Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #10244401  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    American Beauty (Sam Mendes, 1999) [Rewatch]   ***½

    Größtenteils mag ich Alan Balls Script, das schwarzen Humor und seinen in der perversen Tristesse der amerikanischen Suburbs angelegten Hang zur Überdramatik unter einen Hut bringt, vor allem die ersten ein, zwei Drittel des Filmes profitieren sehr davon. Und Mendes setzt es gekonnt um – mit einem glücklichen Händchen für die verschiedenen „Tonwechsel“ des Films, an denen er sich auch ästhetisch orientiert (besonders deutlich machen das die Traum- und Erinnerungs-Sequenzen). Eher doof ist die berühmte Mülltüten-Sequenz, die die „Das Schöne im Hässlichen“-Philosophie des Films nochmal extra besonders pathetisch betonen muss, wodurch ich mich als Zuschauer schon nicht so richtig ernstgenommen fühle. I got it! Gegen Ende des Films bricht der Humor immer mehr weg und ohne ihn kann Mendes die Last des Vorstadt-Dramas nicht mehr stemmen. Gegen Ende findet eine Selbstverwirklichung der im Drehbuch angelegten Karikaturen statt, die American Beauty keinen Gefallen tut. So lande ich insgesamt bei sehenswerten ***½, für weniger gaben Ästhetik und Großteil des Scripts dann doch zu viel her.

    Was den Vorstadthorror angeht, ist American Beauty Todd Solondz‘ deutlich mutigerem und schonungsloserem Happiness aus dem Jahr davor deutlich unterlegen. Dort ist der Humor so abartig (und) subtil, dass er jede dramatische Wendung schonungslos übersteht, denn er gibt den Ton an und das macht den Film erst so effektiv. In American Beauty lässt sich der Witz am Ende halt doch an die Wand spielen und das ist schade.

    zuletzt geändert von jan-lustiger

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    #10244839  | PERMALINK

    henne

    Registriert seit: 20.07.2016

    Beiträge: 402

    Tolle Rezi, Jan! Happiness  und andere Filme von Todd Solondz (Welcome to the dollhouse, Palindrome)  finde ich deutlich frischer und unberechenbarer als American Beauty. Allerdings ist er für seinen letzten Film Wiener Dog  ja ziemlich abgewatscht worden (weshalb ich mit dem Kauf der DVD bislang gezögert habe). Kennst du den?

    --

    #10245259  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 10,974

    Ja, Wiener Dog kenne ich und er hat mir gut gefallen. Das ist ja ein Episodenfilm und die sind oft etwas hit and miss. Es hat auch nicht jeder der vier Teile gezündet, gerade der in dem Dollhouse-Dawn wieder auftaucht, war eher mäßig, aber vor allem der mit DeVito war großartig. Den Vorgänger, Dark Horse, fand ich da schwächer. Meine beiden Solondz-Favoriten nach Happiness sind Welcome to the Dollhouse und Storytelling, nur Life During Wartime hab ich leider immer noch nicht gesehen.

    --

    #10250275  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,842

    Gestern im Kino:
    Baby Driver (Regie: Edgar Wright – UK/USA 2017)
    Ganz, ganz toller Film. Habe ihn richtig genossen. :good:
    Gangster, Autos, Verfolgungsjagten, viel viel gute Musik.
    Beim Film denkt man ein wenig an Tarantino.
    Ich glaube ich werde mir den Film nochmals ansehen, da man
    beim ersten Mal sicher sehr viel übersehen/-hört hat. Es gibt
    etliche Hinweise auf andere Filme, Personen, Schauspieler.
    @cleetus, der Film ist etwas für Dich! :bye:

    #10250305  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,842

    Am Donnerstag im Kino:
    Planet der Affen: Survival (War for the Planet of the Apes) (Regie: Matt Reeves – USA, 2017)
    Es ist quasi ein Kriegs-/Antikriegsfilm. Der größte Teil des Films wird
    von den Affen eingenommen, die wirklich toll gespielt werden. Es wird
    relativ wenig gesprochen.
    Der Film ist sehenswert. :good:

