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AutorBeiträge
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Spoiler:
Sweeney Todd: Der teuflische Barbier aus der Fleet Street/The demon barber of Fleet Street (Tim Burton, 2007)
Wenn man von Sweeney Todd zum ersten Mal über diesen Film erfährt, muss man wohl, so ist es mir jedenfalls ergangen, innerlich erschrecken, als sich unerwartet alles auf einmal zwischen Fleischpastetchen und Grauschleiern zum Musical umformiert. Burton ist dabei ziemlich konsequent: Gesang ist hier nicht nur eine stilistische Randnotiz, sondern trägt die Kulisse, vertont die Bezüge, bringt die Geschichte foran, eigentlich ist das sogar sehr klassisch. Bizarr wird das tragische Bild des einsamen Barbier, der den Tod seiner Frau mit Rasierklingen zu rächen gedenkt, erst mit seinem Eintauchen in die Welten des Splatter; da spritzt in großen Fontänen Blut aus den Kehlen der Herren, die sich freiwilig in die Stube wagen; da werden Leichen durch den Fleischwolf gedreht und im Restaurant zum Naschen angeboten; da steht ein großer Ofen im Keller und halb enthauptete Zauberkünstler werden in die Truhe am Eingang gepackt. Alles eingepackt in zuweilen derart beeindruckende Bilder, das man mit der Hand durch den Nebel fassen will. Generell schön inszeniert – hier stimmen die Kostüme, die dezente Musik, die Schauspieler ohnehin.
Sympathisch auch, dass „Sweeney Todd“ fast das gesamte Ensemble der Harry Potter Bösewichte auffährt. Das Highlight ist aber wohl dennoch Johnny Depp als grimmiger, sinistrer und zugleich verletztlicher Dunkelfürst.
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Sting im Interview: „Trump spricht kein Englisch. Er redet Nonsens“
Werbungdie amerikanische nacht (truffaut) mit jacqueline bisset :liebe: ganz vergessen, dass da noch andere mitspielen.
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONASnow White and the huntsmen (Rupert Sanders, 2012)
Schon schaurig, rein von den Dialogen. Das Pechmarieschneewitchen trifft auf „Herr der Ringe“ Patina Märchen verschießt mindestens zwei Kisten Klischeefeuerwerk und leistet sich zum üblichem Reitet-mir-nach-bis-ins-Verderben-Kokolores auch noch ein paar andere grandiose Schnitzer. Irgendwann hat mich meine Freundin von der Seite angestupst: „Sag mal, wieso lächelst Du eigentlich die ganze Zeit?“. Beim Floskelnbingo erwischt. Check!
Dabei hätte aus Sanders Mischung aus surrealen Schattenwesen, weißen Hirschen und bösen, Vögel essen Hexen durchaus Spannendes werden können: Optisch ist das alles vom Feinsten, dem Erzählstrang mag man sich mit einem leicht zwinkernden Auge auch gerne hingeben, wenn man dafür mit einer wieder mal fantastischen Charlize Theron als diabolische Eiskönigin entschädigt wird. Wenn man die beiden Gegenspielerinen nebeneinander sieht, fällt leider aber auch auf, wie wenig Biss-ins-Lummerland Kristen Stewart im Stande ist, den gesamten Film als stolze Prinzessin zu tragen.
Und wie auch sonst der nahezu gesamte Cast eher holzschnittartig gezeichnet ist. Spätestens als Stewart als rührende Snow White mit „Wer will mein Bruder sein?“ brüllend auf Stimmenfang geht, war der Abend dann gerettet. Wie auch immer: Doof, aber unterhaltsam.--
Hold on Magnolia to that great highway moonJa, ja, ja, oh ja. Aber Kristen Stewart spielt nun mal mit, Reviews müssen also bei aller berechtigten Häme im Kern positiv ausfallen, sonst entsteht der Eindruck, man könne sich den Film aufgrund von vernachlässigenswerten Gründen sparen.
candycolouredclown
Das für mich letztendlich aber Fantastischste an „Alias“ waren immer Sydney (Garner) und Vaughn (Vartan), die, wenn ich alle Filme und Serien durchgehe, meine liebsten Charaktere überhaupt sein dürften.Okay. Ich brauche „Alias“. Sofort.
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A Kiss in the Dreamhouse„The Impossible “ (Juan Antonio buran, 2012) **1/2
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraNapoleon DynamiteJa, ja, ja, oh ja. Aber Kristen Stewart spielt nun mal mit, Reviews müssen also bei aller berechtigten Häme im Kern positiv ausfallen, sonst entsteht der Eindruck, man könne sich den Film aufgrund von vernachlässigenswerten Gründen sparen.
Kristen ist nicht die strahlende Schönheit, die in den Apfel beißt, das ist eigentlich ganz gut. Und Theron hat eine leichte Rolle. Letzten Endes ist Sanders zu betulich und konventionell und ja, die HdR-Optik nervt. Aber der Film sieht wenigstens gut aus. Mirror Mirror war besser.
Napoleon Dynamite
Okay. Ich brauche „Alias“. Sofort.Oh ja. Die erste Folge wird dich schon mal weghauen…
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Vorhin am TV (O-Ton immerhin): The Hangover (Todd Phillips, USA 2009)
Ziemlich verdammt lustig, aber mit einigen heftigen Hängern.--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSonic Juice@motorwolf/lathö:
Wer Annie Hall, egal ob auf Englisch, Deutsch oder Mandarin, nicht schätzt, ist für Woody Allen eigentlich verloren.Bei der letzten Sichtung war ich noch relativ jung, und mein Filmgeschmack war ein ganz anderer. Da zählten eher Schauwerte, und lustig war sowas wie Die nackte Kanone. Heute interessieren mich (auch) andere Dinge am Film, und es ist durchaus denkbar, daß ich den Film heute ganz anders sehen würde.
