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katharsisJa, die Nennung hat sie durchaus verdient. Großspurig würde ich mal behaupten, dass „Maiden Voyage“ eines der tiefgründigsten BN-Alben ist.
Respekt für die Liste. Ich wäre dazu wohl nicht im stande.
Ja, das war ne grosse Arbeit… einerseits weil man merkt, was man alles nicht hat, andererseits aber auch weil man doch vieles weglassen muss, was man extrem gerne mag! Aber „Maiden Voyage“ war für mich gesetzt! Kann mich nicht mehr genau an Hubbard erinnern, aber Williams in diesen frühen Jahren ist unglaublich gut und frisch, und Coleman hört man auch selten auf diesem Niveau (beim „Great Concert“ von Miles, aka „Four & More“ + „My Funny Valentine“ ist er ähnlich toll).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deJohn Lennon schrieb sich mit „Help!“ den Beatles-Kummer von der Seele
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Werbunggypsy tail windweil man merkt, was man alles nicht hat
Das dürfte einer der Gründe sein, der hauptsächlich zutrifft!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIgypsy tail windPearson ist schon unterschätzt und vergessen geraten… ich hab von „Profile“ und „Tender Feelin’s“ oder wie das heisst nur CDRs, nicht mal die RVG von „Sweet Honey Bee“ hab ich je gefunden. Und „Wahoo“ ist seit Jahren vergriffen! Das grenzt an einen Skandal! Die vier und die andere, die’s als RVG gibt hätten zusammen ein weiteres schönes Pearson Select ergeben!
Ich bin kein Byrd-Verachter übrigens – mag ihn lieber als manche in diesen Foren… sowohl die frühen Sessions (z.B. die Columbia „Jazz Messengers“ von Blakey) als auch die relaxteren späteren Blue Notes („Mustang“, „Slow Drag“, „Blackjack“ – und „Kofi“ ist eine der spannderen Rare Grooves überhaupt, finde ich!)
Sehr schön sind natürlich die Alben mit Pepper Adams (gab’s in einem Mosaic 4CD set, alle 6 Alben, die Live-Aufnahme gibt’s ja in der RVG-Serie, hab ich aber die alte „Doubletime“-2CD behalten… und dann gibt’s noch dieses andere Album von Warwick oder so, bei Fresh Sound z.B.), die „Motor City Scene“ (Bethlehem) und natürlich auch die Jazz Lab Alben (da hab Lonehill eine zwar seltsam programmierte aber äusserst lohnenswerte 3CD Edition gemacht mit all den Byrd/Gryce-Studio-Aufnahmen, das halbe Live-Album gab’s in der Verve LPR Serie, die andere Hälfte ist von Cecil Taylor, beides Newport 1957).
Und auch die „Transition Sessions“ (Blue Note Connoisseur Doppel-CD) finde ich sehr, sehr schön! Eins der Alben lief unter Doug Watkins, der auf allen dreien dabei ist!Noch mehr off-topic, entschuldigt!
Ich dachte mir, ich führe das mal hier fort, da beide ja zu ihrer Hochphase bei Blue Note unter Vert´rag waren.
Ich finde die Pearson-Alben allesamt sehr schön, vor allem weil er in einem Triosetting genauso auftreten konnte, wie mit einer kleineren Gruppe, oder einer großen Band. Mir gefällt vor allem das zurückhaltende, eloquente an seinem Spiel. „Sweet honey bee“ ist vor allem wegen den wunderbaren, tiefschürfenden Kompositionen und der hervorragenden All Star-Band (Hubbard / Spaulding / Henderson / Ron Carter / Mickey Roker) ein sehr gutes Album. Ich hatte seinerzeit das Connoisseur-Vinyl gekauft (bei dem ärgerlicherweise die Original BLP-Nummern ausgetauscht wurden). Wirklich schade, wenn es das nicht auf CD gibt. Für mich irgendwie sein spannendstes Album. „The right touch“ führt das Ganze in einem etwas größeren Setting weiter fort. Da habe ich auch die Connoisseur-Edition als LP, muss aber sagen, dass ich weniger damit vertraut bin.