    #10250635  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,293

    Danke für den Tipp, ich hatte den Film schon aufm Zettel stehen. Dein Tarantino-Vergleich schreckt mich hingegen eher ab, der Typ ist nervig und seine Filme sind es auch. (Dank dem auf kleiner Flamme kochend neu-erstarktem Comic-Forum hab ich mir die Komplett-Ausgabe von Lady Snowblood bestellt und was muss ich auf den fünf Seiten Vorwort lesen? „Tarantino hier, Tarantino dort…hat Tarantino….blablabla…“. Grad so, dass sich dieser sabbernde Kritiker nicht dazu hinreissen lässt, dem Comic seine Existenzberechtigung dadurch zu erteilen, weil es Tarantino als Inspiration gedient hat. Wörtlich geschrieben hat er es nicht, anklingen tut es überall. Furchtbar.)

    Sand Castle (2017) 🙄  – Der Film hatte ein Gutes, nämlich, dass mein Netflix-Algorhithmus deutlich nachgeschärft wurde und mir jetzt statt Adam Sandler und Kevin James-Eigenproduktionen Rambo – First Blood vorgeschlagen wurde.

     

    zuletzt geändert von cleetus

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #10250647  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,842

    cleetus  Danke für den Tipp, ich hatte den Film schon aufm Zettel stehen. Dein Tarantino-Vergleich schreckt mich hingegen eher ab, der Typ ist nervig und seine Filme sind es auch. …

    Nein, war nur so ein Gedanke, wegen der Musik und einigen Szenen.
    Schau ihn Dir an, der Film ist große Klasse! :good:

    zuletzt geändert von kurganrs
    #10252791  | PERMALINK

    ap

    Registriert seit: 01.02.2016

    Beiträge: 31

    „Casanova“ von Federico Fellini

    Kein gut verdaubarer Film, kein Schmaus fürs Auge, aber doch auf eine Art und Weise faszinierend.

    --

    #10256487  | PERMALINK

    klimoff

    Registriert seit: 17.07.2016

    Beiträge: 138

    „T2 Trainspotting“ (Danny Boyle)
    Vorab noch mal den Vorgänger aufgefrischt, der sehr gut gealtert ist – oder vielleicht auch überhaupt nicht, da zeitlos. So etwas – oder sonst irgendetwas anderes – wird man in 20 Jahren über den Nachfolger nicht sagen.

    „The Great Wall“ (Zhang Yimou)
    Hatte die ganze Zeit über den Eindruck, Matt Damon stapfe als Schauspielsöldner durch eine chinesische FX-Großproduktion für 14-Jährige. Am Ende war ich “bestürzt“, wie viele amerikanische Verantwortliche in den Credits auftauchten.

    „Hidden Figures“ (Theodore Melfi)
    Trotz zweier großer amerikanischer Themen (Raumfahrt und Rassentrennung) angenehm leichtfüßig. Ein Sonntagsfilm im positiven Sinne.

    Betörend (ist tatsächlich der treffendste Ausdruck)…
    „Nocturnal Animals“ (Tom Ford)

    Gut…
    „Manchester by the Sea“ (Kenneth Lonergan)

    Okay…
    „600 Millas“ (Gabriel Ripstein)
    „The Family Fang“ (Jason Bateman)

    „War for the Planet of the Apes“ (Matt Reeves)
    Der angekündigte Krieg im Titel könnte falsche Erwartungen wecken. Die eindrücklichsten Momente sind ohnehin die leisen. Wie zum Beispiel jene, in denen Großaufnahmen von Andy Serkis bzw. seiner wortlosen caesar‘schen Blicke eingebunden sind. Mir wurde wieder mal bewusst, wie sehr mich die Prämisse der gesamten Reihe reizt. Wird Zeit für die Auffrischung der alten Teile. Und ein paar anderer Perlen aus den 70ern.

    Meine Watchlist für die nächsten Monate:

    A Boy and His Dog
    The Andromeda Strain
    Colossus: The Forbin Project
    Dark Star
    Invasion of the Body Snatchers
    Logan’s Run
    The Man Who Fell to Earth
    The Omega Man
    Planet of the Apes
    Rollerball
    Silent Running
    Soylent Green
    THX 1138
    Westworld/Futureworld
    The Wicker Man
    Zardoz

    Hab ich was vergessen?

