Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz!
-
AutorBeiträge
-
…das muss ich definitiv noch öfters hören, wurde damals im downbeat mit **1/2 abgemeiert, was in meinen Ohren schlicht ein Witz ist, das ist so locker, entspannt, technisch versiert, vielleicht wars dem Rezensenten zu viel, oh wie ich dies Attribut nicht mag, Weltmusik, für mich eine lohnende Entdeckung, die ganze Band macht einen super Job, klare Empfehlung, ****1/2
--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im August
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im August 2025
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im August 2025
Sting im Interview: „Trump spricht kein Englisch. Er redet Nonsens“
WerbungTomasz Stanko Quintet – Dark Eyes | Ich glaub ich versteh diese Band nicht so ganz … sind das vier Youngster in Begleitrolle, die die coole Pose des Leaders etwas ausschmücken, oder bieten sie viel mehr – auch, weil die coole Pose sich hier arg abgenutzt hat und nicht so viel bietet? Jakob Bro (g) ist inzwischen ja selbst Leader bei ECM, für mich aber ein unbeschriebenes Blatt – ein Fehler? Die anderen sind Alexi Tuomarila (p), Anders Christensen (elb) und Olavi Louhivuori (d) – nach der polnischen und vor der NYC-Band also zwischendurch eine dänisch-finnische Band, mit der nur ein Album entstanden ist, das ich beim Stanko-Komplettieren nach seinem Tod kaufte und dann auch bloss ein oder zweimal angehört habe (weil es, im Gegensatz zum New York Quartet, nicht wirklich eingeschlagen hat). Das geht mir auch heute nicht anders, aber bei allem Genörgel ist das natürlich trotzdem sehr schöne Musik, makellos gespielt – und besonders Tuomarila hat immer wieder wunderbare Momente. Kleines Detail am Rande: um den Dreh herum (2008 oder so, die Stanko-CD ist von 2009) hat ECM aufgehört, die Gesamtlaufzeiten auf den Hüllen anzugeben … hier gibt es zwar zehn Stücke aber nur zwei von 9/10-Minuten Dauer, die anderen 3-6 Minuten lang, das artet also nicht aus, bleibt aber dafür oft auch etwas skizzenhaft. Neben acht Stanko-Originals sind auch zwei Komeda-Kompositionen dabei, „Dirge for Europe“ und „Etiuda Baletowa No. 3“.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaLee Konitz / Brad Mehldau / Charlie Haden / Paul Motian – Live at Birdland | Das finde ich einen seltsamen Beinah-Ausfall im ECM-Katalog. So reich das Spätwerk von Lee Konitz bekanntlich ist – hier passt einfach zu Vieles nicht. Motian wirkt mässig interessiert, Hadens Bass ist so flach und resonanzlos aufgenommen, dass man im Blindtest niemals drauf käme, wer hier spielt, Konitz selbst klingt müde und ebenfalls nur mässig interessiert. Bleibt Brad Mehldau, der für meine Ohren hier die glänzendsten Lichter setzt – er verdichtet, schlägt Haken, fährt mehrgleisig, überrascht – also all das, was Konitz sonst tut (ausser die Mehrgleisigkeit, das geht am Blasinstrument so nicht). Kommt einfach alles nicht in Fahrt – und ich frag mich halt schon sehr, warum das überhaupt herausgebracht wurde bzw. ob es von dem Gig (der ja möglicherweise mehrere Tage dauerte?) echt kein engagierteres Material gab. Irgendwie ist das ja verhext: die beiden Trio-Alben ohne Motian auf Blue Note heben ja auch nicht wirklich ab. Am besten ist da wohl das Duo von Konitz mit Haden (und das Album von Alexandra Grimal, Konitz, Motian und Gary Peacock).
Auf der Habenseite: wieder mal ein Cover mit einem Godard-Still.
Aber gut, als Spätmusik, nach dem Stanko-Album, passt das jetzt trotzdem irgendwie gut, denn echte Höhenflüge könnte ich glaub ich eh nicht mehr prozessieren
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaRED GARLAND – When There Are Grey Skies
Garland ist super wie immer (hier oft weniger hart zu den Tasten, obwohl man das pauschal nicht so sagen sollte). Wendell Marshall vielleicht weniger bekannt, hat unendlich tolle Credits, viel mit Ellington, unheimlich viel bei Prestige. Manches bei Garland wirkt introspektiv, so wie „Nobody Knows The Trouble I’ve Seen“ oder „Sonny Boy“, eine seiner großen Stärken. Das ist etwas, was man manchmal bei anderen Pianisten vermisst. Bei dem riesigen Output geht immer fast unter, dass da vielleicht viel persönliches in den Alben vorhanden ist und wie er Balladen gespielt hat, wobei dabei das Repertoire nicht festgefahren wirkt. Bei dem Stück „Traneing In“, das nicht mit dem Material von diesem Album vergleichbar ist, merkt man, dass Garland viel von Ellington gelernt haben müsste. Wendell Marshall passt daher wirklich gut zu Garland.