„Wahoo“ habe ich auch in sehr guter Erinnerung (habe ich leider nicht auf Platte). Bis auf Byrd statt Hubbard und Cranshaw anstelle von Carter bleibt das Bandsetting ja gleich. Ich habe aber die Kompositionen etwas weniger schwach im Ohr.
Lex Humphries spielt übrigens auf „Dedication“. Auch ein schönes Album, vor allem wegen Pepper Adams.Pearson’s Arbeit für Donald Byrd’s „A new perspective“ finde ich dann auch sehr gut. Das Album stößt ja etwas gegen den Kopf, wenn man die Scheiben davor kennt, aber ich empfinde das ganze als sehr spirituell und teilweise auch anklagend, ohne zu sehr in die Pop-Jazz-Ecke zu gehen.
Ansonsten bleibt „Free Form“ mein Byrd-Liebling, gefolgt von „Royal flush“. Das sind für mich so ganz klassische Alben, wenn man jemandem mal eine Jazz-Platte vorspielen möchte und nicht bei 0 anfangen will! Darüber hinaus finde ich bspw. auch die beiden „All night/day long“ spitze.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIUm das klarzustellen: es gibt „Sweet Honey Bee“ als RVG CD, aber ich hab die in den seit Jahren regelmässig wiederkehrenden Sonderangeboten hier nie gesehen! (Ebenso wie Bud Powells „The Scene Changes“… beide kosten bei Amazon auch 20€ oder sowas blödsinniges, muss ich mal sonstwo suchen.)
„Free Form“ ist wohl auch mein liebstes Byrd-Album insgesamt. Und „A New Perspective“ mag ich auch ganz gerne.
Und nochmal: die Bethlehem Session, die drei Transition Alben, und auch die beiden Live-Alben in der Jazz in Paris CD-Reihe (mit dem tollen Quintett mit Bobby Jaspar und Walter Davis) sind sehr hörenswert!Das Album mit Lateef kenn ich übrigens bisher noch nicht – eine der wenigen Lateef-Lücken aus jenen Jahren…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaÜber den Marketplace wird man doch sicher günstiger fündig?!
Die frühen Byrd-Sachen sind toll (im Gegensatz zu den späteren). „Byrd blows on Beacon Hill“ zum Beispiel auch.
Die „Jazz in Paris“-Serie ist eh immer ganz interessant.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisÜber den Marketplace wird man doch sicher günstiger fündig?!
Denke schon, ja… muss mal gelegentlich nachschauen. Aber ich kaufe eh schon immer zuviel aufs Mal!
Die frühen Byrd-Sachen sind toll (im Gegensatz zu den späteren). „Byrd blows on Beacon Hill“ zum Beispiel auch.
Die „Jazz in Paris“-Serie ist eh immer ganz interessant.Die Beacon ist eine der drei Transitions – in der Tat sehr schön!
Die JiP-Serie hab ich komplett (mit ein paar Ausnahmen, wo ich die Sachen schon in Boxen oder anderen Ausgaben hatte, und die Deluxe 4CD Boxen hab ich auch nicht). Ganz ganz tolle Serie, da hab ich dutzende tolle Alben entdeckt!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaStimmt, Transition 17. :roll:
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIgypsy tail wind Und „A New Perspective“ mag ich auch ganz gerne.
Wie schätzt Du das Nachfolgealbum „I’m trying to get home“ oder auch „Up with…“ ein?
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisWie schätzt Du das Nachfolgealbum „I’m trying to get home“ oder auch „Up with…“ ein?
