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AutorBeiträge
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pfingstluemmel
fifteenjugglers
pfingstluemmelZuletzt gesehen: […] Sunset Boulevard (Regie: Billy Wilder – USA, 1950) 9/10
Was fehlt zu den 10 Punkten?
Mir gehen eigentlich immer die Liebesgeschichten auf den Geist. Auch in Sunset Boulevard ist sie überflüssiger Tand, um eine Facette Norma Desmonds noch einmal plump herauszustellen und die „Tragödie“ zu befeuern. Außerdem kann der Film sein zu Beginn gesetztes visuelles Niveau nicht über die komplette Lauflänge beibehalten.
Ich würde auch vier oder viereinhalb Sterne geben, allerdings, weil Wilder wieder mal seinen Blick gnadenlos-verachtend auf die Hollywood (= die Menschheit) warf, etwas, vom dem ich annehme, dass so etwas bei dir eher die Wertung aufrundet. Die Liebesgeschichte ist dagegen abgrundtief und verunsichernd, zumal man ja nie weiß, ob es wirklich eine ist. Die wahre Liebesgeschichte erzählt dann Stroheim.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Highlights von Rolling-Stone.de„Helter Skelter“ entstand, als die Beatles vollkommen betrunken waren
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WerbungDie Qualität der Liebesgeschichte scheint für mich irrelevant, sie soll nur auf die Hauptfigur rückwirken und ein bisschen mehr Drama auftischen, den schon in die Wege geleiteten Verlauf zuspitzen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel
fifteenjugglers
pfingstluemmelZuletzt gesehen: […] Sunset Boulevard (Regie: Billy Wilder – USA, 1950) 9/10
Was fehlt zu den 10 Punkten?
Mir gehen eigentlich immer die Liebesgeschichten auf den Geist. Auch in Sunset Boulevard ist sie überflüssiger Tand, um eine Facette Norma Desmonds noch einmal plump herauszustellen und die „Tragödie“ zu befeuern. Außerdem kann der Film sein zu Beginn gesetztes visuelles Niveau nicht über die komplette Lauflänge beibehalten.
So ungefähr hätte ich mir das denken können. Ich bin da anderer Meinung. Ich finde, dass der Film durchgehend starke visuelle Momente hat. Aber klar, insgesamt stehen eher die Bilder im Dienst der Story als umgekehrt.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Vorhin spontan noch einen weiteren Film aus der Altman-Retro eingeschoben: Come Back to the Five and Dime, Jimmy Dean, Jimmy Dean (Robert Altman, USA 1982) – ein grossartiges Kammerspiel, dem man seinen Bühnenhintergrund zwar immer wieder anmerkt, aber das stört am Ende wenig, weil das Ensemble so phantastisch ist und der Film – mit den Zeitsprüngen und der elliptischen Erzählweise – wirklich gut funktioniert.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTo catch a thief – Mal wieder. Diesmal sind mir zwei Dinge aufgefallen: Cary Grant glänzt mit jedem Rewatch immer noch mehr und ich bin sicher, dass der Chefkoch aus Ratatouille 1:1 aus dem Gangster-Restaurant übernommen wurde. Leider kein schärferes Foto gefunden, es ist der Eierwerfer rechts von Robie:
zuletzt geändert von cleetus--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockFilm-im-Film-Slasher-Double-Header (Achtung, Besprechungen sind nicht Spoiler frei)
Midnight Movie (Jack Messitt, 2008)
Ein paar Jahre, nachdem der von seinem eigenen Slasher-Film The Dark Beneath regelrecht besessene Regisseur Tad Redford in einem Massaker aus dem Irrenhaus entflohen ist wird sein Film in einem heruntergerockten Kino in einer Mitternachtsvorstellung gezeigt. Viele Zuschauer zieht das nicht an, aber ein paar kommen immerhin, darunter auch zwei Cops, die überzeugt sind, dass Redford sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wird, seinen Film noch einmal zu sehen. Der kommt tatsächlich, doch anders als gedacht, kann er doch zwischen dem Film auf der Leinwand (wo er auch den Killer spielte) und der Realität hin- und herwechseln.
