Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

Startseite Foren Über Bands, Solokünstler und Genres Von Abba bis ZZ Top Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

Ansicht von 15 Beiträgen - 2,071 bis 2,085 (von insgesamt 7,002)
  • Autor
    Beiträge
  • #2580747  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    The Move – Looking On (1970)

    1. Hinführung

    Es war im März 1969, nach Trevor Burtons Ausstieg, als Jeff Lynne, das Multitalent der Idle Race, von Roy Wood die erste Einladung unterbreitet bekam, sich den Move anzuschließen. Doch Jeff glaubte zu diesem Zeitpunkt noch daran, dass sich das Blatt zugunsten der Idle Race wenden könnte. Ihm war klar, dass er bei den Move erst einmal wieder ins zweite Glied rücken würde. Er mochte auch die alten Lieder der Move nicht so sehr, als dass er sie ständig spielen wollte. Und die Gefahr, Kabarett-Gigs über sich ergehen lassen zu müssen und sein Underground-Image zu verlieren, lungerte auch irgendwie um die Ecke. Der langen Rede kurzer Sinn: Er lehnte dankend ab, und statt seiner stieß erst einmal Rick Price (Bass, Gitarre, Gesang) zur Gruppe hinzu. Doch Roy Wood blieb am Ball und umwarb seinen Kumpanen weiter. Beim zweiten Angebot nach dem Ausstieg von Carl Wayne Anfang 1970 hatte er dann auch ein glücklicheres Händchen, denn es fiel genau in die Phase, in der die Idle Race ziemlich am Boden lagen und Jeff nicht mehr weiterwusste.

    Aus der Perspektive von Jeff wiederum waren die Arbeiten am ersten gemeinsamen Move-Album eine völlig neue Erfahrung, da er erstmals nicht die alleinige Chefrolle einnahm. Konnte er auch in Zusammenarbeit mit einem zweiten kreativen Kopf wirkungsvoll arbeiten und zu Ergebnissen gelangen, die ihm selbst zusagten?

    2. Allgemeine Albuminformationen
    3. Musiker und Mitwirkende

    Neben den beiden Hauptverantwortlichen Roy Wood und Jeff Lynne (Piano, Gitarre) spielten auch die anderen Bandmitglieder Bev Bevan (Schlagzeug) und Rick Price (Bass) Parts ein, wobei Jeff Lynne allerdings auf einem Track anstatt Bev Bevan den Drummer gab und Roy Wood auch immer wieder mal zum Bass griff. Interessanterweise erhielt Roadie John „Upsy“ Downing Credits für perkussive Einlagen. Ausserdem gab es einige Gastbeiträge: Die beiden Soulsängerinnen Doris Troy und P.P. Arnold kann man auf Feel Too Good hören. Beim „alten“ Track Brontosaurus spielt Matthew Fisher von Procol Harum das Piano.

    4. Zielsetzungen, Albumentstehung und Aufnahmetechnik

    Die neuen Move nach dem Carl-Wayne-Austritt, mit dem man zeitweise in die lukrative Kabarettszene abgedriftet war (was Roy Wood sehr gewurmt hatte), wollten sich mit dem neuen Album endgültig in dem Spannungsfeld zwischen Hardrock und progressiver Attitüde etablieren, welches Ende der Sechziger immer mehr zum Leitbild von Bands wurde, die für sich in Anspruch nahmen, eben keine leichtgewichtige Popgruppe zu sein. Trotz der rasanten Ausdifferenzierung verschiedener Spielarten der Rockmusik war es Ende der Sechzigerjahre nichts Unehrenhaftes und vielmehr sogar Ausdruck der beschriebenen progressiven Haltung, verschiedene Rockstile miteinander zu vermengen, und dies galt insbesondere für die Melange von Kulturrock- und Hardrockelementen. Wenn Ende des Jahrzehnts eine Polarisierung bestand und mit in die neue Dekade genommen wurde, dann war es wohl eher diejenige zwischen singleorientierten Popbands und Albumbands, die manchmal gar keine Singles mehr veröffentlichten.
    Das zweite, noch ohne Jeff Lynne realisierte, im Februar des Jahres veröffentlichte und ziemlich erfolglose Album „Shazam“ verfügte zwar über viele interessante Songs und Ideen und deutete bereits einen Richtungswechsel und die härtere Gangart an, aber irgendwie war es (vielleicht wegen der vielen Liveaktivitäten) noch nicht zu Ende gedacht, und es fehlte trotz allen Kritikerlobs immer noch der rote Faden und jemand, der die unterschiedlichen Strömungen in Roy Woods Sachen zusammenführen konnte. Nicht nur Roy Wood, sondern auch die anderen Bandmitglieder waren zuversichtlich, dass man in dieser Hinsicht mit Jeff Lynne den richtigen Fang gemacht hatte. „Jeff war großartig für Roy, vor allem in den ersten Monaten,“ beurteilte Bassist Rick Price auch Jahrzehnte später noch die Situation damals. „Seine Ankunft schickte Roy in eine völlig andere Richtung.“ Vor allem konnte er Roy zu mehr ernsthafter Studiotüftelei motivieren.