    --

    #10256515  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 15,869

    Ja, mindestens noch „Beneath the Planet of the Apes“.

    --

    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
    #10256959  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Chez nous (Das ist unser Land)

    Natürlich stark komprimiert erzählt, aber durchaus atmosphärisch dicht.  Wie schnell man als Mitläufer zum Spielball von Ideologien wird…

    --

    l'enfer c'est les autres...
    #10256981  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    5150 Elm’s Way – Spiel um dein Leben (Éric Tessier, 2009)

    Ein Fahrradunfall mit Folgen. Als der Teenager Yannick mit seinem Fahrrad hinfällt ahnt er noch nicht, dass dies der Beginn seines größten Alptraums wird. Vom sadistischen Nachbarn eingesperrt und misshandelt, wird Yannick nur eine Möglichkeit offeriert seinem Leiden ein Ende zu machen. Er muss sich mit seinem Peiniger in einer Partie Schach messen. Der Einsatz: Yannicks Leben. (Klappentext)

    Von dem Film habe ich mir aufgrund einiger Kritiken und der VÖ bei Störkanal einiges mehr versprochen, als er dann geliefert hat. Erster Kritikpunkt ist das (wie so oft im Horrorfilm, wen man 5150 Elm’s Way denn einen nennen will) unglaublich dämliche Verhalten des Opfers, besonders bei Fluchtversuchen, sowie der oft begangene Fehler, das Gezeigtes und Behauptetes nicht zueinander passen. Aber gut, damit hat man als Freund des Genres ja zu leben gelernt. Schwerwiegender ist da schon, dass der Film mir der völlig dysfunktionalen Familie des Bösewichts eigentlich eine viel interessantere Baustelle als die Geschichte um Yannick aufmacht, diese aber nicht genug Raum bekommt. Die Beziehung Yannicks zu seinem Peiniger ist letztlich eigentlich nur dadurch leidlich interessant, dass sie eine Art umgekehrtes Stockholm-Syndrom aufweist, ansonsten ist das alles ziemlich belanglos. Um dem trivialen Plot dann dennoch ein wenig Tiefe zu verleihen, wird dann erstens das Schachspiel bemüht und zweitens werden ein paar in meinen Augen völlig überflüssige, unpassende und bemüht wirkende optische Effekte gebracht. Diese Halluzinationen Yannicks wirken einfach nur störend und vermitteln den Eindruck, als habe der Regisseur nicht daran geglaubt, dass sein Schauspieler in der Lage sei, den sich ändernden psychischen Zustand der Figur darzustellen.

    Auf der Habenseite des Films stehen die Schauspieler, die größtenteils gelungene Atmosphäre und die (vielleicht mit Ausnahme Yannicks) interessanten Charaktere. Unter dem Strich ergibt das ganze in meinen Augen Mittelmaß.

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #10256995  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    Die Brut des Bösen (Christian Anders, 1979)

    Auf Tele5 in der SchleFaZ-Reihe gesehen. „Fickende Hölle!“ (Peter Rütten), mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Ein wirklich mieser Streifen, der aber in entsprechender Laune durchaus vergnüglich zu schauen sein kann.

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #10257083  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    „5150 Elm’s Way“ ist schon eine ganze Weile her, aber die Halluzinationen habe ich durchaus als Pluspunkt des Films verbucht.

    Werden die SchleFaZ-Filme eigentlich immer noch dauernd nervig unterbrochen und „kommentiert“ oder laufen die mittlerweile einfach durch? Ekelhafte Unsitte, Filme zu unterbrechen oder zu kürzen – und sei es „nur“ der Abspann.

    --

    #10257161  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    shanks
    Ja, mindestens noch „Beneath the Planet of the Apes“.

    Unbedingt! Danach ging es dann recht schnell bergab, der letzte Teil hat mich nur noch genervt.

    Zardoz habe ich neulich erst gesehen:

    Ein fliegender Stein, Sean Connery im lässig grenzwertigen Outfit und nackte Frauen in Plastiksäcken – ich für meinen Teil wurde bestens unterhalten: * * * *

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