Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #12087715  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Zuletzt gesehen:

    Oasis: Supersonic (Regie: Mat Whitecross – Großbritannien, 2016) 8/10
    Donnie Darko (Regie: Richard Kelly – USA, 2001) 9/10
    Trace (Regie: Ryan Brookhart – USA, 2015) 2,5/10
    Andra sidan (Regie: Oskar Mellander/Tord Danielsson – Schweden, 2020) 5,5/10
    Thelma (Regie: Joachim Trier – Norwegen/Schweden/Dänemark/Frankreich, 2017) 7,5/10
    Silencio en la nieve (Regie: Gerardo Herrero – Spanien/Litauen, 2012) 6,5/10
    Maa on syntinen laulu (Regie: Rauni Mollberg – Finnland, 1973) 8,5/10
    A Pure Place (Regie: Nikias Chryssos – Deutschland/Griechenland, 2021) 7,5/10

    Wem schon Der Bunker zu prätentiös und vordergründig war, wird auch mit A Pure Place von Regisseur Nikias Chryssos nicht warm werden, alle anderen erfreuen sich am exzellenten Soundtrack und den hervorragenden Bildern, die Plot und Schauspiel davor bewahren ins Lächerliche zu kippen. Inhaltlich unausgegoren, audiovisuell aus einem Guss.

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    #12087819  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,741

    The Petrified Forest (Archie Mayo, 1936) *****
    The Naked Kiss (Sam Fuller, 1964) *****
    Jeanne Dielman, 23, quai du Commerce, 1080 Bruxelles (Chantal Akerman, 1975) ****
    Supermarkt (Roland Klick, 1974) ****
    Buffalo ’66 (Vincent Gallo, 1998) ***
    Penetration Angst (Wolfgang Büld, 2003) ****1/2

    Wer guten Schmutz mag und „Penetration Angst“ noch nicht kennt, sollte hier zugreifen (ich habe das englische Original gesehen, die deutsche Synchro macht das ganze aber wohl noch trashiger). Dominik Graf never lies:

    zuletzt geändert von jackofh

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    #12087861  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Magst du etwas zu Supermarkt schreiben?

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    #12088193  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,741

    pfingstluemmelMagst du etwas zu Supermarkt schreiben?

    Das kann ich gerne tun. Die Story dürfte ja bekannt sein: „Supermarkt“ begleitet den jugendlichen Herumtreiber Willi auf der Suche nach seinem Platz im Leben. Oder vielleicht eher auf der Flucht davor, was gemeinhin dafür gilt. Star des Films ist zunächst ganz offensichtlich die Inszenierung des Hamburger Hafenviertels als trostlos-dreckiger, roher Sündenpfuhl. Auf Ganovensolidarität oder andere Milieu-Romantizismen – wie sie vielleicht noch in Kiez-Filmen ähnlichen Kalibers wie Lemkes „Rocker“ zu finden sind – verzichtet Klick gänzlich. Er verschenkt damit glücklicherweise auch das Potenzial zum „Kultfilm“, der „Supermarkt“ durchaus hätte werden können.

    Zum Glück gleitet er aber auch nicht in den deutschen Problemfilm ab, sondern serviert einen straigten Thriller ohne Mitsprech-Dialoge, psychologisierenden Schnickschnack oder paternalistische Attitüde. Klick verzichtet dabei keineswegs auf Tiefgang, drückt einem aber auch keine Gesellschaftskritik aufs Auge. Jost Vacano macht hier schon das, wofür er später berühmt werden sollte. Mit entfesselter Kamera und irrwitzigem Tempo verfolgt er Willis Irrungen und Wirrungen aus nächster Nähe. Klick kontrastiert das hektische Treiben mit harten Schnitten, ganz dem Rhythmus des Protagonisten und der Strategie folgend, eine direkte Reflexion beim Zuschauer zu verhindern. Man kommt kaum zum Luftholen, weil man nicht denken, sondern sehen und hören soll. Und zu sehen gibt es wirklich reichlich. Allein Eva Mattes als Prostituierte mit blonder Perücke und blauer Lederjacke ist eine Schau, die Besetzung bis in die Nebenrollen hervorragend. Selbst Marius singt und synchronisiert ohne zu nerven. Kurzum: ein sehr unterhaltsamer Genre-Film.