Ersteres kenn ich nicht, letzteres ist ganz in Ordnung, aber ich kenn’s noch nicht so gut, hab’s neulich auf dem Twofer mit Grant Greens „His Majesty King Funk“ zum ersten Mal gehört – die erste Hälfte gefällt mir da eindeutig besser, aber ich fand Byrd weniger absehbar als ich befürchtet hatte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbakatharsisDie frühen Byrd-Sachen sind toll (im Gegensatz zu den späteren). „Byrd blows on Beacon Hill“ zum Beispiel auch.
Die „Jazz in Paris“-Serie ist eh immer ganz interessant.ich find die frühen Sachen von Byrd wirklich fantastisch, am allermeisten auf dem Jazz Messengers Columbia Album, aber auch sonst… ab den sechziger Jahren hab ich bis jetzt noch nichts gehört, was mich wirklich restlos überzeugt hätte… die beiden Byrd Jazz in Paris Alben kann auch ich allen Freunden des klassischen Hard Bop nur aufs wärmste empfehlen… und die Jazz in Paris Serie ist nicht nur „ganz interessant“ sondern in der Tat über weite Strecken fantastisch…
was Art Farmer betrifft will ich nochmal ein gutes Wort für seine frühen Aufnahmen mit Wardell Gray einlegen, live und (vor allem) studio… eine meiner liebsten Übergangssessions zwischen Bebop und Hard Bop… später ist er mich manchmal eine Spur zu harmlos, nur eine Spur, aber so richtig viel kann man mir Farmer zunächst mal nicht falsch machen…
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.Als Ergänzung zu den Jazz in Paris CDs gibt’s noch eine Fresh Sound CD (neu aufgelegt, ich hab noch die alte Version):
Au Chat Qui Pêche (digipack Limited Edition)
Donald Byrd Quartet
Featuring: Donald Byrd (tp), Walter Davis Jr. (p), Doug Watkins (b), Art Taylor (d), Bobby Jaspar (ts, fl on #1,3 &5)
FSRCD 388In the month of July 1958 Byrd made a lengthyvisit to Europe. He fronted a fine quintet that gave a concert appearances at festivals held in many different countries, followed an engagement at the Paris jazz club Au Chat Qui Pêche.
The group felt very comfortable at the club on Rue de La Huchette, Donald said: „Maybe you have noticed that, since I’ve been in Paris, I have been playing better than I did when I arrived in Cannes last July; we have all made a lot of progress since the festival. I think I have found an audience of connoisseurs, who come especially to hear us… it’s the ideal audience! I’m convinced that this has made us play much better.“Tracklisting:
1. All The Things You Are (Kern-Hammerstein) 11:35
2. It Might As Well Be Spring (Rodgers-Hammerstein) 6:34
3. Parisian Thorough Fare (Bud Powell) 17:28
4. My Funny Valentine (Rodgers-Hart) 5:51
5. Off Minor / Intro (Thelonious Monk)
Well You Needn’t (Thelonious Monk)
Salt Peanuts (Gillespie-Clarke) 9:45
6. Down (Miles Davis) 6:31
7. All This Time (William Walton) 7:04
8. Stella by Starlight (Washington-Young) 6:18
9. 52nd Street Theme (Thelonious Monk) 6:58Recorded live at „Au Chat Qui Pêche“, Paris, October 29, 1958.
Review:
„Were you to ask trumpeter Donald Byrd what moment in his career he would most like to relive, it would not be surprising if he selected the period documented on this recording. It was the late summer of 1958, and Byrd and his quartet had settled in for an extended gig, including practically carte blanche musical freedom, at a Parisian Left Bank jazz cave called Au Chat Qui Peche. On most occasions the quartet was augmented by the Belgian tenor saxophonist-flutist Bobby Jaspar, who at the time was married to American expatriate singer Blossom Dearie.
