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motoerwolfGhostbusters: Frozen Empire (Gil Kenan, 2024) Afterlife habe ich noch sehr genossen, nach dem eher missglückten Answer the Call war es schön, das alte Team im Rahmen eines Legacy-Sequels wiederzusehen. Die neuen Figuren, allen voran Phoebe, empfand ich als gut geeignet, das Franchise in die Zukunft zu führen. Phoebe ist auch im neuen Film die zentrale Figur, und erneut kann Mckenna Grace dem gerecht werden. Leider aber werden in Frozen Empire haufenweise neue Figuren eingeführt, worunter ein wichtiger Aspekt der alten Filme leidet. Ghostbusters war immer auch die Geschichte sehr unterschiedlicher Charaktere, die zueinander finden mussten. Das ging gut, als es noch eine kleine Gruppe war, jetzt häufen sich Nebenfiguren, die keiner braucht und die schnell vergessen sein werden. Meine Sorge ist, dass diese Figuren in erster Linie dazu dienen, demnächst das Franchise enorm zu erweitern, vielleicht wie bei CSI mit Ablegern in diversen Städten und auch verschiedenen Kontinenten. Solche Ideen sind aber selten gut, oder erinnert sich zum Beispiel noch jemand wehmütig an die Justice League Europe? Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Zurück zu GFE: eine Schwäche des Films ist sein Drehbuch. Ja, es ist ein Film, ja, es kommen übernatürliche Dinge darin vor. Trotzdem darf ein Film in sich logisch geschlossen sein, und das ist hier ganz oft nicht der Fall. Beispiele möchte ich nicht nennen, da das spoilern würde, aber da ließen sich haufenweise von benennen. Meinen Spaß hat das deutlich getrübt, trotzdem gebe ich immer noch 6,5/10 Punkten. Nostalgiebonus inbegriffen.
Wie viele Punkte bekommt „Afterlife“ bei Dir? (Damit ich weiß, wie viel ich ungefähr abziehen muss.)
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WerbungDie letzten Tage im Kino:
Mandabi (Ousmane Sembène, SN/FR 1968)
Ein Programm mit Kurzfilmen von Ousmane Sembène:
Borom Sarrett (SN 1963)
Niaye (SN/FR 1964)
Tauw (SN 1970)Pleasure (Ninja Thyberg, SE/NL/FR 2021)
Les Paradis de Diane (Carmen Jaquier & Jan Gassmann, CH 2024)
Moolaadé (Ousmane Sembène, SN/BF/MA/TN/CM/FR 2003)
Von Sembène also die Anfänge: die Kurzfilme zunächst noch in französischer Sprache, den zweiten Langfilm und seinen letzten. Ein feiner Einstieg in die fast komplette Retro, die seit Monatsbeginn läuft und die ich einigermassen komplett sehen möchte („Camp de Thiaroye“ verpasse ich leider; „Faat Kiné“ fehlt leider, ebenso wie die frühe Doku „L’Empire songhay“, sonst ist die Retro wohl komplett). „Mandabi“ ist eine immer böser werdende, subversive Satire im Gewand einer farbgesättigten Komödie. Der letzte Film (mit „Faat Kiné“ Teil einer soweit ich verstehe unvollendet geblieben Trilogie) erzählt, wie sich die Frauen in einem abgelegenen Dorf auflehnen gegen die Beschneidung ihrer Töchter. Wie schon in den frühen Kurzfilmen gelingt es Sembène, ein krasses Thema auf eine Weise … sagen wir mal: sehr zugängliche Weise zu behandeln. Der Film hat durchaus aufklärerischen Charakter, erzählt aber auch höchst souverän eine Geschichte, in die der Clash von der westlich geprägten Moderne (der Sohn des Dorfhäuptlings kehrt aus Paris zurück und bringt einen Fernseher mit, während die Dorfälteren ihren Frauen gerade die Radios verbieten) mit den althergebrachten Traditionen mit reinspielen.
Thybergs Film über die Porno-Industrie fand ich ziemlich krass – und dank der überzeugenden Sofia Kappel in der Hauptrolle auch ziemlich gut. Und auch ein aufklärerischer Film … schön, dass das Kino nicht nur mit ein paar creepy älteren Herren gefüllt war.