    Nachdem im März 1970 bereits Brontosaurus (Wood) erschienen war, die erste Single der Move, auf der Jeff Lynne mitwirkte und die später auch mit auf das Album kam, arbeitete man ab etwa Mai 1970 konzentriert am dritten Move-Longplayer. Aufgenommen wurde diesmal mit dem Toningenieur Roger Wake in den Londoner Philips Studios (Marble Arch, in einer Seitenstraße nahe Bayswater Street gelegen), einem Studiokomplex, in dem schon Dusty Springfield viele ihrer Hits aufgenommen hatte. Im Grunde war es eine eher kleine, tendenziell altmodisch erscheinende Lokalität, dennoch bot sie der Band gute Aufnahmebedingungen. Die Aufnahmen sollten sich bis in den August hinein ziehen, zumal man die Räumlichkeiten wegen eines besonderen Deals der Plattenfirma anscheinend oft nur an wenigen Tagen der Woche und vor allem am Sonntagnachmittag in Anspruch nehmen konnte.

    Da man dem instrumentalen Hintergrund und perkussiven Elementen viel Aufmerksamkeit schenkte und viele Ebenen im Overdubverfahren übereinander schichtete, stellte sich so etwas wie eine Wall Of Sound nach dem Vorbild Phil Spectors ein. Zugute kam diesen Bemühungen neben den Erfahrungen vor allem Jeff Lynnes, der darüber hinaus zweifellos auch bestens mit der Bouncing-Down-Methode der Beatles vertraut war, freilich auch die recht fortschrittliche 8-Spur-B&O-Bandmaschine des Studios, auf der man mehrere Spuren zusammenmischen konnte und so am Ende in Wirklichkeit fünfzig Spuren zur Verfügung hatte.

    Obwohl Wood und Lynne von einem Songschreiberduo weit entfernt waren, haben sie doch in anderer Hinsicht „bei ziemlich vielen Sachen zusammen gearbeitet“, so auch Roy Wood zur Arbeitsweise bei The Move, „doch wegen unserer urheberrechtlichen Situation erschien das jeweilige Stück gewöhnlich als Roy-Wood- oder Jeff-Lynne-Song auf der Plattenhülle.“ [vgl. UM] Konkret bedeutete das, dass jeder der beiden Songschreiber auch bei den Stücken des anderen eigene Ideen beisteuerte und ihn quasi im gesunden Wettbewerb zu Höchstleistungen antrieb. Jeff Lynne war wohl auch ein wichtiges Korrektiv für Wood, indem er ihn einerseits ermutigte, bestimmte Dinge durchzuziehen, aber andererseits auch ein Gefühl für das Machbare hatte und ihm helfen konnte, die überbordenden Einfälle in ein sinnvolles Konzept einzubinden. [vgl. Paytress. Anthology.] Jeff wusste mehr als Roy, wie man aus Einzelsongs ein zusammenhängendes Album zusammenschustern konnte. Und mit seiner Studiobesessenheit hat er wohl auch seinen Kumpel mit der Leidenschaft, immer noch ein bisschen mehr als nötig am Arrangement herumzufeilen, angesteckt.

