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nail75Ich habe davon nichts, denke aber auch, dass wir dann eben die Differenzen einfach bestehen lassen. Grundsätzlich geht es mir darum, dass Sprache immer an Bedeutung gekoppelt ist und dort ihren Sinn verliert, wo die Bedeutung nicht vorhanden ist, wenn der Sänger die Sprache nicht beherrscht. Da Sprache ohne Bedeutung nur inhaltlose Laute sind, sind auch phonetisch nachgesungene Texte keine Sprache im eigentlichen Sinn, sondern Mimikry. Klingt wie Sprache, ist es aber nicht.
Mal ne blöde Frage: Verstehst Du eigentlich das, was Willie Nelson oder Marvin Gaye da lautmalerisch von sich geben? Falls ja, dann ist es wohl doch deutschsprachig.
Ich würde Dir beim Track „Süß ist sie“ von The Searchers sogar weitgehend zustimmen. Da ist nämlich die Lautmalerei so unverständlich, dass man ohne Mitlesen eines Textblattes wirklich kaum was versteht.PS: Die beiden Beiträge von Sonic und Latho eben geben auch meine Sicht der Lage sehr gut wieder.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deSyd Barrett: Genie und Tod des Pink-Floyd-Gründers
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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lathoIm deutschsprachigen Pop wirkt Leichtigkeit oft gezwungen.
das liegt daran, dass es die einzige Sprache ist, in der du es bemerkst.
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Dick Laurentdas liegt daran, dass es die einzige Sprache ist, in der du es bemerkst.
Nein, für Englisch würde ich das für mich auch in Anspruch nehmen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
lathoNein, für Englisch würde ich das für mich auch in Anspruch nehmen.
Nun kann ich ja schlecht übers Internet dein Englisch beurteilen, daher sag ichs mal so:
Native Speaker, zweisprachig aufgewachsen oder mehrjähriger Auslandsaufenthalt: du kannst es
Englische Bücher, englische Filme, englische Musik und englische Serien: du kannst es nicht.--
Dick LaurentNun kann ich ja schlecht übers Internet dein Englisch beurteilen, daher sag ichs mal so:
Native Speaker, zweisprachig aufgewachsen oder mehrjähriger Auslandsaufenthalt: du kannst es
Englische Bücher, englische Filme, englische Musik und englische Serien: du kannst es nicht.Tja, und wie wollen wir feststellen, wer recht hat?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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lathoTja, und wie wollen wir feststellen, wer recht hat?
ach, das muss ich gar nicht, ich weiß ja, dass ich…
Nein, da kann sich ja jeder selbst einordnen. Grundsätzlich ist das aber eine Unterscheidung, die ich für richtig halte. In der Konsequenz dürfte es bedeuten, dass die meisten von uns englische Texte verstehen, die wenigsten aber so etwas wie Leichtigkeit, Sprachwitz etc richtig beurteilen können. Daraus folgen dann unmittelbar die Probleme mit deutschsprachigen Songs und weniger Probleme mit englischsprachigen Texten.
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In der Tendenz sehe ich das ähnlich wie Dick. Ok, Sprachwitz kriegt man in der Regel schon mit, aber die Frage, ob eine Floskel abgedroschen oder originell ist, welche Färbung ein bestimmter Ausdruck hat, etwas originell oder doch eher prätentös klingt, auf was es anspielt, ob einen eine Phrase eher positiv oder peinlich berührt, das erfordert dann schon manchmal Muttersprachen-ähnliche Kenntnisse bzw. auch eine vertiefte Kenntnis des Kulturraums. So jedenfalls meine Erfahrung, wenn ich mich mit Muttersprachlern austausche.
Warum kriegt man „I love you“ oder „Je t’aime“ einfacher über die Lippen als „Ich liebe Dich“, obwohl einem bewusst ist, dass die Bedeutung die gleiche ist (ist sie natürlich auch nicht 100 %, weil auch die Bedeutungsschwere solcher Aussagen je nach Kulturraum sehr verschieden sein können)? Eine Fremdsprache schafft jedenfalls immer eine gewisse Distanz zur Aussage, wenn man nicht in ihr lebt, spricht und träumt.Allerdings führt das ja dann nur wieder zur Frage, warum die Engländer soviel weniger Probleme auch mit banalen Liedtexten in ihrer Sprache haben.
„Über Sex kann man nur auf Englisch singen
allzu leicht kann’s im Deutschen peinlich klingen“ , oder wie?--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Dick Laurentach, das muss ich gar nicht, ich weiß ja, dass ich…
Nein, da kann sich ja jeder selbst einordnen. Grundsätzlich ist das aber eine Unterscheidung, die ich für richtig halte. In der Konsequenz dürfte es bedeuten, dass die meisten von uns englische Texte verstehen, die wenigsten aber so etwas wie Leichtigkeit, Sprachwitz etc richtig beurteilen können. Daraus folgen dann unmittelbar die Probleme mit deutschsprachigen Songs und weniger Probleme mit englischsprachigen Texten.
Ist mir viel zu einfach. Man hat ja auch in einer Bevölkerung unterschiedliche Sprachlevel. Ich kenne Ausländer (die nicht in D leben) und wesenltlich besseres Deutsch sprechen als mancher Big-Brother-Hausinsasse. Man muss also erstmal klären, von welcher Sprache man spricht. Sicherlich ist es schwierig, Anspielungen auf Alltagskultur zu verstehen, wenn man länger nicht in dem enstprechenden Land gewesen ist. Aber unmöglich ist es auch nicht.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Sonic JuiceAllerdings führt das ja dann nur wieder zur Frage, warum die Engländer soviel weniger Probleme auch mit banalen Liedtexten in ihrer Sprache haben.