Today Byrd is the lone survivor, having long outlived not just Jaspar but an American rhythm section of young lions—pianist Walter Davis, Jr., bassist Doug Watkins and drummer Art Taylor. The stay culminated in a public concert, Byrd in Paris (Verve International), which cannot compare with the candid experience and moment of “verismo” history offered by this unrehearsed club date, released for the first time in the United States in 2005.There are no mics on the horns, so solo clarity is sacrificed to room ambience (most of the table conversations are in English). Although Davis‘ piano and Watkins‘ bass cut through the mix, the instruments of Byrd and Jaspar sound distant, except when Taylor switches to brushes or elects to drop out altogether. After a slow and rather tentative start on”All the Things You Are,” the horns respond with heat and conviction to Taylor’s insistent prods on “Parisian Thoroughfare,” which features the best work by Jaspar on the date. Though he’s perhaps most remembered for his flute work, the Belgian woodwind player goes to the smaller instrument only once—for a brief stretch on Monk’s “Well You Needn’t.”
Byrd sounds strongest on the ballads (partly because of not having to compete with the explosive thunder of Taylor’s drum kit), especially the seldom-performed “All This Time” by William Walton. Throughout the set his playing is flowing, logical and without surprises. At the same time, on Monk’s “52nd Street Theme” he makes it clear why he’s the leader (and future PhD). The piece, taken at a breakneck tempo, moves from Davis‘ fleet, Bud Powell-driven solo to an unaccompanied, masterfully constructed walking bass solo by Watkins. At the end of measure 32, Byrd alone comes in. Not wanting to be left hanging out to dry again, he cautions the musicians to get it right the second time, even calling off Davis at the bridge. Finally, the second time around, everyone is primed to come in after measure 32, bringing both the tune and the set to a satisfying close.
Au Chat Qui Peche 1958 may not be momentous music, but it nonetheless provides a rare and historic glimpse of music in the moment.“
– Samuel Chell, All About Jazz
Quelle:
http://www.freshsoundrecords.com/record.php?record_id=4038Schade, dass Jaspar nicht überall dabei ist!
Und wenn ich grad bei Jaspar bin: seine CDs in der Jazz in Paris Reihe sind auch gut, v.a. die erste (die zweite ist ne Flöte/Vibraphon-Geschichte, daher wohl nicht für alle geeignet…), und seine Vogue Sessions sind auch spannend. Am allerliebsten mag ich aber die Sachen mit René Thomas (RCA und Mole Jazz), und die Alben mit J.J. Johnsons Quintett!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbairgendwie stösst mir der Artikel sauer auf, aber da er sich mit diesem Anhäufen von Alben befasst, das wir neulich diskutierten (und weil Jack Chambers doch eigentlich ein guter ist…) dacht ich, ich poste den Link mal…
diese Bemerkung über Grant Green etwa scheint mir pure Polemik zu sein – wieviel Alben hätten sie veröffentlichen sollen, „nett“ genug, dass sie sie aufgenommen haben…
Tina Brooks was not alone in feeling the disdain of the Blue Note managers. Grant Green was one of Blue Note’s star attractions starting in 1961, but as his heroin dependency became increasingly acute, more and more of his record sessions went unreleased. The reasons had nothing to do with the quality of the music, at least not always, as witness the excellent Blues for Lou (Blue Note Connoisseur 21438 [1999]) and Matador (Blue Note 84442 [1990]), also issued for the first time by Cuscuna decades after their recording. For Green as for Brooks, the suppression of income and reputation brought on spiraling misfortunes and reduced him ultimately to beggary.
