Ich höre gerade … Jazz!

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  • #11798559  | PERMALINK

    pinball-wizard
    Lost In Music

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    friedrich

    @pinball-wizard Duke Ellington – Such Sweet Thunder (1957)

    Ah, sehr schön! Wie klingt Such Sweet Thunder in deinen Ohren? Ich hatte das Album vor einer Weile hier entdeckt.

    @friedrich: ich mag das Album sehr. Ich finde es sehr stimmig, stimmungsvoll, abwechslungsreich und dennoch in sich entschlossen. Ich mag es sehr, wie sich die für Jazz eher kurzen Soundskizzen meistens als bildliche Szenen vor meinem geistigen Auge abspielen.
    Ich bin aber auch überrascht, in welch kurzer Studiozeit die Tracks fertig waren. Viele Tracks klingen so perfekt eingespielt (da passt oft jeder einzelne Taktschlag wie die Faust aufs Auge), dass ich staune, wie dies innerhalb so kurzer Studiozeit überhaupt möglich ist. Nach Improvisation klingt das meiste jedenfalls nicht. Duke only knows.

     

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    #11798979  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartendas myers-album habe ich noch nie gesehen…

    Da hätte mich jetzt natürlich interessiert, was du dazu denkst!

    vorgarten
    helen merrill, brownie (1994)
    meine erstbegegnung mit merrill, leider nicht sehr erfolgreich. wer ist brownie, was ist das für eine frau, die auf dem cover so anders aussieht als auf den session-fotos? und ich bin immer noch nicht begeistert. ein projekt, über das sie 2 jahre lang nachgedacht hat (aber schnellschüsse sind diese merrill-alben ja alle nicht), allard hatte dann noch die idee, nicht einen, sondern vier trompeter einzuladen. aber dass sie tatsächlich transkribierte brown-soli spielen müssen, ist mir dann echt zuviel heiligenkult. es gibt aber auch spontane momente, und manchmal bin ich für diese sorgfältigen arrangements durchaus dankbar („don’t explain“ ist einfach großartig gelungen, insgesamt extralob für kenny barron, was hat der hier eingenommen?), aber diese getragenheit des ganzen scheint mir manchmal einfach deplatziert – „you’d be so nice to come home to“ ist einfach ein witziger, scharfsinniger und auch ein bisschen leichtfüßiger cole-porter-song, aber merrill singt ihm im brustton der überzeugung eines großen liebesglücks… naja.

    War bei mir neben dem Album mit Brownie der Einstieg – und haute mich ziemlich um. Sprödere Alben wie die mit Kikuchi oder dem Gastauftritt von Shorter habe ich damals noch nicht gecheckt, war ich wohl zu jung dafür. Inzwischen ist das aber auch nicht mehr ganz vorne mit dabei (dort sind v.a. die zwei gerade erwähnten). Was „You’d Be So Nice“ angeht: es gibt diese Songs, die mir wahnsinnig gut gefallen, ohne dass die Worte dabei eine Rolle spielen. Das ist so einer, „Softly as in a Morning Sunrise“ ist ein anderer. Bei „Nice“ kannte ich vermutlich den Text lange nur aus meinem Porter-Notenbuch, bevor ich dann (hier?) erstmals eine Version mit Text hörte (ich hab „Brownie“ erst mit ein paar Jahren Verspätung entdeckt, diese ganzen Verve-Hochpreisalben habe ich damals nicht gekauft, weil ich dafür eineinhal bis zwei Blue Note- oder Impulse-Alben oder OJCCDs kaufen konnte und es von denen so viele gab, die ich noch nicht kannte …)

    Hier läuft eine Runde mehr mit Ellis Marsalis – ein Album, das mir schon einige Male aufgefallen war, und das ich grad als Discogs-Beifang angeboten hatte:

    The American Jazz Quintet – From Bad to Badder | Alvin Batiste (cl), Harold Battiste (ts), Marsalis (p), Richard Payne (b) und Ed Blackwell (d), als Gast Earl Turbinton (as). Live aufgenommen in Atlanta beim Ed Blackwell Festival am 6. November 1987, aber veröffentlichungstechnisch ein 90er-Album, da es erst 1991 bei Black Saint herauskam.

    Im Booklet steht, dass am ersten Abend (5.11.) Filmvorführungen („videos“), Vorlesungen und Workshops stattfanden, am zweiten Abend spielte das American Jazz Quintet, am dritten dann Old and New Dreams (als „A Tribute to Blackwell“ auf Black Saint herausgekommen) und das Ornette Coleman Quartett.

    Das gefällt mir vom ersten Eindruck her sehr gut. Eine Klarinette in so einem Modern Jazz-Setting zu hören freut mich eigentlich eh immer, und Alvin Batiste setzt einige Glanzlichter – er klingt tatsächlich besonders inspiriert, auch wenn die allesamt einen sehr guten Tag zu haben scheinen.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11799079  | PERMALINK

    pinball-wizard
    Lost In Music

    Registriert seit: 18.06.2014

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    Andrew Hill – Judgment!

