Hören Frauen anders Musik?

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  • #6288717  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Mikko[…]

    Zum Thema: könnte es nicht sogar sein, dass rein genetische Gründe auch eine Rolle spielen beim unterschiedlichen Musikhören?

    Das glaube ich nicht.

    Und außerdem wundert es mich nicht mehr, wieso der Thread so lang ist…

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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    #6288719  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,574

    Mikko
    Zum Thema: könnte es nicht sogar sein, dass rein genetische Gründe auch eine Rolle spielen beim unterschiedlichen Musikhören?

    Zumindest nehmen Frauen mit zunehmendem Alter hohe Frequenzen länger wahr als Männer.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #6288721  | PERMALINK

    popkid

    Registriert seit: 04.06.2003

    Beiträge: 7,763

    schussrichtung@mista:
    Ich kann da natürlich nur für mich sprechen: Mein Interesse an diesem Thread war ernsthafter Natur (ist es im Gunde noch stets). Mein Beitrag dazu ist mE am Anfang mit 2-3 Posts abzulesen. Den Ursprungsthread mit inbegriffen. Das mag schmal sein, dennoch verrät es zusammen mit den ersten Seiten hier Interesse. Mann wie Frau.
    Popkids Beitrag zum Thread kann ich beleibe nur in einem Festbetonieren bornierter Sichtweisen sehen und nicht, wie von Dir gesagt, im Recht. Schräge Sprüche von den üblichen Verdächtigen – entschuldige. Das hielt sich hier in Maßen. Abstrus wurde es durch die Unmöglichkeit der Auseinandersetzung mit dem Thema durch das Klischeegedresche einer bestimmten Userin. Wenn dieser Thrred einschläft bitte vermerken: Im Sinne von popkid war eine Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Unterschieden beim Musikhören nicht möglich, da sie (popkid) mit Ich-bin-eine-Frau-und-darf-das Getue es allen vergeigt hat.

    ich glaube, du hast einfach nur den schuss nicht gehört. der ging wohl in eine andere richtung.

    --

    I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!
    #6288723  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ich versuch’s noch mal, selbst auf die Gefahr hin, der Bestätigung von Klischees bezichtigt zu werden.

    Ich hab‘ nachgedacht und mir fällt keine einzige Frau ein aus meinen Bekannten- und Kolleginnenkreis ein, die nicht in irgendeiner Weise anders Musik rezipiert als die sie umgebenden Männer. Will sagen, selbst die Frauen, die sich sehr für Musik und ihre Hintergründe interessieren oder sich beruflich damit beschäftigen, bewerten Musik anders als ihre männlichen Kollegen. Sei es, dass eine Kollegin bei Radio Eins speziell an den zwischenmenschlichen Beziehungen der Musiker Interesse zeigt und ihre Songs auf versteckte Hinweise dazu untersucht, sei es dass andere Kolleginnen nach eigener Aussage Musik weniger analytisch hören sondern mehr auf ihr Gefühl vertrauen. (Ok, solche Männer gibt es auch.) Mistadobalina ist die einzige Frau, die ich kenne (na ja, wenigstens durch ihre Einlassungen hier im Forum), bei der mir kein Unterschied zu der Rezeptionsweise von Männern auffällt. Bei Popkid bin ich mir nicht sicher. Da ist manches in meinen Augen auch Pose.
    Ein schönes Beispiel für weibliche Rezeption hier im Forum ist m.E. Frau Schokomilch. Auch mit ihr kann man sich sehr gut über Musik austauschen, aber es gibt dann manchmal irrational weibliche Reaktionen von ihr, die Argumenten unzugänglich sind.
    Je weniger eine Frau sich wirklich mit Musik auseinandersetzt (sei es beruflich oder freiwillig in der Freizeit), desto stärker kommt m.E. „typisch weibliche“ Rezeption zum Tragen. Das hat bestimmt auch mit dem erlernten aber auch angeborenen Rollenverhalten in der menschlichen Gesellschaft zu tun.

    --

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    #6288725  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    Schön, daß wir wieder beim Thema sind- ich stimme dem zu was Mikko sagt und zwar insoweit, als daß die (rationale/Wissen ansammelnde) Herangehensweise an Popmusik schon etwas mit dem jeweiligen Geschlecht zu tun hat. Aber ich möchte nochmal auf den anderen Punkt hinweisen, den ich vorher genannt habe (und den Mista teilweise bestätigt)- es hängt auch von dem Angebot an Popmusik ab und an wen es sich wendet (abgesehen davon, daß die Chefetagen der Plattenindustie wohl nach wie vor männlich dominiert sind). Hierzu ein Zitat aus meine geliebten „On Record“ von Frith/Goodwin; es bezieht sich auf die Karriere von Elvis, läßt sich aber auf diverse Boygroups, vielleicht auch Beatles übertragen:“What is interesting is that his appeal in the first place was to young males…The trick is to shift the emphasis so that the pop idol, originally represesenting masculine rebel, is transformed into a masturbation fantasy-object for adolescent girls.“ (Vivienne Wellbourn, zitiert von Sue Wise, S.393). Im Grunde genommen ein Wechsel vom männlichen Phantasie-Rollenmodell (Sexuelle Befreiung, die sich aber zunächst ausschließlich auf die männliche Sexualität bezieht- zum Vater/Freund/Familienrollenmodell).

