Re: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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irrlicht
Nihil

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Snow White and the huntsmen (Rupert Sanders, 2012)

Schon schaurig, rein von den Dialogen. Das Pechmarieschneewitchen trifft auf „Herr der Ringe“ Patina Märchen verschießt mindestens zwei Kisten Klischeefeuerwerk und leistet sich zum üblichem Reitet-mir-nach-bis-ins-Verderben-Kokolores auch noch ein paar andere grandiose Schnitzer. Irgendwann hat mich meine Freundin von der Seite angestupst: „Sag mal, wieso lächelst Du eigentlich die ganze Zeit?“. Beim Floskelnbingo erwischt. Check!

Dabei hätte aus Sanders Mischung aus surrealen Schattenwesen, weißen Hirschen und bösen, Vögel essen Hexen durchaus Spannendes werden können: Optisch ist das alles vom Feinsten, dem Erzählstrang mag man sich mit einem leicht zwinkernden Auge auch gerne hingeben, wenn man dafür mit einer wieder mal fantastischen Charlize Theron als diabolische Eiskönigin entschädigt wird. Wenn man die beiden Gegenspielerinen nebeneinander sieht, fällt leider aber auch auf, wie wenig Biss-ins-Lummerland Kristen Stewart im Stande ist, den gesamten Film als stolze Prinzessin zu tragen.
Und wie auch sonst der nahezu gesamte Cast eher holzschnittartig gezeichnet ist. Spätestens als Stewart als rührende Snow White mit „Wer will mein Bruder sein?“ brüllend auf Stimmenfang geht, war der Abend dann gerettet. Wie auch immer: Doof, aber unterhaltsam.

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Hold on Magnolia to that great highway moon