Und dann der neue Film von Jaquier/Gassmann über eine Mutter, die nach der Geburt abhaut, mit ihrer neuen Rolle, den damit verbundenen Erwartungen nicht klarkommt … ein Film, der seine Geschichte in eindringlichen Bildern, mit wenigen Worten erzählt, und mit Aurore Clément als phantastischem Sidekick.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba„Caveman“ (1981) Ringo, Barbara Bach, Dennis Quade
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...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo meOliver Stone „Natural Born Killers“ , Director’s Cu
Nach einigen Jahren mal wieder auf DVD angeschaut. Hat ein wenig bei mir verloren, besonders im letzten Drittel gibt es doch einige Längen. Dafür sind die ersten 25 Minuten immer noch ganz großes (Gewalt)Kino.Mack V. Wright „Haunted gold“ , 1932
John Wayne in einem Grusel Western. Neben ihm das Pferd „Duke“ in der Hauptrolle, mit dem in den 30ern mehrere Western gedreht wurden. Der Film selber war ein Remake des 1928 gedrehten „Phantom City“
Fazit: Leichte Unterhaltung mit einigen witzigen Dialogen. Der Grusel-Effekt ist hier eher zur Persiflage mutiert.Fred Allen – Der Falke, 1932
Auch wieder ein Western mit John Wayne und Duke, dem weißen Superpferd. Ein einsamer Cowboy deckt die Machenschaften eines angesehenen Bürgers auf und entlarvt ihn als Bandit, der „Falke“ Eine solide gedrehte Story.Aus heutiger Sicht nicht so spannend.Philip Gröning – „L’amour, L’argent, L’amour“ 2000
ein teilweise verstörendes Road Movie um zwei Außenseiter, die eher zufällig zusammenkommen.
Sehr gut hier : Sabine Timoteo in der Rolle der „Marie“
der Film läuft zur Zeit noch in der NDR Mediathek--
Zuletzt gesehen:
Thirst (Regie: Park Chan-wook – Südkorea/USA, 2009) 8/10
Igby Goes Down (Regie: Burr Steers – USA, 2002) 7/10
Three Thousand Years of Longing (Regie: George Miller – USA/Australien, 2022) 7/10Okay, SO will ich Park Chan-wook sehen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Außerdem gesehen:
Ultimo mondo cannibale (Regie: Ruggero Deodato – Italien, 1977) 7,5/10
Als zweiter Teil von Umberto Lenzis Il paese del sesso selvaggio, ebenfalls unter dessen Regie, geplant, übernahm schließlich Ruggero Deodato diese Aufgabe und leistete Vorarbeit für seinen berüchtigten Beitrag zum Genre, Cannibal Holocaust, der dieses auch künstlerisch zum Abschluss brachte.
Wo Lenzis Vorbild noch als Abenteuerfilm erkennbar war, wenn auch als Hardcore-Variante, setzt Deodato den Blinker und wechselt auf die Spur der Exploitation. In Deutschland als Mondo Cannibale 1 und 2 vertrieben, verleiht der Titelrückbezug auf die Mondo-Filme von Gualtiero Jacopetti und Franco E. Prosperi dem ganzen einen pseudo-realistischen Anstrich. Noch nicht so nihilistisch wie Cannibal Holocaust, doch deutlich grimmiger und bösartiger als Lenzis erster Part. Tier-Snuff spielt hier wieder eine Rolle, Mord und Vergewaltigung sowieso.
Wahrscheinlich kein Zufall, dass diese Art Film genau dann auftauchte, als sich die lieblose Todeskultur des Konsums vollständig über die westliche Welt gesenkt hatte. Sie schlägt ihre Zähne in Mensch, Tier und Umwelt, um sie rücksichtslos zu verschlingen.
Lamberto Bava, Sohn des italienischen Maestro Mario Bava, zeichnet hier für script continuity verantwortlich.--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Bewnt Hamer “ Kitchen Stories „, 2004
Ein alter norwegischer Single wird von einem Mitarbeiter eines schwedischen Forschungsinstituts zwecks Verhaltensforschung beobachtet. Der Kontakt der beiden verschiedenen Charaktere soll sich auf das Mindeste beschränken, doch schon bald komen sich die beiden Hauptakteure doch näher und unterlaufen so die aufgestellten Regeln. Eine sehr gut gefilmte Geschichte über zwei kauzige alte Männer, die ihre eingefahrenen Macken haben und diese auch pflegen.Walter Beck „König Drosselbart“ Defa Spielfilme, DDR, 1965
Manfred Krug in der Titelrolle und Karin Ugowski als Prinzessin in einer gut inszinierten Märchenverfilmung, die auch launige Untertöne aufzuweisen hat.
Für mich hauptsächlich wegen Manfred Krug interessant, den ich, nach dem Lesen seines Buches „Abgehauen“ jetzt auch musikalisch und filmisch ein wenig näher in Augenschein nehme--
Dann guck mal Der Boxer und der Tod, was. Und hör Das war nur ein Moment und Ein Hauch von Frühling.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelDann guck mal Der Boxer und der Tod, was. Und hör Das war nur ein Moment und Ein Hauch von Frühling.
Danke für den Tipp. Werde ich mir dann mal vornehmen.