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    #11799213  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,889

    @pinball-wizard

    friedrich

    pinball-wizard Duke Ellington – Such Sweet Thunder (1957)

    Ah, sehr schön! Wie klingt Such Sweet Thunder in deinen Ohren? Ich hatte das Album vor einer Weile hier entdeckt.

    friedrich: ich mag das Album sehr. Ich finde es sehr stimmig, stimmungsvoll, abwechslungsreich und dennoch in sich entschlossen. Ich mag es sehr, wie sich die für Jazz eher kurzen Soundskizzen meistens als bildliche Szenen vor meinem geistigen Auge abspielen.
    Ich bin aber auch überrascht, in welch kurzer Studiozeit die Tracks fertig waren. Viele Tracks klingen so perfekt eingespielt (da passt oft jeder einzelne Taktschlag wie die Faust aufs Auge), dass ich staune, wie dies innerhalb so kurzer Studiozeit überhaupt möglich ist. Nach Improvisation klingt das meiste jedenfalls nicht. Duke only knows.

    Mir hatte das Album damals auch – wider Erwarten – sehr gut gefallen. Habe es aber seitdem nicht mehr gehört und daher auch nicht mehr so gut im Ohr. Hmmm … ich kann mir vorstellen, dass Such Sweet Thunder relativ „ausgeschrieben“ und „durchgeprobt“ war. Ist ja fast wie ein Theaterstück konzipiert. Das Duke Ellington Orchestra hat Such Sweet Thunder sogar live on stage aufgeführt. Und natürlich war das Orchestra eine sehr gut eingespielte Mannschaft.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #11799387  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Marquis Hill – New Gospel Revisited

    Hab ich jetzt im Rahmen meines neu gefundenen Interesses für Walter Smith III seit gestern dreimal gehört, und es wächst…

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    #11799413  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,042

    gypsy-tail-wind Was „You’d Be So Nice“ angeht: es gibt diese Songs, die mir wahnsinnig gut gefallen, ohne dass die Worte dabei eine Rolle spielen. Das ist so einer, „Softly as in a Morning Sunrise“ ist ein anderer. Bei „Nice“ kannte ich vermutlich den Text lange nur aus meinem Porter-Notenbuch, bevor ich dann (hier?) erstmals eine Version mit Text hörte

    hab da auch nochmal nachgelesen, man kann den song auch sehr ernst nehmen, 1942 rausgekommen, ein hit unter soldaten, die gerne wieder zu jemandem nach hause gekommen wären, um so viel mehr geht es da textlich ja auch nicht. aber allein diese titelzeile, „nice“, und die kontraktion „you’d“, das ist fast geplaudert, umgangssprache, mit ganz wenig aufladung, dahinter aber eben die pure verzweiflung – und um diese spannung geht’s. in der alten version (mit brownie) hat merrill das natürlich mädchenhafter gesungen, gespannter, andeutungsvoller – auf BROWNIE ist das dagegen arg feierlich. alec wilder mochte porter ja nicht, „polite distance from true sentiment“ hatte ich mir da als urteil rausgeschrieben, so einfach ist das aber auch nicht.

    an BROWNIE stört mich (und störte mich schon in den 90ern) wohl einfach die allumfassend getragene stimmung. aber das ist ja geschmackssache.

    --

    #11799557  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,160

    das ist schon ganz schön schön, die Band gibt im Zusammenspiel ein sehr gute Figur ab, der Gesang ist imo sehr angenehm, jetzt muss die Pressung nur noch sauber werden, dann passt es perfekt….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #11799619  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    freut mich, dass abbey lincoln deine strengen kriterien für vokaljazz erfüllt ;-)

    ich habe gerade eine schöne unde hiermit verbracht:

    jimmy scott, dream (1994)

    gutes jahr insgesamt für vokaljazz, neue alben von merrill (BROWNIE), betty carter (FEED THE FIRE), die live-aufnahme aus paris von shirley horn, HEART STRINGS von sheila jordan, das ich leider nicht kenne und auch nicht finde… und eben der zweite streich von scott für sire/warner, abgespeckter, scheinbar weil das comeback nicht erfolgreich war, aber das hilft hier sehr: unfassbar tolle band mit junior mance, ron carter und peyton crossley, dazu die gäste milt hinton, red holloway (wahnsinn) und patience higgins, die alle wunderbar auf scott eingehen – und manchmal geht er auch auf sie ein. „i’m through with love“, der track mit holloway, ist für mich ein absolutes meisterwerk, da steckt hinter jeder silbe ein konzept und ein gefühl. überhaupt tolles material, alles nicht so bekannt, aber wahrscheinlich jahrzehntelang von scott für genau diesen vortrag erarbeitet.

    das rock/pop-affine produktions/aufnahme-team mitchell fromm und tchad blake machen heir einen großartigen job, die aufnahme klingt so gut wie wenig anderes aus der zeit, sehr klar, sehr warm, sehr liebevoll.

