Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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motoerwolf

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5150 Elm’s Way – Spiel um dein Leben (Éric Tessier, 2009)

Ein Fahrradunfall mit Folgen. Als der Teenager Yannick mit seinem Fahrrad hinfällt ahnt er noch nicht, dass dies der Beginn seines größten Alptraums wird. Vom sadistischen Nachbarn eingesperrt und misshandelt, wird Yannick nur eine Möglichkeit offeriert seinem Leiden ein Ende zu machen. Er muss sich mit seinem Peiniger in einer Partie Schach messen. Der Einsatz: Yannicks Leben. (Klappentext)

Von dem Film habe ich mir aufgrund einiger Kritiken und der VÖ bei Störkanal einiges mehr versprochen, als er dann geliefert hat. Erster Kritikpunkt ist das (wie so oft im Horrorfilm, wen man 5150 Elm’s Way denn einen nennen will) unglaublich dämliche Verhalten des Opfers, besonders bei Fluchtversuchen, sowie der oft begangene Fehler, das Gezeigtes und Behauptetes nicht zueinander passen. Aber gut, damit hat man als Freund des Genres ja zu leben gelernt. Schwerwiegender ist da schon, dass der Film mir der völlig dysfunktionalen Familie des Bösewichts eigentlich eine viel interessantere Baustelle als die Geschichte um Yannick aufmacht, diese aber nicht genug Raum bekommt. Die Beziehung Yannicks zu seinem Peiniger ist letztlich eigentlich nur dadurch leidlich interessant, dass sie eine Art umgekehrtes Stockholm-Syndrom aufweist, ansonsten ist das alles ziemlich belanglos. Um dem trivialen Plot dann dennoch ein wenig Tiefe zu verleihen, wird dann erstens das Schachspiel bemüht und zweitens werden ein paar in meinen Augen völlig überflüssige, unpassende und bemüht wirkende optische Effekte gebracht. Diese Halluzinationen Yannicks wirken einfach nur störend und vermitteln den Eindruck, als habe der Regisseur nicht daran geglaubt, dass sein Schauspieler in der Lage sei, den sich ändernden psychischen Zustand der Figur darzustellen.

Auf der Habenseite des Films stehen die Schauspieler, die größtenteils gelungene Atmosphäre und die (vielleicht mit Ausnahme Yannicks) interessanten Charaktere. Unter dem Strich ergibt das ganze in meinen Augen Mittelmaß.

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame