Die 10 besten Alben der 90er Jahre

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  • #409535  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    topsDoch, sicher. Blues Rock, Trad-Metal, Hair Rock, in Spuren auch Southern Rock, aber im Kern war es Hard Rock. Aerosmith? Durchaus. Die Dolls? Kaum. Ohne das werten zu wollen. Ich halte es im übrigen nicht für statthaft, spätere Solo-Aktivitäten von Slash oder Stradlin als Belege für die stilistische Bandbreite ihrer vormaligen Band zu bemühen. Die haben sich danach eben ein wenig in diese oder jene Richtung entwickelt. Slash fühlte sich ja sogar zu Johnny Marr hingezogen und äußerte, er würde mit dem ex-Smiths-Gitarristen sehr gerne eine Band aufmachen.

    Auf UYI zerfällt die Band ja bereist in ihre Einzeteile. Musikalische Referenzen treten dort entsprechend deutlich zu Tage und lassen die Trends der Soloarbeiten bereits erahnen bzw. wird erkenntlich, wer was in der Vergangenheit beisteurte. Von daher kann man das schon heranziehen. OK, später evtl. nochmal mehr. Muss weg.

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #409537  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    nail75@Bender: Von diesen ganzen Zusammenhängen wussten aber die Jugendlichen, die damals GnR hörten bestensfalls wenig und meistens nichts. In der älteren Generation mag man das bei Rockfans so gesehen haben (aber mit dem geleckten Stadion/Prog-Rock der 70er und 80er hatten GnR ja auch wenig gemein). Der Musikgeschmack der meisten war ja auch vollkommen ungeformt, allgemein dominierte aber natürlich Rock, z. B. auch AC/DC, Aerosmith, die Ärzte, verschiedene Metal-Bands usw.

    Wir könnten uns jetzt im Kreis drehen – und ich aufgrund Deiner Beobachtungen (die ich übrigens ähnlich erlebte…) den „like Postpunk & Wave never happened“-Schwarzen Peter exakt an diesem Punkt erneut ins Spiel bringen. Ich lasse es aber für diesmal gut sein.
    Jedoch: warst Du es nicht gestern, der ebenfalls New Wave („zur edlen Pose erstarrt“) – quasi als direkten Gegenentwurf – ins Spiel brachte?

    Letztendlich, @all: Herrjeh, natürlich ist mir klar, daß G’n’R nicht höchstpersönlich zum Angriff gegen New Wave bliesen (höchstwahrscheinlich weiß Axl Rose bis heute nicht was „Postpunk“ bedeutet…). Wie jedoch atom richtigerweise schrieb, wurden sie von diversen Medien und einer gewissen Hörerschaft als direkter Gegenentwurf benutzt und gesehen. Manchen kamen sie doch gerade recht. Man traf den Nerv eines damaligen Zeit(un)geistes – mag sein, daß dieser in den Staaten noch ausgeprägter zu spüren war als hierzulande. Oder von woher und von wann stammen denn all diese altbekannten Sprüche bezüglich der ach-so minderen Qualität der musikalischen Achtziger Jahre? Doch nicht alleine von der Hardrock-„Gemeinde“. Also bitte…

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    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #409539  | PERMALINK

    hotblack-desiato

    Registriert seit: 11.11.2008

    Beiträge: 8,595

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    ~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~
    #409541  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    :lol:

    Das steht inzwischen in jedem Musikalienladen.

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    #409543  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,683

    Und wer ist jetzt besser: Toto oder Guns’n’Roses?
    Wobei man Toto zugute halten muss, daß sie „Knockin‘ on Heaven’s Door“ (noch) nicht gecovert haben.

