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AutorBeiträge
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fifteenjugglersBei allem, was ich gerade um die Ohren habe, habe ich mir die Zeit genommen und von Freitag bis gestern immerhin 13 Filme auf dem Film Festival Cologne gesehen. Freut Euch auf die Kinostarts von Kneecap (Rich Peppiatt), Bird (Andrea Arnold) und Emilia Pérez (Jacques Audiard). Ganz toll war auch die Wiederaufführung von Swan Song von Todd Stephens. Inklusive Talk mit einem super aufgelegten Udo Kier.
Neidneidneid!
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fifteenjugglersBei allem, was ich gerade um die Ohren habe, habe ich mir die Zeit genommen und von Freitag bis gestern immerhin 13 Filme auf dem Film Festival Cologne gesehen. Freut Euch auf die Kinostarts von Kneecap (Rich Peppiatt), Bird (Andrea Arnold) und Emilia Pérez (Jacques Audiard). Ganz toll war auch die Wiederaufführung von Swan Song von Todd Stephens. Inklusive Talk mit einem super aufgelegten Udo Kier.
Neidneidneid!
Bin ebenfalls etwas neidisch. Ich hatte für heute eigentlich vor, in Aachen entweder Tetsuo – The Iron Man oder aber A Girl walks home alone at Night im Kino zu schauen, aber leider geht es mir gerade Dank Corona echt mies.
Also habe ich im Bett eine Aufnahme aus der Reihe SchleFaZ (allerdings ohne den redationellen Teil, das hätte ich heute nicht ertragen) geguckt, denn dabei ist es wirklichegal, ob man sich voll konzentrieren kann:
zuletzt geändert von motoerwolf
Aerobicide (Killer Workout, David A. Prior, 1987)
Ja, der Film ist schlecht. Dennoch gibt es von Prior deutlich üblere Filme. Eine Empfehlung ist das freilich nicht.
Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich schon ein, zwei Slasherfilme gesehen habe oder woran sonst, aber mir war schon nach der allerersten Sequenz klar, wer der Killer ist und welches Motiv hinter den Morden steckt.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameGute Besserung, Bro!
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Danke!
Zuletzt gestern im TV gesehen:
Dick und Doof hinter Schloss und Riegel (Pardon us, James Parrott, 1931)
Gar nicht mal so witzig, dieser erste abendfüllende Spielfilm der Beiden. Und das nicht etwa wegen der Blackfaces und der Frage, ob das diskriminierend sei (ist es nicht, denn Laurel und Hardy spielen hier Weiße, die sich maskieren / tarnen). Das Blackfacing ist sogar noch eines der komischeren Element des Films, weil niemand es erkennt, obwohl es so offensichtlich ist, dass es schon weh tut. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Komik intendiert war.
Die tatsächlich gewollten Gags verpuffen fast alle, zum Teil weil sie von vornherein nicht gut sind (der „hohle“ Zahn), teils weil sie überreizt werden (das Problem beim Schlafengehen, die Vasen auf Stans Kopf). Außerdem enthält der Film eine versuchte Vergewaltigung, zahlreiche versuchte Morde, einen Gefängnisdirektor, der einen Aufstand nicht verhindern, sondern ihn geschehen lassen will, um ihn blutig niederzuschlagen. Und schließlich ist auch die Darstellung der Schwarzen in diesem Film ein reines Bedienen von Stereotypen, wenn auch nicht der negativen. Zumindest das will ich dem Film aber eigentlich nicht vorwerfen, schließlich ist er von 1931 und erkennbar ein Produkt seiner Zeit.
Laut Wikipedia hat Produzent Hal Roach übrigens bereits im Vorfeld geahnt, dass Kurzfilme besser zu Laurel und Hardy passen bzw. es einfacher sei, dafür gute Gags zu schreiben.
