Funde aus dem Archiv (alte Aufnahmen, erstmals/neu veröffentlicht)

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  • #10359937  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Gerade ein erstes Mal angehört … verdammt heisser Stoff! Bin mir nicht sicher, warum Griffins Name dopppelt so gross da steht und die Liner Notes auf Davis auch nur als „adabei“ eingehen, wo er wenigstens so viel Soloraum kriegt und das natürlich eine der Reunions der alten Lock & Griff-Combo von um 1960 ist … aber egal, die Musik ist heiss! Griffin und Davis sind in toller Form, die Rhythmusgruppe heizt ordentlich ein. Taylor spielt für mein Empfinden nicht gerade toll, aber es passt super, was er macht (und Sachdienlichkeit ist bei Rhythmusgruppen ja auch eine grosse Tugend), NHOP hält den Laden zusammen, während Montoliu zwar sehr inspiriert aufspielt aber leider lautstärkemässig schlecht bedient ist und etwas untergeht im Mix.

    Bin auf die Fortsetzung gespannt, die Veröffentlichungen von Baker, Shaw und Hubbard liegen auch noch bereit für später.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10359955  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Schreib dann mal bitte, wie die Shaw ist. Die reizt mich schon sehr, aber wie so oft kommen mir momentan andere Sachen dazwischen.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #10359959  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    napoleon-dynamiteSchreib bitte mal, wie die Shaw ist!

    Sehr gut, Woody Shaw jedenfalls in überragender Spiellaune aber Turre hält fest dagegen und Mulgrew Miller nützt seine Solomöglichkeiten mit Inspiration … hoffe es gibt in 2018 ein Vol. 2 ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10359995  | PERMALINK

    icculus66

    Registriert seit: 09.01.2007

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    Das Woody Shaw-Konzert wurde 1982 von Naura im NDR gesendet.
    Hatte ein Tape zum Mitschneiden am Start, finde es aber im Moment nicht.
    Mein absoluter Lieblingstitel war/ist „Teotihuacan“ (von Stafford James),
    ein Outtake von „For Sure“, erst später auf dieser Box veröffentlicht:
    Woody Shaw: The Complete Columbia Albums Collection
    Ist leider nicht auf Pö Vol. 1 drauf, kommt aber vielleicht noch (Vol. 2).

    Möglich ist aber auch, dass Teil 2 einem früheren Konzert von
    Woody Shaw gewidmet ist. Er hat meines Wissens im Juli 1979
    schon mal im „Pö“ gespielt.

    --

    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
    #10360001  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich hoffe ja, dass es mehr als zwei Volumen von Shaw geben wird, denn sonst hätten sie – wie bei Baker oder Griffin/Davis – eine Doppel-CD machen können … („Teotihuacan“ ist zuvor gewiss auch in der Mosaic-Box erschienen, habe nicht nachgeschaut, aber alles andere würde mich überraschen – sie umfasste die Studio-Aufnahmen, chronologisch, es fehlte also leider das grossartige Material von „Stepping Stones“ samt Bonustracks, was man dann später teils auf einer CD finden konnte – wo einer der LP-Tracks fehlte, weil nicht genügend Platz war – und was jetzt alles in der erwähnten Albums-Box drin ist, die man natürlich haben sollte).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10360063  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    Nach all der Aufregung tut Musik weiterhin gut … erstmal: klanglich ist das hier etwas besser, sprich das Klavier von Mulgrew Miller geht nicht halb so sehr unter, aber beide CDs sind völlig okay, was die Qualität der Aufnahmen betrifft (Vinyl gibt es ja auch, wärst Du danach auf Ausschau @napoleon-dynamite?)

    Dem Fazit von @soulpope kann ich zustimmen: hier geht es verdammt heiss zu und her! Wenn Du auf der Suche nach gutem Post Bop bist, gibt es eh wenig besseres als Woody Shaws Band – Plural eigentlich, ob es nun die Version mit Carter Jefferson/Larry Willis, Jefferson/Onaje Allen Gumbs, Steve Turre/Willis oder Turre/Mulgrew Miller – wobei Turre gewiss ein zentraler Shaw-Sideman war, wenn nicht DER wichtigste – gerade der Sounds mit zwei Blechbläsern und keinem Saxophon in der Frontline gehört zum besonderen Reiz vieler Aufnahmen Shaws.

    Los geht es mit einer tollen, fast 20 Minuten langen Version von „Katrina Ballerina“, das Woody III in seinen Liner Notes nutzt, um seinen Vater wieder mal abzufeiern, überflüssigerweise gerade im Hinblick auf dessen „classical leanings“, er war ja „himself a serious student of modern classical music“ – als ob wir das nicht seit „Zoltán“ von 1964 wüssten und als ob es ihn als Jazzmusiker grösser machen würde … pardon, ich mag den Kerl (also Woody III) einfach nicht, ich wünschte mir kritischere und distanziertere Liner Notes, aber man muss ihn wohl schreiben lassen, wenn man heute was von Shaw rausbringen will, ohne ihn geht das einfach nicht).

    Nach einer sehr sympathischen Ansage des Stückes und der Band geht es mit „Joshua C.“ weiter, 17 Minuten lang. Shaw hatte das Stück für seinen Tai Chi-Lehrer und Hypnosetherapeuten geschrieben (bin ich froh muss ich die Siebziger nicht verstehen … und auch die Zeitgenossen nicht, die sowas noch heute pflegen) … hier wird mit Orgeltönen und Stop-and-Go mal wieder überdeutlich, was für ein grossartiger Trompeter Shaw war, wie reaktionsschnell, wie klar seine Linien noch in rasenden Läufen bleiben, wie singend sein Ton noch in der grössten Höhe – das ist wahnsinnig brilliant, aber niemals glatt oder Selbstzweck. Turre hat es nach so einer Vorlage natürlich nicht leicht, aber er schlägt sich wie üblich sehr gut – er gehört ja unter den Posaunisten nicht zu jenen, denen es an Technik mangelt. Die Rhythmusgruppe glänzte schon im ersten Stück (inklusive Schmierebass-Solo von Stafford James – nichts gegen ihn, aber diese Art, den Bass aufzunehmen mag ich bekanntlich einfach nicht sehr gerne) und ist auch hier super. Mulgrew Miller war ja die grosse Überraschung, als @nail75, @redbeansandrice und ich vor ein paar Jahren in Ludwigshafen Archie Shepp und Yusef Lateef hörten.

    Es folgt danach folgt „Sunbath“ („Sun Bath“?) aus der Feder von Peggy Stern (die gemäss Woody III mal in Shaws Band spielte, wusste ich nicht – es ist auch in Woody IIIs Liners, dass das Stück in zwei Worten geschrieben wird), wieder 19 Minuten lang. Hier gibt es einen binären Funk, rhythmisch eher langweilig finde ich, aber melodisch glänzt Shaw dafür umso mehr, er spielt hier ziemlich sicher Flügelhorn, der Ton ist jedenfalls weicher, runder und weniger spitz als sonst. Und hier finde ich dann auch den Bass ziemlich passend klingend, dafür Reedus etwas plump … aber das macht alles eh nichts, wenn Shaw so spielt wie hier, er verzahnt sich auch ganz schön mit der Rhythmusgruppe, besonders mit Mulgrew Millers Klavier. Turre macht dann, nach sechs Minuten des Höhenfluges, einen auf Antithese. Reedus reduziert die Lautstärke, Turre steigt ganz tief ein, das klingt eher wie ein Euphonium (könnte man bei der Flüssigkeit seines Spiels eh öfter denken) – er ist auch selbst, im Gegensatz zu Shaw, ziemlich funky, lässt sich viel eher auf den Groove ein – und spielt so auf seine eigene Weise ein weiteres sehr tolles Solo, das zum völligen Gegenpunkt wird. Wenn er am Ende rifft, spielt er so tief wie eine Tuba … was der auf der Posaune kann, ist schon schwer beeindruckend. Mulgrew Miller ist als nächster dran und bis dahin ist die Rhythmusgruppe vollständig aufgewärmt – seine Version vom Tyner-Piano kommt sehr gut, aber es ist weiterhin eher er selbst als Reedus, der die interessanten Akzente setzt. Und dank der drei phantastischen Soli wird die rhythmisch langweiligste Nummer eben doch zum Bringer.

    Den Abschluss macht dann „To Kill a Brick“, ein Blues, den Shaw für seinen einstigen Boss Art Blakey geschrieben hatte (in Shaws Zeit bei Blakey waren übrigens auch Carter Jefferson und Steve Turre an Bord der Jazz Messengers). So endet die tolle Zusammenstellung mit einer erdigen Note, allerdings zerklüftet und in halsbrecherischem Tempo. Im Thema kriegt Turre ein paar Takte, doch dann legt wieder Shaw als erster los und man glaubt mal wieder kaum seinen Ohren … alles in allem eine tolle Veröffentlichung. Allerdings kann ich sie nicht wirklich in die Menge an guten Shaw-Releases einordnen – die vier Volumen „Live“ auf HighNote, das Enja-Album mit exakt derselben Band etc. (die HighNotes sind alle mit früheren Line-Ups aber auch schon mit James und zumeist Turre … bei den bisher zwei „The Tour“, auch HighNote, ist es einfacher: Vol. 1 ist super, Vol. 2 ein ganzes Stück weniger toll aber immer noch sehr gut). Aber der Pö-Mitschnitt kann unabhängig davon gut für sich allein stehen, das ist klar!