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    #12088251  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 2,161

    jackofh
    Buffalo ’66 (Vincent Gallo, 1998) ***

    Yep. Neulich auch gesehen. Gallo ist leider wirklich kein guter Drehbuchautor aber ein durchaus brillanter Initiator beklemmender Bilder und atmosphärischer Musik.

    --

    Well...you like flowers and I like liqour
    #12088403  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Weiterhin gesehen:

    L’ultimo treno della notte (Regie: Aldo Lado – Italien, 1975) 7,5/10

    Eine Variante von Wes Cravens The Last House on the Left, der selbst schon eine Variante von Bergmans Jungfrauenquelle war. Wer die inspirierenden Werke noch nicht kennt, sollte sich zuerst diese zu Gemüte führen, bevor er sich dem Italo-Sleaze hingibt. Alle drei Filme haben ihre Vorzüge, wobei Lados Film auf mich weniger wuchtig und eindrucksvoll wirkte. Für Freunde des italienischen Genrekinos ein Muss, auch wenn andere Werke Lados (allen voran Malastrana, mit Jürgen Drews als Straßenmusiker) visuell ausgefeilter daherkommen.

    @jackofh: Aus irgendeinem Grund hatte ich mir die Filme von Klick verkopfter vorgestellt. Gut zu wissen, dass dies zumindest bei Supermarkt nicht so ist! Danke für deine Eindrücke.

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    #12090389  | PERMALINK

    lysol

    Registriert seit: 07.01.2018

    Beiträge: 1,017

    Klasse Filme hier zuletzt am Start. „L‘ultimo treno…“ finde ich auch nicht wuchtig, eher unangenehm fies schleichend. Aber Dominik Graf never lies, und der hat in seinem fantastischen Buch „Schläft ein Lied in allen Dingen“ von „Malastrana“ geschwärmt. Den würde ich ebenso knapp vorziehen. Sehr zu empfehlen sind außerdem Grafs Audiokommentare zum italienischen Genrekino zusammen mit Stiglegger (z.B. Don‘t Torture A Duckling).
    Auf „Penetration Angst“ bin ich auch durch Graf aufmerksam geworden. Hat mir viel Vergnügen bereitet der Film. „The Naked Kiss“ zuletzt finde ich sogar noch um einiges besser als ****.

    --

    #12090441  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    lysol[…]„The Naked Kiss“ zuletzt finde ich sogar noch um einiges besser als ****.

     
    metoo

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12090465  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,741

    Kein Wunder, da fehlte ja auch ein Stern in meinem Beitrag oben.

    --

    #12090559  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Außerdem gesehen:

    The Abandoned (Regie: Nacho Cerdà – Spanien/Großbritannien/Bulgarien) 7/10
    Valerie a týden divů (Regie: Jaromil Jireš – Tschechoslowakei, 1970) 9/10

    Ich stand irgendwie unter dem Eindruck, Karim Hussain habe für The Abandoned hinter der Kamera gestanden, doch er schrieb lediglich das Drehbuch zusammen mit Richard Stanley. Xavi Giménez macht seine Sache aber ebenfalls ziemlich gut, inklusive ausgiebiger Nutzung der Zerkalo-Farbpalette.

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    #12093425  | PERMALINK

    jimmydean

    Registriert seit: 13.11.2003

    Beiträge: 3,650

    ruggles of red gap .(leo mccarey, usa 1935) ****1/2

    grossartige komödie von leo mccarey (of marx brothers „duck soup“-fame) mit einem charles laughton in hochform als distinguierter butler, der von seinem herrn (einem duke) beim pokern an einen amerikanischen cowboy verspielt wird, mit seitenhieben auf die amerikanisch englischen beziehungen.. weiss nicht ob es den film auf deutsch auch gibt, aber ich glaube die wortwitze sind nicht leicht übersetzbar…

    beispiel:
    Oh, yes. Yes, I forgot to tell you. You’re…you’re going out to America.

