Elbow – Build A Rocket Boys!

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  • #7861799  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,989

    Monroe Stahrrichtig, James Blake überschreitet Grenzen, das macht es spannend. Und zwischen Gesang und Instrumentierung baut sich eine Spannung auf, die hier völlig fehlt.

    Von Elbow formale Grenzüberschreitung zu fordern ist, wie mit einem Hammer eine Schraube reindrehen zu wollen – falsches Werkzeug.

    Um in Deinem Bild zu bleiben: Die Grenze überschreiten Elbow nach innen, Introspektion ist das Stichwort, und darüber baut sich für mein Empfinden eine große Spannung auf.

    ursa minor
    Das Album ist nicht schlecht. Allerdings hat es einen ziemlich großen Haken: Man kann es nicht mit Kopfhörern hören. Das liegt vor allem daran, dass Garvey die meiste Zeit schreit. Das ist für ein Lied wie Neat Little Rows okay, geht einem (soll heißen: mir) auf die Dauer aber ziemlich auf die Nerven. Ich könnte mir daher vorstellen, dass die Lieder des Albums live sehr viel besser funktionieren.

    Musikalisch finde ich es im Grunde sehr ansprechend. Wenn Garveys Gesang es nicht so eintönig machen würde, wäre es ziemlich abwechslungsreich. Mir gefallen vor allem die Stücke mit prominentem Klavier wie Lippy Kids und The River, bei dem ich ein wenig die Prog-Vorlieben der Komponisten herauszuhören meine … Damit will ich nicht sagen, dass es ein Prog-Stück ist (schon gar nicht bei der Länge), aber es hat so einen Einschlag, finde ich … Jesus is a Rochdale Girl ist fast eine Folk-Nummer, Neat Little Rows der obligatorische Rocker. The Night Will Always Win erinnert mich ein bisschen an The Sophtware Slump. With Love finde ich nach den ersten paar Durchgängen so gut wie unhörbar. Einfach nur nervig.

    Das Album funktioniert gerade über Kopfhörer besonders gut, weil man da wahrnimmt, was unter der scheinbar so ruhigen Oberfläche noch alles an gedoppelten Stimmen, Samples und Rhythmen gespielt wird.

    Prog ist meistens verspielt-pompös, und das sind Elbow in ihrer streng reduzierten Form ja nun gerade nicht.

    Wenn Du Garveys Gesang als eintöniges Geschrei beschreibst, kann es dann sein, dass in Deiner CD-Hülle vielleicht ein anderes Album war? Er ist ja einer der wenigen, die singen, viele Stimmen in zwei Lagen übereinander, und die auch Dynamik vollendet beherrschen – schau doch mal in den Videos, wie er den Abstand zum Mikro variiert. Geschrei geht hörbar anders. (Hier bitte den Namen einer x-beliebigen Metal-Kappelle einsetzen.)

    Gerade bei den Live-Fassungen befürchte ich, dass die fragilen Gebilde des neuen Albums verlieren könnten. In Deutschland werden wir es nach derzeitigem Stand nur auf zwei Festivals erleben. Und da geht’s um andere Dinge.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
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    #7861801  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    @ Sokrates
    Wie verhält sie sich so zu meinen „The seldom seen kid“ oder „Asleep in the back“?

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    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
    #7861803  | PERMALINK

    ursa-minor

    Registriert seit: 29.05.2005

    Beiträge: 4,499

    Sokrates
    Wenn Du Garveys Gesang als eintöniges Geschrei beschreibst, kann es dann sein, dass in Deiner CD-Hülle vielleicht ein anderes Album war? Er ist ja einer der wenigen, die singen, viele Stimmen in zwei Lagen übereinander, und die auch Dynamik vollendet beherrschen – schau doch mal in den Videos, wie er den Abstand zum Mikro variiert. Geschrei geht hörbar anders. (Hier bitte den Namen einer x-beliebigen Metal-Kappelle einsetzen.)

    Mit „Schreien“ meine ich nicht atonales Rumgebrülle. Es ist schon „Dynamik“ in dem Sinne da, dass er „rauf und runter“ geht. Mit „Schreien“ meine ich, lauter werden, die Stimme erheben, mit Nachdruck laut singen. Du kannst mir nicht sagen, dass du das z. B. bei With Love oder Neat Little Rows nicht hörst. Es stimmt, dass er sich zwischendurch wieder zurücknimmt, aber mich nervt es trotzdem. Es hört sich alles so „angestrengt“ an.