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    #10360065  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ach so: Turre, wie geschrieben bzw. das abschliessende „e“ kippt so halb in ein „i“ – aber nicht Törri oder sonstwas – war ich mir nie sicher, aber Shaw spricht den Namen ja aus …

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    #10361121  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    gypsy-tail-wind (Vinyl gibt es ja auch, wärst Du danach auf Ausschau @napoleon-dynamite?)

    Ja, das ist aber auch bislang die einzige Vinyl-Veröffentlichung aus der Reihe, oder? Danke für den tollen Recap, gypsy! Mit dem New Woody Shaw Quintet (nannte sich das auch selber so?), Turre/Miller/James/Reedus jedenfalls, will ich mich schon lange beschäftigen, aber ich überblicke die Releases nicht so richtig. Erweitert um mal Bobby Hutcherson, mal Gary Bartz sind das nach meiner Zählung: „United“, „Lotus Flower“, „Master Of The Art“, „Night Music“,  „Live Volume Three“ (aus der HighNote-Reihe).

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #10361157  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Fuck, grad einen langen Post mit vielen Shaw-Details und ausführlichen Kommentaren zu den Baker- und verloren – an sich geht doch inzwischen die Zwischenspeicherung und auf F5 (Refresh) bin ich NICHT gekommen. Mag ich nicht alles wieder schreiben. Kurzfassung:

    Es gibt alle NDR/Pö-Releases auf Vinyl, glaube ich.

    Woher das „new“ kam weiss ich nicht, ich ignoriere es einfach – glaube ich habe es hier zum ersten Mal gesehen … mag sein, dass die Band mit dem Namen auf Tour war damals, aber selbst dann: Promotoren-Idee oder Woodys?

    „Live Vol. 3“ ist noch mit früheren Bands, aber „Live Vol. 4“ und „Time Is Right“ sind mit dem Quintett

    Ich höre Shaws Musik der Zeit als Kontinuum mit wechselnden Besetzungen, die aber alle über viele Jahre aus demselben Pool kommen. Turre ist schon in den frühen Siebzigern und noch auf dem letzten Muse-Album (1987) dabei, James ist auch in der Pause dabei, die Shaw nahm, als er eine Band mit Louis Hayes leitete (die Krönung ist das Live-Album aus Berlin auf Muse; warum Mosaic das Studio-Album auf Muse, das nur unter Hayes‘ Namen lief, wegliess, weiss ich nicht, bedaure es sehr). Auch die grösseren Namen in den Bands (Cables) tauchen mehrfach auf, von den frühen Siebziger bis in die Achtziger … aber klar, es gibt tourende Working Groups, und diesbezüglich ist die Version, die im Pö war, sicher eine der tollsten, es lohnt auf jeden Fall, den Aufnahmen hinterherzusteigen (dazu gehören auch fast alle Columbia-Sessions, bei denen die Kernbands halt erweitert wurden).

    Lief gestern in die Nacht hinein … etwas arg zerdehnt (fünf Stücke in hundert Minuten), Baker brauchte wohl längere Pausen. Die Höhepunkte sind dann aber die längsten beiden Stücke (zusammen über 50 Minuten), „Black Eyes“ von Wayne Shorter und „Broken Wing“ von Richie Beirach am Ende. Charlie Rice am Schlagzeug ist überflüssig (die Drummer klingen auf keiner der vier mir vorliegenden CDs wirklich gut, lag wohl auch am Raum), Phil Markowitz (p) und Jean-Louis Rassinfosse (b) hätten das auch alleine gewuppt, später spielte Baker ja dann auch meistens ohne Drums. Baker selbst spielt ziemlich toll, wenn er dann spielt, er spielt auch ausführliche Soli … aber die langen Piano-, Bass- und teils Schlagzeugsoli ufern schon etwas aus. Zu den essentiellen späten Chet-Alben reihe ich das nicht ein, eher als weiteres Dokument, als Fussnote dazu.

