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Napoleon DynamiteBei Chabrol rate ich von allen genannten Filmen wieder ab …
Auch von den beiden ersten?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
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WerbungNapoleon DynamiteAlle Filme von Lonergan > alle Filme von Tarkowskij
Huh! Hat Tarkowski bei Dir verloren oder hast Du ihn noch nie sonderlich geschätzt? Welcher ist denn Dein liebster?
„You Can Count On Me“ ist schon toll, kratzt am halben Stern mehr. Mark Ruffalo ist absolutely swoon-worthy und Laura Linney wird immer mehr zu einer Lieblingsschauspielerin. Was lohnt denn von Lonergan noch?
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Napoleon DynamiteAlle Filme von Lonergan > alle Filme von Tarkowskij
Klingt verführerisch, trifft aber leider bei näherer Betrachtung nicht zu.
tina toledoWas lohnt denn von Lonergan noch?
Bei lediglich zwei Filme im Oevre ist die Auswahl nicht allzu groß
MARGARET ist aber sein Meisterwerk (am besten den Director’s Cut anschauen).
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pinchBei lediglich zwei Filme im Oevre ist die Auswahl nicht allzu groß
MARGARET ist aber sein Meisterwerk (am besten den Director’s Cut anschauen).
Okay.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!gypsy tail windAuch von den beiden ersten?
Die sind historisch natürlich bedeutend und haben einen sehr tollen Cast, der juvenile Überschwang anderer Nouvelle-Vague-Filme fehlt mir dennoch etwas, beziehungsweise wird zu stark vom thematischen Anliegen überschattet. Ist natürlich ungerecht, Filmografien vom anderen Ende her zu denken, aber selbst bei „Le beau Serge“ spüre ich Chabrols erhobenen Zeigefinger hier und da schon mit aller Deutlichkeit – an der ganzen stereotypen Zeichnung und Schraffur des dörflichen Lebens (die in „Le Boucher“ viel besser gelingt, da atmet alles voller Leben, obwohl es dann doch bloss wieder die Fassade für das menschliche Grauen dahinter sein soll) zeichnet sich bereits ab, dass Chabrol Figuren primär braucht, um sie hassen zu können. Aber klar, den Film sollte man in erster Linie im Kontext seiner Zeit bewerten.
tina toledoHuh! Hat Tarkowski bei Dir verloren oder hast Du ihn noch nie sonderlich geschätzt? Welcher ist denn Dein liebster?
Ah doch, Tarkowskij schätze ich schon sehr, insbesondere „Serkalo“ und „Solaris“. Zu mehr als immer etwas distanzierter Bewunderung hat es aber nie wirklich gereicht, zumindest wenn ich es damit vergleiche, wie überraschend und nachhaltig „You Can Count On Me“ und „Margaret“ mir den Blickwinkel geöffnet haben. Die leicht polemische Pointe sollte aber tatsächlich nur die sein, dass Lonergan eben bislang nur zwei (titanische, gleichwohl komplett übersehene und verkannte) Filme gedreht hat.
tina toledo
Laura Linney wird immer mehr zu einer Lieblingsschauspielerin.Ja, selbst in weitaus schwächeren Filmen (ähnlich wie Ruffalo, den ich einfach grundsätzlich gerne auf der Leinwand sehe). Kennst du „The House Of Mirth“ schon?
pinchKlingt verführerisch, trifft aber leider bei näherer Betrachtung nicht zu.
Peace go with you, brother.
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteZu mehr als immer etwas distanzierter Bewunderung hat es aber nie wirklich gereicht
Klar, die Distanz habe ich auch, dennoch haben sich eigentlich aus jedem seiner Filme eine Menge Bilder nachhaltig eingebrannt. Und sein Metaphernreichtum auf verschiedensten Ebenen lässt mir aktuell schlicht immer noch den Atem stocken, immer wieder mal durchforste ich das Netz nach Deutungen und Zitaten, oder mir selbst wird etwas erst einige Wochen nach Sichtung eines seiner Filme aus dem Nichts klar.
Napoleon DynamiteKennst du „The House Of Mirth“ schon?
Nein, aber da ich „The Deep Blue Sea“ ganz toll fand, werde ich den bald mal in Angriff nehmen.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!tina toledoKlar, die Distanz habe ich auch, dennoch haben sich eigentlich aus jedem seiner Filme eine Menge Bilder nachhaltig eingebrannt.
Ja, die immanente Schönheit seiner visuellen Ästhetik steht für mich auch jenseits aller Kritik. Nebelschwaden, die durch das Gras ziehen in „Solaris“, die auf einem Zaun sitzende Margarita Terechowa bei „Serkalo“: Das ist Kino in seiner sinnlichsten und erklärungsunbedürftigsten Form.
Falls nicht schon geschehen: Schau dir unbedingt Chris Markers „Une journée d’Andrei Arsenevitch“ an!
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A Kiss in the DreamhouseWenn ich schon nur die Filmtitel lese, möchte ich gleich heute Nacht alle Filme von Terence Davies am Stück durchschauen! Wahnsinnig schön! Aber ich enthalte mich weiterer Worte in der Annahme, dass sich bereits ein paar Elogen aus meiner Tastatur hier im Forum finden. :liebe:
Danke für die Ausführungen zu Chabrol, Napo. Ich fand ja die vier erwähnten (plus den mit der giftigen Schokolade) auch nicht restlos überzeugend, aber „La cérémonie“ allein schon wegen des Duos doch ziemlich überragend. Aber es sind sicherlich nur die ersten beiden, die bei mir bleiben werden – aber auch bei mir mit einer gewissen Reserviertheit. Ich ordne sie eher den etwas beklemmend-schönen Filmen um 1960 zu, zu denen ich z.B. auch Antonionis „Le amiche“ zähle, nicht zu den Grosswerken jener Zeit (die mir wohl am Ende die allerliebste ist, was das Kino betrifft).
Was die Dokus zu Tarkowsky betrifft, rate ich, nach dieser Doppel-DVD zu suchen, so sie noch zu finden ist:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNapoleon DynamiteFalls nicht schon geschehen: Schau dir unbedingt Chris Markers „Une journée d’Andrei Arsenevitch“ an!
gypsy tail windWas die Dokus zu Tarkowsky betrifft, rate ich, nach dieser Doppel-DVD zu suchen, so sie noch zu finden ist:
Will do, danke!
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!tina toledoWill do, danke!
Ach so, falls das eine Rolle spielt: es gibt nur englische Untertitel (ich glaube, bei Artificial Eye ist das Standard).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windAch so, falls das eine Rolle spielt: es gibt nur englische Untertitel (ich glaube, bei Artificial Eye ist das Standard).
Ja, ich habe auch ein paar DVDs aus der Reihe. Ist überhaupt kein Problem. Hatte übrigens in der Zwischenzeit mal geschaut, in neu sind die Preise inzwischen ziemlich saftig, aber 2nd Hand ist auf jeden Fall eine Option.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Napoleon DynamiteBei Chabrol rate ich von allen genannten Filmen wieder ab, empfehle alleine „Que la bête meure“ und lege nahe, danach nie wieder Zeit an die kleine Giftkröte zu verschwenden. Sonst verheddert man sich womöglich sehr schnell im Middlebrow-Qualitätskino.
Dann habe ich bei meiner Auswahl ja zumindest nicht komplett ins Klo gegriffen (auch Dank des Freundes und Chabrol-Fans). „Que la bête meure“ und „La Femme infidèle“ möchte ich noch sehen und habe ich hier, dann habe ich einen ganz guten ersten Eindruck, denke ich.
gypsy tail windIch fand ja die vier erwähnten (plus den mit der giftigen Schokolade) auch nicht restlos überzeugend, aber „La cérémonie“ allein schon wegen des Duos doch ziemlich überragend.
„La cérémonie“ hat sich bei mir als erster Chabrol auch einen festen Platz in der Film-Erinnerung gesichert, werde ihn auch selber besitzen wollen.
Danke für die Eindrücke jedenfalls.
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?
Ples v dežju (Boštjan Hladnik, 1961)Ein Film, den ich viele Jahre gesucht habe und dennoch hat er all die angesammelten Erwartungen mühelos übertroffen.
Menschen, die nur in ihren Tagträumen noch wirklich zu leben scheinen, ansonsten einsam durch den endlosen Regen streifen und immerfort reden, ohne dass sich etwas ändert; das alles mit unvergesslichen Bildern und absolut unaufdringlich erzählt.
Kaum zu glauben, dass dies Hladniks Spielfilmdebüt war, jetzt muss ich alles von ihm sehen und Duša Počkaj ist eine neue Lieblingsschauspielerin!
Sieben Tage Frist (Alfred Vohrer, 1969)Ein weiterer Volltreffer!
Vohrers Film wirkt zu Beginn wie eine äußerst eigenwillige Melange aus Paukerfilm und deutschem Krimi, nur um uns dann klammheimlich und subtil in sehr viel düstere Gewässer zu lotsen.
Im Gegensatz zum, im deutschen Nachkriegskino mindestens ebenso singulären, „Perrak“ ein sehr leiser Film, dessen emotionale Tiefe man leicht übersehen könnte. Mich hat er indes sehr ergriffen.--
We are all failures, at least the best of us are.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Assault On Precinct 13 (John Carpenter, 1976)
Auch zum xten Mal schafft es dieser Film, mich zu fesseln. Obwohl damals wohl mit kleinem Budget hergestellt, schafft es Carpenter ganz ohne große Effekte, allein durch realistische Bilder und dazu passender Filmmusik, eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen, die bis zum Schluß nicht abreißt.
Film: ****
Musik: *****--
fokaDann habe ich bei meiner Auswahl ja zumindest nicht komplett ins Klo gegriffen (auch Dank des Freundes und Chabrol-Fans). „Que la bête meure“ und „La Femme infidèle“ möchte ich noch sehen und habe ich hier, dann habe ich einen ganz guten ersten Eindruck, denke ich.
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Danke für die Eindrücke jedenfalls.
Falls ich das richtig erinnere, gibt es in „La Femme infidèle“ ein paar Bilder/Einstellungen, derentwegen allein der Film schon lohnt. Hoffe bloss, dass ich da nichts verwechsle, aber ich will jetzt mal nichts weiter sagen.
Die ersten beiden solltest Du Dir gelegentlich (wenn Du mal einen nouvelle vague-Phase durchgehst am besten) schon auch noch anschauen, die sind in ihrer visuellen und plotmässigen Strenge auf jeden Fall sehenswert (und ich weiss, nail und andere finden, schwarzer Anzug, weisses Hemd und schmale schwarze Krawatte taugen nicht als Alltagskluft, aber in den Filmen wird das recht eigentlich widerlegt ;-))
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
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