Ist das denn tatsächlich so?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
lathoIst mir viel zu einfach.
natürlich ist es einfach, wie sollte man denn sonst eine Fallunterscheidung in zwei Zeilen packen. Dass es Ausnahmen gibt und blahblah ändert nichts an der mehrheitlichen Richtigkeit meiner Aussage. Wie lange hast du im Ausland gelebt?
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Herr RossiIst das denn tatsächlich so?
Dieses ständige Leiden an der fehlenden Textqualität scheint mir tatsächlich ein typisches deutsches Phänomen zu sein.
Ich kann ja hier nur für mich sprechen. Also: Bei deutscher Musik kann ich mich dem Text nie entziehen, ich muss mich immer mit der Qualität von Musik und Dichtung auseinandersetzen bzw. ich bin ihr halt ausgesetzt. Und ich habe, was Ausdrucksfähigkeit angeht, zugegebenermaßen ein recht strenges Urteil. Insofern kann ich auch zu jeder einzelnen deutschen Platte in meiner Sammlung sagen, was ich von der Lyrik halte. Und die Gefahr, dass mich etwas nervt, ist doch nicht unerheblich.
Ich würde meine Englischkenntnisse zwar für solide halten, zumal ich ja im Alltag privat und beruflich auch regelmäßig auf Englisch kommuniziere, aber ich habe mich andererseits mit einem Großteil der englischen Lyrics meiner Plattensammlung nie näher befasst. Ich könnte jetzt auf Anhieb z.B. keinen einzigen Song von The Duke Spirit nennen, bei dem ich mich je dafür interessiert habe, worum es da ganz genau geht und ob das jetzt gute oder gewöhnliche Dichtkunst ist – obwohl ich beide Platten habe und mag. Dafür müsste ich schon bewusst hinhören und mir das Textblatt vornehmen. Das mache ich aber relativ selten – gerade wenn ohnehin keine lyrischen Offenbarungen zu erwarten sind. (bei der neuen Randy Newman habe ich hingegen tatsächlich jeden einzelnen Text gelesen, weil es da halt wirklich auch auf die Inhalte und die Art, wie er etwas sagt, ankommt).
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Herr RossiIst das denn tatsächlich so?
Ich denke schon. Wobei sich natürlich auch die Frage stellt, was halten wir für banal? Möglicherweise empfindet man im UK bestimmte einfache, schlichte Formulierungen gar nicht als banal.
Nimm nur mal den genialen Anfang von „Ticket To Ride“:
I think I’m gonna be sad
I think it’s today, yeah
the girl that’s driving me mad
is going away--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Deutsche Songtexte, die ähnlich schlicht aber genial sind, gibt es selten.
Klasse finde ich z.B. „Nur geträumt“ von Nena:
Ich hab‘ heute nichts versäumt
Denn ich hab‘ nur von dir geträumt
Wir haben uns lang nicht mehr gesehn
Ich werd‘ mal zu dir rüber gehn
Alles was ich an dir mag
Ich mein das so wie ich das sag
Ich bin total verwirrt
Ich werd‘ verrückt wenn’s heut passiertDas ist auf den ersten Blick banal und schlicht, aber es sagt unglaublich gut aus, wie es einem verliebten jungen Mädchen gehen mag.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Mikko
Das ist auf den ersten Blick banal und schlicht, aber es sagt unglaublich gut aus, wie es einem verliebten jungen Mädchen gehen mag.In der Tat ein schönes Beispiel.
…Ist doch eigentlich (fast) so schön und direkt wie ein Blumfeld-Text.;-)„Vor meinem Fenster fängt es an sich zu bewegen
ein neuer Tag nimmt seinen Tageslauf
einer mehr an dem ich aufstehn muß
um irgendwas zu tun gegen den Schmerz
das Stechen im Kopf das Stechen im Herz
treibt mich nur tiefer in den Kummer rein
und tiefer ins alleine seinÜberall sind Menschen in den Straßen
kenn’ ich nicht gehöre nicht dazu
frage mich zu wem ich denn gehöre
und wenn wer zu mir spricht hör ich nicht zu
ich sehe dich und wie wir uns umarmen
wenn ich die Augen öffne war es wieder nur ein Traum
so geht es jeden Tag an jedem Morgen
tiefer ins alleine seinIrgendwie geht’s dann doch raus aus den vier Wänden
und draußen geht es dann zu jemand völlig anderm hin
so bin ich dann in dessen guten Händen
und glücklich, daß ich mit wem zusammen glücklich bin
am nächsten Morgen habe ich das alte Stechen
und neben mir liegt wer
der sich bald leblos an mich schmiegt
wie’s dazu kam hab ich danach vergessen
stattdessen bin ich längst wieder am Werk“
(:liebe:)--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Abgesehen mal davon, dass ich die Sprache und den Ausdruck dieses durchaus hübschen Gedichts von Diestelmeyer nicht mit dem Nena Text vergleichbar finde, es kommt ja dann auch noch die Musik und der Vortrag dazu. Und da regt sich bei mir dann doch Widerstand, wenn ich Blumfeld musizieren höre.
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Schlagwörter: Deutschsprachig
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