    Und die läuft gerade dem Ende zu … Sound der Gruppe gefällt mir nur so halb, Carl Burnett am Schlagzeug stört etwas, Larry Klein am Bass ist solide, mehr nicht … Billy Childs am Piano und E-Piano ist hingegen super und der Leader sowieso. Er spielt sein selbstbewusstes, muskulöses Spiel, wie man es kennt, es gibt aber auch Momente der Verwundbarkeit. Auch er hat übrigens das Flügelhorn dabei, bin mir aber nicht ganz sicher, wo er es spielt (auf den letzten beiden Stücken? auf dem zweitletzten ziemlich sicher). Hadley Caliman kriegt leider etwas wenig Raum und hat es neben Hubbard sowieso verdammt schwer … er greift auch mal zur Flöte, ist auf mehreren Tracks aber überhaupt nicht dabei. Besonders schön finde ich die an vierter Stelle – endlich – folgende Balladenversion von „Here’s That Rainy Day“.

    Im Booklet wird übrigens erwähnt, dass eine Veröffentlichung mit Leon Thomas geplant sei, vom selben Abend (selbe Band, hier sind halt nur rein instrumentale Tracks dabei) – toll, bitte weiter mit der Reihe!

    Kennt jemand schon die Dizzy Gillespie und Elvin Jones Veröffentlichungen – lohnen sie? Und die Soul/Blues-Sachen?

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10361167  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
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    Die Shaw wurde übrigens vor Kurzem im „New Yorker“ beim Reissues-Rückblick rezensiert – keine Ahnung, ob das mit der Zäsur so stimmt, Richard Brody behauptet ja auch als Filmkritiker die irrsten Sachen:

    A live recording by the trumpeter Woody Shaw, “At Onkel Pö’s Carnegie Hall/Hamburg ’82” (Jazzline), catches him at a critical moment (albeit a short-lived phase) in his career. Most of Shaw’s work in the nineteen-sixties was as a sideman. In the nineteen-seventies, his regular working groups were, in tone and format, something of a borrowing from the drummer Art Blakey’s Jazz Messengers and more or less every potent hard-bop group of the era. It wasn’t until 1980, when he formed his new quintet with the trombonist Steve Turre, the pianist Mulgrew Miller, the bassist Stafford James, and the drummer Tony Reedus, that he formed not just a group but a group concept of his own. (The band broke up in 1983.) Miller was twenty-five; Reedus was twenty; and what Shaw developed with the group was a sense of musical space entirely his own. His earlier bands were, and this is meant as praise, tight; its succession of musical events was closely packed, and the rapid-fire agility of Shaw’s solos reflected the band’s intensity. With this new group, Shaw loosened the springs; the music isn’t slack, but it’s more spacious, thanks in good measure to the multidirectional energy of Reedus’s drumming, and the added space gives Shaw room to emphasize his melodic gifts and to cultivate a sculptural sense of phrasing. In “Katrina Ballerina,” Shaw’s extravagant blasts alternate with witty call-and-response passages with Miller; there are hair-raising passages in “Joshua C.” where Shaw leaps out of tempo and back into it, lets fly with mercurial multifaceted torrents of notes punctuated by lyrical fanfares. The other soloists don’t quite reach the exalted heights of Shaw’s improvisations, but they sustain the energy and spirit; the album marks not a radical shift but a major new stage in the maturation of an original, unfailingly inspired and questing artist.

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    A Kiss in the Dreamhouse  
    #10361169  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die Zäsur nach 1983? Die hatte ich in meinem verlorenen Post auch drin. Bin nicht sicher, wann genau was genau passierte, denke im Mosaic-Booklet steht dazu mehr (die guten Kommentare gibt es ja in der – inhaltlich besseren – Albums-Box leider nicht mehr) … aber im Kopf habe ich das nicht.

    Weshalb aber mit dieser Band 1980 etwas grundlegend Neues beginnen soll, wo Turre und ähnliche (t-tb-p-b-d) Line-Ups schon davor vorhanden waren, begreife ich eben nicht so ganz … klar, man kann Miller besser mögen als Willis oder so, aber eine grundlegende Zäsur um 1980 sehe ich nicht, da überwiegen meines Erachtens die Kontinuitäten (die ich ausführlicher aufgelistet hatte im verlorenen Post, man kann das den Line-Ups ablesen, dass eben auch ein Cables oder ein Buster Williams nicht bloss einmal ins Studio geladen wurde sondern immer wieder dieselben Leute auftauchen, da ist auch Onaje Allen Gumbs zu nennen: „The Moontrane“, „Rosewood“, „Woody III“, „Stepping Stones“ … oder Gary Bartz, der schon 1970 dabei war, dann auf der zweiten Hälfte von „United“ das „new“ Quintett mit Turre und Miller zum Sextett macht und auch 1986 auf „Solid“ nochmal kurz auftaucht).