    America, my lord? A country of slavery.

    Oh, that’s all finished, I believe. Some fellow called Pocahontas or something did something about it or…or other.

    – Indeed, my lord?

    – Mm.

    Im zweiten Teil verliert der Film etwas an Tempo, aber alles in allem eine Empfehlung

    zuletzt geändert von jimmydean

    --

    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #12097701  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,990

    Spy Game läuft gerade auf zdf neo.
    Geiler Film!

    #12099179  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Zuletzt gesehen:

    Farewell to the King (Regie: John Milius – USA/Borneo, 1989) 5,5/10
    What the Bleep Do We (K)now!? (Regie: William Arntz/Betsy Chasse/Mark Vicente – USA, 2004) 3/10
    Suburra (Regie: Stefano Sollima – Italien/Frankreich, 2015) 6,5/10
    Dinosaurus (Regie: Veikko Aaltonen – Finnland, 2021) 7,5/10
    Ternet Ninja (Regie: Anders Matthesen – Dänemark, 2018) 6,5/10

    Ternet Ninja beginnt schön bissig (in welchem für Kinder kompatiblen Animationsfilm erfährt man schon, wie ein europäischer Unternehmer ein ausgebeutetes Kind in einem Sweatshop totprügelt?), gerät danach zusehends in gewöhnliche Gewässer, fährt jedoch hier und da einen unterhaltsamen Geistesblitz auf. (Der Seitenhieb gegen Ole Bornedal: :D )

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    #12100855  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 7,417

    Weiterhin gesehen:

    Méandre (Regie: Mathieu Turi – Frankreich, 2020) 7,5/10

    Was Fall für Akrophobiker ist, erreicht Méandre für Klaustrophobiker. Parallelen zu Cube sind nicht von der Hand zu weisen, optisch aufgewertet durch Farb- und Lichtspielereien.

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    #12104443  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Im ARD-Spartenkanal One lief die Verfilmung von 2017 über den finnischen Illustrator Tom of Finland (1920-1991), der mit seinen zu Papier gebrachten Männerfiguren, muskelbepackt und in enge Lederklamotten aus der Biker-Szene gezwängt, eine künstlerische Ikone der Homosexuellen-Bewegung war. Vergleichbar mit dem deutschen Comic-Zeichner Ralf König, obwohl sich ihre Zeichenstile grundlegend unterscheiden. Die liberale Message sexueller Befreiung ist aber dieselbe. Auch bei den Simpsons wurde Tom of Finland schon motivisch zitiert.

    In der ersten Stunde führt der Film drastisch vor Augen, wie homosexuelle Männer, die sich zum Sex in nächtlichen Parks oder einschlägigen Bars trafen, von der Polizei verfolgt wurden. Am interessantesten ist die zweite Hälfte des Spielfilms, wenn Tom of Finland, der im Zweiten Weltkrieg an der Front kämpfen musste, zunehmend erfolgreich wird und einen mutigen Verleger in den USA findet, der seine oftmals pornographischen Zeichnungen veröffentlicht. Wenn er rauschende Partys in der Playboy-Mansion-artigen Villa des Verlegers in Übersee feiert.

    Ab 1973 stellten ihn Galerien und Museen weltweit aus. Lustig ist die Szene, in der sich der jüdische Drucker entsetzt und kopfschüttelnd durch das Portfolio des Künstlers blättert … sich aber dann doch entscheidet, den Illustrator zu unterstützen. Darüber hinaus setzt sich der Film mit der beginnenden Aids-Welle Anfang der 1980er auseinander. Tom of Finland starb 1991 an den Folgen eines Schlaganfalls.

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
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