    Es ist für mich auch weniger ein Problem eines einzelnen Liedes, sondern des Gesamteindrucks. Ich glaube, wenn ich die Lieder einzeln höre, gefallen sie mir besser als am Stück hintereinander.

    --

    C'mon Granddad!
    #7861805  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,989

    ursa minorMit „Schreien“ meine ich nicht atonales Rumgebrülle. Es ist schon „Dynamik“ in dem Sinne da, dass er „rauf und runter“ geht. Mit „Schreien“ meine ich, lauter werden, die Stimme erheben, mit Nachdruck laut singen. Du kannst mir nicht sagen, dass du das z. B. bei With Love oder Neat Little Rows nicht hörst. Es stimmt, dass er sich zwischendurch wieder zurücknimmt, aber mich nervt es trotzdem. Es hört sich alles so „angestrengt“ an.

    Sorry, ich kann Dir da in der Verallgemeinerung nicht folgen. Bei „With Love“ singt er mit sich selbst im und gegen den großen Chor – natürlich muss er da laut singen, aber es ist doch sehr kunstvoll, wie sich da die verschiedenen Gesangstimmen verzahnen, fast wie in einem Kanon. Bei „Rows“ klingt es, als hätten sie diesen Vocoder-Effekt auf die Stimme gelegt, der sie leicht verzerrt. Und dann gibt es Balladen wie „The Night will Always Win“, in denen er sich zurücknehmen kann – ich finde das in summa sehr abwechslungsreich.

    Ich würde Garveys Gesangsstil statt angestrengt lieber andächtig oder hingebungsvoll nennen.

    ursa minorEs ist für mich auch weniger ein Problem eines einzelnen Liedes, sondern des Gesamteindrucks. Ich glaube, wenn ich die Lieder einzeln höre, gefallen sie mir besser als am Stück hintereinander.

    Auch hier bei mir gegenteilig. Ich habe Lippy Kids, Rows und Open Arms vorab als Video auf YouTube gehört – und war skeptisch. Im Albumkontext wirken alle drei besser, ja geradezu hymnisch-wuchtig.

    dr.music@ Sokrates
    Wie verhält sie sich so zu meinen „The seldom seen kid“ oder „Asleep in the back“?

    Ich kenne keine andere aktuelle Band, die zehn Jahre lang auf einem derartigen Niveau Musik macht; es fällt mir schwer, die Alben in ihrer Qualität zu unterscheiden. Wenn Dir SSK und AitB gut gefallen haben (**** oder höher), dann machst Du bei den neuen keinen Fehler; und weil sie im Detail wieder anders geworden ist (ohne bekannte Muster zu wiederholen, wie etwa R.E.M.), gewinnst Du musikalisch sogar hinzu.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #7861807  | PERMALINK

    happysad

    Registriert seit: 13.10.2008

    Beiträge: 921

    Sokrates In Deutschland werden wir es nach derzeitigem Stand nur auf zwei Festivals erleben. Und da geht’s um andere Dinge.

    bin mir fast sicher das sie spätestens im Herbst in Deutschland touren..
    ‚The Birds‘ live wird ein erlebnis.. schon bei dem gedanken krieg ich gänsehaut bis zum scheitel..:sonne:

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    #7861809  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,924

    Monroe Stahrirgendwann fand ich Elbow mal gut…

    Ich auch, bei „Leaders Of The Free World“. Warum gerade dieses eine Mal, nachdem ich „Asleep in The Back“ nicht berauschend fand, keine Ahnung. Vor kurzem habe ich es mit „The Seldom Seen Kid“ ein weiteres Mal versucht, nachdem ich die CD damals wieder verkauft hatte, aber Elbow and me, it doesn’t work. Mir klingt das alles zu (nennen wir es mal) gediegen, ohne bei mir wirklich Spannung oder von mir aus auch Entspannung aufzubauen. Das hier verlinkte Video reiht sich da leider auch ein, insofern weiß ich nicht, ob ein Befassen mit dem neuen Album wirklich lohnt. Sollte sicher (wenn es dem Vorgänger entspricht) Hörern gefallen, die letztes Jahr ganz begeistert von I Am Kloot waren.
    Elbows Cover-Version von „Running To Stand Still“ bleibt aber dennoch grandios.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #7861811  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 28,093

    happysad’The Birds‘ live wird ein erlebnis.. schon bei dem gedanken krieg ich gänsehaut bis zum scheitel..:sonne:

    Inzwischen find ich den Song auch grandios. Ich glaub, die haben da irgendwie Gabriel´s San Jacinto im Hinterkopf gehabt.