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    #10361175  | PERMALINK

    soulpope
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    Ich bin grosser Fan der „alten“ Kapellen mit Willis, Gumbs und Matthews und so ist für mich der Wechsel zu Mulgrew Miller eine Form von Zäsur …. nachdem desweiteren auch Victor Lewis ein „Bussischatzi“ von mir ist, sind auch die Veränderungen am Schlagwerk merklich …. Shaw spielte auch schon vor dem „New 5tet“ mit unterschiedlichen Bläservarianten und darunter auch jene (nur) mit Turre (welchen ich – auch aus dem Latin Eck –
    ungemein schätze) …. und Miller muss ich mir erst erarbeiten – obwohl ich ihn „vormals“ einige Male sah – unter anderem mit dem „New 5tet“ ;-) ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10361181  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    soulpopeIch bin grosser Fan der „alten“ Kapellen mit Willis, Gumbs und Matthews und so ist für mich der Wechsel zu Mulgrew Miller eine Form von Zäsur …. nachdem desweiteren auch Victor Lewis ein „Bussischatzi“ von mir ist, sind auch die Veränderungen am Schlagwerk merklich …. Shaw spielte auch schon vor dem „New 5tet“ mit unterschiedlichen Bläservarianten und darunter auch jene (nur) mit Turre (welchen ich – auch aus dem Latin Eck –
    ungemein schätze) …. und Miller muss ich mir erst erarbeiten – obwohl ich ihn „vormals“ einige Male sah – unter anderem mit dem „New 5tet“ ….

    Hiess die Band damals bei Konzerten, auf Postern, Programmen usw. damals wirklich „New Quintet“? Und nannte Shaw selbst sie mal so?

    Miller finde ich ziemlich verdammt toll, ist bei mir also keine Hürde … die drei von Dir genannten (und auch der weniger bekannte Joe Bonner, der in den Siebzigern auch mal auftaucht) finde ich aber allesamt auch sehr gut. Mathews war vom tollen „Little Red’s Fantasy“ abgesehen aber in erster Linie bei der Hayes/Shaw-Combo dabei, oder übersehe ich da etwas weiteres?

    --

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    soulpope
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    gypsy-tail-wind

    soulpopeIch bin grosser Fan der „alten“ Kapellen mit Willis, Gumbs und Matthews und so ist für mich der Wechsel zu Mulgrew Miller eine Form von Zäsur …. nachdem desweiteren auch Victor Lewis ein „Bussischatzi“ von mir ist, sind auch die Veränderungen am Schlagwerk merklich …. Shaw spielte auch schon vor dem „New 5tet“ mit unterschiedlichen Bläservarianten und darunter auch jene (nur) mit Turre (welchen ich – auch aus dem Latin Eck – ungemein schätze) …. und Miller muss ich mir erst erarbeiten – obwohl ich ihn „vormals“ einige Male sah – unter anderem mit dem „New 5tet“ ….

    Hiess die Band damals bei Konzerten, auf Postern, Programmen usw. damals wirklich „New Quintet“? Und nannte Shaw selbst sie mal so? Miller finde ich ziemlich verdammt toll, ist bei mir also keine Hürde … die drei von Dir genannten (und auch der weniger bekannte Joe Bonner, der in den Siebzigern auch mal auftaucht) finde ich aber allesamt auch sehr gut. Mathews war vom tollen „Little Red’s Fantasy“ abgesehen aber in erster Linie bei der Hayes/Shaw-Combo dabei, oder übersehe ich da etwas weiteres?

    War damals (IMO) als Woody Shaw 5tet avisiert …. Mathews wie Du richtig in der Kombo  mit Hayes …. Miller ist sicherlich klass aber wahrscheinlich hörte ich ihn bis dato nicht die richtigen Aufnahmen – zum „richtigen“ Zeitpunkt  ;-) ….

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    nail75

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    Okay, danke für die ausführliche Besprechung der Woody-Shaw-Livealben, das ist ja wieder mal eine Wissenschaft für sich mit insgesamt sechs Alben auf Highnote, puh! Ich denke, ich bestelle mal den Mitschnitt aus dem Onkel Pö. Das „Carnegie Hall“ hätte man einfach weglassen sollen. Erstens war der Witz nur höchstens einen Tag lustig und zweitens ist das für so gut wie alle Menschen nur verwirrend und unverständlich – und macht die Albentitel noch länger als sie sowieso sind. Auch „New Quintet“ hätte man besser weggelassen, auch das ist nur verwirrend. Wir reden hier ja nicht von Miles Davis oder John Coltrane. Keep it simple!

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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