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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Wie stehst du denn zu „Cosmopolis“, Napoleon Dynamite?
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungStinkin‘ stinker, leider. Ich werde mir den Film aber beizeiten noch schöngucken.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der einzige Ausreißer im Werk von Cronenberg?
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Neben „The Fly“. Da weiß ich allerdings, warum der schwach ist: Das Jahr zuvor drehte Cronenberg gleichzeitig einen persönlichen/sehr erfolglosen und einen kommerziellen/sehr erfolgreichen Film, was ihn bezüglich der Optionen für die Zukunft dermaßen verunsicherte, dass er danach zunächst einen hemmungslos kommerziellen („The Fly“) und später einen radikal persönlichen Film („Dead Ringers“) drehte. Und als nächstes erstmal auf Distanz zu beidem ging. Was sagst du?
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteNeben „The Fly“. Da weiß ich allerdings, warum der schwach ist: Das Jahr zuvor drehte Cronenberg gleichzeitig einen persönlichen/sehr erfolglosen und einen kommerziellen/sehr erfolgreichen Film, was ihn bezüglich der Optionen für die Zukunft dermaßen verunsicherte, dass er danach zunächst einen hemmungslos kommerziellen („The Fly“) und später einen radikal persönlichen Film („Dead Ringers“) drehte. Was sagst du?
Ich kenne Cronenbergs Filme ab „Shivers“ mit Ausnahme von „Fast Company“, „M. Butterfly“, „A Dangerous Method“ und „Maps To The Stars“. Einen wirklich misslungenen Film sehe ich da nicht. Mich würde aber interessieren, warum du „The Fly“ ablehnst?
Zuletzt sah ich „Spider“, den ich in meine Top 3 hieven werde.
In „Cosmopolis“ haben mich neben Robert Pattinson vor allem die unausgegorene Grundsituation und das überhastete, wie angeklebt wirkende Ende gestört. Kein Stinker, aber im Vergleich zu „Spider“ oder „Videodrome“ eine ganz andere Liga.--
Harry RagMich würde aber interessieren, warum du „The Fly“ ablehnst?
Weil das eine vertane Chance gigantischen Ausmaßes ist. Eigentlich hätte die Geschichte vom Wissenschaftler, dessen Körper mit den Genen einer Fliege verwächst, genau der richtige Stoff für Cronenberg sein müssen, aber der Film versinkt stattdessen in einem komisch entkörperlichten Special-Effects-Kuddelmuddel. Cro hatte zu schnell zu viel Geld hinter sich.
Top Drei? Bei mir: „Videodrome“, „Rabid“, „Crash“
Harry Rag
In „Cosmopolis“ haben mich neben Robert Pattinson vor allem die unausgegorene Grundsituation und das überhastete, wie angeklebt wirkende Ende gestört.In „Maps“ spielt Pattinson so eine Art Afterthought zu seiner Rolle in „Cosmopolis“. Seitdem weiß ich, dass ich den Film eigentlich sehr gerne mögen würde.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteWeil das eine vertane Chance gigantischen Ausmaßes ist. Eigentlich hätte die Geschichte vom Wissenschaftler, dessen Körper mit den Genen einer Fliege verwächst, genau der richtige Stoff für Cronenberg sein müssen, aber der Film versinkt stattdessen in einem komisch entkörperlichten Special-Effects-Kuddelmuddel. Cro hatte zu schnell zu viel Geld hinter sich.
Top Drei? Bei mir: „Videodrome“, „Rabid“, „Crash“
In „Maps“ spielt Pattinson so eine Art Afterthought zu seiner Rolle in „Cosmopolis“. Seitdem weiß ich, dass ich den Film eigentlich sehr gerne mögen würde.
Ich weiß leider nicht, welchen Anspruch Cronenberg selbst an „The Fly“ hat(te), als Mainstreamhorrorfilm der 80er ist er in meinen Augen aber gelungen. Weniger Auteur, mehr Genre.
Meine Top 3 ist ähnlich. Nur eben mit „Spider“ anstelle von „Crash“.
Pattinson hat „Cosmopolis“ richtig verkackt. Er müsste eigentlich die Idealbesetzung für die Rolle sein, bastelt sich dann aber einen Ryan-Gosling-in-aalglatt-Manierismus, der nervt.
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Harry RagIch weiß leider nicht, welchen Anspruch Cronenberg selbst an „The Fly“ hat(te), als Mainstreamhorrorfilm der 80er ist er in meinen Augen aber gelungen. Weniger Auteur, mehr Genre.