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Zum Film hatte ich hier kurz meine Eindrücke geschildert: http://forum.rollingstone.de/foren/topic/der-letzte-film-den-ich-gesehen-habe-vol-ii/page/3419/#post-12166413
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelZum Film hatte ich hier kurz meine Eindrücke geschildert: http://forum.rollingstone.de/foren/topic/der-letzte-film-den-ich-gesehen-habe-vol-ii/page/3419/#post-12166413
Nochmals Danke. Ja, macht mich jetzt doch schon ziemlich neugierig!
Und ich finde es schon erstaunlich, dass auch du erst so spät auf Manfred Krug aufmerksam wurdest, also interessiert aufmerksam. Denn als Tatortkommissar und Fernfahrer kanntest du ihn ja auch schon vorher.--
Die Tage bei Prime:
Die Jungs im Boot (The Boys in the Boat, George Clooney, 2023)
Ein zweitklassiges Team aus der Arbeiterklasse zeigt in der Königsklasse des Achters zunächst den Ruderern der amerikanischen Eliteuniversitäten und anschließend der ganzen Welt, wo der Hammer hängt und gewinnt am Ende überraschend 1936 bei der Olympiade in Berlin die Goldmedaille. Sehr unterhaltsamer Sportfilm, auch wenn manchmal ein wenig viel Pathos mitschwingt.
Das letzte Opfer (Klienten, Anders Rønnow Klarlund, 2022)
Sehr interessanter und spannender Psychothriller über einen Serienkiller und sein Verhältnis zu seiner Psychotherapeutin.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!Zuletzt gesehen:
Victoria (Regie: Sebastian Schipper – Deutschland, 2015) 6,5/10
Eureka (Regie: Nicolas Roeg – Großbritannien/USA, 1983) 7,5/10
The Gracefield Incident (Regie: Mathieu Ratthe – Kanada/USA, 2017) 4/10--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Godzilla × Kong: The New Empire (Adam Wingard, 2024)
Ich fühlte mich ganz gut unterhalten. Allerdings ist der Film in meinen Augen optisch unterdurchschnittlich. Die Hohlerde-Szenen wirken alle, als seinen die Hintergründe Matte Paintings aus den Fünfzigern. Und in einer Szene dachte ich gar, ein Bild von Bob Ross zu sehen. Da die creatures im Bild aber weder happy noch little waren, muss die Berglandschaft wohl von jemand anderem erstellt worden sein. Außerdem finde ich es störend, dass Kong immer weniger äffisch wirkt. Früher gab man sich alle Mühe, Affen im Film realistisch darzustellen (also bezüglich Bewegungen und so). Kong ist klar ein Mensch. Dennoch kann man, bei ausgeschaltetem Hirn, mit dem Film zwei Stunden Spaß haben. Nachhaltig im Kopf bleiben wird das aber nicht. 5/10 Punkten.Monkey Man (Dev Patel, 2024)
Hier war ich nur im Kino, weil ich gesehen habe, dass ein Rache-Action-Thriller mit FSK18 läuft. Da hatte ich Lust drauf, aber weder kannte ich Hintergründe noch einen Trailer. Um so schöner, dass der Film richtig Spaß gemacht hat. Die Story ist zwar reichlich genretypisch geraten, aber die Umsetzung ist einfach sehr gelungen. Der Humor stimmt, die Action auch, und dass Patel neben Bezügen zur Popkultur auch reichlich Themen streift, die zur Zeit von gesellschaftlichem Interesse sind, hebt den Film auch über das Niveau reiner Actionfilme. Da kämpfen dann schon mal Hijra in vollem Ornat an der Seite des Titelhelden gegen Politiker der religösen Rechten, dass es nur so kracht. Und das schöne ist, dass dabei die Besonderheit der Hijra nicht einmal thematisiert wird (vielleicht mit Ausnahme eines kurzen Nachrichtenschnipsels im Hintergrund). Einige wenige Elemente sind etwas weniger rund, der Gesamteindruck ist aber wirklich positiv und reicht mir für 8/10 Punkten.@pfingstlümmel: Victoria sehe ich deutlich stärker. Was hat dich gestört?
zuletzt geändert von motoerwolf--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameVictoria scheint mir ein recht gewöhnlicher Crime-Film zu sein, der sich auf sein One-Take-Gimmick verlässt und trotz diesem viel zu wenig stilisiert, um die seltsamen Verhaltensweisen der Figuren zu rechtfertigen. Was ihn für mich dann doch überdurchschnittlich macht, ist die präzise Abbildung von Umgangsdeutsch. Habe ich so noch in keinem anderen deutschen Film gehört. Dort knistert normalerweise das Papier laut und überdeutlich.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
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