Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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gypsy-tail-wind Was „You’d Be So Nice“ angeht: es gibt diese Songs, die mir wahnsinnig gut gefallen, ohne dass die Worte dabei eine Rolle spielen. Das ist so einer, „Softly as in a Morning Sunrise“ ist ein anderer. Bei „Nice“ kannte ich vermutlich den Text lange nur aus meinem Porter-Notenbuch, bevor ich dann (hier?) erstmals eine Version mit Text hörte

hab da auch nochmal nachgelesen, man kann den song auch sehr ernst nehmen, 1942 rausgekommen, ein hit unter soldaten, die gerne wieder zu jemandem nach hause gekommen wären, um so viel mehr geht es da textlich ja auch nicht. aber allein diese titelzeile, „nice“, und die kontraktion „you’d“, das ist fast geplaudert, umgangssprache, mit ganz wenig aufladung, dahinter aber eben die pure verzweiflung – und um diese spannung geht’s. in der alten version (mit brownie) hat merrill das natürlich mädchenhafter gesungen, gespannter, andeutungsvoller – auf BROWNIE ist das dagegen arg feierlich. alec wilder mochte porter ja nicht, „polite distance from true sentiment“ hatte ich mir da als urteil rausgeschrieben, so einfach ist das aber auch nicht.

an BROWNIE stört mich (und störte mich schon in den 90ern) wohl einfach die allumfassend getragene stimmung. aber das ist ja geschmackssache.

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