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gypsy tail windWir ticken da ja völlig anders, aber von 1927 bis 1974 hat der gute Mann ein paar Platten gemacht, die die Essenz ausmachen
Wie gesagt, Ausfälle gibt es kaum, natürlich Hübschigkeiten und Nettigkeiten wie die Peer Gynt Suite oder Mary Poppins, es gibt auch Live-Aufnahmen, die kaum essentiell sind. Aber das Werk ist riesig und faszinierend, ich habe längst nicht den Durchblick, um eine anschliessende Liste zu erstellen, tendiere – und plädiere – bei Ellington aber stärker als fast überall sonst zum Ausufern.
Ich glaube (und hier vor allem im Fall Ellington), kann eine Liste mit essentiellen Aufnahmen nur eine Anregung zur Selbstfindung sein. Da wir alle zurecht völlig anders ticken, wird die Annäherung an das Gesamtwerk nur durch Selberhören eigene Erkenntnisgewinne bringen und diese werden dann auch individuelle Unterschiede offenbaren, was aus meiner Sicht auch vollkommen ok ist.
Meine Ellington-Bestenliste habe ich mittlerweile schon mehrfach ändern müssen. Hier stellt sich mir zuerst die Frage, wie kurz oder lang müsste diese bei Ellington sein? Wird meine Liste durch „Sachkenntnis“ bestimmt, was ich schon deshalb bezweifle, da ich kein Musiktheoretiker und auch selber kein Musikinstrument spielen kann? Unterliegt meine Wertung zeitlichen oder emotionalen Stimmungsschwankungen?
Derzeit reizt es mich sehr, bei Ellington ständig neues zu Entdecken. Die Antwort auf die vielen Fragen ist deshalb eher nebensächlich, … wenn auch nicht ganz uninteressant.:lol:
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WerbungbepeschIch glaube (und hier vor allem im Fall Ellington), kann eine Liste mit essentiellen Aufnahmen nur eine Anregung zur Selbstfindung sein. Da wir alle zurecht völlig anders ticken, wird die Annäherung an das Gesamtwerk nur durch Selberhören eigene Erkenntnisgewinne bringen und diese werden dann auch individuelle Unterschiede offenbaren, was aus meiner Sicht auch vollkommen ok ist.
Meine Ellington-Bestenliste habe ich mittlerweile schon mehrfach ändern müssen. Hier stellt sich mir zuerst die Frage, wie kurz oder lang müsste diese bei Ellington sein? Wird meine Liste durch „Sachkenntnis“ bestimmt, was ich schon deshalb bezweifle, da ich kein Musiktheoretiker und auch selber kein Musikinstrument spielen kann? Unterliegt meine Wertung zeitlichen oder emotionalen Stimmungsschwankungen?
Derzeit reizt es mich sehr, bei Ellington ständig neues zu Entdecken. Die Antwort auf die vielen Fragen ist deshalb eher nebensächlich, … wenn auch nicht ganz uninteressant.:lol:
Der Punkt ist mehr: Friedrich ist schon das Kondensat der Blanton/Webster-Band auf drei CDs zuviel, ich hingegen tendiere eher dazu, die OKeh-Doppel-CD, das Brunswick/GRP-Dreier-Set, die beiden Columbia-Mosaic-Boxen und die grosse RCA-Box allesamt für essentiell zu halten (und natürlich noch einiges mehr). Da haben wir völlig verschiedene Herangehensweisen und Vorlieben, und darauf wollte ich hinweisen. Aber klar, am Ende kann man ja auch irgendwelche 10 oder 20 Ellington-Alben oder -Compilations haben und sich aufgrund einer solchen Basis, die eigenen Favoriten zusammenstellen. Aber mich interessiert das am Ende eben gar nicht sehr, eine Liste mit meinen 20 liebsten Tracks oder sowas zusammenzustellen, das ist heute viel Arbeit und morgen könnte das Resultat schon wieder anders aussehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind… eine Liste mit meinen 20 liebsten Tracks oder sowas zusammenzustellen, das ist heute viel Arbeit und morgen könnte das Resultat schon wieder anders aussehen.
Damit sehe ich meine bisherige Erfahrung bestätigt, gypsy.
