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Weiter mit den zwei folgenden CDs von Ronnie Scott. Auf Vol. 2 der Studio-Sessions ist bei der ersten auch der drei Jahre ältere Tenorsaxophonist Kenny Graham dabei, zudem ich demnächst auch noch komme. Er interessierte sich für die karibische und afrikanische Musik und hatte stets ein paar Percussionisten dabei, von denen Ginger Johnson auch bei Scotts Teil von „Bop at Club 11“ dabei war. Nach dieser Battle-Session (mit Feldman-p, Bush-b, Crombie-d, Judy Johnson, Ginger Johnson und Bob Caxton-perc) vom Dezember 1951 folgen zwei weitere vom Herbst 1952, die erste mit Dill Jones-p, Bush-b und auf je zwei Stücken Crombie bzw. Kinsey-d, die zweite mit Harry Klein-bari, Stenfalt-p, Bush-b und Crombie-d. Vier Stücke pro Session, ausser bei der letzten, da gibt es zudem noch ein überlanges „All the Things You Are“, die eine Hälfte der 10″-Platte unten einnahm (deren zweite Seite, „Great Scott“, vermutlich ebenfalls sehr lang, haben die Japaner natürlich nicht aufs CD-Reissue gepackt, schade aber halt wie üblich):
Das dritte Scott-Album aus der Reihe ist dann ein ebenfalls unvollständiges Reissue von zwei 12″-LPs: als das Material in den 80ern (nehme ich an, gibt dazu keinen Discogs-Eintrag, nur zum CD-Reissue) erneut herauskam, hat man auch auf 55 Minuten abgezielt und noch drei Stücke (von insgesamt zehn) von Vol. 2 ergänzt. Mitgeschnitten wurden die Auftritte von der BBC im Dezember 1952 (Vol. 1) und Februar 1953 (Vol. 2), zu hören ist Scott mit Jimmy Deuchar, Ken Wray, Derek Humble, Benny Green (bari – ich glaub, das ist der Kritiker/Liner-Notes-Schreiber?), Stenfalt, Bush und Crombie. Und das ist natürlich waschechter Bebop von ganz ordentlicher Güte, ganz wie bei den Studio-Sessions. Gespielt wir hier allerdings Material von Rogers, Mulligan etc und manchmal verwischt die Grenze zwischen Swing und Bop – aber die Gangart der Musiker hier ist nicht wesentlich anders als bei ihren kleinen, boppigen Combo-Sessions (Crombie spielt vielleicht da und dort etwas à la Manne, Hamilton etc.). Die marginal grössere Band (auch auf dem Cover von Vol. 1, dessen Originalhülle wie die 10″ oben aussieht) gibt es auf Vol. 2, das haben die Japaner beim Reissue mal wieder einfach ignoriert. Pete King (ts) ist der einige Zuwachs auf der Bühne. Von den drei gewählten Stücken ist seltsamerweise eins das Deuchar (mit Rhythmusgruppe) Feature „What’s New“, das er ebenso wie „I May Be Wrong“ auch arrangiert hat, bei „On the Alamo“ ist der Arrangeur unbekannt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba