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Ich war früher daheim als gedacht gestern und es gab noch eine Art Doppelrunde mit Amis in den Niederlanden: im Herbst 1976 kamen Illinois Jacquet, Milt Buckner und Sonny Payne zu Besuch und spielten eine One-Nighter-Tour im Land. Buddy Tate und ein paar Locals stiessen dazu: Joop Scholten (g), Koos van der Sluis (elb) und – NL oder USA? – Chris Smidiger (b). Die Progressive-CD oben, deren Japan-Reissue von 2016 ich kürzlich mal nachgekauft habe, ist eine Art Twofer mit Musik von zwei RIFF-LPs, aber mit vermischten Tracks: Die sechs der Jacquet-LP unten (live aufgenommen im Jazzclub New Orleans in Scheveningen mit Jacquet, Buckner, van der Sluis und Payne) ist komplett enthalten, von der anderen RIFF-Platte (mit denselben plus den drei weiteren Musikern, wobei Jacquet und Tate nie gemeinsam zu hören sind) wurde das Cover entliehen und sechs der acht Stücke übernommen – es fehlen zwei mit Kai Winding statt der Saxer (das Scholten-Feature „Yesterdays“ ist dabei). Dazu kommen aber von denselben Sessions noch zwei Stücke, von denen mir nicht klar geworden ist, ob sie anderswo schon erschienen sind: „What’s New“ und „Solitude“ von der Session mit Tate. Wir sind bei 6+6+2, aber die CD enthält nur 13 Stücke … das liegt daran, dass ein Stück auf beiden LPs dupliziert war: „If I Had You“ ist gar keine Live-Aufnahme sondern stammt vom Studio-Teil mit Jacquet. Hier ist das Stück nur einmal zu hören, was ja auch reicht (von den Timings her wird es wirklich derselbe Take sein). Das sind altmodische, aber ganz gute Aufnahmen von zwei Saxern, die ich eh immer gerne höre … Buckner mag ich weniger, aber die meiste Zeit geht er mir nicht auf die Nerven.
Und weil ich noch etwas Zeit habe, bevor’s zur Klassik und zur Neuen Musik nach Luzern geht, höre ich noch das mittlere Segment von „Here Swings the Judge“, Milt Hinton im Duo mit Ben Webster (ts) und letzterer solo am Klavier, 18 Minuten, die wie Home Recordings wirken, sehr entspannt und auch klanglich nicht direkt Hi-Fi (aber ok), 1964 aufgenommen. Drum herum bzw. davor gibt es ein Sextett von 1975 (Faddis, Wess, Budd Johnson, John Bunch, Hinton, Jo Jones) – auf der CD sind von den drei Stücke am Ende noch Alternate Takes zu hören, und wenn „Blue Skies“ da fast zehn Minuten dauert, ist auch klar, dass die Version schlicht zu lang für die LP gewesen wäre. Die LP erschien 1975 bei Famous Door, 2001 gab es dann bei Progressive/GHB das erweiterte CD-Reissue, vond em ich auch eine Japan-Ausgabe von 2016 habe (gleiche „Progressive Jazz Originals“-Reihe wie die Bucckner-CD oben).
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