Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12090619  | PERMALINK

    atom
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    THE NECKS – Vertigo
    Und wieder etwas komplett Neues. Das Aufregende an Vertigo ist, dass es nirgendwohin führt. Bei allen Wegen durch Brumm-, Klirrtöne und Subbässe entpuppen sich die vermeintlichen Ziele als neue Ausgangspunkte. Selbst wenn sich die Tasten zu einer Melodie verweben oder die elektronischen Signale in einem zarten Pulsieren vereinen, entgleitet alles und verflüchtigt sich.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12091357  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Julian Lage – The Layers

    Gestern das Rick Beato Interview mit Lage geschaut – irgendwo ist Lage der ideale Künstler für Beato, hab ich gedacht… Da ging es natürlich auch um die neue EP, einen Nachschlag zum 2022er Album mit Frisell, diesmal mit den Tracks, auf denen mehr Frisell zu hören ist…

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    #12091363  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Ben van Gelder – Manifold

    Ein neues Ben van Gelder Album gibt es auch, glitternde, fließende Musik, eine Prise Debussy, die man im Jazz manchmal hört aber nicht allzu oft… Von der Art wie die Musik in Episoden strukturiert ist, kann man auch an einen Soundtrack denken… Die Band ist eine Spur größer, und neben dem Altsaxophon des Leaders sind die wesentlichen Stimmen die Sängerin Fuensanta, Kit Downes an der Kirchenorgel und ein sorgsam arrangierte Bläsersatz (tp/ts/bcl plus der Leader)… Sehnsüchtig erwartet, eben erschienen, ich bin zunächst mal super zufrieden… Erhältlich auf Bandcamp als CD, LP und Download mit Postkartensammlung…

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    #12091369  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy-tail-wind

    Yay, ist einfach geiler Sound!
    „This is not pipe & slippers jazz“ (Mark Weber, 2/28/23)

    CD 2 jetzt – etwas seltsam, fängt mit „Lately’s Solo“ an, gemäss der CD von Tapscott – aber das ist „Milestones“ vom gleichnamigen Album von Miles Davis. Hi-Fi ist das ja nicht, aber das dürfte den 222 interessierten inzwischen bekannt sein (oder sind’s 333?) und spielt keine Rolle, denn das geht schon total ab!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12091403  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich biege mal nach England ab, in die Anfänge des dortigen Bebop. Ronnie Scott nahm im Januar 1948 seine erste Session auf, mit den Esquire Five: vier Stücke mit Ralph Sharon (von dem ich bis vor ein paar Tagen gar nicht wusste, dass er aus England kam), dem Gitarristen Peter Chilver, sowie Jack Fallon (b) und Carlo Krahmer (d).

    Die entsprechende CD-Reihe aus Japan von 2016 wurde später um einen weiteren OBI-Strip und eine zweite Plasticschicht ergänzt und der Preis reduziert … die meisten (alle?) davon scheint es noch zu geben, ich hatte damals nur die eine mit Joe Harriott geholt und jetzt nochmal etwas aufgestockt.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12091417  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Das mit Sharon wusste ich auch nicht… Hier gibt es noch früheren Bebop…

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    #12091419  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Im April 1949 spielten Ronnie Scott mit einem Boptet (Denis Rose am zweiten ts-t*, Johnny Rogers-as, Tommy Pollard-p, Lennie Bush-b, Tony Crombie-d und Ginger Johnson-cga) sowie das John Dankworth Quartet (Johnny Dankworth-as, Norman Stenfalt-p, Joe Muddell-b und Laurie Morgan-d, auf einem Stück wohl Pollard für Stenfalt) in der King George Hall in London auf. Das 3×10″-Album oben enthält zwei Platten von Scott und eine von Dankworth, die LP aus den Achtzigern (von der die japanische CD ein Reissue ist) enthält dann dreizehn Stücke (und das zweiteilige „Scrapple from the Apple“ der dritten Schellack-Platte wurde wieder zusammengefügt), fünf von Dankworth und acht von Scott – und der klingt schon auf diesen frühen Sessions sehr gut!

