Ich höre gerade … Jazz!

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  • #11549253  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,509

     

    vorgarten keine fotografische abbildung bekommt den effekt des covers eingefangen, den das dunkelblau im titelschriftzug erzeugt – im hochgezogenen konstrast sieht es immer schwarz oder grau aus. lieblingsalbum natürlich auch hier, diese 5 stücke sind so perfekt ausgesucht, als würden sie tatsächlich eine suite über das „kollektive unbewusste der amerikanischen popmusik“ bilden, als die peter rüedi standards bezeichnet (ich lese seinen text für die box-ausgabe nebenher, es läuft das vinyl, das viel mehr punch hat). die funk-version von „god bless the child“ illustriert das ja perfekt – solch ein laufenlassen hätte bill evans ja nie gestattet. noch zwei sachen in dem rüedi-text finde ich bedenkenswert: dass ja auch dieses konzept im kontext der traditionalistischen bewegungen im jazz der frühen 80er lesbar ist und sich denen gegenüber ziemlich interessant verhält (und auch nochmal zu dejohnettes special edition, die die tradition ja nochmal anders beleuchtet). und dass diese trio-musik je besser funktioniert, je intimer das setting ist (was leider wegen des riesigen interesse ja schon bald nicht mehr möglich sein sollte): also studio, deer head inn oder at the blue note – und das wären auch so meine präferenzen.

    Eine Annäherung …. :

    --

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    #11549257  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Was meint ihr genau, dass „Standards, Vol. 1“ gar nicht (wie ich immer dachte) schwarz geschrieben ist? Hatte davon auch mal eine Einzel-CD, glaub ich, aber kann mich nicht mehr erinnern.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11549259  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    gypsy-tail-wind

    vorgarten
    noch zwei sachen in dem rüedi-text finde ich bedenkenswert: dass ja auch dieses konzept im kontext der traditionalistischen bewegungen im jazz der frühen 80er lesbar ist und sich denen gegenüber ziemlich interessant verhält (und auch nochmal zu dejohnettes special edition, die die tradition ja nochmal anders beleuchtet).
    und dass diese trio-musik je besser funktioniert, je intimer das setting ist (was leider wegen des riesigen interesse ja schon bald nicht mehr möglich sein sollte): also studio, deer head inn oder at the blue note – und das wären auch so meine präferenzen.

    Du hattest doch neulich noch „Tribute“ als Gipfel in die Runde geworfen? War das nur eine diffuse Erwartung an die Umfrage und gar keine persönliche Präferenz?

    TRIBUTE taucht immer auf, wenn ich über dieses trio nachdenke, aber vor allem wegen des singulären ereignisses der freien entwicklung aus „solar“ heraus, das ist für mich ein höhepunkt der bandgeschichte (und des jazz überhaupt). aber die alben als alben…? nicht toll finde ich glaube ich nur UP FOR IT und THE CURE (das muss ich aber noch überprüfen), ansonsten kann ich die kaum gegeneinander ins spiel bringen. aber rüedis bemerkung fand ich spontan einleuchtend: die band gefällt auch mir in kleinen räumen besser. bei BLUE NOTE gibt es dabei sogar noch die kleine einschränkung, dass ich dejohnettes drumkit zu wuchtig für den raum finde. und deer head inn hat die einschränkung, dass dejohnette nicht mitspielt…vielleicht komme ich ja deshalb immer wieder doch zu den ersten beiden alben zurück, die ja auch wirklich ein meisterstück von kongshaug sind.

    --

    #11549261  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    gypsy-tail-windHatte davon auch mal eine Einzel-CD, glaub ich, aber kann mich nicht mehr erinnern.

    :D das gibt meiner Vermutung, dass ich irgendwo die CD davon hab, neue Nahrung… bei der anderen Keith Jarrett CD oder auf dem Esoterikstapel ist sie schonmal nicht.. hmm

    --

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    #11549263  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    gypsy-tail-windWas meint ihr genau, dass „Standards, Vol. 1“ gar nicht (wie ich immer dachte) schwarz geschrieben ist? Hatte davon auch mal eine Einzel-CD, glaub ich, aber kann mich nicht mehr erinnern.

    das ist ein kaltes mitteldunkles blau ;-) es hebt sich irritierend wenig vom braunen hintergrund ab. aber auch die hellblauen musikernamen knallen im original nicht so, sie sind nicht hell, sondern wirken im kontrast, weil die farben komisch aufeinander reagieren. und ganz wichtig ist auch noch der weiße balken unten, der wird ja meist abgeschnitten oder man denkt, wenn außenrum alles weiß ist, das lp-format sei nicht quadratisch.