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    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #409545  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Bender RodriguezWir könnten uns jetzt im Kreis drehen – und ich aufgrund Deiner Beobachtungen (die ich übrigens ähnlich erlebte…) den „like Postpunk & Wave never happened“-Schwarzen Peter exakt an diesem Punkt erneut ins Spiel bringen. Ich lasse es aber für diesmal gut sein.
    Jedoch: warst Du es nicht gestern, der ebenfalls New Wave („zur edlen Pose erstarrt“) – quasi als direkten Gegenentwurf – ins Spiel brachte?

    Ja, aber nicht in Bezug auf das musikalische Verhältnis von GnR zur New Wave, sondern in Bezug auf die Kids, denen die Band etwas gab, was sie suchten, während von der New Wave nichts mehr vergleichbares ausging, was mich und meine Altersgenossen angesprochen hätte. So viel älter bist Du ja auch nicht, aber die paar Jahre (und das spüre ich auch sehr deutlich bei pinch) machen ungeheuer viel aus.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #409547  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    waUnd wer ist jetzt besser: Toto oder Guns’n’Roses?

    Beiden gebührt für ihr Lebenswerk * 1/2, bei Toto generös aufgerundet.

    --

    #409549  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    nail75Ja, aber nicht in Bezug auf das musikalische Verhältnis von GnR zur New Wave, sondern in Bezug auf die Kids, denen die Band etwas gab, was sie suchten, während von der New Wave nichts mehr vergleichbares ausging, was mich und meine Altersgenossen angesprochen hätte. So viel älter bist Du ja auch nicht, aber die paar Jahre (und das spüre ich auch sehr deutlich bei pinch) machen ungeheuer viel aus.

    Ich betone es nochmals: Es ist vollkommen klar, daß es keinerlei direkten musikalischen Bezug zwischen G’n’R und New Wave gab! Ich schrieb doch bereits, daß G’n’R es nicht direkt darauf anlegten, gegen New Wave anzutreten. Die Band wurde vielmehr als Instrument genutzt, um eine Stimmung zu erzeugen, bzw. gewisse Animositäten (neu) aufflammen zu lassen. G’n’R kamen nicht mit einem Statement wie seinerzeit The Clash daher. Aber es gab bestimmt nicht wenige Zeitgenossen, denen hätte ein „no Duran Duran, Depeche Mode or Gary Numan in 1987“ aus Axl Rose‘ grossem Mundwerk sicherlich in den Kram gepasst… Den Gefallen tat er aber gottseidank niemandem (wäre in der Tat – seien wir mal ehrlich – auch irgendwie ein willkommenes Geschenk für die „Gegenseite“ gewesen…). Und gerade aus diesem Blickwinkel heraus kann man getrost sagen: „like Postpunk and New Wave never happened“. Teile der „Rockgemeinde“ wussten es einfach nicht besser. Und die, die ahnten, was Postpunk und New Wave im Schilde führten, und dies nicht guthiessen, waren froh, nicht mehr damit konfrontiert zu werden. Die Rückkehr des Rock sollte also spurenverwischend und nahezu lückenlos stattfinden. Eine Idealvorstellung für viele, aus der aber glücklicherweise auch nichts wurde…

    Möglicherweise hast Du recht, und ich sehe das mit dem Blick des „Älteren“ (sic!), bzw. mit der musikalischen Sozialisation als Background, der einfach die musikalische/kulturelle (in Teilen antikommerzielle D.I.Y.-) Bilderstürmerei der Jahre 1976 – 1984 eine Grundlage bot. Ich glaubte damals, es müsse immer so weitergehen, eine Neuerung, die auch nach „New Wave“ (dessen Niedergang ich damals überhaupt nicht so tragisch fand, btw.) kommen würde. Aber bitte etwas ganz neues, und nicht den Rückfall in den schmockigen Rock der Siebziger Jahre. Als G’n’R & Konsorten stattfand, war ich ja auch erst Anfang Zwanzig. Aber bereits zum zweiten Mal richtig angepisst vom „guten alten“ Rock…

