Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Deutschsprachige Musik › Re: Deutschsprachige Musik
In der Tendenz sehe ich das ähnlich wie Dick. Ok, Sprachwitz kriegt man in der Regel schon mit, aber die Frage, ob eine Floskel abgedroschen oder originell ist, welche Färbung ein bestimmter Ausdruck hat, etwas originell oder doch eher prätentös klingt, auf was es anspielt, ob einen eine Phrase eher positiv oder peinlich berührt, das erfordert dann schon manchmal Muttersprachen-ähnliche Kenntnisse bzw. auch eine vertiefte Kenntnis des Kulturraums. So jedenfalls meine Erfahrung, wenn ich mich mit Muttersprachlern austausche.
Warum kriegt man „I love you“ oder „Je t’aime“ einfacher über die Lippen als „Ich liebe Dich“, obwohl einem bewusst ist, dass die Bedeutung die gleiche ist (ist sie natürlich auch nicht 100 %, weil auch die Bedeutungsschwere solcher Aussagen je nach Kulturraum sehr verschieden sein können)? Eine Fremdsprache schafft jedenfalls immer eine gewisse Distanz zur Aussage, wenn man nicht in ihr lebt, spricht und träumt.
Allerdings führt das ja dann nur wieder zur Frage, warum die Engländer soviel weniger Probleme auch mit banalen Liedtexten in ihrer Sprache haben.
„Über Sex kann man nur auf Englisch singen
allzu leicht kann’s im Deutschen peinlich klingen“ , oder wie?
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)