--
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
thelonica
RED GARLAND – When There Are Grey Skies Garland ist super wie immer (hier oft weniger hart zu den Tasten, obwohl man das pauschal nicht so sagen sollte). Wendell Marshall vielleicht weniger bekannt, hat unendlich tolle Credits, viel mit Ellington, unheimlich viel bei Prestige. Manches bei Garland wirkt introspektiv, so wie „Nobody Knows The Trouble I’ve Seen“ oder „Sonny Boy“, eine seiner großen Stärken. Das ist etwas, was man manchmal bei anderen Pianisten vermisst. Bei dem riesigen Output geht immer fast unter, dass da vielleicht viel persönliches in den Alben vorhanden ist und wie er Balladen gespielt hat, wobei dabei das Repertoire nicht festgefahren wirkt. Bei dem Stück „Traneing In“, das nicht mit dem Material von diesem Album vergleichbar ist, merkt man, dass Garland viel von Ellington gelernt haben müsste. Wendell Marshall passt daher wirklich gut zu Garland.
Ich kann Deine Eindrücke gut nachvollziehen und dies insbesondere bezüglich der Güte/Rolle von Wendell Marshall …. btw erst eine relativ rezente japanische CD Reissue bildet Marshall ädequat ab ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy-tail-wind
Lee Konitz / Brad Mehldau / Charlie Haden / Paul Motian – Live at Birdland | Das finde ich einen seltsamen Beinah-Ausfall im ECM-Katalog. So reich das Spätwerk von Lee Konitz bekanntlich ist – hier passt einfach zu Vieles nicht. Motian wirkt mässig interessiert, Hadens Bass ist so flach und resonanzlos aufgenommen, dass man im Blindtest niemals drauf käme, wer hier spielt, Konitz selbst klingt müde und ebenfalls nur mässig interessiert. Bleibt Brad Mehldau, der für meine Ohren hier die glänzendsten Lichter setzt – er verdichtet, schlägt Haken, fährt mehrgleisig, überrascht – also all das, was Konitz sonst tut (ausser die Mehrgleisigkeit, das geht am Blasinstrument so nicht). Kommt einfach alles nicht in Fahrt – und ich frag mich halt schon sehr, warum das überhaupt herausgebracht wurde bzw. ob es von dem Gig (der ja möglicherweise mehrere Tage dauerte?) echt kein engagierteres Material gab. Irgendwie ist das ja verhext: die beiden Trio-Alben ohne Motian auf Blue Note heben ja auch nicht wirklich ab. Am besten ist da wohl das Duo von Konitz mit Haden (und das Album von Alexandra Grimal, Konitz, Motian und Gary Peacock). Auf der Habenseite: wieder mal ein Cover mit einem Godard-Still. Aber gut, als Spätmusik, nach dem Stanko-Album, passt das jetzt trotzdem irgendwie gut, denn echte Höhenflüge könnte ich glaub ich eh nicht mehr prozessieren
Wenigstens gibt’s alternativ wie Du sagst die Lee Konitz + Charlie Haden Duoaufnahme „Sweet & Lovely“ aus 1996, welche sowohl musikalische als auch klangtechnische Exzellenz verkörpert ….
Edit : wie die Birdlandauftritte wohl als Trio Konitz + Haden + Motian gelaufen wären …. da ja die Konstante (Determinante ?) der „nicht abhebenden“ Alben Brad Mehldau darstellt ….