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    #11799625  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Andy Bey – Ballads, Blues & Bey | Wow, ist das schön!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11799667  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    bey hab ich auch noch auf der liste…

    david s. ware quartet, godspelized (1996)

    hab ein bisschen in den letzten tagen aufnahmen mit der whit-dickey-besetzung gehört, das hier ist das erste album mit ibarra. bin immer noch hin- und hergerissen. show ist das nicht, aber wie hört man sowas? macho sax galore, aber dazwischen dann der tolle groove über das stargazer-thema von sun ra… in sich sehr konsequent, aber furchtbar wenig abwechslung. krieg da kein klares bild bisher, könnt noch nicht mal sagen, ob mir das gefällt oder nicht.

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    #11799707  | PERMALINK

    thelonica

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    LaVerne Butler – No Looking Back

    Auch aus den 90ern und klingt wirklich erstaunlich frisch. LaVerne Butler hatte in New Orleans Musik studiert und auch mit Alvin Batiste und Ellis Marsalis zusammengearbeitet (auf Allmusic steht das so). Gefällt mir sehr gut (auf Joe Henderson müsste ich mal hier achten).  Die oben genannten Alben von Jimmy Scott und Andy Bey sind ja auch Favoriten bei mir.

    --

    #11799731  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,042

    thelonicaDie oben genannten Alben von Jimmy Scott und Andy Bey sind ja auch Favoriten bei mir.

    danke für deine entdeckungen.  wie sieht es denn bei dir mit abbey lincoln aus?

    --

    #11799747  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

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    vorgarten

    thelonicaDie oben genannten Alben von Jimmy Scott und Andy Bey sind ja auch Favoriten bei mir.

    danke für deine entdeckungen. wie sieht es denn bei dir mit abbey lincoln aus?

    „Wholly Earth“ habe ich mir neulich angehört, hat mich etwas irritiert (einige Tracks etwas überladen wegen der vielen Gäste, andere Stücke gefielen). Toll, dass Bobby Hutcherson dabei ist. Ich kann sie als Songschreiberin noch nicht so ganz verstehen, würde da noch die älteren Alben „Straight Ahead“ oder „It’s Magic“ lieber hören, aber ich brauche für die späten Alben noch etwas Zeit. Klar ist aber auch, dass sie schon sehr lange mit eigenen Texten gearbeitet hatte. Aktuell finde ich kaum Alben aus der Gitanes Reihe, teilweise kann ich die dann sicherlich streamen. („Who Used To Dance“ habe ich, die ist sehr gut).

    --

    #11799763  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,042

    thelonica

    vorgarten

    thelonicaDie oben genannten Alben von Jimmy Scott und Andy Bey sind ja auch Favoriten bei mir.

    danke für deine entdeckungen. wie sieht es denn bei dir mit abbey lincoln aus?

    „Wholly Earth“ habe ich mir neulich angehört, hat mich etwas irritiert (einige Tracks etwas überladen wegen der vielen Gäste, andere Stücke gefielen). Toll, dass Bobby Hutcherson dabei ist. Ich kann sie als Sonschreiberin noch nicht so ganz verstehen, würde da noch die älteren Alben „Straight Ahead“ oder „It’s Magic“ lieber hören, aber ich brauche für die späten Alben noch etwas Zeit. Klar ist aber auch, dass sie schon sehr lange mit eigenen Texten gearbeitet hatte. Aktuell finde ich kaum Alben aus der Gitanes Reihe, teilweise kann ich die dann sicherlich streamen. („Who Used To Dance“ habe ich, die ist sehr gut).

    ah, danke. auf youtube gibt es ein paar (wenn du „abbey lincoln“ und „topic“ eingibst, gibt es eine liste unter „alben“, im unteren drittel kommen dann ein paar gitanes; das album mit getz findet man unter dem titel). WHO USED TO DANCE war damals mein einstieg in die späteren sachen, ich glaube, ich finde es immer noch das schönste album.

    --

    #11799825  | PERMALINK

    atom
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    Ich muss mich noch sammeln, vorhin ist hier bis auf 500 Meter Entfernung ein Tornado durchgezogen und hat ganze Parks und Häuser zerstört. Ich war noch auf dem Heimweg und habe das erst mit einer Stunde Verzögerung mitbekommen. Hoffentlich bleibt das hier nur bei Sachschäden.

    Hier auch etwas Vocal-Jazz:

    CHARLIE HADERN QUARTET WEST – Sophisticated Ladies (EmArcy, 2010)

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
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