Der Zuschauer von Midnight Movie kommt so in den Genuss, gleich zwei Filme sehen zu dürfen, denn weite Teile von The Dark Beneath, einem u.a. an The Texas Chain Saw Massacre erinnernden Schwarzweiß-Film, werden leinwandfüllend gezeigt. Die Idee ist ganz nett, der Film ansonsten aber relativ generische Slasherkost. Und nur Fans des Genres sollten hier einen Blick riskieren.Warte, bis es dunkel wird (The Town That Dreaded Sundown, Alfonso Gomez-Rejon, 2014)
Hier gibt es nicht nur zwei Ebenen, sondern gleich vier! Denn Warte, bis es dunkel wird ist ein Remake / eine Fortsetzung des im Original gleichnamigen Films Der Umleger (1976), der wiederum auf echten Morden in Texas im Jahr 1946 basiert. Die vierte Ebene sind dann die Dreharbeiten zum ’76er Film, die ebenfalls eine eine Rolle spielen. Mehr Meta geht kaum!
2013 wird in Texarkana wie jedes Jahr der Film von 1976 im Autokino gezeigt, um an die Morde von ’46 zu erinnern. Der lokalen Kirche gefällt das zwar nicht, ihr Prediger nennt den Film und die Aufführung gottlos, doch die Jugend ist davon weitgehend unbeeindruckt. Lediglich Jamie ist vom Film angewidert, also verlassen sie und ihr Freund die Vorstellung und fahren zur örtlichen Lovers Lane. Wer sie da wohl erwartet? Überraschenderweise überlebt Jamie jedoch den Angriff eines (neuen?) Killers und bekommt von diesem sogar eine Botschaft für die Bürger Texarkanas mit auf den Weg. Ganz gegen die Konventionen des Genres nimmt man sie bei der Polizei sogar ernst, trotzdem beginnt Jamie, auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, dass der alte Film für den aktuellen Killer eine gewisse Bedeutung haben muss, und es kommt sogar mal der Verdacht auf, es könnte sich beim Killer um ein Mitglied des Filmteams handeln.
Hervorheben muss man bei Warte, bis es dunkel wird vor allem die Kameraarbeit, denn der Film ist wirklich gut fotografiert. Das betrifft sowohl solche Dinge wie die Bewegung der Kamera, schön eingesetzte Effekte z.B. mit einem Split-Fokus-Objektiv (vielleicht wurde der Effekt auch erst in der Postproduktion erzeugt, wer weiß) als auch ganz besonders die Farbgestaltung. Die Geschichte dagegen leistet sich ein paar Schwächen. Besonders befremdlich fand ich, dass Jamie kurz nach der Ermordung ihres Freundes schon wieder bereit ist, sich auf jemand neuen einzulassen. Und leider ist auch die Auflösung des Falles ein Schwachpunkt der Story. Trotzdem ist der Film durch seinen Look und die Verschachtelung so vieler Ebenen nicht nur für Genrefans eine Empfehlung.Außerdem gesehen:
Hatchet (Adam Green, 2006)
Auch ein Slasherfilm, hier aber mit einem hohen Comedy-Anteil. Allerdings sind beide Aspekte des Films eher unterdurchschnittlicher Qualität.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameVorhin im Kino: Typhoon Club (Shinji Somai, JP 1985) – wahnsinnig schön!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAm Nachmittag im Kino: The Player (Robert Altman, USA 1992) – sehr vergnüglich … und ein Song von Joyce ist auch noch drin (arrangiert von Gerry Mulligan).