    *) Diese Schlampigkeiten immer wieder bei den Credits von japanischen Reissues wundern mich echt! Sonst gibt’s da ja im Gegensatz zu westlichen Reissues höchst selten was zu beanstanden, aber falsche Daten, vertauschte Namen/Instrumente und sowas gibt’s immer wieder, manchmal auch gleich völlig falsche Angaben oder unvollständige.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12091439  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die CD von Ronnie Scott aus dem ersten meiner beiden Posts oben fährt im Februar und April 1951 fort: Quartett mit Tommy Pollard, Lennie Bush und Tony Kinsey bzw. Sextett mit Jimmy Deuchar, Spike Robinson, Victor Feldman (nur Klavier), Bush und Tony Crombie. Die Namen werden also etwas prominenter, die Musik sortiert sich irgendwo zwischen Lester Young („Too Marvellous for Words“) und Charlie Parker („Chasin‘ the Bird“, „Little Willie Leaps“ auf). Jedenfalls haben die das Idiom zu dem Zeitpunkt ganz gut im Griff.

    Es gibt auf der CD noch eine vierte Session (diese Esquire-LPs der Achtziger waren jeweils um die 50-55 Minuten lang) vom Oktober 1951 mit dem Trio von Ronnie Ball, zu dem Pete Blannin und Kinsey gehören. Erwähnenswert ist, dass es ab und zu eine „south of the border“-Passage gibt – und noch mehr, dass Scott auch früh schon als Balladeninterpret glänzt.

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    #12091463  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Zwei Sessions finden sich auf der nächsten CD: die von Tommy Pollard’s Downbeat Five mit Spike Robinson (as) und Victor Feldman (vib) sowie Lennie Bush (b) und Tony Crombie (d), und die eigene Esquire-Session von Spike Robinson vom Juli desselben Jahres, unter dessen Name später die LP- und die CD-Ausgabe liefen. Je vier Stücke, und zu jedem noch einen zweiten Take, also auch hier 16 Stücke, um die 53 Minuten Musik. Bei Robinson sind Ronnie Ball (p), Sammy Stokes (b) und erneut Victor Feldman (d) dabei. Standards bei Pollard, Parker („Bluebird“) und Originals (eins Robinson zugeschrieben, die anderen „A-Bopper“ und „B-Bopper“) – Musik, die noch mit einem Fuss im Swing steht, aber ein souveräner Saxophonist mit wunderschönem Ton alleweil – beim Ton denke ich zwischendurch an Hubert Fol, der stilistisch auch so eine Zwischenposition einnahm und dennoch mit allen spielen konnte. Da und dort schleicht sich bei Robinson auch mal eine komplette Parker-Phrase ein. Er nahm danach als Leader erst wieder in den Achtzigern auf, es folgte aber dann bis zu seinem Tod 2001 eine lange Reihe von Alben … keine Ahnung, ob das eine oder andere davon lohnt.

    Von einem der vier Robinson-Stücke gab es unter Ronnie Balls Namen auch eine US-Single bei Discovery, gekoppelt mit einem Stück von einer anderen Combo mit Ball:

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    #12091487  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich springe rasch in den Mai 1952, als die „Melody Maker’s New Stars“ (critics choice) vier Stücke einspielten: Ken Wray (tb), Vic Ash (cl, as), Geoff Taylor (as), Jimmy Walker (ss, ts), Ralph Dollimore (p), Cliff Ball (b) und Don Lawson (d). Da fehlt dem Ensemble halt schon eine Trompete, und vieles hier klingt mehr nach Swing als nach Bop – eher wie eine kleine Woody-Herman-Combo oder sowas. (Wray hörte ich neulich mit Jimmy Deuchar.)

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    #12091509  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Weiter mit den zwei folgenden CDs von Ronnie Scott. Auf Vol. 2 der Studio-Sessions ist bei der ersten auch der drei Jahre ältere Tenorsaxophonist Kenny Graham dabei, zudem ich demnächst auch noch komme. Er interessierte sich für die karibische und afrikanische Musik und hatte stets ein paar Percussionisten dabei, von denen Ginger Johnson auch bei Scotts Teil von „Bop at Club 11“ dabei war. Nach dieser Battle-Session (mit Feldman-p, Bush-b, Crombie-d, Judy Johnson, Ginger Johnson und Bob Caxton-perc) vom Dezember 1951 folgen zwei weitere vom Herbst 1952, die erste mit Dill Jones-p, Bush-b und auf je zwei Stücken Crombie bzw. Kinsey-d, die zweite mit Harry Klein-bari, Stenfalt-p, Bush-b und Crombie-d. Vier Stücke pro Session, ausser bei der letzten, da gibt es zudem noch ein überlanges „All the Things You Are“, die eine Hälfte der 10″-Platte unten einnahm (deren zweite Seite, „Great Scott“, vermutlich ebenfalls sehr lang, haben die Japaner natürlich nicht aufs CD-Reissue gepackt, schade aber halt wie üblich):