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    #6288727  | PERMALINK

    popkid

    Registriert seit: 04.06.2003

    Beiträge: 7,763

    MikkoBei Popkid bin ich mir nicht sicher. Da ist manches in meinen Augen auch Pose.

    das ist mal wieder so eine unterstellung, wie ich sie ja nicht zum ersten mal von dir höre. muss wohl daran liegen, dass du immer noch meinst mich zu kennen. wäre auch zwecklos dir zu erklären, dass es nicht so ist. das hatten wir schon mal an anderer stelle.

    --

    I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air... Girls, go home! ...verdammt gut schaut er aus!
    #6288729  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    MikkoEin schönes Beispiel für weibliche Rezeption hier im Forum ist m.E. Frau Schokomilch. Auch mit ihr kann man sich sehr gut über Musik austauschen, aber es gibt dann manchmal irrational weibliche Reaktionen von ihr, die Argumenten unzugänglich sind.

    Naja, dafür muss ich aber nicht unbedingt Chomi als Beispiel heranziehen, die Listen von Magnetic Field tun es auch. Und dann ist das eben nicht mehr geschlechterspezifisch.
    Und je mehr ich lese, wie „männliches Hören“ sich angeblich darstellt, umso weiblicher werde ich grade…

    --

    #6288731  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    Das mit der rationaleren Herangehensweise nehme ich (nach dem 3. Thema im musikalischen Philosophicum, bei dem keine Diskussion möglich ist) zurück. In dieser Beziehung gibt es offensichtliche keinen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein.

    --

    #6288733  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,237

    StaggerleeDas mit der rationaleren Herangehensweise nehme ich (nach dem 3. Thema in dieser Sparte, wo keine Diskussion möglich ist) zurück.

    Astrein, dann ist dieser Thread jetzt klischeefrei und die Diskussion kann weitergeführt werden.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #6288735  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Na Carrot Flower bereust du schon?

    Yep. Oh Yep.

    Aber der Industrial-Witz war super, ebenso wie Dicks Unflat davor.

    Mir war vorher klar, dass da nicht viel an Erkenntnis bei rumkommt, was schon auch an der Frage selbst liegt. Je weiter man Unterschiede, die man wahrnimmt, auf Geschlechterkategorien zurückzuführen versucht, desto peinlicher wirds. Insofern war die Frage schon blöd formuliert, Asche auf mein Haupt.
    Ich konnte ja nur von meinen Erfahrungen und denen einiger anderer ausgehen, die hier in den ernsthaften Beiträgen ja auch oft bestätigt wird. Dass es eben, ganz unabhängig von der Begeisterung für Musik, verschiedene Arten gibt, sich mit ihr zu befassen. Und da scheint es so, dass Männer oft einen etwas systematischeren Zugang haben und andere, äh, Wertschätzungskriterien anlegen. Und andere Tabus haben. Und sich mehr über ihren Musikgeschmack und ihr Musikwissen definieren.

    Dass das andere als soziale Ursache haben kann, ist natürlich Quark. Dass Frauen eher Augen- und Männer eher Ohrenmenschen sind, wie ganz am Anfang mal gemutmaßt wurde, würde natürlich erklären, warum der Playboy als Hörbuch erscheint…

    In meinem Bekanntenkreis ist es so, dass ich mich mit einigen wenigen (Männern und Frauen) gleichermaßen sehr gut über einzelne Musiktitel und Musiker unterhalten kann. Sobald jedoch das „größere Ganze“, sprich Musikgeschichte, Albenchronologie, Chartplatzierungen etc. ins Spiel kommen, sind alle Frauen aus dem Rennen und nur begrenzt traurig drum. Ebenso wie viele Männer übrigens, die scheinen oft sogar irritiert, wenn man als Weib systematischeres Interesse bekundet.

    Vorsichtige These: Ich glaube, das hat ne Menge mit Konkurrenz und Autorität zu tun bzw. mit dem, womit man sich auszeichnen möchte. Und womöglich sind da noch traditionelle Geschlechterrollen am Werk (Männer als Versorger, Gönner und Kenner, „Mein Haus, mein Boot, meine Plattensammlung nebst Backgroundwissen“)? Wurde ja auch schon von anderen hier vermutet, ich denke, da hat man einen zumindest einigermaßen fruchtbaren Ansatzpunkt.

    Interessant fand ich auch Mistas Erfahrung, dass viele Mädchen in jüngeren Jahren eher für die Musiker schwärmen als für die Musik und ihr Interesse am Gesamtthema abebbt, sobald sie einen Freund haben. Deckt sich mit meinen Jugend-Erfahrungen. Dieses ganze Warten auf Mr. Right, romantische Sehnsüchte, das passt gut zum Promi-Kult, den wohl deutlich mehr Frauen als Männer betreiben.

    Naja bis hierher erstmal, Arbeit wartet. Vielleicht kommt ja doch noch Leben in die Oberstube.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #6288737  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    MikkoIch versuch’s noch mal, selbst auf die Gefahr hin, der Bestätigung von Klischees bezichtigt zu werden.