Am Abend im Heimkino: The New World (Terence Malick, USA 2005) – leider ziemlich langfädig.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind[…]
Am Abend im Heimkino: The New World (Terence Malick, USA 2005) – leider ziemlich langfädig.Die ersten 10 Minuten sind erhaben.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Selber:
Crossingham/Park – Wallace & Gromit: Vengeance Most Fowl
Man’s best friend, Dauererniedrigung.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Nosferatu (2024) – Nach 90min endlosem Gelaber konnte ich nicht anders als auf die Uhr zu schauen und mich wehmütig an die letzte Reise der Demeter zu erinnern. Der war (damals überraschend) irgendwie packender und vor allem nicht so repetitiv wie Eggers Version der Geschichte. Außerdem hatte ich erstmals das Gefühl, dass mein Kino technisch nicht in der Lage war die 50.000 shades of grey klar und scharf auf die Leinwand zu bringen, der Ton war ebenfalls sehr mushy (und synchronisiert). Gut fand ich die Kreatur selbst, vor allem im Seitenlicht war der Bursche schon sehr ansehnlich monströs, und überhaupt die häufigen visuellen Schmankerl. Ähnlich wie Northman kann man ihn als Freund von Schauwerten schon gut ansehen, zuhause hätte ich mich auf der Suche nach Snacks aber vermutlich nicht mit dem Drücken des Pauseknopfs aufgehalten.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blocklatho
gypsy-tail-wind[…] Am Abend im Heimkino: The New World (Terence Malick, USA 2005) – leider ziemlich langfädig.
Die ersten 10 Minuten sind erhaben.
Alle 172 Minuten (im Extended Cut) sind erhaben. Wie fast alles von Malick (außer „Song To Song“, der ist staubig). Die lange Version von „Tree Of Life“ kann man sich hingegen schenken.
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Der Todesverächter (Whispering Smith, Leslie Fenton, 1948)
Zwei gute Freunde, die nicht einmal durch den Umstand, die selbe Frau zu lieben entzweit werden konnten, finden sich nach und nach auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes wieder. Alan Ladd spielt einen Detektiv der Eisenbahn, den Titelhelden Whispering Smith. Und was für ein Held! Stark, flink, loyal, keusch, freundlich und duldsam. Trotzdem wirkt er nicht allzu bieder, was vor allem Ladds Spiel zu verdanken ist. Auch sein Freund und Widersacher Murray Sinclair ist mit Robert Preston bestens besetzt. Dazu kommt, dass der Film toll ausgestattet ist. Besonders alle Szenen, die mit der Bahn zu tun haben, sind wirklich schön gestaltet und fotografiert.Mehr tot als lebendig (Un minuto per pregare, un istante per morire, Franco Giraldi, 1967)
Giraldi erzählt die Geschichte des Outlaws Clay McCord (Alex Cord), auf dessen Kopf 10.000$ ausgesetzt sind, der aber im Film eigentlich nie wirklich böse wirkt. Zwar tötet er zahlreiche Menschen, aber entweder haben diese zuvor versucht, ihn zu töten oder aber sie haben es nach den Regeln des Westerns einfach verdient. So ist McCord deutlich weniger zwiespältig dargestellt als viele andere Helden des Italowesterns und einem klassischen amerikanischen Westernhelden viel näher als ein Django.
Zuletzt leidet McCord immer öfter an an schmerzhaften Anfällen, die er für Epilepsie hält, und schon deswegen will er eine vom Gouverneur angebotene Amnestie annehmen. Dabei muss er jedoch zahlreiche Hindernisse überwinden, denn es jagen ihn Kopfgeldjäger, die Männer des Marshalls und ein Haufen anderer Banditen. Die Geschichte ist manchmal etwas unrund erzählt und immer wieder leicht vorherzusehen, aber mir hat der Film trotzdem gut gefallen.