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    #7861813  | PERMALINK

    ursa-minor

    Registriert seit: 29.05.2005

    Beiträge: 4,499

    SokratesBei „Rows“ klingt es, als hätten sie diesen Vocoder-Effekt auf die Stimme gelegt, der sie leicht verzerrt. Und dann gibt es Balladen wie „The Night will Always Win“, in denen er sich zurücknehmen kann – ich finde das in summa sehr abwechslungsreich.

    Natürlich verwenden sie bei Neat Little Rows ein Effektgerät, aber das widerspricht meinem Argument nicht, so stark verzerrt ist die Stimme nicht. Ich habe ja auch gesagt, dass ich die Platte musikalisch abwechslungsreich finde. Allerdings geht bei mir die Hörerfahrung per Kopfhörer vor allem über die Stimme. Bevor ich mir irgendwas anderes wie Arrangements usw. anhöre, muss mir erst mal die Stimme gefallen. Und das tut sie hier nicht. Wahrscheinlich muss ich die Platte mal im Auto hören, dann hab ich das Problem nicht.

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    C'mon Granddad!
    #7861815  | PERMALINK

    mark-oliver-everett

    Registriert seit: 14.12.2003

    Beiträge: 18,065

    kenne bisher nur lippy kids und the birds – beide ganz grosses kino.

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    TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONA
    #7861817  | PERMALINK

    yellowsubmarine

    Registriert seit: 03.08.2002

    Beiträge: 2,445

    Close to the edgeInzwischen find ich den Song auch grandios. Ich glaub, die haben da irgendwie Gabriel´s San Jacinto im Hinterkopf gehabt.

    War vom ersten hören mein Favorit…

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    "Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)
    #7861819  | PERMALINK

    happysad

    Registriert seit: 13.10.2008

    Beiträge: 921

    „build a rocket boys!“ – kommentiert von elbow

    ››Wir dachten, dass es unseren deutschen Fans bestimmt gefallen wird, wenn wir ihnen ein paar erklärende Worte zu den einzelnen Songs vom neuen Album an die Hand geben. Die Platte heißt „build a rocket boys!“, und es ist mir extrem peinlich, dass ich kein Wort Deutsch spreche; trotzdem ist es vielleicht ganz hilfreich, wenn alle etwas mehr über diese Tracks erfahren. Schließlich benutze ich immer wieder Umgangssprache und Slangausdrücke, die selbst die Deutschen mit ihrem makellosen Englisch unter Umständen nicht sofort verstehen werden.‹‹

    – Guy Garvey, Sänger Elbow, Februar 2011

    Hier : http://artists.universal-music.de/uid/_webwheel/elbow/index.php

    ’neat little rows‘ und ‚open arms‘ sind bereits kommentiert … die nächsten Titel werden dann wohl noch folgen..

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    #7861821  | PERMALINK

    yellowsubmarine

    Registriert seit: 03.08.2002

    Beiträge: 2,445

    Lese gerade bei amazon.de, dass die CD erst am 15. April bei uns erscheint.
    Ich habe noch eine original verschweißt von HMV aus London liegen.
    Für € 12,– gebe ich die gerne ab, wer also in Frankfurt wohnt oder zu Gast ist kann sich die gerne holen,
    kurze mail an juergennaeve@web.de zwecks Termin.

    --

    "Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)
    #7861823  | PERMALINK

    cord

    Registriert seit: 21.08.2006

    Beiträge: 567

    Würg, was für eine langweilige Platte. Gut, besser, als das letzte Machwerk vom Rundfunkgerätkopf, aber beim Nacheifern des Schlechten kommt ja selten Gutes heraus. Wenn man dann noch teilweise wie der späte Sting klingt……..

    Naja, aber auch etwas Positives: Hätte Genesisphil am Ende so geklungen, wäre es immerhin eine leichte Verbesserung gewesen…….

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    #7861825  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 18,989

    CordWürg, was für eine langweilige Platte. Gut, besser, als das letzte Machwerk vom Rundfunkgerätkopf, aber beim Nacheifern des Schlechten kommt ja selten Gutes heraus.

    Der Vergleich führt in die Irre, weil Radiohead zu den Bands gehören, die ohne Songs auskommen.

    CordWenn man dann noch teilweise wie der späte Sting klingt……..

    Wo glaubst Du den wiederzuerkennen?

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
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