    Ein schönes Beispiel für weibliche Rezeption hier im Forum ist m.E. Frau Schokomilch. Auch mit ihr kann man sich sehr gut über Musik austauschen, aber es gibt dann manchmal irrational weibliche Reaktionen von ihr, die Argumenten unzugänglich sind.

    Die Unterscheidung zwischen national-männlichem und irrational-weiblichem Urteil ist ja sozusagen der Klassiker des Geschlechterdiskurses des 19. Jahrhunderts. Mit diesem Argument kann man Frauen alles mögliche absprechen, u.a. das Wahlrecht. Ich könnte Dir übrigens viele Beispiele von „irrational-weiblichen“ Reaktionen von Männern in diesem Forum liefern. Lies nur mal den Nick Drake-Fruit-Tree-Thread ab Seite 4 – mehr Esoterik findest Du auch in der Dezemberausgabe von Frau im Spiegel nicht.

    (Der Begriff der „Rationalität“ ist natürlich grundsätzlich äußerst problematisch. Wer legt eigentlich fest, was „rationales Verhalten“ ist? Das liegt doch im Auge des Betrachters. Je nach Standpunkt kann das gleiche Verhalten als „äußerst rational“ oder als das Gegenteil beurteilt werden. In der Regel sind es doch kulturelle, persönliche und genetische Prägungen, die den Kern unseres Wesens ausmachen: was wir für rational oder irrational halten ist dann lediglich ein Abbild dieser Prägungen.)

    Edit: Ein schönes Beispiel von kaum begründbaren Verhalten bei musiksammelnden Männern fällt mir gerade ein: Warum sollte man mehr als ein Exemplar derselben Veröffentlichung besitzen. Es gibt Leute, die haben 3-33 Exemplare von einem speziellen Album und könnten bestimmt wunderbar rational begründen, warum sie die alle besitzen. Argumente gegen eine solche Vorgehensweise gibt es jedoch zu Hauf. ;-)

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #6288739  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,237

    Carrot FlowerVorsichtige These: Ich glaube, das hat ne Menge mit Konkurrenz und Autorität zu tun bzw. mit dem, womit man sich auszeichnen möchte. Und womöglich sind da noch traditionelle Geschlechterrollen am Werk (Männer als Versorger, Gönner und Kenner, „Mein Haus, mein Boot, meine Plattensammlung nebst Backgroundwissen“)? Wurde ja auch schon von anderen hier vermutet, ich denke, da hat man einen zumindest einigermaßen fruchtbaren Ansatzpunkt.

    Kann ich so nicht bestätigen. Zumindest nicht aus meiner Sicht und den von mir gemachten Beobachtungen und Erfahrungen. Sind doch die Musik-Freaks eher die, die nicht dem traditionellen Bild des Versorgers entsprechen. Wenn man mal auf einer Plattenbörse auf das vornehmlich vertretene Publikum blickt, so wirkt das doch eher, wie eine Ansammlung von Sektierern, Autisten und sonstigen bizarren Typen. Versorger und Gönner sehe ich da eher wenig bis gar nicht.

    Sehr richtig halte ich allerdings Deine Anfangs geführte Sicht, der Unterschied der Musikrezeption zwischen Mann und Frau sei sozial begründet. Das ist ganz bestimmt so. In der traditionellen Verteilung der Geschlechterrollen wird es dem Mann bis heute in großen Teilen der Gesellschaft schwer gemacht, seine Gefühle zu äußern. Das wird zwar nur ungern zugegeben, ist aber so. Ein Mann, der an drei aufeinanderfolgenden Tagen von sich sagt er sei „nicht gut drauf“, ist ein Schlaffi, Psycho oder sonstirgendwas. Wieviel leichter ist es da, seine Gefühle mittels Musik auszudrücken und auszuleben! Ich wage mal die Behauptung, daß die Musik beim Mann einfach mehr „Funktionen“ ausübt, als bei der Frau, welcher klassischerweise eher zugestanden wird, Gefühle zu zeigen.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #6288741  | PERMALINK

    bauer-ewald

    Registriert seit: 26.10.2005

    Beiträge: 4,279

    nail75Ich könnte Dir übrigens viele Beispiele von „irrational-weiblichen“ Reaktionen von Männern in diesem Forum liefern. Lies nur mal den Nick Drake-Fruit-Tree-Thread ab Seite 4 – mehr Esoterik findest Du auch in der Dezemberausgabe von Frau im Spiegel nicht.

    Schiß, dort vor Ort diese Meinung zu vertreten, nail?

    --

    #6288743  | PERMALINK

    staggerlee

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 738

    nail 75: Vollkommen richtig deine Bemerkung, vor allem den letzten Satz: Sowohl was rational ist als auch was „männlich“ ist, wurde natürlich vor allem kulturell bestimmt (wie jeder Begriff)- er ist insoweit nicht feststehend, aber dennoch kommunikativ verhandelt- und insoweit eben doch nicht rein subjektiv.

    --

    #6288745  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    edit

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
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