witzig, dass er grad Blues for Lou erwähnt – das find ja nicht mal ich super…
in eine ähnliche Kerbe (aber über Prestige) haut dieses Jackie McLean Zitat „If you can imagine being under the Nazi regime and not knowing it, then you’ve got an idea what it’s like being with that company.“ (Kontext steht ein bißchen im Artikel) [einer von diesen Sprüchen mit denen man hierzulande schnell weg vom Fenster wäre – zu Recht]
Keepnews schildert irgendwo [glaub in den liner notes zu dem Bill Evans Album mit Hall/Sims] das Dilemma, als Bill Evans nach Jahren der sparsamen Studiotätigkeit plötzlich aus finanziellen Gründen ein Album nach dem anderen aufnehmen wollte…
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.Der Artikel ist entsetzlich schlecht, voller Hass auf Lion und Wolff, voller absurder Vorwürfe, wilder Spekulationen, Verleumdungen bis hin zum Vorwurf, Lion und Wolff seine für den Tod von Tina Brooks verantwortlich. In jedem Satz findet sich irgendeine qualifizierende Aussagen, die das Geschriebene als reine Phantasie entlarvt („had to know“, „seemed to feel“, „Did they wonder…“). Es handelt sich ja schließlich um einen Professor der Linguistik, der natürlich weiß, dass er seine Behauptungen nicht belegen kann und nur herumphantasiert. Für diese Type ist es nur peinlich, aber Lion und Wolff auf diese Weise zu verleumden, ist schlicht ekelhaft.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Den Text werde ich mir noch mal in Ruhe zu Gemüte führen. Viele Thesen stecken da sicherlich drin, vielleicht aber auch ein Körnchen Wahrheit (?). Nun ja, Chambers ist mehr auf der Seite von Brooks, hier der Musiker mit Schwierigkeiten, der sich überhaupt nicht gegen bestimmte Entscheidungen wehren konnte. Ich finde, daß sein Standpunkt soweit erstmal völlig legitim ist. Das Kapitel Tina Brooks wirft auf alle Fälle einen Schatten auf die Company und sollte vor allem nachdenklich machen. Green ist nochmal eine weitere Geschichte, auch eine ganze andere. Bei Green („Blue Note’s star attractions“) wurde die Karriere nicht abrupt beendet, Brooks Potential dagegen wurde einfach zu spät anerkannt und schon am Anfang falsch eingeschätzt/gehandelt. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
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Na ja, bis gegen Ende fand ich den Artikel eher belanglos, aber ärgerlich wird’s erst gegen Ende. Diese Mutmassungen und Vorwürfe sind schon ein hartes Stück, gerade an die Adresse von zwei Herren, die sehr viel gemacht haben nicht nur für ihre Kasse sondern eben auch für die Dokumentation des Jazz. McLeans jenseitiges Nazi-Zitat bezieht sich ja auf Prestige, nicht dass er sich damit weniger selbst disqualifieren würde, aber das ist ja doch noch einigermassen beruhigend.
Zu Brooks kann ich irgendwie nur sagen: wenn Blue Note ihn nicht so oft aufgenommen hätte, dann wüssten wir auch heute noch NICHTS von ihm und seiner Musik!
Was ich für einen diskutierenswürdigen Punkt halte ist der Vergleich mit Hubbard, und ob Lion allenfalls bei Brooks den richtigen Zeitpunkt verschlafen hat. Aber eben: das mit der „charity“ ist wahr, um das geht’s auch im Jazz-Geschäft nicht… dass Lion/Wolff aber keine „charity“ gezeigt hätten, das finde ich eine krasse Unterstellung, die wie all diese Mutmassungen komplett unbelegt bleibt.Die schönste Passage:
„What do they see in him? Total junkie, total fruitcake. Lion and Wolff saw him come into the Blue Note office shaking, looking shabby, smelling of stale tobacco … and then they gave him a little money up-front and watched him scrambling to get out on the street and make his connection.“
Das ist doch die pure Boshaftigkeit!
Das mit dem „up-front money“ wird danach „belegt“, aber eben mit Jackie McLean, der da über Prestige spricht! Sowas ist doch äusserst unseriös geschrieben!
Also was Brooks betrifft werde ich mich weiterhin an das Mosaic Set halten (das vor sage und schreibe 25 Jahren rauskam! Hab das, das von Art Pepper und das Buck Clayton vor vielen Jahren mal auf LP gekauft).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Alfred Lion, Blue Note, Francis Wolff, It must schwing!, Jazz, Jazz-Faves, Labels, Rudy Van Gelder
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