Die sechs der Jacquet-LP unten (live aufgenommen im Jazzclub New Orleans in Scheveningen mit Jacquet, Buckner, van der Sluis und Payne) ist komplett enthalten, von der anderen RIFF-Platte (mit denselben plus den drei weiteren Musikern, wobei Jacquet und Tate nie gemeinsam zu hören sind) wurde das Cover entliehen und sechs der acht Stücke übernommen – es fehlen zwei mit Kai Winding statt der Saxer (das Scholten-Feature „Yesterdays“ ist dabei). Dazu kommen aber von denselben Sessions noch zwei Stücke, von denen mir nicht klar geworden ist, ob sie anderswo schon erschienen sind: „What’s New“ und „Solitude“ von der Session mit Tate. Wir sind bei 6+6+2, aber die CD enthält nur 13 Stücke … das liegt daran, dass ein Stück auf beiden LPs dupliziert war: „If I Had You“ ist gar keine Live-Aufnahme sondern stammt vom Studio-Teil mit Jacquet. Hier ist das Stück nur einmal zu hören, was ja auch reicht (von den Timings her wird es wirklich derselbe Take sein). Das sind altmodische, aber ganz gute Aufnahmen von zwei Saxern, die ich eh immer gerne höre … Buckner mag ich weniger, aber die meiste Zeit geht er mir nicht auf die Nerven.

    Und weil ich noch etwas Zeit habe, bevor’s zur Klassik und zur Neuen Musik nach Luzern geht, höre ich noch das mittlere Segment von „Here Swings the Judge“, Milt Hinton im Duo mit Ben Webster (ts) und letzterer solo am Klavier, 18 Minuten, die wie Home Recordings wirken, sehr entspannt und auch klanglich nicht direkt Hi-Fi (aber ok), 1964 aufgenommen. Drum herum bzw. davor gibt es ein Sextett von 1975 (Faddis, Wess, Budd Johnson, John Bunch, Hinton, Jo Jones) – auf der CD sind von den drei Stücke am Ende noch Alternate Takes zu hören, und wenn „Blue Skies“ da fast zehn Minuten dauert, ist auch klar, dass die Version schlicht zu lang für die LP gewesen wäre. Die LP erschien 1975 bei Famous Door, 2001 gab es dann bei Progressive/GHB das erweiterte CD-Reissue, vond em ich auch eine Japan-Ausgabe von 2016 habe (gleiche „Progressive Jazz Originals“-Reihe wie die Bucckner-CD oben).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12356445  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,018

    Weiß jemand die Namen der Designer der letzten drei Cover? Ich würde die gerne verklagen.

    Auf die Alice Coltrane freue ich mich gerade, die habe ich auch erworben. :)

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #12356533  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    pharoah sanders, black unity (1971)

    aus dem gleichen jahr wie der carnegie-hall-auftritt mit alice, aber natürlich sehr anders. eine andere community vielleicht, in einer gemeinsamen arbeit am groove, sanders und hannibal mit ihren soli fast nur draufsitzend, eigentlich ist das bass-musik. rätsel bleiben: woher kommt das harmonium, woher der applaus am ende? ich habe mir das letztes jahr aus der verve-by-request-serie auf vinyl besorgt, sehr zu empfehlen.

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    #12356639  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,068

    Hab neulich die Hannibalstrecke im finnischen Fanzine gelesen (komme grad nicht auf den Namen des Labels, aber ihr wisst schon, da gab’s auch mal Alice Coltrane auf dem Cover) und endlich „Children if the Sun“ nachgeholt… möchte ich auch mal etwas vertiefen.

    (Verve by Request war in den Neunzigern eine kostengünstige CD-Reissue-Reihe … haben die den Namen echt für ne Vinylreihe recycelt? Fänd ich irgendwie cool ironisch … je heavier das Vinyl desto ironischer.)

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    #12356707  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    gypsy-tail-wind
    (Verve by Request war in den Neunzigern eine kostengünstige CD-Reissue-Reihe … haben die den Namen echt für ne Vinylreihe recycelt? Fänd ich irgendwie cool ironisch … je heavier das Vinyl desto ironischer.)

    genauso ist es – schweres vinyl, remasters von den originalbändern, eine zusammenarbeit von verve (und allem was da mittlerweile dazugehört) und third man records, die offenbar ein eigenes presswerk besitzen.

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    #12356779  | PERMALINK

    vorgarten

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    marian mcpartland, a delicate balance (1973)

    mit hampton hawes und marian mcpartland verfahre ich seit einiger zeit so: wenn ich was in die finger bekomme, muss das mit. die angesprochene delikate balance bezieht sich wohl einerseits auf das programm (zwischen „el condor pasa“ und „freedom jazz dance“), aber auch, weil sie zwischen flügel und einem e-piano wechselt, beides von wurlitzer. klingt natürlich alles super, die aufnahme ist hell und räumlich und trocken, die band (jay leonhart, jimmy madison) ist funky und aufgekratzt. das gefällt sogar dem rockmusikhasser alec wilder, oder er hatte die liner notes geschrieben, bevor ihm mitgeteilte wurde, dass auch die beatles auf dem programm standen. (und er könnte mir auch nicht erzählen, dass „something“ kein toller song ist.)

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    #12356793  | PERMALINK

    vorgarten

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    terumasa hino, taro’s mood (1973)

    bevor ich morgen ins herkunftsland der band abdüse, passt diese neuanschaffung aus der enja-umfrage sehr gut. aufgenommen natürlich in münchen, ich wiederum frage mich, was ich wohl in japan finden und von dort mitbringen werde.

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