Re: Hören Frauen anders Musik?

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carrot-flower
Moderator

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Beiträge: 3,122

Na Carrot Flower bereust du schon?

Yep. Oh Yep.

Aber der Industrial-Witz war super, ebenso wie Dicks Unflat davor.

Mir war vorher klar, dass da nicht viel an Erkenntnis bei rumkommt, was schon auch an der Frage selbst liegt. Je weiter man Unterschiede, die man wahrnimmt, auf Geschlechterkategorien zurückzuführen versucht, desto peinlicher wirds. Insofern war die Frage schon blöd formuliert, Asche auf mein Haupt.
Ich konnte ja nur von meinen Erfahrungen und denen einiger anderer ausgehen, die hier in den ernsthaften Beiträgen ja auch oft bestätigt wird. Dass es eben, ganz unabhängig von der Begeisterung für Musik, verschiedene Arten gibt, sich mit ihr zu befassen. Und da scheint es so, dass Männer oft einen etwas systematischeren Zugang haben und andere, äh, Wertschätzungskriterien anlegen. Und andere Tabus haben. Und sich mehr über ihren Musikgeschmack und ihr Musikwissen definieren.

Dass das andere als soziale Ursache haben kann, ist natürlich Quark. Dass Frauen eher Augen- und Männer eher Ohrenmenschen sind, wie ganz am Anfang mal gemutmaßt wurde, würde natürlich erklären, warum der Playboy als Hörbuch erscheint…

In meinem Bekanntenkreis ist es so, dass ich mich mit einigen wenigen (Männern und Frauen) gleichermaßen sehr gut über einzelne Musiktitel und Musiker unterhalten kann. Sobald jedoch das „größere Ganze“, sprich Musikgeschichte, Albenchronologie, Chartplatzierungen etc. ins Spiel kommen, sind alle Frauen aus dem Rennen und nur begrenzt traurig drum. Ebenso wie viele Männer übrigens, die scheinen oft sogar irritiert, wenn man als Weib systematischeres Interesse bekundet.

Vorsichtige These: Ich glaube, das hat ne Menge mit Konkurrenz und Autorität zu tun bzw. mit dem, womit man sich auszeichnen möchte. Und womöglich sind da noch traditionelle Geschlechterrollen am Werk (Männer als Versorger, Gönner und Kenner, „Mein Haus, mein Boot, meine Plattensammlung nebst Backgroundwissen“)? Wurde ja auch schon von anderen hier vermutet, ich denke, da hat man einen zumindest einigermaßen fruchtbaren Ansatzpunkt.

Interessant fand ich auch Mistas Erfahrung, dass viele Mädchen in jüngeren Jahren eher für die Musiker schwärmen als für die Musik und ihr Interesse am Gesamtthema abebbt, sobald sie einen Freund haben. Deckt sich mit meinen Jugend-Erfahrungen. Dieses ganze Warten auf Mr. Right, romantische Sehnsüchte, das passt gut zum Promi-Kult, den wohl deutlich mehr Frauen als Männer betreiben.

Naja bis hierher erstmal, Arbeit wartet. Vielleicht kommt ja doch noch Leben in die Oberstube.

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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation