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Filme über Metal, mit Metalbands, mit harten Soundtracks – was auch immer, schreibt was dazu. Ich komme drauf, weil ich gern was über den Film „Verlierer“ schreiben möchte.
„Verlierer“
Ein deutsches TV-Drama (ZDF) von 1986, ein lumpiger Fernsehfilm, wen juckt sowas schon? Komischerweise viele Leute, so wurde daraus in Metal- und Punkrockkreisen ein echter kleiner Kultfilm! Ich habe ihn zum ersten Mal Ende der 80er im Zweiten gesehen, spät nachts und schwer begeistert! Später wurde der Film ab und zu wiederholt, und eines Tages schafften wir es in Kumpelkreisen, auch mal rechtzeitig den Videorekorder anzuschalten und das Ganze auf Kassette zu bannen. Die DVD erschien erst vor einigen Monaten, vermutlich auf Druck der Nachfrage. Immerhin ist war letztes Jahr schon 20. Jubiläum!Um was es da eigentlich geht? Zwei Jugendbanden, die „Sharks“ und die „Rats“ bekriegen sich in einer hoffnungslosen Industrieumgebung. Ganz nach dem Vorbild ähnlich gestrickter uralter Stories bildet sich ein Gemisch aus Freundschaft, Hass, Gewalt, Sinnlosigkeit und Jugendsubkultur (West Side Story im Hosentaschenformat würd ich sagen).
Warum ist der Film so verehrt? Erstens war er, ganz ungewöhnlich für sowas wie das ZDF, subkulturell seiner Zeit voraus. 1986 war die deutsche Metalszene in Sachen Thrash & Co noch in den Kinderschuhen, und doch plaziert sich der Film genau da – im Ruhrpott, im Metal. Die „Gang“-Jungs tragen Kutten mit allerlei bekannten Aufnäherchen, im Film kommt sogar ein Auftritt der oberkultigen Band „Violent Force“ in der Zeche Carl vor. Hammer! Eine schön schlechte, richtig trashige Thrashband der 80er, die ihren Song „Dead City“ runterpoltern, als hätte jemand einen Sack Kartoffeln über die Instrumente geschüttet. Allein dieses Szene ist Gold wert! Violent Force gab es wirklich, doch nicht sehr lange, es reichte nur zu einem Album. Atomic Steif (was für ein Name!) war da am Schlagzeug, ein Kartoffeldrummer vor dem Herrn, später auch in Diensten von Sodom.
Der zweite Grund für den Status des Films ist sicher die absolut gelungene Atmosphäre. Ich muss jedoch gleich vorausschicken, dass vieles in diesem Streifen vor unfreiwilliger Komik nur so strotzt. Einiges wirkt auch aufgesetzt, gewollt problematisiert oder schlicht dumm. Es handelt sich also um einen „kleinen“ Film, der seinen Wert eher aus der Nische als aus großer Klasse bezieht. Die Atmosphäre ist trotzdem einmalig, ein versifftes Ambiente im Ruhrpott der 80er Jahre, volle „Null-Bock-Stimmung“, Arbeitslosigkeit, Herumhängen, gewalttätige Eltern haben gewalttätige Kinder, Saufen, Schlägereien, Rassismus…
Die Jungs sind meist mit ihrem Gang-Auto, einem dreckigen Opel Diplomat V8 (Daumen hoch!) unterwegs, um sich die Langweile zu vertreiben, Alkohol zu klauen, sich mit der anderen Gang oder der Polizei anzulegen oder sonstigen Mumpitz zu veranstalten. In dem Film kommen auch Skinheads, Psychobillies und andere Gestalten vor, was natürlich bei diesen Leuten in der Realität wiederum Interesse für den Film weckte. Außerdem besetzte man sehr realitätsnah mit vielen Amateurdarstellern, am meisten Popularität genießen aber aus der „Verlierer“-Riege der großartige Ralf Richter (Boss der Gang) und natürlich Tote Hose Campino, der hier als rechte Hand vom Boss einen seiner wenigen Filmauftritte hinlegte. Eigentlicher Hauptdarsteller ist Mario Irrek als kleiner Bruder des Gangchefs.
Die DVD ist z.b. über Amazon erhältlich. Es existiert jedoch noch eine Doppel-DVD-Luxus-Ausgabe. Letztere Beschreibung solltet ihr mal klicken, da gibt es viele Extras und Infos, z.B.
Quote:50 Seiten Booklet, Bonus DVD mit satten 9 Beiträgen rund um den Kultfilm und seine Darsteller, unter anderem mit der Dokumentation „Verlierer – 20 Jahre später“, Behind the Scenes & „Unterwegs in Sachen Punk mit Mario „Mücke“ Irrek! Original Gang-Aufnäher der Sharks & Rats, unzensierte Drehbuchauszüge, Beiträge von Kreator, Sodom, Pigs, S.D.I., ein Brief von „Mücke“ über den Dreh, Filmfotos vom Set, Gang-Poster, Trading Cards und das ganze handnummeriert & streng limitiert auf 2000 ExemplareHier ein Eintrag bei Wikipedia mit einigen Infos. Nachdem das ZDF nur noch Gerontenromane a la „Rosamunde Pilcher“ sendet, wird der Film wohl leider kaum noch wiederholt werden. Also sichert ihn euch so! Ein echter Jugendfilm-Kracher.
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WerbungWas ich noch vergessen habe: Die Statisten wurden aus der damaligen Ruhrpott Metalszene rekrutiert, es sollen jede Menge spätere oder damals aktuelle Bandmitglieder von Sodom, Kreator usw. mitspielen. Bestätigen kann ich das jetzt nicht. Gerüchteweise ist auch Tom Angelripper selbst dabei, das werde ich wohl erst sehen, wenn ich endlich die DVD habe. Aus meinem Gedächtnis hätte ich ihn jetzt nicht in dem Film erkannt (mein VHS-Player ging leider schon vor Jahren kaputt).
Ich kenne nur das hier:
Heavy Metal--
A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
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pinchLink
Ein paar eigene Worte dazu könnten nicht schaden, oder?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Whole Lotta PeteEin paar eigene Worte dazu könnten nicht schaden, oder?
Pete, ich hab den Film leider selber noch nicht gesehen und kenne nur Teil 1 aus dieser Doku-Reihe („The Decline of Western Civilization Pt.1: The Punk Years“), der sehr brillant ist und den ich zu den besten Musikdokus überhaupt zähle. Sehr informativ, sehr nahe dran am jeweiligen Zeitcolorit und mit überaus fähigem Kennerblick bewerkstelligt. Äußerst empfehlenswert!
Falls „Metal Years“ mit einem ähnlichen Konzept aufwartet (und davon geh ich aus, immerhin selbe Regisseurin), dann gibts dort Liveauftritte diverser Bands, Besuche bei den Musikern zuhause, allerhand intime (Interview-)Erkenntnisse, Betrachtungen über die Entwicklung der Metalszene und deren wichtigsten Vertretern etc etc. Sicher sehr lohnend, ich empfehle ihn mal blind (Teil 3 behandelt übrigens die „Independent Years“).--
Napoleon DynamiteIch kenne nur das hier:
Heavy MetalHabe mir den irgendwann mal angetan. Krude Mischung aus allem Möglichen, insgesamt nicht empfehlenswert und allerhöchstens mit Trash-Wert. Ich hab mich eigentlich ständig gefragt, was dieser Film eigentlich sein will und was das mit Heavy Metal zu tun hat? Wahrscheinlich liegt ein allgemeines Mißverständnis vor, da es sich bei „Heavy Metal“ um ein schon sehr lange bestehendes Fantasy-Comic-Magazin handelt, das hier vermutlich Namenspate war? Bin mir ziemlich sicher, dass dem so ist. Der Soundtrack ist jedenfalls ziemlich weit weg von Heavy Metal als Genre. Da gehen höchstens noch Black Sabbath durch, alles andere auf dem Album ist reiner Hard Rock der harmloseren Art (Cheap Trick, Blue Öyster Cult, Nazareth, Journey…) oder gar ganz anderes Zeug (Donald Fagen, Steve Nicks, Devo ??)
Mist, die „Verlierer“ DVD Special Box ist wohl nicht unter 25 Euro zu bekommen. Ich hab aber trotzdem großes Verlangen danach…
Zum Thema: Wie vielleicht hinlänglich bekannt, tauchen Cannibal Corpse mit einem kleinen Liveauftritt im 1993er Spielfilm „Ace Ventura (dt: „Ein tierischer Detektiv“) mit Jim Carrey auf. Der Film spielt in Florida, damals ein Hauptquartier der Death/Grind. Sie bringen den Song „Hammer smashed Face“.
Es gibt zwei Ausschnitte mit diesem Auftritt. Ersterer war so im Film, Jim Carrey betritt den Club während des Auftritts, tänzelt witzig zu der dargebotenen Mucke und redet kurz einen Headbanger an:
http://www.youtube.com/watch?v=8IT8KfyacS8Der zweite Ausschnitt ist eine „deleted scene“ und so vermutlich nur auf irgendwelchen Bonusteilen von DVDs erhältlich. Jim Carrey muss vor den Bösewichtern flüchten und landet auf der Bühne, wo er den Sänger gibt und total durchdreht. Leider wurde diese Szene wohl nicht mehr nachbearbeitet, daher ist der Sound relativ schlecht. Dieser YouTube-Link beginnt direkt mit dem „Auftritt“ (es gibt noch einen längeren mit dem ganzen Vorgeplänkel bevor er auf die Bühne kommt):
http://www.youtube.com/watch?v=ei1cqt5_uEMIch habe letztens eine Doku mit dem Titel „Metal – A Headbanger’s Journey“ gesehen. Ist von einem Soziologie-Studenten aus Amerika, aber relativ aufwendig produziert und allein schon wegen der Interviews mit Necrobutcher und Blasphemer von Mayhem, Alice Cooper und Ronnie James Dio sehenswert.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockHat einer von euch sich schon den Wacken-Film Full-Metal-Village angeguckt?
Ich hab neulich im Morgenmagazin einen Ausschnitt gesehen und er kam mir sehr liebevoll gestaltet vor…--
Karma is a funny thing.„Full Metal Village“ startet am Donnerstag in deutschen Kinos.
Nicht zu vergessen ist auch „HEAVY METAL PARKING LOT“, den es seit Herbst letzten Jahres nun auch auf DVD gibt. 1986 auf dem Parkplatz bei einem Judas Priest-Konzert in Maryland gefilmt, zeigt PARKING LOT hauptsächlich recht verpeilte Gestalten, die erklären, warum sie auf Metal stehen etc. Klingt nicht besonders spektakulär, ist es aber. Wer selbst mal auf Metal-Konzerten oder -Festivals war erkennt sich oder seine „Artgenossen“ sicher wieder. Absurd und komisch, der Trailer auf Youtube vermittelt einen guten Eindruck:
http://www.youtube.com/watch?v=WhRCVm-1r2k
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Ich hatte den 1993er Soundtrack von „Judgment Night“ früher auf Kassette, jetzt hab ich mir endlich mal die CD bestellt. Das Ganze war zusammen mit Body Count und Rage against the machine eindeutig die Speerspitze der damaligen „Crossover“ Neuauflage in Sachen Hip Hop + Metal/Alternative. Obwohl ich zu der Zeit vorwiegend extremes Zeug gehört habe und entsprechende Scheuklappen hatte, gefiel mir der Soundtrack ganz gut, vor allem natürlich wegen dem Song von Slayer & Ice T. Der Rest ist aber auch nicht von schlechtern Eltern. Später gab es noch mal etwas ähnliches im Form des Soundtracks von „Spawn“, welchen ich aber nervig fand.
Hier die Tracklist:
— “Just Another Victim“ – Helmet and House Of Pain
— “Fallin'“ – Teenage Fanclub and De La Soul
— “Me, Myself, & My Microphone“ – Living Colour and Run DMC
— “Judgment Night“ – Biohazard and Onyx
— “Disorder“ – Slayer and Ice-T (Medley of 3 Exploited songs: „War“, „UK ’82“, and „Disorder“)
— “Another Body Murdered“ – Faith No More and Boo-Yaa T.R.I.B.E.
— “I Love You Mary Jane“ – Sonic Youth and Cypress Hill
— “Freak Momma“ – Mudhoney and Sir Mix-A-Lot
— “Missing Link“ – Dinosaur Jr and Del tha Funkee Homosapien
— “Come And Die“ – Therapy? and Fatal
— “Real Thing“ – Pearl Jam and Cypress HillMan sollte beachten, dass der Titel „Judgment Night“ im Original ohne das „e“ von „Judgement“ auskommt. Außerdem nicht zu verwechseln mit dem Filmscore-Soundtrack. Das Album war weit erfolgreicher als der Film, der es hierzulande nur bis zur Videopremiere brachte und insgesamt ein nicht sonderlich aufregender Gangsterstreifen ist. Aktuell ist eine CD-Version mit dem Vermerk „+1 Bonustrack“ erhältlich, die ich bald geliefert bekomme. Allerdings kann ich der Trackliste nicht entnehmen, welcher das sein soll.Das macht Lust auf „Full Metal Village“: [B]Teufelsanbeter im Paradies, spiegel.de über Headbangen und Kühemelken :muede:
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Whole Lotta PeteWas ich noch vergessen habe: Die Statisten wurden aus der damaligen Ruhrpott Metalszene rekrutiert, es sollen jede Menge spätere oder damals aktuelle Bandmitglieder von Sodom, Kreator usw. mitspielen. Bestätigen kann ich das jetzt nicht. Gerüchteweise ist auch Tom Angelripper selbst dabei, das werde ich wohl erst sehen, wenn ich endlich die DVD habe. Aus meinem Gedächtnis hätte ich ihn jetzt nicht in dem Film erkannt (mein VHS-Player ging leider schon vor Jahren kaputt).
Soeben bestellt, Pete.
Nochmal Danke für den Tipp.--
Whole Lotta PeteIch hatte den 1993er Soundtrack von „Judgment Night“ früher auf Kassette, jetzt hab ich mir endlich mal die CD bestellt. Das Ganze war zusammen mit Body Count und Rage against the machine eindeutig die Speerspitze der damaligen „Crossover“ Neuauflage in Sachen Hip Hop + Metal/Alternative. Obwohl ich zu der Zeit vorwiegend extremes Zeug gehört habe und entsprechende Scheuklappen hatte, gefiel mir der Soundtrack ganz gut, vor allem natürlich wegen dem Song von Slayer & Ice T. Der Rest ist aber auch nicht von schlechtern Eltern. Später gab es noch mal etwas ähnliches im Form des Soundtracks von „Spawn“, welchen ich aber nervig fand.
Hier die Tracklist:
— “Just Another Victim“ – Helmet and House Of Pain
— “Fallin'“ – Teenage Fanclub and De La Soul
— “Me, Myself, & My Microphone“ – Living Colour and Run DMC
— “Judgment Night“ – Biohazard and Onyx
— “Disorder“ – Slayer and Ice-T (Medley of 3 Exploited songs: „War“, „UK ’82“, and „Disorder“)
— “Another Body Murdered“ – Faith No More and Boo-Yaa T.R.I.B.E.
— “I Love You Mary Jane“ – Sonic Youth and Cypress Hill
— “Freak Momma“ – Mudhoney and Sir Mix-A-Lot
— “Missing Link“ – Dinosaur Jr and Del tha Funkee Homosapien
— “Come And Die“ – Therapy? and Fatal
— “Real Thing“ – Pearl Jam and Cypress HillMan sollte beachten, dass der Titel „Judgment Night“ im Original ohne das „e“ von „Judgement“ auskommt. Außerdem nicht zu verwechseln mit dem Filmscore-Soundtrack. Das Album war weit erfolgreicher als der Film, der es hierzulande nur bis zur Videopremiere brachte und insgesamt ein nicht sonderlich aufregender Gangsterstreifen ist. Aktuell ist eine CD-Version mit dem Vermerk „+1 Bonustrack“ erhältlich, die ich bald geliefert bekomme. Allerdings kann ich der Trackliste nicht entnehmen, welcher das sein soll.Die CD steht schon seit 10 Jahren bei uns im Müller rum und genauso lange liebäugel ich schon damit. Erst war sie Nice Price, dann wieder nicht mehr, mal sehen, jetzt wirds auf jeden Fall gekauft.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
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