    Anscheinend machte das schon ungeheuer viel aus…

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    #409551  | PERMALINK

    ruiner

    Registriert seit: 20.08.2009

    Beiträge: 318

    Weezer – Das Blaue Album
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    Kinderzimmer Productions – Die Hohe Kunst Der Tiefen Schläge
    Mr Bungle – California

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    #409553  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    Onkel TomNun, das Album ist mir einfach nicht mehr wert. „Dummy“, die auch besitze, höre ich auch um Nuancen besser (trotzdem auch „nur“ *** Sterne). Ich kann einfach mit dieser Art Musik nicht so viel anfangen. Zuviel Gesample, Geknister, Geräusche und auch die teils verfremdete Stimme von Beth Gibbons, die ich eigentlich mag, stört mich. Von daher sind die 3 Sterne doch gar nicht so schlecht. Aber definitiv keine Fahrstuhlmusik (sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen ).

    Was mich an diesem Werk immer begeistert hat, ist die Tatsache, dass nach dem Vorgänger keine wirkliche Wiederholung zu vermerken ist, dass die Band die auf „Dummy“ eingesetzten Mittel hier völlig verdichtete und konsequent ein ungemein tiefgründiges, fast verstörendes Werk kreierte – etwas anderes blieb ihnen im Grunde wohl auch nicht (mehr) übrig. So erscheint „Portishead“ als dunkler Sog, hat mit dem Vorgänger nur noch die generelle Ausrichtung gemein. Allgemeiner Vorteil: Das Debut enthält eine Reihe an hervorragenden Einzeltracks, „Portishead“ ist aber dagegen eine faszinierende Einheit, ein ungeschliffener Rohdiamant.

    P.S. Was mich auch immer wieder ratlos zurücklässt, ist der Vorwurf bezüglich der Effekthascherei (fasse es jetzt mal so zusammen). Bei all dem, was in den Tracks auf den Hörer einwirkt, wird doch zu keiner Sekunde der Song als solches aus den Augen verloren, im Gegenteil, ich empfinde die ganzen Soundspielereien als äußerst songdienlich. Hinter jeder Biegung lauert die nächste Überraschung, etwas, das mir – mit Einschränkung – bei „Dummy“ noch fehlte.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #409555  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    Bender Rodriguez Wie jedoch atom richtigerweise schrieb, wurden sie von diversen Medien und einer gewissen Hörerschaft als direkter Gegenentwurf benutzt und gesehen…

    Vielmehr wurde die Band seinerzeit derart in den (Musik-)Medien abgefeiert, als hätte die ganze (Musik-)Welt die ganzen „schlimmen“ Achtziger Jahre lang auf den neuen Rock-Messias warten müssen. Und nicht nur eingeschränkt genretechnisch, sondern allgemeingültig – das ist der Knackpunkt!

    Begreift man die seinerzeit bestehende Metal- und Hardrockszene bereits als Gegenpol, der dann von GNR aufgemischt wurde, besteht ja Prinzip auch gar kein Widerspruch. Die Projektionsfläche ist ja letztlich die gleiche. In der zeitgenössischen Fachpresse wie in retrospektiven Betrachtungen spielt(e) der Bezug zu New Wave jedenfalls eine untergeordnete Rolle. Dass GNR für dich ein fieser Tiefschlag der Musikgeschichte sind kann ich nachvollziehen, sind es doch dieselben Gründe, die sie für uns Kids gleichzeitig zu Helden machte.

    topsDoch, sicher. Blues Rock, Trad-Metal, Hair Rock, in Spuren auch Southern Rock, aber im Kern war es Hard Rock.

