Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Der Album-/Compilation-Definitions-Thread
-
AutorBeiträge
-
Von Glenn Gould gibt es ein Studio-Album, das ist ein (selbst-deklariertes) Buch und – mangels neuen Materials – eine Compilation (läuft gerade, darum komme ich drauf), da sind keine Songs oder Tracks sondern Tänze und Fugen und so drauf. Kann mir das jetzt bitte jemand erklären?
Soviel zum Föhn …
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deNeu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im Mai 2025
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im Mai 2025
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im Mai
Neu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im Mai
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
Ben E. King: 7 große Songs des „Stand By Me“-Sängers
WerbungRagged GloryIch würde das Wort „planen“ dabei nicht überstrapazieren. Es kann doch ggf. der letzte Beweggrund berücksichtigt werden, warum Tracks zusammengefasst werden und wie die Verantwortlichen das darausentstandene Werk verstanden wissen wollen. Einigermaßen abgrenzbar bleibt dabei dennoch: Gab es diese Tracks zuvor anderweitig – oder wurden sie über Jahre hinweg zusammengetragen und sollten auf die (vorläufig?) letztgültige Veröffentlichungsweise wahrgenommen werden?
Wir sollten das nicht überstrapazieren. Meine Anmerkungen dienten nur dazu zu illustrieren, dass jeder der glaubt eine eindeutige Definition zu haben, sie für seine Person zwar passen mag. Aber es ist halt nur ein Teil der vorhandenen Musikkultur, sicher der überwiegende. Aber in Nischen läuft das Ganze ins Leere.
Um auf deine letzte Frage zu antworten: Dazu müsste man ein Experteninterview führen, vielleicht sogar die Familie befragen. Aber bitteschön für was – nur damit es in einem Musikforum vergleichbarere Listen und Auswertungen gibt? Das kanns ja wohl nicht sein.
--
waFür mich ist das Endprodukt entscheidender als die Art der Aufnahme, die einem richtigen Konzert allenfalls ähnelt. Auf der fertigen Platte hört man nichts vom Publikum und es handelt sich ausschließlich um neue bisher noch nicht veröffentlichte Songs.
Gewagt. Denn bei der Betrachtung von Live-Album zu Studio-Album geht es doch gerade um die Umstände der Entstehung. Dass ein Live-Album auch dann als solches berücksichtigt werden sollte, wenn es keine bereits bekannten Songs enthält, steht für mich außer Frage (siehe auch Hüsker Düs „Land Speed Record“ oder 22-20s‘ „05/03“).
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ragged GloryDa ich „Big World“ bisher nicht gehört habe, eine kurze Frage: Durfte das Publikum zwischen den Songs nicht einmal klatschen?
Das Publikum wurde verpflichtet, sich absolut ruhig zu verhalten. Ob am Ende eines Tracks dann (vielleicht trotzdem) jemand geklatscht hat, ist dem Album nicht zu entnehmen. Da die Tracks aber nicht „ineinanderfließen“ kann es auch nachträglich herausgeschnitten worden sein.
Interessant übrigens, dass sich selbst bei dieser einfachen Frage die Geister scheiden
--
Nach reiflicher Überlegung ist „Sheik Yerbouti“ von Zappa ein Live-Compilation-Doppel-Album mit Studio-Elementen.
--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102dougsahmUm auf deine letzte Frage zu antworten: Dazu müsste man ein Experteninterview führen, vielleicht sogar die Familie befragen. Aber bitteschön für was – nur damit es in einem Musikforum vergleichbarere Listen und Auswertungen gibt? Das kanns ja wohl nicht sein.
Ich wollte es ja auch nicht „erzwingen“. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, wie man eine solche Überlegung weiterspinnen könnte, wenn man unbedingt zu einem Ergebnis kommen wollte.
--
Zappa1Nach reiflicher Überlegung ist „Sheik Yerbouti“ von Zappa ein Live-Compilation-Doppel-Album mit Studio-Elementen.
Prima, dann kannst es ja 5 x listen: Best Of Zappa – Bestes Live-Album – Beste Compilation – Bestes Doppel-Album – Bestes Studio-Album. War schon a Fuchs, der Frank. Hat alles vorausgesehen.
--
dougsahmPrima, dann kannst es ja 5 x listen: Best Of Zappa – Bestes Live-Album – Beste Compilation – Bestes Doppel-Album – Bestes Studio-Album. War schon a Fuchs, der Frank. Hat alles vorausgesehen.
Ja, er wusste, dass wir 35 Jahre später wegen der Album-Definition mal in Schwierigkeiten kommen könnten. Er war ein Visionär!
--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Ragged GloryGewagt. Denn bei der Betrachtung von Live-Album zu Studio-Album geht es doch gerade um die Umstände der Entstehung. Dass ein Live-Album auch dann als solches berücksichtigt werden sollte, wenn es keine bereits bekannten Songs enthält, steht für mich außer Frage (siehe auch Hüsker Düs „Land Speed Record“ oder 22-20s‘ „05/03“).
Aber diesem „Live-Album“ fehlt ein entscheidender Faktor, was ja ein Live-Album auch ausmacht: die Interaktion von Musiker und Publikum. Warum Joe Jackson diese Aufnahmen vor Publikum machen wollte, weiß ich nicht. Da die Aufführungen (es waren derer drei) in einer ehemaligen Kirche stattfanden, war dies evtl. eine billige Methode, die Nachhallzeiten zu verkürzen.