Der Film lief (wie so viele Italowestern) unter verschiedenen Titeln, u.a. auch als Escondido. Nicht zu verwechseln mit Andrea Giordanas und Franco Giornellis Escondido a.k.a. Django – Die im Schlamm verrecken von 1967.Jessy – Die Treppe in den Tod (Black Christmas, Bob Clark, 1974)
Aus Anlass des Todes der Hauptdarstellerin Olivia Hussey habe ich heute diesen Protoslasher endlich einmal geschaut, de tatsächlich viele Konventionen des Genres zu setzen scheint. So richtig abgeholt hat mich der Film trotzdem nicht. Ich empfand ihn als ein wenig zäh und hatte das Gefühl, der Film wisse mit seinen eigenen Figuren nicht wirklich etwas anzufangen.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famelatho
gypsy-tail-wind[…]
Am Abend im Heimkino: The New World (Terence Malick, USA 2005) – leider ziemlich langfädig.Die ersten 10 Minuten sind erhaben.
Das stimmt natürlich! Aber danach ist doch irgendwie ein sehr konventioneller Film … 172 Minuten hätte ich vermutlich – zumindest im Heimkino – nicht durchgehalten @lysol
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamotoerwolf Warte, bis es dunkel wird (The Town That Dreaded Sundown, Alfonso Gomez-Rejon, 2014) Hier gibt es nicht nur zwei Ebenen, sondern gleich vier! Denn Warte, bis es dunkel wird ist ein Remake / eine Fortsetzung des im Original gleichnamigen Films Der Umleger (1976), der wiederum auf echten Morden in Texas im Jahr 1946 basiert. Die vierte Ebene sind dann die Dreharbeiten zum ’76er Film, die ebenfalls eine eine Rolle spielen. Mehr Meta geht kaum! 2013 wird in Texarkana wie jedes Jahr der Film von 1976 im Autokino gezeigt, um an die Morde von ’46 zu erinnern. Der lokalen Kirche gefällt das zwar nicht, ihr Prediger nennt den Film und die Aufführung gottlos, doch die Jugend ist davon weitgehend unbeeindruckt. Lediglich Jamie ist vom Film angewidert, also verlassen sie und ihr Freund die Vorstellung und fahren zur örtlichen Lovers Lane. Wer sie da wohl erwartet? Überraschenderweise überlebt Jamie jedoch den Angriff eines (neuen?) Killers und bekommt von diesem sogar eine Botschaft für die Bürger Texarkanas mit auf den Weg. Ganz gegen die Konventionen des Genres nimmt man sie bei der Polizei sogar ernst, trotzdem beginnt Jamie, auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, dass der alte Film für den aktuellen Killer eine gewisse Bedeutung haben muss, und es kommt sogar mal der Verdacht auf, es könnte sich beim Killer um ein Mitglied des Filmteams handeln. Hervorheben muss man bei Warte, bis es dunkel wird vor allem die Kameraarbeit, denn der Film ist wirklich gut fotografiert. Das betrifft sowohl solche Dinge wie die Bewegung der Kamera, schön eingesetzte Effekte z.B. mit einem Split-Fokus-Objektiv (vielleicht wurde der Effekt auch erst in der Postproduktion erzeugt, wer weiß) als auch ganz besonders die Farbgestaltung. Die Geschichte dagegen leistet sich ein paar Schwächen. Besonders befremdlich fand ich, dass Jamie kurz nach der Ermordung ihres Freundes schon wieder bereit ist, sich auf jemand neuen einzulassen. Und leider ist auch die Auflösung des Falles ein Schwachpunkt der Story. Trotzdem ist der Film durch seinen Look und die Verschachtelung so vieler Ebenen nicht nur für Genrefans eine Empfehlung.
Danke für deine Eindrücke. Ohne diese hätte ich mir den Film wahrscheinlich nicht angeschaut, weil ich ihn zu der Flut uninspirierter Slasher-Remakes gezählt habe, die vor einigen Jahren über uns hereinbrach. Allerdings ist dieser wirklich exquisit fotografiert und die Einbeziehung des Originals eröffnet eine schöne weitere Ebene. Sehe ich dadurch auf Augenhöhe mit Der Umleger aus den 70ern.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
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