Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
gypsy tail windAuch von den beiden ersten?
Die sind historisch natürlich bedeutend und haben einen sehr tollen Cast, der juvenile Überschwang anderer Nouvelle-Vague-Filme fehlt mir dennoch etwas, beziehungsweise wird zu stark vom thematischen Anliegen überschattet. Ist natürlich ungerecht, Filmografien vom anderen Ende her zu denken, aber selbst bei „Le beau Serge“ spüre ich Chabrols erhobenen Zeigefinger hier und da schon mit aller Deutlichkeit – an der ganzen stereotypen Zeichnung und Schraffur des dörflichen Lebens (die in „Le Boucher“ viel besser gelingt, da atmet alles voller Leben, obwohl es dann doch bloss wieder die Fassade für das menschliche Grauen dahinter sein soll) zeichnet sich bereits ab, dass Chabrol Figuren primär braucht, um sie hassen zu können. Aber klar, den Film sollte man in erster Linie im Kontext seiner Zeit bewerten.
tina toledoHuh! Hat Tarkowski bei Dir verloren oder hast Du ihn noch nie sonderlich geschätzt? Welcher ist denn Dein liebster?
Ah doch, Tarkowskij schätze ich schon sehr, insbesondere „Serkalo“ und „Solaris“. Zu mehr als immer etwas distanzierter Bewunderung hat es aber nie wirklich gereicht, zumindest wenn ich es damit vergleiche, wie überraschend und nachhaltig „You Can Count On Me“ und „Margaret“ mir den Blickwinkel geöffnet haben. Die leicht polemische Pointe sollte aber tatsächlich nur die sein, dass Lonergan eben bislang nur zwei (titanische, gleichwohl komplett übersehene und verkannte) Filme gedreht hat.
tina toledo
Laura Linney wird immer mehr zu einer Lieblingsschauspielerin.
Ja, selbst in weitaus schwächeren Filmen (ähnlich wie Ruffalo, den ich einfach grundsätzlich gerne auf der Leinwand sehe). Kennst du „The House Of Mirth“ schon?
pinchKlingt verführerisch, trifft aber leider bei näherer Betrachtung nicht zu.
Peace go with you, brother.
--
A Kiss in the Dreamhouse