    Das dritte Scott-Album aus der Reihe ist dann ein ebenfalls unvollständiges Reissue von zwei 12″-LPs: als das Material in den 80ern (nehme ich an, gibt dazu keinen Discogs-Eintrag, nur zum CD-Reissue) erneut herauskam, hat man auch auf 55 Minuten abgezielt und noch drei Stücke (von insgesamt zehn) von Vol. 2 ergänzt. Mitgeschnitten wurden die Auftritte von der BBC im Dezember 1952 (Vol. 1) und Februar 1953 (Vol. 2), zu hören ist Scott mit Jimmy Deuchar, Ken Wray, Derek Humble, Benny Green (bari – ich glaub, das ist der Kritiker/Liner-Notes-Schreiber?), Stenfalt, Bush und Crombie. Und das ist natürlich waschechter Bebop von ganz ordentlicher Güte, ganz wie bei den Studio-Sessions. Gespielt wir hier allerdings Material von Rogers, Mulligan etc und manchmal verwischt die Grenze zwischen Swing und Bop – aber die Gangart der Musiker hier ist nicht wesentlich anders als bei ihren kleinen, boppigen Combo-Sessions (Crombie spielt vielleicht da und dort etwas à la Manne, Hamilton etc.). Die marginal grössere Band (auch auf dem Cover von Vol. 1, dessen Originalhülle wie die 10″ oben aussieht) gibt es auf Vol. 2, das haben die Japaner beim Reissue mal wieder einfach ignoriert. Pete King (ts) ist der einige Zuwachs auf der Bühne. Von den drei gewählten Stücken ist seltsamerweise eins das Deuchar (mit Rhythmusgruppe) Feature „What’s New“, das er ebenso wie „I May Be Wrong“ auch arrangiert hat, bei „On the Alamo“ ist der Arrangeur unbekannt.

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    #12091521  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,509

    Covermania revisited 402 …. :

    Cedar Walton „Another Star“ (Red Records)       1986 …. Cedar Walton hat mich als Leader zwar nicht immer ganz überzeugt, jedoch die finale (dritte) Piano Trio Session für das italienische Red Records Label mit David Williams und Billy Higgins ist stark …. eines der Highlights wohl dieses Stevie Wonder Cover ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12091645  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    joanne brackeen, eddie gomez, jack dejohnette, special identity (1982)

    die 80er als age of power piano, bass und schlagzeug müssen einen neuen platz für sich finden, hier ist das echt schwer. brackeen ist überall und will auch alles auf einmal, solo hätte es vielleicht sinn gemacht. dejohnette versucht, seine soundpalette anzubieten, aber selbst er kommt kaum mit bei den ganzen rhythmuswechseln, den gehämmerten akzenten, dem schwindel, den das klavier erzeugt, nicht hinterher (oder auch: nur hinterher). so verstehe ich das klaviertrio im jazz irgendwie nicht. aber gut, das album hat fans und das trio bestand ja auch eine zeitlang. kompositorisch ist brackeen manchmal schon auf m-base-kurs, der „egyptian dune dance“ setzt ein paar fährten für geri allen, aber ob letztere erstere gehört hat? könnte ich mir vorstellen.

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    #12091661  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    marian mcpartland, steve la spina, jake hanna, personal choice (1982)

    mcpartland hat 7 lieblingsstandards ausgewählt und schließt mit einer melnacholischen eigenkomposition. ihre kompetenten begleiter kannten sich vorher nicht, aber sie lässt ihnen den raum, sich kennenzulernen. toll, wie das ineinander fließt, vor allem uptempo, aber auch in der boppischen reduktion von pettifords „tricotism“. zu jedem song hat sie eine analyse und 5 anekdoten zu erzählen und gleichzeitig freut sie sich darüber, dass sich alles frisch anfühlt. master class.

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    #12091699  | PERMALINK

    icculus66

    Registriert seit: 09.01.2007

    Beiträge: 2,378

    Bei mir gerade das hier:
    https://wadadaleosmith1.bandcamp.com/album/fire-illuminations

    Wadada macht den Miles. Interessante Besetzung. Bin durch
    eine Besprechung in The Wire 472 (June 2023) auf Seite 58
    aufmerksam geworden.

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    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
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