    Etwas arg kurz gegriffen, oder? Kann ich dir aber auch nicht verübeln, wenn du GNR nur peripher als kurzfristige Modeerscheinung wahrgenommen hast. Unter Hardrock als Genre-Überbegriff lässt sich so einiges subsumieren aber kaum etwas differenzieren. Mich hat Musik und Habitus der Band als 14-jährigen innerhalb kürzester Zeit dazu inspiriert mir Platten von so unterschiedlichen Bands wie LedZep, den Stones, NWA, Motörhead, 10 CC, Sex Pistols, Ramones, Stooges, Aerosmith, Public Enemy, New York Dolls, Misfits, Elton John, Metallica etc. etc. zuzulegen. Hair-Metal und radiofreundliche Rock-Bands waren fortan verpönt, Bret Michaels und Vince Neil Feindbilder. Das nur, um mal deutlich zu machen, wie man GNR im Zentrum des Hypes erleben konnte. Nämlich als universellen Türöffner, statt banal pöbelnden Klotz- und Kreischrock. Inszenierte Provokation boten selbstverständlich auch eine wichtige Anziehungskraft, waren aber eben längst nicht alles.

    --

    #409557  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    Irrlicht……Bei all dem, was in den Tracks auf den Hörer einwirkt, wird doch zu keiner Sekunde der Song als solches aus den Augen verloren, im Gegenteil, ich empfinde die ganzen Soundspielereien als äußerst songdienlich.

    Tja, ich empfinde dies halt etwas anders.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #409559  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 16,080

    1. My Bloody Valentine – Loveless
    2. Pavement – Crooked Rain, Crooked Rain
    3. Neutral Milk Hotel – In The Aeroplane Over The Sea
    4. Radiohead – OK Computer
    5. Oasis – Definitely Maybe
    6. Jeff Buckley Grace
    7. Nirvana – In Utero
    8. Pearl Jam – Vitalogy
    9. Aphex Twin – Selected Ambient Works 85–92
    10. Wu Tang Clang – Enter The Wu-Tang

    --

    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
    #409561  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    Ohne Reihenfolge:

    16 horsepower // Sackcloth’n’ashes
    Bonnie ‘Prince’ Billy // I see a darkness
    Dead can dance // Into the labyrinth
    Dead can dance // Spiritchaser
    Lisa Gerrard // The mirror pool
    Midnight choir // Amsterdam stranded
    Portishead // s/t
    Scott Walker // Tilt
    Sigur rós // Ágætis byrjun
    The Prodigy // Music for the jilted generation

    Außer Wertung: Tim Buckley // Dream letter: Live in London 1968

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #409563  | PERMALINK

    manuel1979

    Registriert seit: 16.01.2009

    Beiträge: 637

    Ohne Reihenfolge:
    Prefab Sprout : Andromeda Heights
    Flaming Lips: Clouds tast metallic
    Mark Lanegan: Whiskey for the holy ghost
    Ron Sexsmith: Whereabouts
    Ween: GodWeenSatan
    Opeth: Still life
    Waterson: Carthy: s/t
    Guided by Voices: Bee thousand
    Low: The curtain hits the cast
    Johnny Cash: American recordings
    Bathory: Hammerheart
    Aggaloch: Pale folklore
    16 Horsepower: Sackclothes & ashes
    Current 93: Soft black stars
    Jayhawks: Tomorrow the green grass
    Trouble: s/t
    Tocotronic: Digital ist besser
    Beat Happening: You turn me on
    Melvins: Stoner witch
    Palace Music: Viva last blues
    Black heart procession: 2
    Neurosis: Times of grace

    Von jedem Künstler hab ich mal nur ein Album reingestellt, sonst wären die Top 10 schon fast mit Ween ausgefüllt, hab mich dazu entschlossen um meinen repräsentativen Musikgeschmack der 90er aufzuzeigen.
    War ein sehr abwechslungreiches Jahrzehnt, das einige herausragende Alben hervorgebracht hatte, viele (langfristige) Entdeckungen in vielen verschiedenen Musikrichtungen (bin ja erst Jahrgang 79), für mich viel spannender als die 00er.

    P.S. Bei Death und PJ Harvey bin ich noch am Reinhören, wären auch ein Kandidat für meine Top ALben der 90er.

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