Auf jeden Fall herzlichen Dank für alle Rückmeldungen, ich werde es bei Gelegenheit wohl noch mal mit Allen versuchen. Love And Death und Stardust Memories sprechen mich dabei von den von latho genannten noch am ehesten an.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameEin Quantum Trost ***1/2
Der erste Craig-Bond für mich. Kann die Aufregung und die meist negativen Aussagen hier nicht so recht nachvollziehen. Die Actionszenen waren klasse, besonders am Anfang, sowie die Flugzeugszenen. Judi Dench als M hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Den sonstigen Bond-Kram (Moneypenny, Q, die lauen Sprüche) hab ich nicht vermisst.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~David Chase – Not Fade Away * * * 1/2
In der Summe leider schwächer als seine Einzelteile.
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Hotblack DesiatoEin Quantum Trost ***1/2
Der erste Craig-Bond für mich. Kann die Aufregung und die meist negativen Aussagen hier nicht so recht nachvollziehen. Die Actionszenen waren klasse, besonders am Anfang, sowie die Flugzeugszenen. Judi Dench als M hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Den sonstigen Bond-Kram (Moneypenny, Q, die lauen Sprüche) hab ich nicht vermisst.
Die Kritik an den Actionszenen kamen meist von Kinobesuchern, war bei mir auch so, bei der Zweitsichtung zuhause war das weniger gravierend, wenn auch immer noch nervig, weil teilweise so wild hin und her geschnitten wurde, dass man kaum folgen konnte, ich frag mich immer noch, welchen Trick Bond bei der Bootsszene genau angewendet hat…
Schwachpunkt des Films für mich bleibt der schwache Gegner und der Mittelpunktcharakter des Films (der bisher nicht weitergesponnen wurde…).
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living is easy with eyes closed...Roughaleich frag mich immer noch, welchen Trick Bond bei der Bootsszene genau angewendet hat…
Schwachpunkt des Films für mich bleibt der schwache Gegner und der Mittelpunktcharakter des Films (der bisher nicht weitergesponnen wurde…).
Gerade nochmal nachgeschaut: Erst lässt er das folgende Boot auflaufen indem er seinen Antrieb auf Null stellt (bremsen kann man ja nicht sagen), dann wirft er den Anker in das andere Boot und gibt Vollgas. Schön toll, daß in Haiti solche leistungsfähigen Boote einfach so im Hafen rumliegen und dabei aussehen wie Schrotthaufen. Aber klar – bei solchen Filmen darf man nicht so sehr dahinter schauen. Bei den schnellen Schnitten hat man schon Mühe hinterher zu kommen, aber das beschränkt sich ja nicht auf Bond.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Thanks Sheldon and Penny :lol:
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living is easy with eyes closed...Spoiler:
Drive (Nicolas Winding Refn, 2011)
Nein, allzu originell ist der Plot eigentlich gar nicht: Das Drama zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein; dazu ein wenig Romanze, ein wenig Mafia, ein paar zersprengte Köpfe und ein Fahrer, dem niemand durch die Nacht folgt. Und doch ist Refns Werk brillant. Wo andere Regisseure zu großen Explosionen greifen würden, verlangsamt sich hier die Welt, verliert an Farbe; entfernt erklingt Musik, die eher wie ein Pulsschlag austariert ist. Um im nächsten Moment herauszuschnellen. Ein Auto verlässt die Straße, bricht durch die Leitplanke und stürzt ab; eine kurze Sequenz im Fahrstuhl vermengt Liebe mit völlig hemmungsloser Zerstörungswut. Ein Kopf zerplatzt am Spiegel im Bad. Aber letztlich wirkt das alles nicht überreizt: „Drive“ ist kein maniriertes Antieffektkino, sondern große Kunst. Sie ist da unerschrocken blutig, wo andere betulich bieder bleiben, da sinnlich, wo sonst der Schnörkel ist. Und Ryan Gosling als namenloser, fast wesenloser Driver ist absolut einzigartig. Viel Innenleben gibt es nicht – er arbeitet sorgsam in seiner Werkstatt und grinst zur Begrüßung etwas; er lacht um dann wieder in der Leere zu verschwinden; Wut zeigt sich in fast gleichgültiger Weise, Zuneigung gibt es, aber sie überbordet nie, wirkt aus der Zeit gefallen. Wenn die Uhr am Lenkrad montiert wird und die fünf Minuten abgezählt werden, den Zahnstocher im Mund versengt, hat das etwas getriebenes und gleichsam so völlig gleichgültiges. Prinzipien halten auf der Fahrbahn Leben, Pop Musik führt ihn durch die Nacht. Eigentlich ein zarter Film, der mich streckenweise etwas an „Léon“ erinnert. Während den Jagden ist man in der Gegenwart des Fahrers angekommen, am Bach leistet sich die Welt dann eine kurze Pause und drängt sich ins Polaroid Bild, verblasst etwas, wirkt nur wie kurz erinnert. Ein Erlebnis vom Entschwinden.
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Hold on Magnolia to that great highway moonRoughaleThanks Sheldon and Penny :lol:
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~ -
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