--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Herr RossiDiese ganzen Diskussionen um Kriterien bei der Listenerstellung beruhen doch eher auf dem Gefühl, man würde von wem auch immer zu irgendetwas gezwungen. Sobald jemand sagt: „Ich liste keine Compilations unter meinen Lieblingsalben, weil das für mich eine andere Veröffentlichungsform ist als (Studio-)Alben“ oder ein anderer „für mich ist das Jahr der Erstveröffentlichung entscheidend, nicht der deutsche VÖ-Termin“, dann ist die Reaktion sofort: „Unerhört, der will mir etwas verbieten.“
Das ist der springende Punkt. User xy äußert, dass er bei der Erstellung einer Liste Wert auf bestimmte Kriterien legt. Sofort kommen mehr oder weniger empörte Kommentare und Unterstellungen. Die einen sagen, man dürfe dieses oder jenes nicht in eine Liste aufnehmen, andere schwadronieren über vermeintliche Gewohnheiten von „älteren Musikhörern“ oder meinen, Menschen die Wert auf eine Unterscheidbarkeit legen, würden sich mehr mit theoretischen Dingen befassen, als mit Freude Musik zu hören. Oder es wird gar behauptet, man dürfe sich zu bestimmten Themen nicht äußern.
Warum nicht einfach hinnehmen, dass es unterschiedliche Auffassungen gibt? Es gibt eben Leute, die nicht alles über einen Kamm scheren wollen.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ClauWarum nicht einfach hinnehmen, dass es unterschiedliche Auffassungen gibt?
du akzeptierst also in Zukunft kommentarlos die Nennung von Compilations in Alben-Listen.
Das ist ein Anfang, sehr gut!--
Man kann solche Listen ja, bei Bedarf, auch einfach ignorieren. Spätestens wenn jemand seine selbstgebastelten Mix Tapes mit aufführt, bin ich aber auch raus.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Monroe Stahrdu akzeptierst also in Zukunft kommentarlos die Nennung von Compilations in Alben-Listen.
Das ist ein Anfang, sehr gut!Aber Du musst doch jetzt nicht absichtlich alles falsch verstehen. Davon ab: wie oft habe ich denn in der Vergangenheit Compilations in Top-100-Alben-Listen nicht „akzeptiert“?
Raum für Diskussion soll, ja muss es immer geben, dafür ist ein Forum da (deshalb habe ich auch dougsahms gestrigen Einwurf nicht verstanden „Man kann auch mal im Interesse der eigenen geistigen Hygiene schweigen, wenn man Dinge für sich selbst klar auf der Reihe hat.“) Aber dieses „Ich darf dieses und jenes nicht“, weil jemand Song und Track, Compilation und Album oder Single und Track unterscheidet, hat mit einer Diskussion doch nichts zu tun. Oder siehst du das anders?
--
How does it feel to be one of the beautiful people?Zappa1Nach reiflicher Überlegung ist „Sheik Yerbouti“ von Zappa ein Live-Compilation-Doppel-Album mit Studio-Elementen.
Das heißt, dir steht es frei, es in deiner Liste zu nennen, es wird aber nicht eingerechnet, wenn alle Listen ausgewertet werden sollten. ;)
Im Ernst: Ein Album ist ein Album, ob live, Studio, Greates-Hits oder was auch immer. Es gibt zu viele Ausnahmen, die in keine der hier postulierten Regeln fallen. Live-Alben, die nicht live sind; Studio-Alben, die live sind; Alben, die ein Künstler nicht veröffentlichen wollte, die aber trotzdem veröffentlicht wurden; Alben, die live sind, aber wo Gesangsspuren nachträglich im Studio eingespielt wurden; Alben, die Singles und/oder EPs zusammenfassen; Posthum veröffentlichte Alben; undundund. Jedes Album, das hier in den Top100 genannt wird, bedeutet einem Forumsmitglied viel. Der Respekt gebührt es, das anzuerkennen und jedes Album auch in spätere Rechnungen miteinzubeziehen. Etwaige Probleme, die sich aus einer zusammengerechneten Liste ergeben sollten, kann man dann ja noch diskutieren, wenn die große Liste fertig ist. Es werden sowieso Probleme sein, die sich in den allerhintersten Rangplätzen der allgemeinen Beliebtheit abspielen.
Herr RossiEr hat gesagt, dass es keinen Unterschied zwischen Compilation und (Studio-)Album gibt. Und ich finde nicht, dass seine Beispiele eine solche Behauptung hergeben.
Das habe ich nicht behauptet. Es gibt ja sogar Unterschiede zwischen einzelnen Alben bzw. Kompilationen. Allerdings sind diese Unterschiede deutlich geringer als hier behauptet und auf keinen Fall allgemeiner Natur. Und keinesfalls ist ein Studioalbum schon allein durch die Art seiner Entstehung einer Kompilation überlegen. Dafür gibt es andere Kriterien.
Ich bin es im Übrigen ziemlich leid zu erklären, daß die unglaubliche Masse an „Ausnahmefällen“, bei denen euch die eindeutige Zuordnung eines Tonträgers zu einer eurer Kategorien schwer fällt, ein deutliches Indiz dafür ist, daß eure Hypothese nicht viel taugt.
Ganz brutal könnte ich jetzt außerdem noch anmerken, daß Tonträger generell keine Musik enthalten, sondern höchstens Abbilder davon (Ceci nest pas musique :-)). Eine Behauptung, die nicht von mir stammt, und die natürlich extrem verkopft ist, die aber immerhin dazu taugt, die Überhöhung des Albumkonzeptes ein wenig zu hinterfragen. Aber das ist wohl wieder ein neues „Faß“…--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame -
Schlagwörter: Ach Gottchen, ein Königreich für ein Album!, ein Mixtape ist auch ein Album, first world problems
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.