    --

    #11549265  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Danke für die Erläuterungen! Das mit den Alben ist ja auch eins der Themen, das mich bei meinem umfangreicheren ECM-Unterfangen, wenn es um mein Ranking-Liste geht, ziemlich ratlos macht. Aber die beiden (bzw. drei) ersten zünden bei mir trotzdem nicht so ganz wie andere, spätere, glaub ich – trotzdem schreibe ich, weil ich die Überlegung von Rüedi gut nachvollziehen kann.

    @redbeans: bin mir echt nicht sicher, aber ich glaub die braune hatte ich einzeln („Changes“ und „Vol. 2“ ziemlich sicher nie, die kenne ich aus dem 3-CD-Set) … aber habe keine Erinnerung daran, wohin es die verschlagen haben könnte.

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    #11549269  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067


    Introducing Eric Kloss

    Ende 1964 hat sich Patterson bei Prestige als Leader etabliert… es folgt ein Weihnachtsalbum, auf dem erstmals Pat Martino dabei ist, ein weiteres Trioalbum, das ich nicht kenne (Satisfaction! – die Stones werden gecovert) und dann ein Spezialauftrag vom Label, das Debutalbum des 16jaehrigen Saxophontalents Eric Kloss… Kloss macht das schon alles prima, aber die wirklich grossartigen Momente kommen dann doch eher aus der gut eingespielten Begleitband…

    --

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    #11549273  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    gypsy-tail-wind Aber die beiden (bzw. drei) ersten zünden bei mir trotzdem nicht so ganz wie andere, spätere, glaub ich

    ah, interessant. kann ich schon nachvollziehen, weil es ja auch immer wieder toll zu hören ist, wie sie in bestimmten momenten ganze konzertsäle mitreißen. ich muss das eh alles nochmal hören. aber ich würde jetzt schon für mich sagen, dass sie nie wieder eine so perfekt versunkene interpretation von „never let me go“ gespielt haben wie auf VOL. 2. ich höre da irgendwie den new yorker winter raus, so ein kleines hölzernes studio inmitten des wahnsinns, keine abendgesellschaften in der kölner philharmonie oder luzerner konzerthalle. aber das sind halt so bilder…

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    #11549285  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    das debütalbum der necks noch hinterher ;-)

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    #11549305  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

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    Beiträge: 68,343

    vorgarten

    gypsy-tail-wind Aber die beiden (bzw. drei) ersten zünden bei mir trotzdem nicht so ganz wie andere, spätere, glaub ich

    ah, interessant. kann ich schon nachvollziehen, weil es ja auch immer wieder toll zu hören ist, wie sie in bestimmten momenten ganze konzertsäle mitreißen. ich muss das eh alles nochmal hören. aber ich würde jetzt schon für mich sagen, dass sie nie wieder eine so perfekt versunkene interpretation von „never let me go“ gespielt haben wie auf VOL. 2. ich höre da irgendwie den new yorker winter raus, so ein kleines hölzernes studio inmitten des wahnsinns, keine abendgesellschaften in der kölner philharmonie oder luzerner konzerthalle. aber das sind halt so bilder…

    Ja, auf den Alben gibt es ganz grosse Momente – „Never Let Me Go“ hatte ich ja auch herausgehoben, glaube ich?