Ja, da hast du sicherlich recht. Ich mag vieles am 80er-Hollywoodkino sehr gerne (Tanzfilme! Gelackt formschöner Soft Sex!), aber gerade im Horrorbereich törnt mich zu der Zeit das Gummi-FX-Geknödel oftmals extrem ab. Deswegen bin ich ja auch einer der wenigen, die Carpenters „The Thing“ nicht ab haben können.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteJa, da hast du sicherlich recht. Ich mag vieles am 80er-Hollywoodkino sehr gerne (Tanzfilme! Gelackt formschöner Soft Sex!), aber gerade im Horrorbereich törnt mich zu der Zeit das Gummi-FX-Geknödel oftmals extrem ab. Deswegen bin ich ja auch einer der wenigen, die Carpenters „The Thing“ nicht ab haben können.
Was? Geht doch nichts über handgemachte Splattereffekte! Und Cronenberg scheint dem Genrefilm auch nicht abgeneigt zu sein, wenn man seine Auftritte in „Cabal – Die Brut der Nacht“ oder „Jason X“ so deuten möchte.
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Harry RagWas? Geht doch nichts über handgemachte Splattereffekte!
Klar, aber im Sinne von:
Harry RagUnd Cronenberg scheint dem Genrefilm auch nicht abgeneigt zu sein, wenn man seine Auftritte in „Cabal – Die Brut der Nacht“ oder „Jason X“ so deuten möchte.
Clive Barker mag ich wiederum sehr.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich las im Sommer Marcus Stigleggers (Herausgeber) Buch über David Cronenberg und habe mir in diesem Rahmen alle mir zugänglichen Filme erneut angeschaut. Erstaunlicherweise hat sich seit meiner letzten Besternung 2012 doch einiges geändert. Hätte ich in einer so kurzen Zeitspanne eher nicht für möglich gehalten.
Ich weiß nicht, ob das Buch für dich interessant sein könnte, wenn du schon über Jahre so tief in der Materie steckst.--
Napoleon DynamiteDas ist eine zu niedrige Bewertung für „Maps To The Stars“. Cronenberg treibt die Erotik seines Body Horrors auf die Spitze: Ich wollte den ganzen Film über nichts sehnlicher, als dass Mia die Handschuhe auszieht und ihre Brandwunden zeigt. Viele Jahre der Cronenberg-Exegese haben mich verdorben.
Nee, auch die drei Sterne stehen auf recht wackeligen Beinen. Mia ist gut wie immer, inmitten steriler und überkandidelter Performances eigentlich geliebter Schauspieler wirkte ihre aber eher wie ein Fremdkörper. Das transzendente Verhältnis zum Bruder mit der Schlussszene blieb mir vor allem wegen komplett fehlender Chemie der beiden unglaubhaft und ganz allgemein hat mir die Milieuzeichnung der Hollywood-Frivolität und -Geistesgestörtheit jetzt keine wirklich neuen Blickwinkel aufs Thema eröffnet. Kurzweilig war die Chose natürlich trotzdem, aber irgendwie nicht so reizvoll wie erhofft.
Schon deutlich memorabler:
Videodrome (David Cronenberg, 1983) * * * * 1/2
Edit: Ach Schmarrn! * * * * ist zu wenig!
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Harry RagIch las im Sommer Marcus Stigleggers (Herausgeber) Buch über David Cronenberg und habe mir in diesem Rahmen alle mir zugänglichen Filme erneut angeschaut. Erstaunlicherweise hat sich seit meiner letzten Besternung 2012 doch einiges geändert. Hätte ich in einer so kurzen Zeitspanne eher nicht für möglich gehalten.
Ich weiß nicht, ob das Buch für dich interessant sein könnte, wenn du schon über Jahre so tief in der Materie steckst.Oh doch, klar. Stiglegger ist ein As und mir in den Filmbereichen, in denen er zuhause ist, haushoch überlegen.
tina toledo
Schon deutlich memorabler:Das sowieso, „Maps To The Stars“ ist einige Nummern kleiner. Ich finde aber, dass der Film eigentlich genau andersherum funktioniert: Die körperlichen Verformungen und inneren Wunden sind nicht Zeichen der Versehrtheit durch die Filmbranche, sondern Hollywood das exaltierte Symbol für eben diese Zerstörungen (die Cronenberg aber nicht mal moralisiert, sondern – Mias Arme! – ästhetisiert). Mehr „Mulholland Drive“ als „The Canyons“, methinks.
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A Kiss in the Dreamhouse
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Er ist nicht der einzige Autor, der Beiträge zum Buch liefert: http://www.bertz-fischer.de/product_info.php?products_id=85
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Napoleon DynamiteMehr „Mulholland Drive“ als „The Canyons“, methinks.
Na, ein Glück.
Ich habe das Setting, auf anderer Ebene, schon auch wie Du als Metapher gelesen, aber eben keine sehr geglückt inszenierte.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut! -
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