    5. Genre, Konzept und Klangbild

    Einerseits fiel das fertige Album, welches fünf Songs aus der Feder von Roy Wood [Turkish Tram … wurde lange als von Bevan ausgegeben , erst bei Remasters korrigiert] und zwei von Jeff Lynne geschriebene enthielt, noch eklektischer aus als alles, was die Move bis dahin veröffentlicht hatten. Zwar war die Gruppe schon immer für diesen Ansatz bekannt gewesen, aber dieses Mal ließ man wirklich alle Hemmungen fallen und bediente sich bei einem enormen Spektrum von Stilen und Genres – ob Rock ‚n’ Roll, Boogie Woogie, Blues, Soul, Prog, Jazz oder Klassik, die Move bewegten sich wirklich auf alles zu, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Auch die Palette des eingesetzten Instrumentariums sprengte dieses Mal alle Grenzen. Roy Woods Hobby war es mittlerweile, Herr über immer mehr Instrumente zu werden und dies ganz im Sinne der Ideologie des Progrocks auch auf Platte auszuleben. So spielte er für „Looking On“ neben Bass und Gitarre auch Sitar, Cello, Oboe und verschiedene Arten von Saxofonen und weitere Blasinstrumente ein.

    Dass es gelang, all die verschiedenen Stile und Instrumente in einem großen Fluss und in einem zusammenhängenden Klangkostüm zu präsentieren, ist wohl die große Stärke des Albums im Vergleich zum Vorgängerwerk. Die effektivsten Bindemittel waren wohl die generelle Rifforientierung, das wuchtige Schlagzeugspiel, der vordergründige rumpelige Bass, das raue, oft fuzzige Gitarrenklangbild und die grundsätzlich ausufernden und in der Regel deutlich über das dreiminütige Single-Format hinausgehenden Songstrukturen. Jedes Stück war irgendwie freaky, aus sehr unterschiedlichen Einzelteilen zusammengefügt und mit eingeflochtenen, seltsam klingenden Instrumenten und Studiotricks durchsetzt. Immer bog irgendwann ein abgedrehtes, mit Effekten versehenes Solo um die Ecke. Mal war es ein Saxofonsolo, dann wieder durfte sich Bevan, der an diesem Album sicher seinen Spaß hatte, hemmungslos an den Drums austoben, und so weiter und so fort. Und die Einflüsse aus den verschiedenen Musikstilen wurden nicht streng auf die einzelnen Stücke verteilt, sondern einfach bunt zusammengewürfelt. Ein Stück mochte eine dominante Ausrichtung haben, doch irgendwie war das, was man hörte, oft Blues, Soul, Jazz und Rock in einem.

    6. Die Songs

    01. LOOKING ON (Wood)
    Achtminütiger, aus einer noch längeren Liveversion hervorgegangener und im Grunde aus zwei Teilsongs zusammengesetzter Titeltrack des Albums.

    02. TURKISH TRAM CONDUCTOR BLUES (Wood)
    mit unglaublichen Saxofoneinlagen und akustischen Gitarrenbreaks durchsetzter Rockaboogie

    03. WHAT (Lynne) mit seinen vielen interessanten Akkordwechseln, effektvollem Pianoeinsatz und Schlagzeugbreak ist ein Musterbeispiel für einen epischen Progtrack, in den zugleich Jeffs Gespür für Melodien und das Grandiose einfließen. Durch einen weiteren Kunstgriff, die Verwendung von geheimnisvollen abstrakten Lyrics, fügt er dem Ganzen gleichzeitig eine obskure Note hinzu.

    04. WHEN ALICE COMES BACK TO THE FARM (Wood)
    Ein mit elektrischem Piano und wieder Saxofonen arrangierter heavy Rock’n’Roller
    Im Oktober 1970 die zweite (leider erfolglose) Single.