Wer sich selbst ein Urteil machen will, der Film ist in der ARD-Mediathek zu finden.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotoerwolfDanke! Zuletzt gestern im TV gesehen: Dick und Doof hinter Schloss und Riegel (Pardon us, James Parrott, 1931) Gar nicht mal so witzig, dieser erste abendfüllende Spielfilm der Beiden. Und das nicht etwa wegen der Blackfaces und der Frage, ob das diskriminierend sei (ist es nicht, denn Laurel und Hardy spielen hier Weiße, die sich maskieren / tarnen). Das Blackfacing ist sogar noch eines der komischeren Element des Films, weil niemand es erkennt, obwohl es so offensichtlich ist, dass es schon weh tut. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Komik intendiert war. Die tatsächlich gewollten Gags verpuffen fast alle, zum Teil weil sie von vornherein nicht gut sind (der „hohle“ Zahn), teils weil sie überreizt werden (das Problem beim Schlafengehen, die Vasen auf Stans Kopf). Außerdem enthält der Film eine versuchte Vergewaltigung, zahlreiche versuchte Morde, einen Gefängnisdirektor, der einen Aufstand nicht verhindern, sondern ihn geschehen lassen will, um ihn blutig niederzuschlagen. Und schließlich ist auch die Darstellung der Schwarzen in diesem Film ein reines Bedienen von Stereotypen, wenn auch nicht der negativen. Zumindest das will ich dem Film aber eigentlich nicht vorwerfen, schließlich ist er von 1931 und erkennbar ein Produkt seiner Zeit. Laut Wikipedia hat Produzent Hal Roach übrigens bereits im Vorfeld geahnt, dass Kurzfilme besser zu Laurel und Hardy passen bzw. es einfacher sei, dafür gute Gags zu schreiben. Wer sich selbst ein Urteil machen will, der Film ist in der ARD-Mediathek zu finden.
na ja die brutalität ergibt sich halt aus dem umstand, das es eine parodie auf die damals gängigen gefängnisfilme ist… das die beiden später besser wurden stimmt allerdings auch… am besten fande ich ja die szenen in der schule mit james finlayson, der ja auch später in vielen ihrer filme vorkam
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i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)jimmydeanna ja die brutalität ergibt sich halt aus dem umstand, das es eine parodie auf die damals gängigen gefängnisfilme ist… das die beiden später besser wurden stimmt allerdings auch… am besten fand ich ja die szenen in der schule mit james finlayson, der ja auch später in vielen ihrer filme vorkam
Das würde ich so unterschreiben. Am besten innerhalb dieser Szene waren dann wiederum die eher körperlichen Gags, zum Beispiel die Sache mit Aufstehen / Hinsetzen. Ansonsten ist die Szene ein prima Beispiel für eine schlechte Synchronisation. Das Buchstabieren ergibt im englischen Original einen sehr viel besseren Witz als in der deutschen Variante:
Lehrer: Buchstabiere Nudel! / Spell needle!
Hardy: Nhudel. / Niedle.
Lehrer: Da ist kein H in Nudel. / There is no I in Needle.
Laurel: In der Nudelsuppe war eins. / Then it’s a rotten needle.Das hätte man eleganter lösen können.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameMay December (2023 / Todd Haynes) ****
Der Film handelt von einer erwachsenen Frau, die vor über 20 Jahren eine Beziehung zu einem 13-jährigen Jungen begann und diese Person nach einem Gefängnisaufenthalt, während dessen sie auch Mutter eines Kindes von dem Jungen wird, schließlich heiratet und nun, Jahre später, mit diesem Mann zusammenlebt. Eine Schauspielerin sucht die Familie auf, da sie in einem Film die Rolle der Frau übernehmen will und sich darauf vorbereitet.
Anfänglich kratzt der Film länger nur an Oberflächen. Dabei wirkte dann auf mich die Musik, vor allem ein mehrfach wiederkehrendes Pianomotiv, als zu dramatisch für die Handlung. Die Verwundbarkeit und innere Orientierungslosigkeit des ungleichen Paares, gespielt von Julianne Moore und Charles Melton, bricht erst zum Ende des Films hin sichtbar aus. Die Rolle von Natalie Portman als Schauspielerin Elisabeth wirkt überwiegend berechnend und egoistisch, auch wenn sie in manchen Szenen zu einem Ebenbild der Frau wird, die sie spielen soll. Die latent und oft auch unterschwellig vergiftete Atmosphäre zwischen den beiden Frauen macht den Film zu einem wesentlichen Teil aus. Aber auch die anderen Figuren (Ehemann, Kinder, Ex-Mann, Kinder aus erster Ehe, Freunde, Anwalt) in ihrer Zerissenheit tragen den Film durchaus.