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Ja sicher, und das ist auch eine müßige Diskussion. Ich selbst neige dazu, Dinge zu vereinfachen, zu stilisieren und auf einen Punkt bringen zu wollen, immer im Bewusstsein, dass das niemals die ganze, einzige und endgültige Wahrheit ist. Aber die kann man sowieso nicht erzählen.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Duke Ellington – The Duke At Fargo 1940 Special 60th Anniversary Edition (1940/2000)
Habe mir diese 2-CD-Ausgabe vor einer Weile besorgt. Ein heißer Ritt durch ein komplettes Duke Ellington Orchestra Konzert – oder genauer gesagt durch ein dance date. Für eine Amateuraufnahme der 40er Jahre erstaunlich gut aufgenommen, auch wenn ein gewisser field recording-Charme bleibt. Auf CD 2 gibt es auch hier und dort einen Aussetzer. Erstaunlich, wie präzise das DEO auch live spielte. Das klingt genau so konzentriert, wie auf den Studioaufnahmen dieser Zeit. Schade nur, dass Billy Strayhorn hier nicht mit an Bord ist und auch keine seine Kompositionen gespielt wird. Etwas dated klingen aus heutiger Perspektive die wenigen Gesangs-Tracks, charmant altmodisch die Ansagen des Conférenciers, manchmal etwas irritierend, wenn er über die Musik drüberquatscht.
Für mich nicht unbedingt zwingend, wenn man die Blanton-Webster Box hat, aber ein tolles Dokument und etwas nutzerfreundlicher als die Box, da im Stück anhörbar. Eine gute Sache also, das.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Du wartest schon auf meinen Einspruch, nicht? Und er folgt auf dem Fuss: unbedingt zwingend!
Grossartiges Dokument, das die Band nicht nur im strikten 78er-3-Minuten-Korsett präsentiert und uns erlaubt, praktisch einen ganze Abend mitzuerleben. Klanglich ist das für die Zeit wirklich sehr akzeptabel – und zumal in der Longbox-Ausgabe mit dem dicken Booklet (müsste Scans davon haben, falls jemand Interesse hat mehr via PN, nicht hier) wird auch die ganze Geschichte zu den Aufnahmen ausgiebig präsentiert.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDu wartest schon auf meinen Einspruch, nicht? Und er folgt auf dem Fuss: unbedingt zwingend! ?
Grossartiges Dokument, das die Band nicht nur im strikten 78er-3-Minuten-Korsett präsentiert und uns erlaubt, praktisch einen ganze Abend mitzuerleben. Klanglich ist das für die Zeit wirklich sehr akzeptabel – und zumal in der Longbox-Ausgabe mit dem dicken Booklet (müsste Scans davon haben, falls jemand Interesse hat mehr via PN, nicht hier) wird auch die ganze Geschichte zu den Aufnahmen ausgiebig präsentiert.Wollte gerade noch meinen Post ändern und mit „Gute und vergnügliche Sache, das!“ schließen. Aber Du zogst schneller! Ja, es ist reizvoll, die BW-Band hier mal quicklebendig über die volle Distanz zu erleben und das alleine macht die Aufnahme schon lohnend. Ich habe allerdings nur die abgespeckte Ausgabe in der normalen Box und mit kurzem Booklet.
Über zwingend oder nicht zwingend mit Dir zu streiten, das erspare ich Dir und mir und den anderen Anwesenden lieber.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIn einer auch müdigkeitsbedingten Anwandlung von Sentimentalität heute Abend aufgelegt:
Johnny Hodges – Used To Be Duke (1954)
Die durch Johnny Hodges angeführten duke’s men mit einem Programm, das ganz die alte Schule ist, im besten Sinne altmodisch. Zum Ende hin werden die alten Recken immer sentimentaler und der Höhepunkt ist das abschließende, seit Ewigkeiten und in allen Re-Issues im tracklisting nicht korrekt erwähnte All Of Me. Da schmeißt Hodges sich weg.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Nicht im Hör-Thread sondern hier (und im Anschluss an diesen Post drüben):
Duke Ellington – … and His Mother Called Him Bill (RCA) | Wo ich gerade wieder bei Ethan Iversons tollem Interview mit Steve Little war, muss auch die Aufnahme mal wieder in den Player – bzw. die entsprechenden Teile von CDs 23 und 24 aus der Centennial-Box.
Little erwähnt ja, dass die Plattenfirma beim jüngsten Reissue seinen Namen mit dem von Sam Woodyard ausgetauscht hätte. In der Centennial-Box steht sein Name für die vierte und letzte der Sessions, Woodyard wird für die drei davor angegeben. Wenn ich es richtig verstehe war er wohl bei allen Sessions dabei, mit Iverson spricht er ja auch über „Blood Count“ und „Rock Skippin‘ at the Blue Note“ (zweite bzw. dritte Session). Ob Woodyard überhaupt dabei war, weiss ich natürlich nicht … wenn man sein Spiel besser im Ohr hat, als es bei mir gerade der Fall ist (in den letzten Jahren kaum Ellington aus den Fünfzigern/Sechzigern gehört), müsste man ihn eigentlich erkennen können und für mein Empfinden ist er hier nicht zu hören.
Das andere Rätsel, aus den Liner Notes von Patricia Willard: sie zitiert Brad McCuen, der damals als Produzent wirkte und „Lush Life“ vorschlug. Das sei der einzige Fall, in dem sie sich nicht einig gewesen wären (es ging ja darum, Strayhorn zu verabschieden, seine Stücke (neu) einzuspielen – McKuen: „we wanted what we felt was Billy’s greatest and best, not necessarily what the public thought was best“). Ellington’s Antwort: „I don’t play that. Get Pupi Campo or somebody…“. McKuen: „I never had the feeling that was in any way a put down but I couldn’t understand Duke’s response, especially his reference to the Latin American bandleader. Duke didn’t explain. On the last of the four sessions, I tried one more time tentatively suggesting the hauntingly beautiful piece. He shook his head and said only, ‚No, that wasn’t him. That’s not me.'“ Patricia Willard – die sich in Ellingtonia ja bestens auskennt – hat leider auch nichts hinzuzufügen, schreibt nur: „Duke’s reluctance remains a mystery Ellington and Strayhorn took with them. Ellington never recorded Lush Life although a full band arrangement is in the Ellington Collection at the National Museum of American History. Only Billy Strayhorn ever performed it at Ellington concerts, soloing or accompanying singer Kay Davis. (Quelle: Patricia Willard: The Last Recordings, p. 113, aus: The Duke Ellington Centennial Edition: The Complete RCA Victor Recordings (1927-1973), 24 CD, BMG, 1999)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAch so … in der Box scheint das dann doch korrekt zu sein, aber blöd formuliert – Woodyard ist auf der letzten der vier Sessions zu hören. Wikipedia hat die vermutlich korrekten Angaben.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHeute im Buchhandel in der Hand gehabt, aber (noch) nicht gekauft:
Wofram Knauer – Duke Ellington (2017)
Taugt das was? Oder kann jemand eine andere gute und kurzweilige Ellington Biografie empfehlen?
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)friedrich
Heute im Buchhandel in der Hand gehabt, aber (noch) nicht gekauft:
…
Wofram Knauer – Duke Ellington (2017) Verlagsinfo Taugt das was? Oder kann jemand eine andere gute und kurzweilige Ellington Biografie empfehlen?
Kann leider nicht helfen, bin mir nicht mal sicher ob es in Sachen Ellington bei Organissimo je echte, halbwegs vorbehaltlose Empfehlungen gab.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
friedrich
Heute im Buchhandel in der Hand gehabt, aber (noch) nicht gekauft:
…
Wofram Knauer – Duke Ellington (2017) Verlagsinfo Taugt das was? Oder kann jemand eine andere gute und kurzweilige Ellington Biografie empfehlen?Kann leider nicht helfen, bin mir nicht mal sicher ob es in Sachen Ellington bei Organissimo je echte, halbwegs vorbehaltlose Empfehlungen gab.
Der Autor ist immerhin vom Fach:
„Wolfram Knauer, geb. 1958, leitet seit 1990 das Jazzinstitut Darmstadt. Er hat diverse Bücher veröffentlicht, zuletzt Monographien über Louis Armstrong (2010) und Charlie Parker (2014). Er hat an verschiedenen deutschen Hochschulen unterrichtet und lehrte im Frühjahr 2008 als erster nicht-amerikanischer Louis Armstrong Professor of Jazz Studies an der Columbia University in New York.“
Ich denke, dass das Buch, was den Informationsgehalt betrifft, gut ist. Ich befürchte nur ein bisschen, dass es ggf etwas zu trocken für mich ist.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Klar, bei Knauer kommt sicher was Ordentliches heraus … aber ich hätte halt gerne mehr als sortiertes von anderen schon Geschriebenes (das dann vielleicht in ein paar Schattierungen anders bewertet wird). Und ob Knauer das bietet ist die Frage.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Aimez-vous le Jazz, Big Band, Bubber Miley, Cootie Williams, Duke Ellington, Edward Kennedy Ellington, Harry Carney, Jazz, Jimmie Blanton, Johnny Hodges, Ray Nance
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