zuletzt geändert von soulpope--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Gianluigi Trovesi / Gianni Coscia – Frère Jacques: Round About Offenbach | Kenne das Album zwar noch nicht so gut (drum läuft es gerade auch das dritte Mal, nach zwei Rundgängen gestern spät), aber ich mag es glaub ich noch etwas besser als das Weill-Album.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDino Saluzzi – El Encuentro | Das ist wohl so eine Art Third-Stream zwischen orchestralem Tango und Saluzzis eigener klein besetzten Musik – es gibt vier längere Stücke (14-21 Minuten) zwei für Bandoneon, Cello (Anja Lechner) und Streichorchester (Metropole Orchestra unter Jules Buckley), dazwischen eins, bei dem auch noch Felix Saluzzi am Tenorsax dazustösst, und zum Ausklang eines für Bandoneon und Streichorchester. Zieht gerade ziemlich an mir vorbei – ist aber wie die erste CD von Gismontis „Saudaçoes“ auch etwas, was gar nicht den (weit gefassten) Jazzkontext meines ECM-Marathons passt. Beide werde ich später wieder herorkramen.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbalotterlotta
Also das Gegenteil von Walter Bookers Soloalbum. Da hört man den Leader leider zu schlecht raus.
kenn ich gar nicht!
Hör dir mal seine Sachen mit seiner Frau Bertha Hope an! Er hat auch mit Donald Byrd und den Adderleys gespielt.
--
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
thesidewinder
lotterlotta
Also das Gegenteil von Walter Bookers Soloalbum. Da hört man den Leader leider zu schlecht raus.
Hör dir mal seine Sachen mit seiner Frau Bertha Hope an!
Unbedingt ….
--
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)….das packt mich von Anfang an, natürlich viel zu lang….
--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Paul Motian – Lost in a Dream | Ist das jetzt der neue, gereifte Chris Potter hier, der dann auch als Leader zu ECM durfte? Ich höre das gerade zum ersten Mal, freue mich, dass er sich aufs Tenorsax beschränkt, und bin vor allem sehr positiv überrascht, wie gut das Trio harmoniert. Moran bietet auch wenn er nur wenige Töne spielt so viel an, dass das nie unbehaust oder karg wirkt, und Potter hat am Tenor inzwischen tatsächlich einen ganz schönen Ton, und das hypervirtuose Getue aus der Zeit bei Steve Swallow oder Dave Holland scheint Geschichte. Mein einer Live-Gig mit Motian war ja auch mit Potter (und Marc Johnson, wenn mich nicht alles täuscht, dazu als Gast Philipp Schaufelberger an der Gitarre), aber der fiel noch in die Virtuosen-Gezappel-Zeit (ganz zu Beginn der Nuller, ein Double-Header mit Lovano und einem Schweizer Klaviertrio als zweite Gruppe).
Ist das Morans erster ECM-Credit?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbasoulpope
thelonica
Ich kann Deine Eindrücke gut nachvollziehen und dies insbesondere bezüglich der Güte/Rolle von Wendell Marshall …. btw erst eine relativ rezente japanische CD Reissue bildet Marshall ädequat ab ….
Das glaube ich gerne. Marshall fand ich auch etwas sehr im Hintergrund trotz hören mit Kopfhörer – was ich bei Garland plus Bassist/Drummer eh nur empfehlen kann, also Kopfhörer benutzen. Hier jetzt etwas früheres Material. Die Version von „Soon“ soll interessant sein:
RED GARLAND – Can’t See For Lookin‘
--
enrico rava, the pilgrim and the stars
kleiner rava-block heute, und da muss ich natürlich beim ecm-debüt anfangen, das ich sehr mag. (das quartet mit rudd, jenny-clark und romano lief die tage schon mal, wieder ohne zu verfangen.) mir ist rava ja immer bei aller schönheit des tons zu wenig auratisch, zu flach, und das ist auch hier so, aber was hier alles so ausgesucht zusammenkommt und originell betrachtet wird, ist für mich ein tolles dokument der offenheit und des einfluss- und sound-pluralismus der ersten hälfte der 70er. und dann kommt der ecm-faktor dazu: gut vorbereitete session, das klingt komplex, gut geprobt und dann laufen gelassen. der vorgänger von rava & abercrombie, KATCHARPARI, ist natürlich durchgeknallter und spaßiger, aber auch formelhafter in den jazzrock-elementen, und auch epigonaler richtung electric miles. hier, bei ecm, hört man ein ensemble, keine band, und sehr unterschiedliche ansätze, die toll miteinander reagieren. für mich ein klassiker, zu dem ich immer wieder zurückgreife – eine referenzaufnahme nicht nur für rava, sondern auch für abercrombie (beste phase) und christensen.
--
gypsy-tail-wind
Ist das Morans erster ECM-Credit?nein, RABO DE NUBE war vorher. ich kann mit diesem album leider wenig anfangen, phasen differenzieren bei potter funktioniert bei mir nicht, er stört mich mal mehr mal weniger, ob in hektischen oder ruhigen kontexten, hier ist er mir zu dominant.
--
-
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.