    05. OPEN UP SAID THE WORLD AT THE DOOR (Lynne)
    beginnt mit etwas Boogie- Piano und Roy Wood an der Oboe sowie einigen Jazztupfern. Danach entwickeln sich Saxofon- und Sitar-gegen-Piano und Gitarre-Duelle, während opernhafte, im Falsett vorgetragene, aufeinandergetürmte Vokalharmonien auf den Höhepunkt des Stückes in Form eines ausgedehnten Schlagzeugsolos inklusive erstaunlicher Studiomanipulationen zusteuern. Zum Abschluss wird das Stück über einem Bolero-Beat in eine bedrohlich-grandiose, gigantische Klangkulisse eingetaucht.

    06. BRONTOSAURUS (Wood)
    Rauer, energetischer Riffrocker.

    07. FEEL TOO GOOD Wood)
    Soulinfizierter, über neunminütiger Progepic mit Jeff als Drummer und den beiden Soulsängerinnen Doris Troy und P.P. Arnold als musikalischen Gästen.

    08. (The Duke Of Edinburgh’s Lettuce)

    Die Nummern von Jeff Lynne, die dazwischen eingeschoben werden, unterscheiden sich zwar von Woods Werken durch Jeffs etwas stärker ausgeprägten Hang zum Melodrama und zum Grandiosen und die andere Art des Gesangs, die sich doch deutlich von Roys rauem Shouterstil absetzt, fügen sich ansonsten aber äußerst gut in das allgemeine Klangbild ein.

    Non-Album Stücke und Outtakes

    Alternative Mixes und Versionen

    7. Fazit und Ausblick

    „Looking On“ wirkte mit seinen harten, progressiven und aufgetürmten Arrangements wie ein krasser Gegenentwurf zum reduzierten, sanften und den konzisen Popsong in den Mittelpunkt stellenden Sound des letzten Albums Jeff Lynnes mit den Idle Race. Man kann davon ausgehen, dass Roy Wood bei allem das letzte Wort hatte und keine Zweifel an seiner Chefrolle aufkommen ließ, doch, so Rick Price, „Jeff war nie der Underdog“. „Sie haben sich die Produktion geteilt. […] Von Beginn an war Jeff ganz klar zuständig für sein eigenes Material.“ [vgl. Mark Paytress. “Looking On.” Liner Notes Januar 2008. Looking On Remastered Edition, 2008.] Es spricht einfach für den Experimentierwillen und die Vielseitigkeit von Jeff Lynne, dass er sich nun erfolgreich an komplexeren, längeren und rockigeren Stücken versuchte, gewissermaßen wieder eine völlig andere Disziplin als beim Vorgängeralbum. Selbst bei der Art der Texte, die er schrieb, vollzog er eine völlige Kehrtwendung verglichen mit den eher poporientierten Weisheiten, die er noch 1969 bevorzugte.

    Jeff Lynne hatte sich zweifellos zur zweiten kreativen Kraft bei den Move entwickelt. Vielleicht lag ihm die Band als solche nicht so am Herzen, beim Album aber legte er sich voll ins Zeug, auch wenn er das Ganze womöglich als Fingerübung für andere, zukünftige Projekte gesehen haben mag. Letztlich kann man durchaus von einer funktionierenden Teamleistung im Studio sprechen, die dafür gesorgt hat, dass am Ende dabei das wohl homogenste Move-Album heraussprang.

    „Looking On“ stand für Roy Wood und Jeff Lynne allerdings zu sehr im Schatten anderer Projekte, die mittlerweile angelaufen waren, als dass sie oder ihre Plattenfirma Anstalten dazu gemacht hätten, es ordentlich zu promoten. Trotzdem mussten sie dankbar sein für die Erfahrungen, die sie bei den Aufnahmen gesammelt hatten bezüglich exotischer Instrumentierung und Wall Of Sound, da sie eine Blaupause waren für das, was sie in den Siebzigern jeweils auf die Beine stellen sollten. In jedem Fall waren die beiden Musikfreaks ob des geringen Erfolgs ihrer aktuellen Scheibe alles andere als frustriert, denn sie sahen bereits nach vorne und dort das (elektrische) Licht am Ende des Tunnels.

    So, muss doch einiges umschreiben und passend machen für dieses Format, deswegen erst mal genug. Wird fortgeführt.