Es fühlte sich für mich nicht immer angenehm an, diesem Geschehen zuzusehen. Es war irgendwie unbehaglich, den „Machtkampf“ zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen zu beobachten bis hin zu Ausbrüchen wie „This isn’t a story, it’s my fucking life.“
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killPhantasm (1979)
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockKinoprogramm im Urlaub …
1) im Kino:
Emilia Pérez (Jacques Audiard, FR 2024) – irre! Musical, Narco-Drama, Soap … und obendrein eine Film-Oper mit Arien und allem drum und dran. Dass die Songs von Camille waren, begriff ich erst beim Abspann, bin relativ unvorbereitet aber mit grossen Erwartungen (ein neuer Audiard) ins Kino und danach vollkommen platt. Zoe Saldaña und Karla Sofía Gascón sind eine Wucht, überhaupt ist das aber auch ein toller Ensemble-Film – schön, dass die beiden zusammen mit Selena Gomez und Adriana Paz in Cannes ausgezeichnet wurden!
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2) am kleinen Bildschirm (es gab ein paar Schlechtwettertage):
Hunger (Steve McQueen, UK 2008)
Wild Nights with Emily (Madeline Olnek, USA 2019)
Lumumba (Raoul Peck, FR/BE/DE/HT 2000)
Shame (Steve McQueen, UK 2011)
12 Years a Slave (Steve McQueen, UK/USA/LU 2013)
Widows (Steve McQueen, UK/USA 2018)
Queercore – How to Punk a Revolution (Yony Leyser, DE 2017)
Small Axe (Steve McQueen, UK 2020)
I Walked with a Zombie (Jacques Tourneur, USA 1943)McQueen zu vertiefen hatte ich lange vor … im Sommer habe ich hier „Occupied City“ verpasst, den hole ich mal noch nach. Neulich sah ich ja schon „Blitz“, von den früheren kannte ich bloss „Shame“ schon. Finde das ein sehr interessanten, wenngleich nicht immer überzeugendes Werk. Manchmal kriege ich den Eindruck, McQueen arbeite sich quasi durch eine Liste von historischen Ereignissen, die er abarbeiten wolle – aber dann finde ich „Small Axe“ (als ganzes, nicht jede Episode für sich, die haben Längen und Schwächen, E1 „Mangrove“ it aber top), wo manches Historisches aufgearbeitet wird, halt doch wieder super … ziemlich konsequente Filme, die allerdings noch nicht annähernd so filmisch erzählt werden wie „Blitz“ (der dafür eine so platte Story erzählt, dass er echt gar nichts wäre ohne das Handwerk und das starke Ensemble … Benjamin Clementines Cameo hatte ich erwähnt?).
Der Film von Tourneur ist natürlich klasse – den sah ich vor langem schon mal.
„Lumumba“ wollte ich wegen dem neuen Film über Ernest Cole endlich mal nachholen – mittelgut (das Thema ist bekannt, wenn nicht, hätte ich ihn vielleicht besser gefunden). Einen neuen Band mit Fotos von Ernest Cole, der begleitend zum Film entstand, nahm ich dann auch noch mit.