    Ich müsste das alles natürlich auch ausgiebiger hören können, als es im aktuellen Rahmen halt gerade möglich ist … was die Atmosphären in der Konzerthalle angeht, habe ich ja inzwischen bei Klassik-Konzerten die Erfahrung gemacht, dass die am selben Ort je nach Auftretenden/Veranstaltenden enorm unterschiedlich sein können … das wird auch bei Jarrett kaum über einen Kamm geschert werden können, denke ich, und hat ja bei der Konzeption – noch mehr bei Solo-Konzerten – wohl auch einen Rückkopplungseffekt auf das Musizieren. Das ist ja Teil des Faszinosums von Rezitalen oder Kammermusikkonzerten, aber durchaus auch der Oper, wenn se denn gelingt: vor hunderten oder gar ein paar tausenden Menschen die grösste (oder: kleinste, engste, innigste) Intimität herzustellen. Das ist wohl im ganzen Konzertbetrieb inzwischen für mich fast der faszinierendste Aspekt überhaupt geworden – er ist bei Jazzkonzerten aber recht selten, dünkt mich – beisst sich halt zu oft schon mit dem Auftreten, das ja oft auch nicht völlig im Widerspruch mit dem Dargebotenen steht. Coolness, Hipness, Badness, was auch immer … das schliesst sich ja überhaupt nicht mit Intimität aus, aber die Leute, bei denen das halt richtig gut klappt, sind schon recht selten, nicht? Vielleicht war das auch ein Teil der Faszination der Braxton-Standards-Konzerte mit Alexander Hawkins – da fiel der ganze „Überbau“, das ganze Drumherum, einfach weg, und es blieb nur die Musik. Braxton ist ja je nach Band/Konzept einer, der heftig Hindernisse um den Kern herum türmt – das zu durchsteigen kann ja auch faszinierend sein, aber die tiefe … nun ja: Befriedigung … die durch die erwähnte Intimität erzeugt werden kann, finde ich da halt nicht.

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    #11549317  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Addendum: Diese Intimität funktioniert natürlich auch im kleinen Rahmen, kann dann wohl noch beglückender sein – aber, blöd gesagt: die Raumgrösse ist halt kein Ausschlusskriterium.

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    #11549331  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    John Abercrombie – Getting There | Intimität? Zumindest der Opener wäre auf einem Smooth-Jazz-Album jener Zeit nicht völlig fehl am Platz … liess mich von Tyran Grillo zum Kauf inspirieren (der Mann ist gefährlich – ich habe euch gewarnt!) … das Trio mit Marc Johnson und Peter Erskine war die Nachfolge-Combo, als beim Quartett mit Richie Beirach die Luft raus war, und hier stösst noch der Gast Michael Brecker dazu (nicht auf allen Stücken). Mal hören … ich hab ja anscheinend auch in Sachen Marc Johnson bisher noch was verpasst.

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    #11549333  | PERMALINK

    demon

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    Beiträge: 66,870

    Das ist mir „in die Hände gefallen“, also versuche ich meine „Basis“ für die Umfrage noch etwas zu vergrößern:

    Herbie Hancock – The Herbie Hancock Trio (1977)

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    Software ist die ultimative Bürokratie.
    #11549337  | PERMALINK

    soulpope
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    redbeansandrice Don Patterson – Hip Cake Walk und weils so schoen geklappt hatte, ging man drei Monate spaeter nochmal mit Patterson, James und Ervin ins Studio… (und nochmal ein gutes halbes Jahr spaeter kam dann das Album mit Stitt und Ervin)

    Mit Booker Ervin konnte eh nix schiefgehen 😎 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11549353  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 14,067

    soulpope

    redbeansandrice Don Patterson – Hip Cake Walk und weils so schoen geklappt hatte, ging man drei Monate spaeter nochmal mit Patterson, James und Ervin ins Studio… (und nochmal ein gutes halbes Jahr spaeter kam dann das Album mit Stitt und Ervin)

    Mit Booker Ervin konnte eh nix schiefgehen 😎 ….

    wohl wahr… interessant ist dieser Altist, Leonard Houston, der auf einem Track als Gast eine prima Figur macht, einziger credit… (bzw: eben ein bisschen geguckt und Konzertrezensionen mit Paul Weeden und Donald Bailey (an der harmonica) von etwas spaeter gefunden)

    Sonny Stit – Deuces Wild

    im stream eine der letzten Don Patterson Luecken… James/Patterson/Stitt haben Besuch und riskieren dabei durchaus was… Robin Kenyatta mit einem seiner ersten credits und Rufus Harley mit seinem Dudelsack…

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