    UPDATES
    22.10.2011: Songs und Fazit ausformuliert, Ergänzungen bei Albumentstehung

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #2580749  | PERMALINK

    peter-goebel

    Registriert seit: 27.10.2010

    Beiträge: 493

    hallo, pelo, da du für mich der wahre elo – experte und freak in diesem thread
    zu sein scheinst : was ist denn nun mit der 11 cd box ? hab das teil bestellt,
    ist über amazon nicht lieferbar und auch jpc zeigt 3 – 4 wochen lieferzeit.
    kommt die box denn erst zu weihnachten raus ?:roll:

    --

    #2580751  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    Die Collection ist verschoben worden, erst mal in den November. Einige spekulierten, dass eventuell auch „Zoom“ dabei ist und das der Grund für die Verzögerung sei. Wird in diversen ELO-Foren diskutiert, dort findest du genauere Infos. Ich hab‘ dir das gerade so aus dem KOpf mitgeteilt, aber ich denke Mitte November war der zuletzt genannte Termin.

    --

    #2580753  | PERMALINK

    trekker
    Music Explorer

    Registriert seit: 28.02.2008

    Beiträge: 371

    PELO …

    Ich kenne die Story auswendig, aus verschiedensten Blickwinkeln – Du brauchst sie nicht nochmal darlegen und ihn zusätzlich anschwellen lassen (das ist ja gruselig). *

    Roy Wood und Jeff Lynne waren beide sehr starke Persönlichkeiten. Deswegen hat es ja auch nicht auf Dauer mit Beiden funktioniert, was äußerst schade ist. Diese Sache mit den Streichern, die nicht auf der Bühne spielen wollten, war doch nur vorgeschoben …

    Was damals blieb, waren Fans, die entweder Lynne oder Wood treu geblieben sind. Woody war dabei zuerst der Favorit, während Jeff mit ELO allmählig aber stetig neue Fans gewann.

    Für mich bleibt jedenfalls Fakt, die wenigen Aufnahmen, an denen beide beteiligt waren, bleiben für mich die interessantesten beider Musiker!

    * es liest sich eh nicht viel anders, als der Kram, den ich vor 23 Jahren las – abgesehen davon, daß Marc Haines & Co nicht ganz so verliebt Jeff Lynne in den Vordergrund rückten ;)

    --

    Gelobt sei, was scharf macht und auch ein taubes Huhn hört mal ein Horn.
    #2580755  | PERMALINK

    trekker
    Music Explorer

    Registriert seit: 28.02.2008

    Beiträge: 371

    Fakt ist, das die Move keine Weichzeichner waren als wie das schlaffe ELO.

    Als ich das erste Mal 1988 Hello Susie von ihnen hörte, war ich hin und weg!

    Einige Byrds-Klassiker kann man auch erst richtig genießen wenn man sie von der Move kennt.

    Wer noch nie „So You Want to Be a Rock ’n‘ Roll Star“ live gespielt von Roy Wood & Co gehört hat, der besitzt einfach keine Ahnung von diesen Brummies! :sonne:

    Sogar richtig blöden Songs wie Jeffs Rocker „Down On The bay“ konnten die Move live soviel Leben einhauchen, daß es letztendlich doch noch gut klang.

    --

    Gelobt sei, was scharf macht und auch ein taubes Huhn hört mal ein Horn.
    #2580757  | PERMALINK

    elo4evermatt

    Registriert seit: 12.11.2007

    Beiträge: 1,811

    It’s still ELO’s 40th Birthday, isn’t it?

    --

    "I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
    #2580759  | PERMALINK

    michael-the-arcadian

    Registriert seit: 19.10.2006

    Beiträge: 247

    elo4evermattIn Nordkorea gewesen? :lol:

    Nee, sogar in Deutschland. An der Nordseeküste in einem Kleinstort, der zur Hälfte nur aus dem Landhotel besteht, in dem ich untergebracht war.

    Da haben sich die Wi-Fi-Macher wohl gedacht: Was ist das denn?
    Kennen wir nicht – brauchen wir nicht – übergehen wir einfach! :lol:

    Als alter Oasis-Fan (bis einschließlich „Standing on the shoulder of giants“) hatte ich natürlich auch schon ein Auge auf die Noel Gallagher-Platte geworfen.. und sie mir dann vorgestern auch gekauft.

    Gehört habe ich sie allerdings noch nicht – na mal sehen, am Wochenende vielleicht…

    --

    You brought me here, but can you take me back again?
    #2580761  | PERMALINK

    michael-the-arcadian

    Registriert seit: 19.10.2006

    Beiträge: 247

    PELO, vielen Dank für Deine ausführlichen Informationen und Albenbesprechungen, die Du uns immer wieder zur Verfügung stellst.

    Ich spreche sicherlich nicht für alle hier, aber ich weiß halt eben noch nicht alles über meine Lieblingsstars und -bands und lese deshalb Deine Ausführungen gerne.

    --

    You brought me here, but can you take me back again?
    #2580763  | PERMALINK

    pelo_ponnes

    Registriert seit: 13.04.2004

    Beiträge: 2,799

    @trekker

    Was das Buch von Jürgen Wanda betrifft, kann ich es auch jedem empfehlen, der sich für die Musik aus Birmingham interessiert. Er hat einen anderen Blickwinkel als ich und stellt mit Wood, Lynne und Gibbons gleich drei Musiker in den Mittelpunkt. Es liest sich auch sehr schön, nur bin ich mit seiner Bewertung des späten ELOs überhaupt nicht einverstanden, und da spreche ich denke ich für viele. Vor allem wird die immer schon vorhandene elektronische Komponente bei ELO nicht gewürdigt. Nochmal: ich liebe neben ELO auch Gruppen wie Kraftwerk und mag die Synthpopära der Achtziger. Und wenn dann Wanda behauptet, dass ELO damals ihre Besonderheit verloren haben, dann liegt er falsch. Nur dass sich das INteresse von den Streichern weg verlagerte. Aber es gibt eine Reihe von elektronischen MUsikern, die die Bedeutung von ELO für sie rausgestellt haben. Ich mag auch die frühe Ära und Move sehr, aber was Alben wie BOP, SM und Time betrifft, so finde ich, dass sie was absolut Einzigartiges haben (ja, selbst BOP).

    Wanda kann offensichtlich mit der Keyboardkomponente der Band nicht so viel anfangen und sieht sie immer unter dem Blickwinkel der Zielsetzungen des ersten Albums. Mir fällt auf, dass er die Interpretation bewusst in eine negative Richtung lenkt, Bsp Bop-Ära,
    Seite 199:
    „Es gab weder was Neues noch Aufregendes“: Aufnahmetechnisch tauchte Jeff erstmals richtig tief in die Möglichkeiten der digitalen Aufnahme ein. Er experimentierte viel mit Feedback, pitch control, noise Gates und Halleffekten, was, wie er im REmasters-Booklet sagt, zu vielen neuen Ideen führte. Send It, von vielen gehasst, ist aber eine weitere Facette des High-Tech-Roots-Sounds und absolut innovativ. Gut, jeder verwendete 1985 Saxophone, aber eben nicht so wie Jeff bei Destination Unknown. Oder Sorrow About To Fall mit dem interessant vordergründigen Basslauf, So Serious mit der deutlich hörbaren BOngo-Perkussion in Kombination mit der Elektronik. Caught In A Trap als Bsp für Jeff als Intonationsfanatiker (hört auf den Schlussteil mit der unterschiedlichen Betonung von „nowhere to run“). Selbst die Synthistreicher sind nicht bloß als letzter Überrest der Streicheridee zu sehen, sondern als neuer Ansatz, eine Anpassung an die Achtzigerjahre. BOP ist kein ideenloses Album und für Leute, die den Achtziger-Sound mögen, sehr aufregend, im positiven Sinne.