Den Film über Emily Dickinson von Olnek wollte ich sehen, seitdem ich die Verrisse von Terence Davies‘ Film über Dickinson gelesen hatte … leider ist der Film von Davies halt trotzdem sehr viel besser – auch wenn er was Dickinson angeht vollkommen falsch liegt. (Mehr dazu z.B. hier: https://www.vulture.com/2019/04/behind-the-new-gloriously-queer-emily-dickinson-movie.html)
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3) im Museum:
Apichatpong Weerasethakul: Particules de nuit / Night Particles | Eine kleine aber feine Ausstellung im Centre Pompidou, bei der einige experimentelle Kurzfilme zu sehen sind (das mehr oder weniger komplett anzuschauen dauerte ca. 2 Stunden). Leider konnte ich die dazu präsentierte Retro nicht auch besuchen, da am einzigen Abend, an dem ich nicht schon im Voraus einen Konzertbesuch geplant hatte, beim Pompidou nichts läuft (dienstags ist da alles zu).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaUnd ich Sachen Filme im Museum: vor ein paar Wochen besuchte ich im Aargauer Kunsthaus eine sehenswerte Schau von Pauline Julier – auch da viele bzw. vornehmlich filmische Arbeiten, u.a. auch der 50minütige Follow the Water (Pauline Julier/Clément Postec, CH/FR/CL 2023), den ich vollständig anschauen konnte – eindrücklich.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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motoerwolfDanke! Zuletzt gestern im TV gesehen: Dick und Doof hinter Schloss und Riegel (Pardon us, James Parrott, 1931) Gar nicht mal so witzig, dieser erste abendfüllende Spielfilm der Beiden. Und das nicht etwa wegen der Blackfaces und der Frage, ob das diskriminierend sei (ist es nicht, denn Laurel und Hardy spielen hier Weiße, die sich maskieren / tarnen). Das Blackfacing ist sogar noch eines der komischeren Element des Films, weil niemand es erkennt, obwohl es so offensichtlich ist, dass es schon weh tut. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Komik intendiert war. Die tatsächlich gewollten Gags verpuffen fast alle, zum Teil weil sie von vornherein nicht gut sind (der „hohle“ Zahn), teils weil sie überreizt werden (das Problem beim Schlafengehen, die Vasen auf Stans Kopf). Außerdem enthält der Film eine versuchte Vergewaltigung, zahlreiche versuchte Morde, einen Gefängnisdirektor, der einen Aufstand nicht verhindern, sondern ihn geschehen lassen will, um ihn blutig niederzuschlagen. Und schließlich ist auch die Darstellung der Schwarzen in diesem Film ein reines Bedienen von Stereotypen, wenn auch nicht der negativen. Zumindest das will ich dem Film aber eigentlich nicht vorwerfen, schließlich ist er von 1931 und erkennbar ein Produkt seiner Zeit. Laut Wikipedia hat Produzent Hal Roach übrigens bereits im Vorfeld geahnt, dass Kurzfilme besser zu Laurel und Hardy passen bzw. es einfacher sei, dafür gute Gags zu schreiben. Wer sich selbst ein Urteil machen will, der Film ist in der ARD-Mediathek zu finden.
Vor einer Woche hab ich in der Hessenschau im hr-Fernsehen einen Beitrag über die beiden Stan Laurel- und Oliver Hardy-Fans Michael Ehrt und Andreas Baum gesehen, die soeben zusammen einen umfangreichen Bildband mit dem Titel „A True Love Story“ über Dick und Doof veröffentlicht haben. Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse haben sie ihre Publikation vorgestellt. Das Buch scheint keinen regulären Vertrieb zu haben, jedenfalls habe ich es nicht bei amazon finden können: Bildband über Dick und Doof
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Habt Ihr „Buffalo 66“ von Vincent Gallo gesehen? Lohnt?
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Also Wet Leg sangen „You said, „Baby, do you want to come home with me?
I’ve got Buffalo ’66 on DVD“ (Wet Dream)…dann kann er ja nicht sooo schlecht sein.--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoIch war zwar nicht angesprochen, aber: gesehen und für gut befunden. Das Unausgereifte ist das Schöne daran. Und Christina Ricci natürlich. In hiesigen Kategorien bei mir 7/10.
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Lohnt auf jeden Fall, „Brown Bunny“ ist etwas gewöhnungsbedürftig. „Buffalo 66“ kann runter ziehen, das sollte man dazu sagen!
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