    „Live endete ELO so, wie sie angefangen hatten, als Vorgruppe“ – So klingt es, als ob keiner mehr sie sehen wollte. Fakt ist aber, dass ELO bei Heartbeat allen anderen die Show stahlen, dass die Auftritte im Vorprogramm von Rod Stewart umjubelt waren und viele Zuschauer nur wegen ELO kamen und danach gingen. Das waren Testgigs für eine eventuelle spätere Tournee, das sollte man schon mal erwähnen. Jeff Lynne wollte ursprünglich ja nur Heartbeat spielen, doch die unglaubliche Reaktion des Publikums befeuerte ihn , und das war es, warum er dann die anderen Gigs überhaupt erst machte.

    Dass Getting to the point so erfolglos war, lag auch an einem Streik, so dass keine KOpien in den Umlauf gelangen konnten.

    „Die Öffentlichkeit … erkannte in jeder neuen ELO-Platte den Aufguß der alten Hits“: Parallelen gibt es immer, gab es vorher bei ELO auch, aber gerade die Alben von ELO in den Achtzigern unterscheiden sich für mich sehr deutlich voneinander und zeigen immer wieder andere Facetten von Jeff Lynnes Musikalität.

    --

    #2580765  | PERMALINK

    uncle-jeffrey

    Registriert seit: 14.10.2006

    Beiträge: 401

    Hallo Freunde, gerade war ich mal wieder auf der Homepage unseres französischen ELO-Fans Nicolas Guibert (ein französischer ELO-Fan? Muss eine ganz seltene Spezies sein) und da stolpere ich über einen Song eines Bubble Gum Orchestra – A Night In Shangri-La. Normalerweise finde ich diese Songs im ELO-Gewand ja meist recht nett, ohne dass sie dann nachhaltige Wirkung auf mich auszuüben vermögen, aber dieses Night In Shangri-La ist sicher mein derzeitiges Lieblingsstück der ELO-style Songs anderer Interpreten. Besonders angetan bin ich von den instrumentalen Streicherpassagen. Die Melodie geht bei mir direkt ins Stammhirn (oder sollte sie woanders hingehen?), jedenfalls ein ziemlicher genialer Hook für mich. Das Ganze wirkt auch technisch ziemlich ausgereift und keineswegs billig. Hört doch mal rein und tut kund, was ihr von dem Teil haltet. Also diese Zwischenteile ohne Gesang – WOW! Die brennen sich direkt in meine Ganglien. Bis bald, Freunde! Euer liebreizender Onkel.:lol:

    --

    #2580767  | PERMALINK

    uncle-jeffrey

    Registriert seit: 14.10.2006

    Beiträge: 401

    Huch! Link vergessen zu posten. Hier isser:
    http://www.elodiscovery.com/all-over-the-world.html

    --

    #2580769  | PERMALINK

    horacewimp

    Registriert seit: 29.06.2007

    Beiträge: 183

    Danke für den Tip !
    Der Track ist tatsächlich recht nett – aber er scheint auf dem Album auch der Beste zu sein. Bei CDBaby kann man in den ganzen Kram reinhören und das meiste wirkt doch ein bisschen naiv und platt am ELO-Klischee – manchmal wie ein ELO-Parodie. Also eher wie Part II ;-)
    [COLOR=“Red“]GBO
    Aber trotzdem immer wieder spannend zu hören, wie heutzutage Leute von Jeff Lynne beeinflusste Musik produzieren !

    --

    #2580771  | PERMALINK

    uncle-jeffrey

    Registriert seit: 14.10.2006

    Beiträge: 401

    Hast wohl recht, Horace! Scheint der beste Track zu sein. Gruß vom Onkel.

    --

    #2580773  | PERMALINK

    evident

    Registriert seit: 18.05.2005

    Beiträge: 263

    #2580775  | PERMALINK

    flashback

    Registriert seit: 29.01.2010

    Beiträge: 502

    „Phil Bates und seine Band knüpfen an die alten Zeiten an. “
    Genau das kotzt mich so an….
    Bates knüpft also an die alten ELO Zeiten an?.
    Wo?Wann?Wie?

    --

    Jeff Lynne`s ELO on WhatsApp !
Ansicht von 15 Beiträgen - 2,071 bis 2,085 (von insgesamt 7,002)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.